Das Nibelungenlied, unser deutsches Nationalepos

„Wenn man das Nibelungenlied, das eine glorreiche Welt darstellt, große Menschen mit einer vaterländischen, männlichen Gesinnung, wenn man ein solches Werk zum Hauptbuch bei der Erziehung der deutschen Jugend macht, dann wird es auch gelingen, kraftvolle Männer zu erziehen und die Einheit des Reiches wieder herzustellen.“ (August Wilhelm von Schlegel)

Im Jahre 1755 wurde unser Nibelungenlied wiederentdeckt, in der Bücherei des Schloßes Hohenems hat unser Gelehrter Hermann Obereit die Handschrift C gefunden. Die Handschriften A (1779) und B (1768) folgten und so konnten unsere Gelehrten unser deutsches Nationalepos neu zusammensetzen und veröffentlichen. Worum es in unserem Nibelungenlied geht, muß ich hoffentlich nicht sagen. Unser großer deutscher Tondichter Richard Wagner hat unser Nibelungenlungenlied bekanntlich als Vorlage für seinen „Der Ring des Nibelungen“ verwendet und daraus hören wie nun den Siegfried, den unser Wilhelm Furtwängler zum Besten gibt: https://www.youtube.com/watch?v=uYQrVahKYVY Passend dazu gibt es ein paar Verse aus dem Nibelungenlied: http://www.hs-augsburg.de/~harsch/germanica/Chronologie/19Jh/Simrock/sim_ni00.html

„Da wuchs im Niederlande eines edeln Königs Kind,

Siegmund hieß sein Vater, die Mutter Siegelind,

In einer mächtgen Veste, weithin wohlbekannt,

Unten am Rheine, Xanten war sie genannt.

Ich sag euch von dem Degen, wie so schön er ward.

Er war vor allen Schanden immer wohl bewahrt.

Stark und hohes Namens ward bald der kühne Mann:

Hei! was er großer Ehren auf dieser Erde gewann!

Siegfried ward geheißen der edle Degen gut.

Er erprobte viel der Recken in hochbeherztem Mut.

Seine Stärke führt‘ ihn in manches fremde Land:

Hei! was er schneller Degen bei den Burgunden fand!

Bevor der kühne Degen voll erwuchs zum Mann,

Da hatt er solche Wunder mit seiner Hand getan,

Davon man immer wieder singen mag und sagen;

Wir müßen viel verschweigen von ihm in heutigen Tagen.

In seinen besten Zeiten, bei seinen jungen Tagen

Mochte man viel Wunder von Siegfrieden sagen,

Wie Ehr an ihm erblühte und wie schön er war zu schaun:

Drum dachten sein in Minne viel der waidlichen Fraun.

Man erzog ihn mit dem Fleiße, wie ihm geziemend war;

Was ihm Zucht und Sitte der eigne Sinn gebar!

Das ward noch eine Zierde für seines Vaters Land,

Daß man zu allen Dingen ihn so recht herrlich fand.

Er war nun so erwachsen, mit an den Hof zu gehn.

Die Leute sahn ihn gerne; viel Fraun und Mädchen schön

Wünschten wohl, er käme dahin doch immerdar;

Hold waren ihm gar viele, des ward der Degen wohl gewahr.

Selten ohne Hüter man reiten ließ das Kind.

Mit Kleidern hieß ihn zieren seine Mutter Siegelind;

Auch pflegten sein die Weisen, denen Ehre war bekannt:

Drum möcht er wohl gewinnen so die Leute wie das Land,

Nun war er in der Stärke, daß er wohl Waffen trug:

Wes er dazu bedurfte, des gab man ihm genug.

Schon sann er zu werben um manches schöne Kind;

Die hätten wohl mit Ehren den schönen Siegfried geminnt.

Da ließ sein Vater Siegmund kund tun seinem Lehn,

Mit lieben Freunden woll er ein Hofgelag begehn.

Da brachte man die Märe in andrer Könge Land.

Den Heimischen und Gästen gab er Ross und Gewand.

Wen man finden mochte, der nach der Eltern Art

Ritter werden sollte, die edeln Knappen zart

Lud man nach dem Lande zu der Lustbarkeit,

Wo sie das Schwert empfingen mit Siegfried zu gleicher Zeit.

Man mochte Wunder sagen von dem Hofgelag.

Siegmund und Siegelind gewannen an dem Tag

Viel Ehre durch die Gaben, die spendet‘ ihre Hand:

Drum sah man viel der Fremden zu ihnen reiten in das Land.

Vierhundert Schwertdegen sollten gekleidet sein

Mit dem jungen Könige. Manch schönes Mägdelein

Sah man am Werk geschäftig: ihm waren alle hold.

Viel edle Steine legten die Frauen da in das Gold,

Die sie mit Borten wollten auf die Kleider nähn

Den jungen stolzen Recken; das mußte so ergehn.

Der Wirth ließ Sitze bauen für manchen kühnen Mann

Zu der Sonnenwende, wo Siegfried Ritters Stand gewann.

Da ging zu einem Münster mancher reiche Knecht

Und viel der edeln Ritter. Die Alten taten recht,

Daß sie den Jungen dienten, wie ihnen war geschehn,

Sie hatten Kurzweile und freuten sich es zu sehn.

Als man da Gott zu Ehren eine Messe sang,

Da hub sich von den Leuten ein gewaltiger Drang,

Da sie zu Rittern wurden dem Ritterbrauch gemäß

Mit also hohen Ehren, so leicht nicht wieder geschähs.

Sie eilten, wo sie fanden geschirrter Rosse viel.

Da ward in Siegmunds Hofe so laut das Ritterspiel,

Daß man ertosen hörte Pallas und Saal.

Die hochbeherzten Degen begannen fröhlichen Schall.

Von Alten und von Jungen mancher Stoß erklang,

Daß der Schäfte Brechen in die Lüfte drang.

Die Splitter sah man fliegen bis zum Saal hinan.

Die Kurzweile sahen die Fraun und Männer mit an.

Der Wirth bat es zu laßen. Man zog die Rosse fort;

Wohl sah man auch zerbrochen viel starke Schilde dort

Und viel der edeln Steine auf das Gras gefällt

Von des lichten Schildes Spangen: die hatten Stöße zerschellt.

Da setzten sich die Gäste, wohin man ihnen riet,

zu Tisch, wo von Ermüdung viel edle Kost sie schied

Und Wein der allerbeste, des man die Fülle trug.

Den Heimischen und Fremden bot man Ehren da genug.

So viel sie Kurzweile gefunden all den Tag,

Das fahrende Gesinde doch keiner Ruhe pflag:

Sie dienten um die Gabe, die man da reichlich fand;

Ihr Lob ward zur Zierde König Siegmunds ganzem Land.

Da ließ der Fürst verleihen Siegfried, dem jungen Mann,

Das Land und die Burgen, wie sonst er selbst getan.

Seinen Schwertgenoßen gab er mit milder Hand:

So freute sie die Reise, die sie geführt in das Land.

Das Hofgelage währte bis an den siebten Tag.

Sieglind die reiche der alten Sitte pflag,

Daß sie dem Sohn zu Liebe verteilte rotes Gold:

Sie könnt es wohl verdienen, daß ihm die Leute waren hold.

Da war zuletzt kein armer Fahrender mehr im Land.

Ihnen stoben Kleider und Rosse von der Hand,

Als hätten sie zu leben nicht mehr denn einen Tag.

Man sah nie Ingesinde, das so großer Milde pflag.

Mit preiswerten Ehren zerging die Lustbarkeit.

Man hörte wohl die Reichen sagen nach der Zeit,

Daß sie dem Jungen gerne wären untertan;

Das begehrte nicht Siegfried, dieser waidliche Mann.

So lange sie noch lebten, Siegmund und Siegelind,

Wollte nicht Krone tragen der beiden liebes Kind;

Doch wollt er herrlich wenden alle die Gewalt,

Die in den Landen fürchtete der Degen kühn und wohlgestalt.

Ihn durfte Niemand schelten: seit er die Waffen nahm,

Pflag er der Ruh nur selten, der Recke lobesam.

Er suchte nur zu streiten und seine starke Hand

Macht‘ ihn zu allen Zeiten in fremden Reichen wohlbekannt…“

Peter Paul Rubens

Im Gebiet der Malerei sind wir Deutschen auch nicht gerade unbegabt, woran unser heutiges Geburtstagskind Peter Paul Rubens nicht den geringsten Anteil hat. Unser großer Barockmaler wurde 1577 in Siegen geboren und ging in Antwerpen zur Schule. Dort erlernte er auch von 1592 bis 1598 die Malerei und wurde in die örtliche Malergilde aufgenommen. Es folgten einige Lehr- und Wanderjahre in Italien und Spanien, bevor unser Rubels ins heimatliche Antwerpen zurückkehrte. Dort ließ er sich dann nieder und wurde mit seinen Werken schnell berühmt und konnte von seiner Kunst auch ganz gut leben. Geheiratet hat unser Rubens gleich zweimal. 1609 die Isabella Brant, mit der er die Kinder Clara Serena, Albert und Nikolaas hatte, und 1630 die Helene Fourment, mit der er die Kinder Clara Johanna, Franz, Helene und Peter Paul hatte. Sein heutiger Geburtstag wird neben unserem Panzergetränk Met natürlich mit seinen Bildern gefeiert. Sucht euch also ein paar schöne Sachen raus. Als alter Flame bekommt unser Rubens zu seinem Geburtstag natürlich den flämischen Löwen gespielt: https://www.youtube.com/watch?v=jUYyjzuyyfg

„Sie werden ihn nicht zähmen, den stolzen flämischen Löwen,

Wenn sie seine Freiheit auch mit Fesseln und Geschrei bedrohen.

Sie werden ihn nicht zähmen, solange ein Flame lebt,

Solange der Löwe Klauen hat, solange er Zähne hat.

Sie werden ihn nicht zähmen, solange ein Flame lebt,

Solange der Löwe Klauen hat, solange er Zähne hat.

Solange der Löwe Klauen hat, solange er Zähne hat.

Die Zeit verschlingt die Städte, kein Thron bleibt stehen:

Die Armeen gehen zugrunde, ein Volk geht nicht unter.

Der Feind zieht zu Felde, umringt von Todesgefahr.

Wir lachen über seinen Zorn, der flämische Löwe ist da!

Sie werden ihn nicht zähmen, solange ein Flame lebt,

Solange der Löwe Klauen hat, solange er Zähne hat.

Solange der Löwe Klauen hat, solange er Zähne hat.

Tausend Jahre kämpft er nun schon für Freiheit, Land und Gott;

Und noch sind seine Kräfte von ansehnlicher Jugend.

Wenn sie ihn für machtlos halten und ihn mit Tritten reizen,

Dann richtet er sich bedrohlich und furchtbar vor ihnen auf.

Sie werden ihn nicht zähmen, solange ein Flame lebt,

Solange der Löwe Klauen hat, solange er Zähne hat.

Solange der Löwe Klauen hat, solange er Zähne hat.

Wehe ihm, dem Unbesonnenen, der falsch und als Verräter,

Den flämischen Löwen streicheln kommt und treulos ihn schlägt.

Nicht eine Handbewegung, die er aus dem Auge verliert:

Und fühlt er sich getroffen, so stellt sich seine Mähne und er brüllt.

Sie werden ihn nicht zähmen, solange ein Flame lebt,

Solange der Löwe Klauen hat, solange er Zähne hat.

Solange der Löwe Klauen hat, solange er Zähne hat.

Das Zeichen zur Rache ist gegeben, er ist ihre Hiebe müde;

Mit Feuer in den Augen und voll Zorn springt der dem Feind entgegen.

Er zerreißt, vernichtet, zerschmettert, bedeckt mit Blut und Schlamm

Und triumphierend grinst er auf des Feindes zitternde Leiche nieder.

Sie werden ihn nicht zähmen, solange ein Flame lebt,

Solange der Löwe Klauen hat, solange er Zähne hat.

Solange der Löwe Klauen hat, solange er Zähne hat.“

Das Leben und Wirken unseres alten Meisters hat uns unser Kunstgelehrter Rudolf Oldenbourg in seinem Buch „Peter Paul Rubens“ geschildert: https://archive.org/details/peterpaulrubenss00olde

„Die Tatsache, daß die flämische Kunst des 17. Jahrhunderts, mit Rubens an der Spitze, als monarchisch konstituiert der republikanischen, partikularistischen des nördlichen Schwesterlandes gegenübersteht, ist schon längst erkannt und mit Recht auf die fast gegensätzliche politische und kirchliche Verfassung der beiden Länder zurückgeführt worden. Bei dieser Auffassung muß aber dem Begriff des Alleinherrschenden eine viel stärkere Tragweite zugemessen werden, als er sie im gesellschaftlichen Leben je besitzen kann. Rubens bestimmt das Schicksal der flämischen Malerei, mit ihm steht und fällt ihr Glanz, ja ihre Individualität schlechthin. Er tritt zunächst das Erbe des Romanismus an, das heißt er übernimmt die Verpflichtung gegen alle die Bemühungen, durch die seine Vorgänger in fast hundertjähriger Arbeit die Kunst des Südens in ihre Heimat zu verpflanzen gesucht und damit den Geschmack nach klassischen Normen orientiert hatten. Indem er sich zunächst ohne jede Neuerungslust in dieser Kunst aus zweiter Hand zur führenden Kraft aufschwingt, gewinnt er eine Autorität, die ihm das unbedingte Vertrauen seines Volkes sichert, auch als er als Dreißigjähriger seinen eigenen Weg einzuschlagen beginnt. Die unabhängige Entwicklung der einzelnen Bildgattungen, die wir als Symptom für die neue Zeit gerade in den südlichen Niederlanden hatten feststellen können und die im Laufe des 17. Jahrhunderts in Holland zu so wunderbar mannigfaltigen Erscheinungen führte, wird durch seine erstaunliche Vielseitigkeit wieder zu einem universalen Weltbild zusammengefaßt und lebt, dank dem unwiderstehlichen Einfluß seiner Person, auch bei den Spezialisten, bei Tier- und Landschaftsmalern, nur als ein Teil seiner Anschauung weiter. Die sinnreiche Methodik seiner Arbeitsweise erlaubt ihm, seine Leistungsfähigkeit durch Zuziehung helfender Kräfte beliebig zu erweitern, und als er vollends durch eine von ihm selbst geschaffene und in genialer Weise ausgenützte Stecherschule in der breiten Masse des Publikums sowie in den fernsten Ländern Fuß zu fassen begann, waren seiner Machtstellung keine Grenzen mehr gezogen, um so weniger, als er diese Tyrannis nicht bloß durch die Gewalt seiner künstlerischen Fähigkeiten, sondern mit liebenswerter Menschlichkeit und tiefer Geistesbildung ausübte. Einen Blick in das Geheimnis dieser unerhörten Macht gewährt uns das reiche Brief- und Urkundenmaterial, das von einem einzigartig glücklichen Ineinanderwirken künstlerischer Begabung und menschlicher Überlegenheit in allen Lebenslagen Zeugnis gibt. In der Tat hält Rubens, noch kaum von seinen Wanderjahren im Süden zurückgekehrt (1608), das Schicksal der flämischen Malerei in seiner Hand. Schon zwei Jahre später war sein Atelier mit Schülern überfüllt, und von jetzt an dringt durch seine Werke selbst oder mit dem Ausschwärmen seiner Schüler sein Einfluß durch alle Schichten des künstlerischen Schaffens in Belgien, so daß selbst bedeutende Talente wie van Dyck, Jordaens und Snyders ihre Selbständigkeit nur noch bedingt zu wahren vermögen und nur in Rücksicht auf ihr Verhältnis zu ihm im gesamten Zusammenhang der flämischen Kunstgeschichte richtig eingeschätzt werden können. Rubens war als Sohn des in Verbannung lebenden Antwerpener Schöffen Jan Rubens in Siegen in Westfalen geboren. Die Erziehung durch eine hochherzige, selbstverleugnende Mutter, die nach dem Tod des Gatten mit ihren beiden Söhnen nach Antwerpen zurückkehrte, war für ihn bedeutungsvoller als seine ersten Lehrer Tobias Verhaecht und Adam van Noort. Sogar Otto van Veen, damals der erste Vertreter des Romanismus in Antwerpen, hat nur im allgemeinsten Sinn auf den jungen Künstler wirken können, insofern er ihm die Leitsätze jenes kühlen Akademismus, den das 16. Jahrhundert ausgebildet hatte, in reinster Form übermittelte. Wir kennen zwar nur eine Arbeit von Rubens aus jener Zeit, die kleine auf Kupfer gemalte Halbfigur des sog. Mechanikers (Abb. 78, bezeichnet und datiert 1597; z. Z. im Kunsthandel in Berlin); sie ist mehr eine Miniatur und gibt keinen genügenden Anhalt, daraus weitere Schlüsse zu ziehen, doch lassen seine in Italien (1600-1608) entstandenen Werke keinen Zweifel über die Treue seiner romanistisch eklektischen Gesinnung. Überraschend schwerfällig und wenig eigenartig tritt uns der Fünfundzwanzigjährige in drei größeren Kompositionen entgegen, die 1602 für die Kirche S. Croce in Rom entstanden. Augenscheinlich lag damals die Gestaltung einzelner typischer Figuren, wie er sie in den 1603 gemalten Aposteln im Prado aufzustellen hatte, mehr im Bereich seiner Fähigkeit; außerdem tritt gleichzeitig in dem prächtigen Reiterbildnis des Herzogs von Lerma eine ungewöhnlich großzügige und selbständige Begabung für das Bildnis zutage. In den Stifterbildern eines Altarblattes in Mantua von 1605 und in verschiedenen, vorzugsweise für genuesische Familien gemalten Bildnissen entwickelt sie sich in überraschend neuartigen Äußerungen fort bis zu dem köstlichen, bald nach der Heimkehr entstandenen Selbstbildnis mit der jungen Gemahlin in München (Abb. 51), das seine künstlerische Ausdrucksweise im klarsten Einklang mit dem warmen, von aller Gefallsucht oder Gefühlseligkeit freien Empfinden zeigt. Die figürlichen Kompositionen der Jahre 1605—1608: die Taufe und die Verklärung Christi in Antwerpen und Nancy, die Beweinung der Galerie Borghese und die Beschneidung in Genua sind dagegen sehr viel befangener und abhängiger, in der Farbe von den Venezianern, in der Anordnung von Raffael, Michelangelo und vorübergehend auch von Correggio. Rubens schreitet damit den ganzen widerspruchsvollen Interessenkreis, in dem seine Vorgänger gelebt hatten, noch einmal persönlich aus, gewinnt aber erst bei seinem zweiten Aufenthalt in Rom (1606-1608) eine feste, eigene Richtung durch die Berührung mit Caravaggio, der sich der niederländischen Kunst ja so vielfach als Wesensverwandter erwiesen hat…“

Alboin, König der Langobarden

„Als ich Ihm antworten und diese Prahlerei nach Gebühr erwidern wollte, ließ er es nicht zu, sondern fügte wie zum Hohn hinzu: „Ihr seid gar keine Römer, sondern Langobarden!“ Er wollte weiter reden und winkte mit der Hand daß ich schweigen sollte; allein ich rief zornig: „Von Romulus dem Brudermörder, von dem die Römer ihren Namen haben, hat die Geschichte verzeichnet, daß er porniogenitus, daß heißt im Ehebruch erzeugt war, und daß er eine Freistätte errichtete, in welcher er insolvente Schuldner, entlaufene Sklaven, Totschläger und allerlei Verbrecher, die das Leben verwirkt hatten, aufnahm, und so eine Anzahl von dergleichen Volk zusammen brachte, welches er dann Römer nannte. Das waren die hohen Ahnen derer, die ihr Kosmocratores das heißt weltbeherrschende Kaiser nennt; wir aber, wir Langobarden, Sachsen, Franken, Lothringer, Bayern, Schwaben und Burgunder, verachten diese so sehr, daß wir für unsere Feinde, wenn wir recht zornig sind, kein anderes Scheltwort haben als: Römer. Denn mit diesem einzigen Namen, nämlich dem der Römer, bezeichnen wir alles, was es von Niederträchtigkeit, Feigheit, Geiz, Lüsternheit, Lügenhaftigkeit, ja überhaupt von allen Lastern nur gibt.“ (Liutprand von Cremona)

Unser sind also unsere Langobarden also fürwahr und so wollen wir ihrem Reichsgründer Alboin heute gedenken. Im Jahre 572 ging er nämlich heim und sonst liegt sein Leben für uns vielfach im Dunkeln. Wahrscheinlich wurde der Sohn des Audoin und der Rodelinde vor 526 geboren und folgte seinem Vater zwischen 560 und 565 nach. Sein Sieg über die Gepiden im Jahre 567 gilt als gesichert, ebenso wie sein Einfall in Italien im Jahre 568. Hier traf er auf zähen Widerstand und konnte daher erst 569 die Städte Verona und Mailand erobern. Pavia leistete ihm sogar drei Jahre lang Widerstand. Würde er noch zehn Jahre gelebt haben, so hätte er bestimmt ganz Italien erobert und das Reich Theoderichs des Großen erobert. Über die Vermischung unserer Langobarden mit den Norditalienern muß man sich nur bedingt sorgen machen, denn die alten Römer nannten ihre Provinz Cisalpinien den gallischen Acker. Dort siedelten nämlich die Kelten, welche ja auch weite Teile Deutschlands bewohnt haben. Mit der fränkischen Königstochter Chlodoswinth hatte er die Tochter Albisinda. Ob unser Alboin schuld an seinem Tod ist, wissen wir nicht. Laut Warnefried soll er seine zweite Frau Rosamunde dazu gezwungen haben aus dem Schädel ihres Vaters zu trinken. Andere Gewährsleute berichten uns dagegen nur von einer Verschwörung der Rosamunde mit den Hofleuten unseres Langobardenkönigs. Die deutsche Totenklage von Brahms bekommt unser Alboin aber auf jeden Fall von mir zu seinem Heimgang bespielt – in der Hoffnung, daß ihn die Walküren nach Walhall getragen haben: https://www.youtube.com/watch?v=D_dxlS87yrw In seinem Trauerspiel „Alboin der Langobardenkönig“ hat unser großer deutscher Barde Friedrich von Fouque die Taten unseres Langobardenkönigs besungen. Was halb wir Schildmaiden zu Ehren unseres Alboins daraus heute vorlesen – ich lasse unseren Barden das hohe Lied der altdeutschen Gastfreundschaft anstimmen: https://babel.hathitrust.org/cgi/pt?id=uc1.$b278348

„Gisulph (zurückbleibend zu einem Gepiden).

Mein Herr, Ihr seht mir aus hier, wie der Marschall.

Wie wird’s mit unsern weißen Rossen?

Gepide.

Ich geh‘, dafür zu sorgen.

Gisulph.

Nehmt mich mit.

Ich bin der Marschall unsres Zug’s.

Gepide.

Der Marschall?

Ihr habt wohl ’nen Scharmeister auch.

Gisulph.

Da sitzt er.

Gepide.

Fürwahr, dies jugendliche Heergeschwader

Hat vorgesehn sich, wie ein großes Heer.

Gisulph.

Wo vierzig Helden sind beisammen,

Da ist’s ein Heer, jedweder Sorgfalt würdig.

Ich hoff‘, Ihr lacht nicht drob?

Gepide.

Nein, Herr.

Gisulph.

So kommt.

Kunimund.

Mein Vater, Wolken liegen Auf Deiner Stirn.

Turisend.

Nicht doch. Willst Du mich schmähn?

Ich säß‘ bei’m Heldenmahl mit Königsrecken,

Und Wolken auf der Stirn?

Das war ein schlechtes Stück der Gastlichkeit –

Trinkt, liebe Helden! –

Ich bring’s Euch freudig zu. –

Wo sind denn meine Sänger? Stimmt ein Lied an.

Gesang.

Der junge Ritter so helle,

Der reitet hinaus in der ersten Waffen Stahl.

,,Guten Morgen, fang er, du Quelle!

Wir brausen mitsammen hinab in’s Wiesental.“

Bald haben auf dörrende Weide

Die Mittagsstrahlen sengend sich eingebrannt.

„Ei starke Sonne, wir Heide,

Wir bringen Leide, doch Liebe zugleich ins Land.“

Da kam es dunkel gezogen,

Mit schrägen Lichtern blickte das Abendroth.

„Ach, welche kühlende Wogen!

Rief mich nicht Einer, der stille Herberg‘ bot ?“

Dann hat sich die Nacht ergossen,

Kein Sternlein blickte den öden Schleier durch.

Den Mund hat der Held geschlossen,

Sechs Reiter trugen ihn heim zur stillen Burg.

Turisend .

Sieh‘ ‚mal, mein lieber Sohn,

Da haben sie Dein Leiblied recht getroffen.

Stoß an mit mir mein Thuris –

Weh! Er ist’s nicht! –

O wie so lieb war jüngst mir dieser Platz,

Und der ihn einnahm;

Doch wie so leid, der jetzund, ihn erfüllt!

Kunimund.

Fürwahr, wir haben seltne Gäste!

Seht Ihr die weißen Riemen,

Die ihre Panzerschuh‘ dem Bein verknüpfen?

Die Herr’n sind stattlich damit anzusehn.

Fast wie die Stuten unsrer Ebnen,

Mit weißen Beinen.

Doch schwach und widrig nur ist solche Art.

Peredeo.

Möcht’st Du die Ähnlichkeit noch besser sehn?

Da will ich Dir was raten.

Auf Asfelds Heide geh‘ hinaus,

Wo also hart die Stuten ausgeschlagen,

Daß Deines Bruders bleichendes Gebein

Umher liegt auf den Wiesen,

Wie eines ärmlichen, nichtswerten Röß’leins.

Barden.

Mit hinaus, mit hinaus,

In die Schlacht! –

Für Weit und Kind! –

Für Ehre! Ehre! Ehre! –

Für der Ahnen Haus! –

Gepiden erwacht!

Gepidenzorn, in die Schlacht!

Ehre, Ahnenhaus, Ehre!

Alboin.

So recht, mein flinker Bursch. Ich werd‘ es brauchen.

Helmichis.

Schon gut. – Mein kurzes Schwertlein ist recht scharf.

Alboin.

Steht hinter mich, Ihr Langobardenkrieger.

Jedweder Hand ans Schwert.

Scharmeister, tu‘ Dein Amt.

Peredeo.

Richt‘ Euch! Steht fest!

Kunimund und die Gepiden.

Ehre! Ahnenhaus! Ehre!

Turisend.

Halt! Friede!

Seid ihr mein Volk? Der hohen Väter Kinder?

Weh mir!

Nach Ehre ruft, nach Ahnen Euer Sang,

Und niedern Grimms befehdet Ihr die Gäste.

Zurück!

Wer noch sich regt in Feindschaft,

Des Blut alsbald soll rinnen durch den Saal,

Und wär’s auch Königsblut.

Gott wendet ab den heil’gen Blick von Siegen,

Wo man den Feind bei sich am Herd‘ erschlug.

Ich Herrscher würde drein sehn, aber rächend.

Zurück.

Alboin.

Du treuer Wirt! Gut Ding ist’s, bei Dir hausen.

Nun schenk‘ mir noch ’nen Becher edlen Weins.

Turisend (einen Pokal vom Schenktische nehmend, und ihn kredenzend).

Da trink, mein junger Langobardenheld. –

Derweil will ich für Deine Rüstung sorgen.

Kriegsleute, holt mir das ‚mal von der Wand.

Kunimund.

Ha das! Für den?

Turisend.

Still, Jüngling. Haft für Heut

Das Recht verwirkt,

In einem Heldenrate mit zu sprechen.

Komm her, mein Gast; Dein Harnisch ist zur Hand,

Dein Helm und Schwerdt und Schildrand.

Alboin.

Held, willst Du mich mit dieser Rüstung wappnen?

Die kenn‘ ich wohl.

Turisend.

Drum eben ziemt sie Dir.

Und was von Blut drauf haftet,

Das scheue nicht. Du weißt, ’s ist Heldenblut…“

Unser Königstiger

„Panzerkampfwagen müssen befähigt sein, schwieriges Gelände zu überwinden und ihren Besatzungen auf nahen Entfernungen mindestens gegen kleinkalibrige Infanteriewaffen, auf mittleren Entfernungen auch gegen Abwehrwaffen Schutz gewähren. Sie müssen Rundumfeuer ihrer Hauptwaffen, gute Sicht, leichte Führungsmöglichkeit und angemessene Geschwindigkeit gestatten.“ (Heinz Guderian)

Man merkt es: Unser Königstiger übererfüllt die Voraussetzungen für einen Panzerkampfwagen, die unser Panzerheinz Guderian in vielerlei Hinsicht. Denn er ist gegen die feindlichen Waffen nahezu vollständig gefeit und trotzdem noch schnell und geländegängig genug. Schwere Panzer müssen eben für die Panzerschlacht sein. Aufräumen und verfolgen kann dann ja der Panther machen. Genauer gesagt war unser Königstiger 70 Tonnen schwer und bis zu 38 Sachen schnell (17 im Gelände). Hatte eine Panzerung von bis zu 18,5cm und war mit der 8,8cm-Kampfwagenkanone sowie (bis zu) drei Maschinengewehren gewohnt gut bewaffnet. Verfügte über eine Reichweite von 120 bis 170 Kilometer und wurde von fünf Mann bedient. Der Nachfolger unseres Tigerpanzers wurde ab Mitte 1944 an die Front geworfen und als seinen Jahrestag haben wir uns die Verlegung der ersten größeren Königstigereinheiten in die Normandie ausgesucht. Für seine rege Teilnahme an unserer Ardennenoffensive bekommt unser Königstiger „Die Wacht am Rhein“ zu seinem Jahrestag: https://www.youtube.com/watch?v=oKkRS4rL6Pw

„Es braust ein Ruf wie Donnerhall,

wie Schwertgeklirr und Wogenprall:

Zum Rhein, zum Rhein, zum deutschen Rhein!

Wer will des Stromes Hüter sein?

Lieb Vaterland, magst ruhig sein,

lieb Vaterland, magst ruhig sein:

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Durch Hunderttausend zuckt es schnell,

und aller Augen blitzen hell:

der deutsche Jüngling, fromm und stark,

beschirmt die heilige Landesmark.

Lieb Vaterland, magst ruhig sein,

lieb Vaterland, magst ruhig sein:

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Er blickt hinauf in Himmelsauen,

wo Heldengeister niederschaun,

und schwört mit stolzer Kampfeslust:

„Du, Rhein, bleibst deutsch wie meine Brust!“

Lieb Vaterland, magst ruhig sein,

lieb Vaterland, magst ruhig sein:

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

„Und ob mein Herz im Tode bricht,

wirst du doch drum ein Welscher nicht.

Reich wie an Wasser deine Flut

ist Deutschland ja an Heldenblut.“

Lieb Vaterland, magst ruhig sein,

lieb Vaterland, magst ruhig sein:

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

„So lang ein Tropfen Blut noch glüht,

noch eine Faust den Degen zieht,

und noch ein Arm die Büchse spannt,

betritt kein Feind hier deinen Strand.“

Lieb Vaterland, magst ruhig sein,

lieb Vaterland, magst ruhig sein:

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Der Schwur erschallt, die Woge rinnt,

die Fahnen flattern hoch im Wind:

Zum Rhein, zum Rhein, am deutschen Rhein!

Wir alle wollen Hüter sein!

Lieb Vaterland, magst ruhig sein,

lieb Vaterland, magst ruhig sein:

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

So führe uns, du bist bewährt;

In Gottvertrauen greif’ zu dem Schwert,

Hoch Wilhelm! Nieder mit der Brut!

Und tilg‘ die Schmach mit Feindesblut!

Lieb Vaterland, magst ruhig sein,

lieb Vaterland, magst ruhig sein:

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!“

Unser Panzergeschichtsschreiber Wolfgang Schneider kommt in seinem Panzerbuch „Der Königstiger“ nun zu unserer Schweren Panzerabteilung DIII und deren Waffentaten im Sechsjährigen Krieg: https://archive.org/details/DasWaffenArsenal111DerKnigstiger2.Band

„Die beiden Skizzen verdeutlichen die unterschiedliche Turmfrontauslegung und zeigen im Detail die Ausblicköffnungen des Turmzielfernrohres links der Blende. Der beim Produktionsturm zwischen Heißöse und Kommandantenkuppel sichtbare aufgerichtete Drahtpin war eine behelfsmäßige Richthilfe für den aus der geöffneten Luke beobachtenden Kommandanten; damit konnte er ein Feindziel grob anrichten. und der Richtschütze erkannte es im Sehfeld seiner Optik. So war die taktische Bedeutung beider Panzer sehr hoch, den legendären Ruf des Königstigers begründeten aber in erster Linie die Panzersoldaten der Alliierten bzw. die Bedienungen der Panzerabwehrwaffen, die ihre eigene Unterlegenheit erkennen mußten und häufig nur bei Laufwerktreffern oder aus der Nähe eine Chance gegen diese Kolosse hatten. Nicht außer acht gelassen werden sollte die Tatsache, daß die Herstellung des Tigers wesentlich zeit- und materialaufwendiger war und man über den Panther II zu einem Hauptkampfpanzer kommen wollte. Bekanntlich stoppte aber das Kriegsende den herrschenden „Panzerdualismus“. Erwähnt werden sollte auch, daß die Tragfähigkeit der meisten Gelände- und Straßenabschnitte und insbesondere eines Großteils der Brücken zu damaliger Zeit (auch schon durch den Panther) heillos überlastet war. So ist die technologische Rolle des Tigers II letztlich höher einzustufen als sein tatsächlicher Wert im Gefecht. Da bereits ausführlich über die Technik des Tigers II (siehe Bände, 25, 56 und 81) berichtet wurde, soll in den folgenden Abschnitten die Einsatzgeschichte zur Sprache kommen. Als erster Truppenteil überhaupt wird die I. Kompanie dieser Abteilung vom 11. – 17. 6. 1944 mit dem Tiger II ausgerüstet und nach Frankreich verlegt. Entladen wurden 80 Kilometer westlich Paris (in Dreux), so daß rund 200 Kilometer (in vier Nächten) in den Raum ostwärts Caen gerollt werden mußte, was die Fahrzeuge außerordentlich belastete und eine Vielzahl technischer Ausfälle hervorrief. Erst am 18. 7. wurde in Richtung Cagny angegriffen und feindliche Durchbruchsversuche bei Frenouville abgewehrt. Anfang August wurde auch die III. Kompanie in Mailly-Ie-Camp auf Tiger II umgerüstet und kam nördlich der Seine zum Einsatz; im Raum Amiens mußte im Strudel der Rückzugskämpfe der letzte Panzer gesprengt werden. Unmittelbar nach der alliierten Invasion an der französischen Normandieküste wurde die I. Kompanie der schwere Panzerabteilung CIII mit dem Königstiger ausgerüstet. Die beiden Fotos zeigen einen der Panzer des frühen Fertigungsloses mit dem einfachen Zielfernrohrausblick (später zwei) links neben der noch einteilig ausgelegten Kanone. Auf der linken Turmseite ist die zugeschweißte Öffnung der ursprünglich vorgesehenen Munitionsluke sichtbar. Im September wurde die Abteilung in Paderborn-Sennelager komplett neu aufgestellt und am 12. 10. für den Transport nach Ungarn verladen. Dort wurde zunächst in Budapest die Entwaffnung der abtrünnigen ungarischen Truppen vorgenommen. Anschließend wurde die Abteilung der XXIV. Panzerdivision für ihren Angriff ostwärts Szolnok unterstellt. Wichtiger Teilerfolg war die Verhinderung eines Vorstoßes in den Rücken der Armeegruppe Wöhler. In der Folgezeit wurde die Abteilung im Raum ostwärts Budapest wiederholt eingesetzt, anschließend südlich davon. Im Dezember verlegte die Abteilung in den Raum Stuhlweißenburg und hatte maßgeblichen Anteil an der Stabilisierung der bedrohlichen Lage. Am 21. 12. erfolgte die Umbenennung in „Feldherrnhalle“. Die erbitterten Kämpfe im Raum Stuhlweißenburg dauerten bis Anfang Februar 1945. Nahezu alle Panzer der Abteilung waren verlorengegangen, so daß sechs Panzer als Ersatz im Februar zugeführt werden mußten. Es begannen die Kämpfe um den Gran-Brückenkopf, dessen Beseitigung die sowjetischen Angriffsvorbereitungen in Richtung Preßburg – Wien verzögerten. Trotz einer weiteren Panzerlieferung erreichte aber die Abteilung nur noch eine Stärke von 21 Wagen (zwei Kompanien). Schwere Kämpfe am Ostrand der Kleinen Karpaten und im Ölgebiet Zistersdorf folgten. Im April, Mai kämpfte sich die Abteilung in Richtung Budweis zurück. Die letzten zwei Tiger II wurden am 10. 5. gesprengt. Die Masse der Abteilung schlug sich zu den Amerikanern durch, wurde aber den Sowjets überstellt. Nach ihrer Wiederaufstellung wurde die Abteilung nach Ungarn verlegt und zunächst zur Niederwerfung abtrünniger ungarischer Truppen in Budapest eingesetzt. Die III. Kompanie (unteres Bild) ging unterhalb der Burg in Stellung…“

Die Schlacht bei Dettingen

Ermutigt vom Handstreich Friedrichs des Großen versuchte der bayrische Herzog Karl sich zum deutschen Kaiser aufzuwerfen und fand in den Galliern einen Verbündeten den gegen die habsburgische Erbtochter Maria Theresia. Diese gedachte aber keinesfalls ihr väterliches Erbe aufzugeben oder gar auf den deutschen Thron zugunsten der Wittelsbacher zu verzichten. Schnell erlag Bayern ihren Truppen. Doch die tückischen Gallier wollten sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, eine Handpuppe zum deutschen Kaiser zu machen. Ihr Heer marschierte mit 50,000 Mann am Main auf. Ihm entgegen trat ein kaiserliches Heer unter dem Kurfürsten Georg von Hannover. Vernichtend war die Niederlage der Gallier zwar nicht – 4000 Mann Verlust gegen 3000 auf unserer Seite – aber dennoch reichte es den Welschen um sich über den Rhein zurückzuziehen. „Die Wacht am Rhein“ habe ich mir für unsere heutige Panzersiegesfeier ausgesucht, fand die Schlacht auch am Main statt: https://www.bitchute.com/video/hlaDJ1VtBNsV

„Es braust ein Ruf wie Donnerhall,

wie Schwertgeklirr und Wogenprall:

Zum Rhein, zum Rhein, zum deutschen Rhein!

Wer will des Stromes Hüter sein?

Lieb Vaterland, magst ruhig sein,

lieb Vaterland, magst ruhig sein:

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Durch Hunderttausend zuckt es schnell,

und aller Augen blitzen hell:

der deutsche Jüngling, fromm und stark,

beschirmt die heilige Landesmark.

Lieb Vaterland, magst ruhig sein,

lieb Vaterland, magst ruhig sein:

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Er blickt hinauf in Himmelsauen,

wo Heldengeister niederschaun,

und schwört mit stolzer Kampfeslust:

„Du, Rhein, bleibst deutsch wie meine Brust!“

Lieb Vaterland, magst ruhig sein,

lieb Vaterland, magst ruhig sein:

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Und ob mein Herz im Tode bricht,

wirst du doch drum ein Welscher nicht.

Reich wie an Wasser deine Flut

ist Deutschland ja an Heldenblut.

Lieb Vaterland, magst ruhig sein,

lieb Vaterland, magst ruhig sein:

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

So lang ein Tropfen Blut noch glüht,

noch eine Faust den Degen zieht,

und noch ein Arm die Büchse spannt,

betritt kein Feind hier deinen Strand.

Lieb Vaterland, magst ruhig sein,

lieb Vaterland, magst ruhig sein:

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Der Schwur erschallt, die Woge rinnt,

die Fahnen flattern hoch im Wind:

Zum Rhein, zum Rhein, am deutschen Rhein!

Wir alle wollen Hüter sein!

Lieb Vaterland, magst ruhig sein,

lieb Vaterland, magst ruhig sein:

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

So führe uns, du bist bewährt;

In Gottvertrauen greif’ zu dem Schwert,

Hoch Wilhelm! Nieder mit der Brut!

Und tilg‘ die Schmach mit Feindesblut!

Lieb Vaterland, magst ruhig sein,

lieb Vaterland, magst ruhig sein:

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!“

In epischer Breite nachzulesen gibt es die Geschichte der Schlacht von Dettingen bei unserem Gelehrten Wilhelm Steiner („Beschreibung der Schlacht bei Dettingen am 27ten Juni 1743“) – ich beginne mit der Vorgeschichte: https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb10408703

„Die am 27. Juni 1743, unweit dem, zwischen Aschaffenburg und Seligenstadt, nahe am rechten Mainufer gelegenen, königlich bayerischen Postorte Dettingen, zwischen den alliierten Österreichern, Engländern und Hannoveranern einerseits, und andernseits den Franzosen vorgefallene Schlacht, verdient hier als ein Beitrag zur Geschichte der untern Maingegend, eine ausführliche Erzählung. Für die Bewohner von Seligenstadt, des ehemaligen Freigerichts und der ganzen Umgegend, hat sie, von der in Volkssagen noch vieles erzählt wird, ein besonderes Interesse, abgesehen davon, dass diese entscheidende Begebenheit in der europäischen Geschichte einen nicht unbedeutenden Platz einnimmt. Es dürfte daher keine überflüssige Arbeit sein, ich manches, was kürzlich verstorbene Zeugen von dieser, vor 91 Jahren vorgefallenen Schlacht wussten, oder was aus nahen Traditionen zu uns, nicht unglaublich gekommen ist, mit vorhandenen Zeitungs- und andern gedruckten Nachrichten vereinige, und mit möglichster Vollständigkeit dem Gedächtnisse aufbewahre. Dazu füge ich einen, bis jetzt noch unbekannten, Plan, welchen der Abt und Pfarrer Hyakinth Buchner zu Seligenstadt, als Augenzeuge entwarf, und in das dortige Pfarrbach einzeichnete. Wie sich diese Begebenheit an die Geschichte damaliger Zeit knüpft, will ich hier zur besseren Verständigung nur kurz berühren. Kaiser Karl VI. hatte bei Ermangelung männlicher Deszendenz, seiner einzigen Tochter Maria Theresia, durch einen feierlichen von den meisten europäischen Höfen bewilligten Vertrag – pragmatische Sanktion – die Erbfolge in seinen Ländern zugesichert. Nach seinem Tode den 20. Oktober 1740 – traten Karl Albrecht Kurfürst von Bayern und König Friedrich der Grosse, jener mit Ansprüchen auf die österreichischen Erbländer, dieser mit solchen auf verschiedene schlesische Fürstentümer gegen die Erbin auf‘; auch Spanien, Frankreich und Sachsen machten Forderungen. Schon rückte Friedrich der Grosse am 17. Dezember 1740 in Schlesien ein, und bewirkte durch glückliche Fortschritte den für ihn vorteilhaften Frieden zu Breslau, am 28. Juli 1742. Mittlerweile hatte Karl Albrecht, mit Hilfe der. Franzosen, Oberösterreich und Böhmen erobert, und hier sich als König huldigen lassen. Bayerns Glück schien einen großen Aufschwung zu nehmen; Karl Albrecht ließ sich am 12. Februar 1742 zu Frankfurt als Kaiser krönen. Damals war aber nur noch allein Frankreich mit ihm im Bunde, denn Sachsen war abgetreten, und Spanien zu entfernt und untätig. Mit Hilfe der Ungarn hatte inzwischen Maria Theresia Oberösterreich wieder erobert, und die in Böhmen stehenden Franzosen mussten sich mit großem Verluste zurückziehen, ja seit dem Jahre 1743 war sogar Bayern in österreichischen Händen, und England sagte der Kaiserin Hilfe zu. Mit dem Frühjahr 1743 stand daher zur Hilfe des bedrängten Kaisers, unter Marschall Herzogs von Noailles Anführung, ein neues, wohlgerüstetes französisches Heer von 50,000 Mann am Rheine, und zu gleicher Zeit kam König Georg II. von England, in Begleitung seines Sohnes, des Herzogs von Cumberland mit einer Armee auf deutschem Boden an; in seinem Solde und Zuge befanden sich hessen-kasselische, braunschweig-lünneburgische Trappen, zusammen gegen 45,000 Mann. Seit dem Monat April geschahen beider Armeen Bewegungen gegen den Main bin; etwas früher lagerten schon die Franzosen bei Großgerau, Rüsselsheim, bei Frankfurt und Seligenstadt herauf. Am 16. Juni sah man die Engländer, Hannoveraner etc. bei Höchst, unweit Frankfurt, ankommen, und Lager beziehen, welche sie aber bald wieder verließen, um mehr aufwärts bei Dörnigheim in ein anderes zu rücken. Dort brachen sie am 17. wieder auf, und gingen mit Zurücklassung einiger Brigaden lünneburgischer, hessischer und hannöverischer Truppen nach Aschaffenburg aufwärts, immer am rechten Mainufer marschierend. Bei dieser Stadt schlugen sie dies- und jenseits ihre Lager auf, vermutlich um den Franzosen in Besetzung der dortigen Brücke zuvorzukommen, nach andern Nachrichten, um, den Feind am linken Mainufer zurückdrängend, nach Bayern gegen ein anderes, von dem Herzog von Broglio befehligtes, französisches Heer zu ziehen, damit des Kaisers und der Franzosen Absicht, Österreich wieder zu erobern, vereitelt werde. Ihren Zweck erreichten die Alliierten schon bei Dettingen, daher ist auch diese Schlacht entscheidend, und der Sieg über die Franzosen höchst einflussreich gewesen…“

Friedrich Silcher, der Vater unseres deutschen Volksliedes

Friedrich Silcher, der Vater unseres deutschen Volkslieds, wurde am heutigen Tag im Jahre 1789 in Schnait im Schwabenland geboren und soll daher heute mit seinen Werken gefeiert werden. Der Sohn eines Lehrers wurde zunächst selbst Lehrer, konnte aber schon 1817 den Posten des Musikdirektors an der Tübinger Universität ergattern. Im Laufe seines Schaffens vertonte er verschiedene Gedichte und sammelte Volkslieder, die er in schönen Bänden herausgab. Geheiratet hat er Luise Enßlin, mit der er drei Kinder hatte. Die Vertonung von Friedrich Rückerts Gedicht „Der alte Barbarossa“ habe ich mir zu Ehren unseres Tondichters ausgesucht: https://www.youtube.com/watch?v=5kkF70LQkSA

„Der alte Barbarossa,

Der Kaiser Friederich,

Im unterirdschen Schlosse

Hält er verzaubert sich.

Er ist niemals gestorben,

Er lebt darin noch jetzt,

Er hat im Schloß verborgen

Zum Schlaf sich hingesetzt.

Er hat hinabgenommen

Des Reiches Herrlichkeit

Und wird einst wiederkommen

Mit ihr, zu seiner Zeit.

Der Stuhl ist elfenbeinern,

Darauf der Kaiser sitzt;

Der Tisch ist marmelsteinern,

Worauf sein Haupt er stützt.

Sein Bart ist nicht von Flachse,

Er ist von Feuersglut,

Ist durch den Tisch gewachsen,

Worauf sein Kinn ausruht.

Er nickt als wie im Traume,

Sein Aug halb offen zwinkt,

Und je nach langem Raume

Er einem Knaben winkt.

Er spricht im Schlaf zum Knaben:

Geh hin vors Schloß, o Zwerg,

Und sieh, ob noch die Raben

herfliegen um den Berg.

Und wenn die alten Raben

Noch fliegen immerdar,

So muß ich auch noch schlafen,

Verzaubert hundert Jahr.“

Wer in die Fußstapfen unseres Friedrich Silchers treten möchte, dem sei seine „Harmonie- und Kompositionslehre, kurz und populär“ empfohlen, in welcher unser Tondichter sein Wissen der Nachwelt mitteilt. Ich beginne mit der Vorrede: https://archive.org/details/harmonieundcompo00silc

„Eine kurzgefaßte Harmonie- und Kompositionslehre trägt wohl die Rechtfertigung ihres Erscheinens in sich selber. Bei der eben so allgemeinen Verbreitung als großen Ausbildung der Musik in unsern Tagen hofft sie einem wesentlichen Bedürfnis entgegen zu kommen. Nicht, als ob es unserer Zeit an ausgezeichneten Werken auch in diesem Fache fehlte: allein durch ihren Umfang allzu kostspielig, sind sie höchstens der Minderzahl bemittelter Musikfreunde zugänglich, der weitaus größeren Mehrzahl der unbemittelten aber so gut als eine verbotene Frucht. Die Letzteren dürften sich deshalb durch die vorliegende Anleitung, das kurz und gemeinverständlich zusammengefaßte Ergebnis sorgfältiger Studien und vieljähriger Erfahrung, nicht minder entschädigt und befriedigt finden, als vielleicht auch die Ersteren es nicht verschmähen werden, ihr neben den umfassenderen Werken über die Theorie der Musik gleichfalls einige Aufmerksamkeit zu schenken. Die Zeiten der sogenannten Generalbaßlehren sind vorüber. Was daher der Leser in diesem Buche findet, ist nicht bloß die Harmonielehre, welche der Verfasser in Verbindung mit dem zwei- drei- und vierstimmigen Satze methodisch und klar gegeben zu haben glaubt und so, daß dabei der Lernende überall selbsttätig auftritt und stetig vom Leichteren zum Schwereren, vom Einfachen zum Zusammengesetzten fortschreitet. Abgehandelt ist auch die Lehre von der Bildung melodisch-rhythmischer Sätze, von dem Periodenbau, so wie von den zwei- und dreiteiligen Tonstücken nebst der Modulationsordnung derselben. Besprochen wird ferner das Wissenswerteste in Betreff des neueren Chorals und seiner Harmonisierung, der alten Kirchentonarten (welchen sieben ihrer schönsten Choräle In vierstimmiger Bearbeitung angehängt sind), sowie nicht minder der rhythmischen Verhältnisse des alten Chorals. Beigefügt ist endlich ein Anhang, welcher das Nötigste beibringt über die Nachahmung in der Musik, den Canon, den doppelten Kontrapunkt der Oktave und über die Fuge. Mit größter Sorgfalt sind dabei überall passende Beispiele ausgewählt ans den klassischen Werken der bewährtesten Meister, eines Händel, Sebastian und Philipp Immanuel Bach, Graun, Haydn, Mozart, Beethoven, Mendelssohn und Andere. Über die Art und Weise, wie die Tätigkeit des Schülers durch diese Anleitung in Anspruch genommen wird, wäre etwa folgendes zu bemerken: Nachdem der Schüler mit den beiden Grundgestalten der Tonleiter und den Intervallen, ferner mit der Bewegung und Fortschreitung der Töne, sowie mit den verschiedenen Tonschlüssen bekannt gemacht und hierauf zur Erfindung melodisch-rhythmischer Sätze angehalten worden, geht er zum zweistimmigen Satz über und sucht zu gegebenen einstimmigen Beispielen, sowie zur Tonleiter eine zweite Stimme in mehreren Veränderungen, was offenbar leichter ist, als mit dem vierstimmigen Satze zu beginnen, wie so manche Tonlehrer behaupten. Hierauf werden die Dreiklänge entwickelt , und es folgen dann die Übungen im dreistimmigen Satze, teils wieder an der Tonleiter, welche auch in die Mittel- und Grundstimme zu legen ist, teils an den früheren zweistimmigen Beispielen, welche nun dreistimmig gesetzt werden. Ebenso ist mit dem vierstimmigen Satze zu verfahren, wobei der Lernende neben den zahlreichen früheren Beispielen sich namentlich wieder mit der Harmonisierung der Dur- und Molltonleiter beschäftigt, auch diese in den Alt, Tenor und Baß legt. Dieselben Übungen folgen nun bei der Lehre der Septimen- und Nonenakkorde, zwischen welchen auch die Ausweichungen, sowie die Modulationsgesetze der Tonstücke ihren Platz finden. Ferner ist den Vorhaltstönen des Dreiklangs und Dominantakkords in den vielen gegebenen Beispielen besondere Aufmerksamkeit zu widmen und noch der Abschnitt über die fünfstimmigen Harmoniebildungen mit ihrer neuen vereinfachten Bezifferung wohl zu beachten. Endlich ist in beiden Abschnitten nicht zu übersehen, wie sich die sogenannten Undecimen- und Terzdecimenakkorde der alten Lehre in ihr Nichts auflösen. Hierauf folgt der Anhang , dessen Inhalt bereits bezeichnet worden…“

Jägers Liebeslied

Ein weiteres schönes altes deutsches Lied, daß wir mit unserem Barden Franz von Schober erneut anstimmen wollen – vertont hat es übrigens unser großer deutscher Tondichter Franz Schubert: https://odysee.com/j-gers-liebeslied-german-hunter-song:c

„Ich schieß‘ den Hirsch im wilden Forst,

Im tiefen Wald das Reh,

Den Adler auf der Klippe Horst,

Die Ente auf dem See;

Kein Ort, der Schutz gewähren kann,

Wo meine Büchse zielt!

Und dennoch hab‘ ich harter Mann

Die Liebe auch gefühlt.

Kampiere oft zur Winterszeit

In Sturm und Wetternacht,

Hab‘ überreist und überschneit

Den Stein zum Bett gemacht;

Auf Dornen schlief ich wie auf Flaum,

Vom Nordwind unberührt

Und dennoch hat die harte Brust

Die Liebe auch gespührt.

Der wilde Falk ist mein Gesell,

Der Wolf mein Kampfgespan;

Der Tag geht mir mit Hundsgebell,

Die Nacht mit Hussa an;

Ein Tannreis schmückt statt Blumenzier

Den schweißbefleckten Hut

Und dennoch schlug die Liebe mir

Ins wilde Jägerblut.

O Schäfer auf dem weichen Moos,

Der du mit Blumen spielst,

Wer weiß, ob du so heiß,

So groß wie ich die Liebe fühlst.

Allnächtlich über’m schwarzen Wald,

Vom Mondenschein umstrahlt,

Schwebt königshehr die Lichtgestalt,

Wie sie kein Meister malt.

Wenn sie dann auf mich niedersieht,

Wenn mich ihr Blick durchglüht,

Da weiß ich, wie dem Wild geschieht,

Das vor dem Rohre flieht.

Und doch! mit allem Glück vereint,

Das nur auf Erden ist,

Als wenn der allerbeste Freund

Mich in die Arme schließt.“

Willy Messerschmitt

Ohne ihre Waffen sind auch die größten unserer deutschen Helden ohnmächtig und daher wollen wir auch unseren großen Waffenschmieden und Baumeistern gedenken. Heute hat nun unser Flugzeugbaumeister Willy Messerschmitt Geburtstag. Das Licht der Welt erblickte unser Flugzeugbauer 1898 in Frankfurt am Main. Er gab uns mit der Me 109 einen überlegenen Jäger und sorgte mit der Me 262 und der Me 163 dafür, daß unsere Luftwaffe unbedenklich in die Zukunft blicken konnte. Daneben baute er die Zerstörer Me 110, Me 210 und Me 410 und den Frachtflieger Me 323, der mit zwölf Tonnen ganz schöne Lasten tragen konnte. Seine Flugzeugwerke hatten also gut zu tun und namentlich ist es ihnen gelungen, unsere Me 109 so zu überarbeiten, daß sie auch noch nach zehn Jahren ein überaus kampfstarker Jäger gewesen ist. Preise und Ehrungen regnete es deshalb auf unseren Willy Messerschmitt herab, zum Professor wurde er ernannt und bekam die Titel eines Pioniers der Arbeit und eines Wehrwirtschaftsführers verliehen. Den Fliegerschlachtgesang „Es blitzen die stählernen Schwingen“ suche ich mir zu seinen Ehren heraus: https://www.youtube.com/watch?v=QYxCcCysvqY

„Es blitzen die stählernen Schwingen,

Wenn dröhnend und donnernd im Takt

Die starken Motoren, sie singen

Das Lied, das im Herzen uns packt.

Bei uns wird nicht lange gefackelt:

Wir haben den Tommy versohlt!

Die stolze Maschine, sie wackelt, wackelt:

Den Feind hat der Teufel geholt!

Wir Flieger, zum Kämpfen geboren,

Wir feuern mit sicherer Hand.

Wir haben dem Führer geschworen,

Entschlossen zu schützen das Land.

Bei uns wird nicht lange gefackelt:

Wir haben den Tommy versohlt!

Die stolze Maschine, sie wackelt, wackelt:

Den Feind hat der Teufel geholt!

So jagen wir kühn und verwegen,

In treuer Kam’radschaft verschweißt.

Der Sonne, dem Siege entgegen,

In Bölkes und Richthofens Geist!

Bei uns wird nicht lange gefackelt:

Wir haben den Tommy versohlt!

Die stolze Maschine, sie wackelt, wackelt:

Den Feind hat der Teufel geholt!“

Der Vorläufer unserer Me 109 war die Me 108 und wie sich diese so in den europäischen Fliegerwettbewerben geschlagen hat, sagt euch nun unser Panzergeschichtsschreiber Armand van Ishoven („Willy Messerschmitt. Der Konstrukteur und seine Flugzeuge“):

„Auch der Sieger des Zugspitzfluges 1934 flog eine M 35. Es war Rudolf Heß, der Stellvertreter Hitlers, der den Zugspitz-Wanderpokal am 24. April in München aus den Händen des Führers des Deutschen Luftsportverbandes, Bruno Lörzer, entgegennahm. Im nächsten Jahr, am 18. Februar 1935, nahm Heß abermals, diesmal unter dem Pseudonym Müller, am Zugspitzflug teil; sein Beobachter von Wurmb war Fluglehrer der DVS, Heß gewann diesmal keinen Preis, war aber der beste Teilnehmer auf einer BFW Maschine. Willy Stör wurde 1935 und 1936 auf einer M 35 deutscher Kunstflugmeister und erklärte dazu: „Ich verdanke meinen Sieg der M 35 und ihren Bramo-Sh-14 A-Motor.“ Im Jahre 1935 führte Stör die M 35 in mehreren Ländern, darunter Ungarn, Italien, Bulgarien, Jugoslawien und Rumänien, vor. Obwohl die Maschine großes Interesse erweckte, gingen keine Bestellungen aus dem Ausland ein. Im Jahre 1936 wurde Vera von Bissing dann auf einer M 35 europäische Kunstflugmeisterin; unter den Zuschauern des Bewerbes befand sich auch Charles Lindbergh. Mit dem Ziel, die M 35 im Ausland zu verkaufen, war sie bereits von 27. April bis 6. Mai 1934, so wie seinerzeit die M 23 im Jahre 1928, auf dem Luftfahrtsalon in Genf gezeigt worden. Inzwischen arbeiteten in verschiedenen Flugzeugfabriken in Europa übermüdete Monteure fieberhaft an der Fertigstellung der neuen Maschinen, die für den vierten Europaflug entworfen und gebaut worden waren. In Polen entstanden die RWD 9 und die PZL 26, in Italien die Breda 39, bei Fieseler in Kassel die Fi 97, bei Klemm in Böblingen die Kl 36 und bei BFW die Bf 108. Am 13. Juni 1934, keine sieben Wochen vor dem Beginn des Wettbewerbs, konnte die erste 108 starten, aber wegen der zahlreichen Neuerungen war noch viel Arbeit zu leisten, bevor die Maschinen wirklich einsatzfähig waren. Immerhin aber konnten die Piloten mit dem Einfliegen beginnen. Während diese Arbeit noch im Gange war, fand der Deutschlandflug 1934 statt, der zum ersten Male im Zeichen der Mannschaftsleistung stand. Am 21. Juni gab Milch den Start für die 23 Verbände frei. Auch die Fliegeruntergruppe Oberbayern nahm mit drei BFW M 27 b teil und landete an sechster Stelle. In seiner Rede zum Abschluß des Deutschlandfluges am 24. Juni 1934 erklärte Göring: „Die deutsche Fliegerei. ist vom alten Geist erfüllt. Das junge Deutschland soll in gleicher Leidenschaft zu Fliegern erzogen werden, damit das deutsche Volk ein Volk von Fliegern wird…“ Am 27. Juli, einen Monat vor dem Beginn des Europarundfluges, stürzte Freiherr Wolf von Dungern, Referent in der Sportflugabteilung des Reichsluftfahrtministerium, beim Training mit dem 108-Prototyp D-IBUM tödlich ab. Milch wollte die Maschinen sperren, denn nun schien das gleiche geschehen zu sein wie mit der M 29 im Jahre 1932! Auch die Piloten waren sich einig, daß es unmöglich war, mit der Bf 108 an dem Bewerb teilzunehmen. Eine der vorgesehenen Prüfungen war die Messung der Mindestgeschwindigkeit nahe dem Boden. Dafür war die 108, die keine Querruder, sondern Spoiler an der Oberseite des Flügels hatte, zu gefährlich. Wahrscheinlich war auch diese Neuerung Ursache des Unfalls gewesen. In ununterbrochener Tag- und Nachtarbeit wurde jetzt an den Tragflächenenden ein Querruderersatz angebracht und die Spoiler stillgelegt. Diese Lösung war zwar noch immer nicht befriedigend, aber in den Händen guter Piloten konnte die Maschine teilnehmen. Theo Osterkamp, Leiter der deutschen Mannschaft – er war Kommandant des Jagdgeschwaders CXXXII in Jüterbog-Damm, das vorläufig als „Fliegergruppe Damm“ getarnt war -, übernahm die Verantwortung für die Teilnahme. Der Bewerb wurde vom 29. August bis 14. September 1934 abgehalten, und außer Deutschland nahmen Italien, die Tschechoslowakei und das Veranstalterland Polen teil. Die deutsche Mannschaft flog vier Bf 108: die D-IZAN mit Brindlinger und der Wettbewerbsnummer 12, die D-IMUT, Osterkamp, Nummer 14, die D-IGAK, Francke, Nummer 15 und die D-IJES, Junck, Nummer 16. Die D-IGAK hatte einen Argus-As-17-Motor, die anderen Bf 108 dagegen einen Hirth-HM-8u-Motor. Außer den Maschinen Messerschmitts flogen in dem Bewerb auch fünf Fieseler Fi 97 und vier Klemm Kl 36. Obwohl sich die Bf 108 als das schnellste teilnehmende Flugzeug erwies, gingen die beiden ersten Plätze an polnische Piloten, die eine RWD 9 flogen. Die bestplatzierte Bf 108, Osterkamps D-IMUT, landete an fünfter Stelle. Eine der Prüfungen war das Demontieren der Maschine durch zwei Personen gewesen, und dabei hatte die RWD 9 viel besser als die Bf 108 abgeschnitten. Junck wurde Sechster, Francke Zehnter, aber Brindlinger war während der technischen Prüfungen ausgefallen. Doktor Hildebrandt kommentierte in „Luftwelt“ Nummer 19: „Einen besonderen Eindruck machte auf alle polnischen Teilnehmer und Zuschauer der Tiefdecker der Bayerischen Flugzeugwerke mit einziehbarem Fahrgestell. Diese Maschine war die schnellste im Rennen und fiel durch ihre elegante Bauart und ihr schnittiges Aussehen in der Luft immer wieder auf. Osterkamp, Junck und Francke gelang es, sich dank der Geschwindigkeit ihrer BFW Tiefdecker von den letzten Plätzen noch ziemlich weit nach vorn zu schieben. Während des Schnelligkeitsfluges am letzten Tage fielen noch von 19 Flugzeugen zwei aus (ein Pole und ein Italiener), so daß genau die Hälfte der in den Wettbewerb eingetretenen 34 Flugzeuge den Wettbewerb beendeten. Wie schon erwähnt, scheint die Ausschreibung überholungsbedürftig. Wenn in zwei Jahren wieder ein Europaflug zustande kommt, sollte man noch anderen Gesichtspunkten Rechnung tragen.“ …“

König Adolf

„Nach Rudolfs Tode fiel die Wahl

Der Fürsten – sieben an der Zahl –

Auf Adolf, Graf von Nassau, der

Ein tapferer aber armer Herr

An solche Ehre kaum gedacht.

Jedoch da ihm des Hauses Macht

Und Anseh’n fehlt für seine Würde,

So ward die Krone ihm zur Bürde.

Durch schlechte Mittel, bar der Ehren,

Sucht seine Hausmacht er zu mehren:

Da ward er wieder abgesetzt

Und Rudolfs Sohn gewählet jetzt.

Bei Gellheim auf dem Hasenbühl

Kam’s dann zur Schlacht und Adolf fiel

Im Heldenkampf – wie Ein’ge sagen –

Von Albrechts eigner Hand erschlagen.“

(Max Barack, „Die deutschen Kaiser“)

Nur kurz regierte unser König Adolf, aber ein ehrendes Andenken hat er sich dennoch verdient. Denn so gewaltig erwies sich er sich, daß seine einzigen Wähler doch lieber mit Albrecht von Österreich den Sohn Rudolfs des Ersten zum Gegenkönig wählten. Im Jahre 1292 freilich dachten die Kurfürsten noch vom machtlosen Grafen von Nassau viele Zugeständnisse erhalten zu können. Aber schon die Einziehung Thüringens in den Jahren 1294 bis 1296 zeigte ihnen, daß sie keinen Schwächling auf den deutschen Thron gesetzt hatten. Und so kam es 1298 zur Wahl des Gegenkönigs Albrecht. Entschieden wurde der Thronstreit durch die Schlacht von Göllheim. Ein Gottesurteil, da hier unser König Adolf den Schlachtentod fand. Geboren wurde er um 1250 und seit 1277 war er Graf von Nassau. Verheiratet war er mit Imagina von Isenburg, die ihm acht Kinder schenkte. Ausgesucht habe ich mir für unseren König Adolf Haydns Kaiserquartett zur Krönung: https://www.youtube.com/watch?v=Gp67GkY8x1w In den „Bildnissen der deutschen Könige und Kaiser“ unseres Geschichtsschreibers Friedrich Kohlrauschs geht es mit dem Abriß der Regierung unseres Königs Adolfs weiter. Vom Abwehrkampf gegen die Gallier und der Einziehung Thüringens hört ihr nun: https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10016311_00005.html

„Der neue König Adolf besaß, wenn er auch persönlich achtungswert war, zu wenig Macht, um sein königliches Ansehn geltend machen zu können, und eben so wenig die großartige Gesinnung, die den König Rudolf zugleich zum Manne des Volkes und zum Gegenstande der Achtung der Großen gemacht hatte. Schon in Frankfurt fehlten ihm die Mittel, die Kosten seines Aufenthalts daselbst und des Zuges nach Aachen zur Krönung zu bestreiten; er wollte den Juden in Frankfurt eine Schatzung auslegen, allein der Reichsschultheiß widersetzte sich, und nun mußte der Erzbischof von Mainz Dörfer und Burgen verpfänden, um die Summe von 20,000 Mark für ihn zusammenzubringen. Dafür mußte ihm der König eine Reihe von Abtretungen, Rechten und Bewilligungen zusichern, welche die Größe seiner Verbindlichkeiten gegen den Erzbischof bezeugen. Auch dem Erzbischof von Trier und dem Pfalzgrafen Ludwig mußte er die wegen seiner Wahl gehabten Kosten ersetzen und, da er es nicht sofort konnte, sich mit einem körperlichen Eide gegen sie verpflichten, – wohl das erste Mal, daß ein deutscher König sich herabließ, in Person einen Eid wegen solcher Angelegenheit zu schwören. Dem Herzoge von Brabant mußte er die Reichseinkünfte zu Aachen, Einzig, Dortmund und Duisburg, nebst allen Reichsbesitzunqen zwischen der Mosel und dem Meere, verpfänden, weil dieser ihm 16,000 Mark geliehen hatte. So verringerte Adolf das Reichsgut wiederum, welches Rudolf mit Sorgfalt wieder zusammenzubringen gestrebt hatte. Nach diesen ersten Geschäften wollte Adolf, gleich seinem kräftigen Vorgänger, das Reich durchziehen, Landfriedensgebote geben und das Recht handhaben. Und wirklich gelang es ihm, im Jahre 1293 Schwaben zu beruhigen und einen Aufruhr in Colmar zu stillen, den der unruhige Reichsschultheiß Walter Rösselmann angestiftet hatte. Adolf mußte die Stadt sechs Wochen lang belagern, bis Mangel und Not die Bürger zwang, ihren Gewalthaber zu vertreiben und dem Könige die Tore zu öffnen. Rösselmann wurde gefangen genommen und auf ein Rad gesetzt, den einen Arm an einer Stange in die Höhe gebunden , und in dieser schimpflichen Stellung in den benachbarten Städten umhergefahren. Er starb im Gefängnisse. Diese ersten Regierungshandlungen zur Handhabung des Rechtes waren löblich; allein bald ließ sich Adolf in Unternehmungen zur Vermehrung seiner Macht ein, welche seinen guten Ruf untergruben und zuletzt seinen Untergang herbeiführten. Zuerst faßte er den Gedanken, sein Ansehn nach Außen hin gegen den König von Frankreich, Philipp den Schönen, geltend zu machen. Er hatte eine gerechte Aufforderung dazu. Die Könige von Frankreich hatten immer schon Neigung gezeigt, von den Grenzprovinzen Deutschlands die eine oder andere an sich zu ziehen; jetzt entwarf Philipp den Plan, die reichslehnbare Grafschaft Burgund von ihrem Pfalzgrafen Otto, dessen Tochter Johanna er mit einem seiner Söhne vermählte, an sein Haus zu bringen. Otto ging den Vertrag ein und übergab gegen ein jährliches Gehalt die Grafschaft. König Adolf dagegen hatte mit dem Könige Eduard von England, der auch über Philipps feindliche Maßregeln zu klagen hatte, einen Bund geschlossen und schrieb einen Absagebrief an Philipp, in welchem er ihm sein und seiner Vorfahren Unrecht gegen Deutschland vorhielt; allein der französische König antwortete kalt, er nehme die Fehde an, und nannte in seinem Schreiben Adolfen nicht einmal einen römischen König, sondern nur König von Alemannien. Hätte nun Adolf seine gerechte Sache gegen Frankreich mit Kraft durchgeführt und an dem englischen Könige einen treuen und tätigen Verbündeten gehabt, so würde jedermann ihn gelobt haben; allein er nahm nur von Eduard eine Geldsumme von hunderttausend Pfund Sterlinge, machte zwar im Elsaß einige Anstalten zum Einfalle in Frankreich, ließ sich aber durch die Vermittelung des Papstes für jetzt wie der beruhigen und verwendete das englische Geld zu einer andern, wenig zu seiner Ehre gereichenden, Unternehmung, zu dem Versuche nämlich, die thüringischen Erblande, wenigstens die Markgrafschaft Meißen, an sein Haus zu bringen. Wir kennen schon die unglücklichen Streitigkeiten zwischen dem Landgrafen Albrecht dem Unartigen (degener) und seinen Söhnen Friedrich und Diezmann; sie waren so weit gediehen, daß zuerst Friedrich in die Gefangenschaft seines Vaters geriet und nur durch die Hilfe vertrauter Freunde von der Wartburg entkam, und darnach der Vater Gefangener des Sohnes wurde, der ihn jedoch aus die Vermittelung der thüringischen Grafen und Herren wieder losgab. Allein der Haß blieb und wurde noch vermehrt, als die Söhne nach dem Tode ihres kinderlosen Vetters Friedrich Tuta die Markgrafschaft Meißen in Besitz nahmen, aus welche der Vater für seinen Lieblingssohn Apiz Anspruch machte. Als er ihn nicht durchsetzen konnte, verband er sich mit dem Könige Adolf, welcher Meißen als ein heimgefallenes Reichslehen einziehen wollte, und erhielt 12,000 Mark Unterstützungs- oder vielmehr Abfindungsgelder, wofür er seine Ansprüche aus Meißen ausgab. Die Söhne indeß wollten sich nicht aus dem besetzten Meißner Lande durch königliches Machtgebot vertreiben lassen. Da beschloß Adolf, die Gewalt der Waffen zu gebrauchen; das englische Geld mußte ihm Söldner werben. Im September 1294 rückte er in Thüringen ein, wo die Söhne Anhang gesunden hatten, und lagerte sich bei Eisleben in der Grafschaft Mansfeld. Seine zügellosen Heerhaufen verübten die schrecklichsten Gräuel im Lande umher und machten seinen Namen im ganzen Reiche verhaßt. Er drang bis Leipzig vor, verließ aber für den Winter das Land. Im August 1295 machte er einen zweiten Einfall, eroberte die Burgen Frankenstein und Kreuzburg an der Werra und im Januar 1296 die Stadt und Burg Freiberg im Erzgebirge. 60 Mann der Besatzung ließ er sogleich als Reichsverräter, weil Markgraf Friedrich in der Reichsacht war, hinrichten, das Leben der übrigen erkaufte Friedrich edelmütig durch Übergabe dessen, was er noch von der Markgrafschaft in Händen hatte, und so konnte der Meißnische Krieg für jetzt als beendigt angesehen werden. Adolf bestellte seine Statthalter in den thüringischen Ländern und kehrte an den Rhein zurück. Er wollte jetzt mit dem Kriege gegen Frankreich Ernst machen , allein er kam zu spät; der eine Verbündete, Graf Guido von Flandern, war am 13. August 1297 bei Veurne von den Franzosen geschlagen, und als König Eduard am 29. August bei Sluis landete, König Adolf aber noch nicht zur Stelle war, schloß er auch einen Waffenstillstand mit Philipp von Frankreich. Über König Adolfs Saumseligkeit waren die Engländer sehr erzürnt…“