Unser Panzerkampfwagen III

Eher als wohl die meisten damals erwarteten, hat das eiserne Würfelspiel des Krieges begonnen und die deutsche Panzerwaffe ihren älteren Gegnern aus Polen, Frankreich, England, Rußland und nun auch Amerika gegenübergestellt. Was wir infolge der Bindungen des Versailler Diktates vornehmlich aus der Kraft unseres Vorstellungsvermögens und aus dem Studium der Geschichte des ersten Weltkrieges geschaffen hatten, mußte nun ziemlich unvermittelt einem Feinde entgegentreten, der hochgerüstet auf den „Lorbeeren“ von 1918 sicher zu ruhen wähnte. Und nun ergab sich etwas, worauf die deutsche Panzerwaffe und alle, die an ihrem Aufbau teilhatten, stolz sein dürfen: Wo immer deutsche Panzer auftraten, machten sie sich dem Feinde furchtbar. Alle unsere großen Angriffskeile sahen Panzerverbände an ihrer Spitze. Nicht nur in Mittel- und Westeuropa, auch in den weiten Gefilden des Ostens, auf dem Balkan, im Wüstensand Afrikas, das heißt unter Klima- und Geländeverhältnissen, für die sie nicht gebaut waren, erfüllten die deutschen Panzer ihre Aufgabe. Sie haben sich nach den Worten ihres Obersten Befehlshabers „in die Kriegsgeschichte eingetragen“. Sie haben sich bewährt.“ (Heinz Guderian, Achtung Panzer)

Neben unseren Panzer IV war es vor allem unser Panzer III, der das Lob unseres Generaloberst Guderian für sich beanspruchen kann. Auf den Schlachtfeldern Polens, Galliens, Illyriens, Nordafrikas und Rußlands hat sich nämlich ganz vorzüglich geschlagen, obwohl er mit seiner drei Zentimeter starken Panzerung und seiner 3,7cm-Kampfwagenkanone den meisten feindlichen Panzern doch deutlich unterlegen war. Bessere Führung und die Ausstattung mit Funkgeräten machen aber die Vorteile der Feinde zunichte. Die Entwicklung unseres Panzerkampfwagens III dauerte von 1935 an und wenn ich an die Kinderkrankheiten unseres Panthers denke, so sollte man sich beim Panzerbau durchaus Zeit nehmen. Erschwerend kam hinzu, daß uns Deutschen durch den Schandvertrag von Versailles der Panzerbau verboten war und wir daher 15 Jahre Erfahrungen aufholen mußten. Bei zu seiner Ausführung J erhielt unser Panzer III eine Panzerung von fünf Zentimeter und eine 5cm-Kampfwagenkanone, die deutlich kampfstärker war. Gegen das feindliche Fußvolk konnte sich unser Panzer III mit zwei Maschinengewehren verteidigen, verfügte über eine Besatzung von fünf Mann, hatte eine Reichweite von 160 Kilometern und war bis zu 40 Stundenkilometer schnell. Mit seinen 20 Tonnen und seinen 300 Pferdestärken war er recht geländegängig und kam auch gut über Brücken aller Art. Gebaut worden sind rund 5700 Stück und sein Fahrgestell wurde auch für unser Sturmgeschütz III verwendet. Zur Massenfertigung wurde unser Panzer III am heutigen Tage im Jahre 1939 und das soll gefeiert werden; und zwar mit Bildern unseres gepanzerten Wonnebrockens, unserem Panzergetränk Met, Schlachtberichten über unseren Panzer III und unseren alten Panzerliedern. Das Panzerlied suche ich mir für unseren Panzer III aus: https://www.youtube.com/watch?v=jSief-c0GIU

Ob’s stürmt oder schneit,

Ob die Sonne uns lacht,

Der Tag glühend heiß

Oder eiskalt die Nacht.

Bestaubt sind die Gesichter,

Doch froh ist unser Sinn,

Ist unser Sinn;

Es braust unser Panzer

Im Sturmwind dahin.

Mit donnernden Motoren,

Geschwind wie der Blitz,

Dem Feinde entgegen,

Im Panzer geschützt.

Voraus den Kameraden,

Im Kampf stehen wir allein,

Stehen wir allein,

So stoßen wir tief

In die feindlichen Reihn.

Wenn vor uns ein feindliches

Heer dann erscheint,

Wird Vollgas gegeben

Und ran an den Feind!

Was gilt denn unser Leben

Für unsres Reiches Heer?

Ja Reiches Heer?

Für Deutschland zu sterben

Ist uns höchste Ehr.

Mit Sperren und Minen

Hält der Gegner uns auf,

Wir lachen darüber

Und fahren nicht drauf.

Und drohen vor uns Geschütze,

Versteckt im gelben Sand,

Im gelben Sand,

Wir suchen uns Wege,

Die keiner sonst fand.

Und läßt uns im Stich

Einst das treulose Glück,

Und kehren wir nicht mehr

Zur Heimat zurück,

Trifft uns die Todeskugel,

Ruft uns das Schicksal ab,

Ja Schicksal ab,

Dann wird uns der Panzer

Ein ehernes Grab.“

Da sich unser Panzer III in Polen wacker geschlagen hat, drängte unser Guderian auf dessen beschleunigter Fertigung und mahnt die Erhöhung der Panzerung und die Verwendung stärker Waffen an: https://archive.org/details/heinz-guderian-erinnerungen-eines-soldaten-1960

Während der Fahrt unterhielten wir uns zuerst über den Verlauf der Ereignisse im Bereich meines Korps. Hitler erkundigte sich nach den Verlusten. Ich nannte ihm die mir bis dahin gemeldeten Zahlen von 150 Toten und 700 Verwundeten für die mir während der Korridorschlacht unterstellten vier Divisionen. Er war über diese geringen Zahlen sehr erstaunt und nannte mir zum Vergleich die Verlustziffern seines Regiments „List“ aus dem ersten Weltkrieg nach dem ersten Tage des Einsatzes; sie betrugen über 2000 Tote und Verwundete bei einem einzigen Regiment. Ich konnte darauf hinweisen, daß die geringen Verluste in diesen Kämpfen gegen einen tapferen und zähen Feind großenteils auf die Wirksamkeit der Panzer zurückzuführen seien. Die Panzer sind eine blutsparende Waffe. Das Vertrauen der Männer in die Überlegenheit ihrer Waffe war durch den Erfolg im Korridor stark gewachsen. Der Gegner hatte zwei bis drei Infanteriedivisionen und eine Kavalleriebrigade Totalverlust erlitten. Tausende von Gefangenen und Hunderte von Geschützen waren unsere Beute. Bei der Annäherung an die Weichsel hob sich die Silhouette einer Stadt gegen den Himmel ab. Hitler fragte, ob das Kulm sei. Ich erwiderte: „Ja, das ist Kulm. Ich durfte Sie im März vorigen Jahres in Ihrer Heimat begrüßen und kann Sie heute in der meinen empfangen. Kulm ist meine Geburtsstadt.“ Hitler hat sich mehrere Jahre später dieser Szene noch erinnert. Unser Gespräch ging dann zu technischen Fragen über. Hitler wollte wissen, was sich an unseren Panzern als besonders gut erwiesen habe und was der Verbesserung bedürfe. Ich führte aus, daß es darauf ankäme, die Panzer III und IV beschleunigt an die Front zu bringen und deren Produktion zu steigern. Für die weitere Entwicklung sei zu beachten, daß die Geschwindigkeit genüge, daß es aber wichtig sei, die Panzerung, besonders in der Front zu verstärken und die Reichweite und Durchschlagskraft der Geschütze zu erhöhen, also längere Rohre und Patronen mit größerer Ladung. Das gleiche gelte für unsere Panzerabwehrkanonen (Pak).“

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