Feldmarschall Albert Kesselring

Mit unserem Feldmarschall Albert Kesselring hat heute einer unserer großen deutschen Feldherren des Sechsjährigen Krieges Geburtstag. Das müssen und wollen wir mit unserem altdeutschen Panzergetränk auch gebührend feiern. Zur Welt kam unser Kesselring 1885 im Örtchen Marktsteft in Franken. Als Offizier kämpfte er im Vierjährigen Krieg bei der Artillerie und wechselte dann zur Luftwaffe, bei deren Wiederaufbau er tatkräftig mithalf. Im Vierjährigen Krieg führte er unsere Luftflotten I und II in den Feldzügen gegen die Polen, Welschen, Engländer und Russen und wurde dann zum Befehlshaber unserer Heeresgruppe C in Italien ernannt, wo er sich mit seinen 20 Divisionen zähl gegen die große zahlenmäßige Übermacht der Amerikaner und Engländer verteidigte. So daß diese zwei Jahre brauchten, um von Süditalien nach Norditalien zu kommen. Zur Feier seines Geburtstags suche ich mir das alte Kriegslied „Panzer rollen in Afrika vor“ aus, weil unser Feldmarschall Kesselring oftmals mit seinen Fliegern unserem Wüstenfuchs Rommel den Treibstoff für seine Panzerkampfwagen einfliegen mußte, wenn diesen mal wieder das Nachschubwesen der Italiener im Stich gelassen hatte: https://www.youtube.com/watch?v=stMEHLpXmbM

„Über die Scheldte die Maas und den Rhein

Stießen die Panzer nach Frankreich hinein

Husaren des Führers im schwarzen Gewand

So haben sie Frankreich im Sturm überrannt

Es rasselten die Ketten

Es dröhnt der Motor,

Panzer rollen in Afrika vor.

Heiß über Afrikas Boden die Sonne glüht,

Unsere Panzermotoren singen ihr Lied,

Deutsche Panzer im Wüstensand,

Stehen im Kampf gegen Engeland,

Es rasselten die Ketten

Es dröhnt der Motor,

Panzer rollen in Afrika vor.

Panzer des Führers ihr Briten habt acht

Sie sind zu Eurer Vernichtung erdacht

Sie fürchten vor Tod und vor Teufel sich nicht

An ihnen das britische Weltreich zerbricht

Es rasselten die Ketten

Es dröhnt der Motor,

Panzer rollen in Afrika vor.

Es scheint heut‘ die Sonne vom Himmel so heiß

Es weht ein Lüftchen wie Seide,

Wir stehen im Schatten der Panzer; wer weiß

Vielleicht weht es uns zu Leide.

In Afrika da kämpfen im glutheißen Sand

Deutsche Panzer für ihr Volk und Vaterland.

Heiß über Afrikas Boden die Sonne glüht,

Unsere Panzermotoren singen ihr Lied.

Deutsche Panzer im Sonnenbrand

Stehen im Kampfe gegen Engeland.

Es ratteln die Ketten, es dröhnt der Motor,

Panzer rollen in Afrika vor.“

Im Panzerbuch unseres Kesselrings – „Soldat bis zum letzten Tag“ genannt – befinden wir uns noch immer in Polen, wo unser Feldmarschall mit seiner Luftflotte I zugeschlagen hat:

„Fast alle operativen polnischen Bewegungen innerhalb meines Gefechtsstreifens mußten Warschau berühren. Die schwerpunktmäßige Bekämpfung des Verkehrsknotenpunktes Warschau war die zwangsläufige Folge. Um die Stadt zu schonen, habe ich die Bombenangriffe gegen die Brücken und Bahnhofsanlagen innerhalb der Stadt ausschließlich durch die Stukas und Schlachtflieger mit darüber gehängtem Jagdflieger- und Zerstörerschutz durchführen lassen. Dabei wurden auch viele 1000-Kilogramm-Bomben geworfen – für die damaligen Verhältnisse eine beachtliche Leistung! Die Wirkung gegen die Bahnzentralpunkte befriedigte; die festgebauten Brücken widerstanden selbst den 1000-Kilogramm-Bomben – hier waren die Grenzen der Luftangriffe offensichtlich geworden -, eine Erkenntnis, die erst in den Spätjahren des Krieges eine Änderung erfahren sollte. Ich bin seinerzeit viel über dem polnischen Raum, auch über Warschau, mit seiner recht beachtlichen Jäger- und Flakabwehr gewesen; mit Freude und Stolz konnte ich feststellen, daß unsere Flieger mit Erfolg bemüht waren, die Angriffe, wie befohlen, auf die militärisch wichtigen Ziele zu beschränken. Das schloß nicht aus, daß dem Angriffsobjekt nahegelegene bewohnte Häuser getroffen wurden; diese Opfer fielen unter die Streuungsgesetze. Häufig habe ich vom Bombenangriff gegen Warschau zurückgekehrte Stukagruppen auf ihren Gefechtsflugplätzen begrüßt, mit den Besatzungen über ihre Eindrücke gesprochen und mir die durch Flaktreffer herbeigeführten Beschädigungen angesehen. Es grenzte fast an ein Wunder, daß die Flugzeuge noch nach Hause kamen, so waren sie zerfetzt – halbe Flügel waren abgerissen, Flügelunterteile herausgerissen, das Rumpfinnere aufgerissen, so daß die Steuerorgane nur noch an dünnsten Fäden hingen. Unser Dank gebührte Dr. Koppenberg mit seinen Ingenieuren und Arbeitern, die in idealer Gemeinschaftsarbeit eine Maschine wie die Ju 87 der Front zur Verfügung stellten, die bis Ende 1942 – im Osten bis 1945 – der Schrecken der alliierten Streitkräfte bleiben sollte. Dank gebührte auch den Flugzeugbesatzungen, die dieses Kriegsinstrument wie keine anderen Flieger der Welt beherrschten. Nochmals – gegen Ende des Feldzuges – wurde Warschau zum Schwerpunkt des Angriffs. Gemeinsam mit sehr starker Artillerie unter Führung des Generals Zuckertort suchte die Luftflotte den Widerstand zu brechen und dadurch den Feldzug zu beenden. Der Artillerie- und Bombenangriff gegen Warschau führte innerhalb weniger Tage, am 27. September, zum Ziel, ein Erfolg, den man in der Fliegergeschichte selten findet und den die kommenden Kriegsjahre in dieser Form nicht mehr aufwiesen. Meine Luftflotte griff vor allem die Punkte an, die von der Heeresartillerie nicht mehr erreicht oder als Punktziele nur mit ungenügender Wirkung bekämpft werden konnten. Generaloberst Blaskowitz, der Führer der Einschließungstruppen, konnte mit Recht stolz sein. Als Blaskowitz gelegentlich eines abschließenden Vortrags vor Hitler (6. 10. 1939) den entscheidenden Erfolg für die Heeresartillerie in Anspruch nahm, mußte von mir im Interesse der Leistung der Fliegertruppe darauf hingewiesen werden, daß den polnischen Truppen nach Gefangenenaussagen die Angst vor den Stukas in den Knochen saß, und daß die von oben aufgerissenen Angriffsobjekte in Warschau den Grad der Beteiligung der Flieger am Erfolg klar erkennen ließen. Eine anschießende Rundfahrt ließ keinen Zweifel an meinen Ausführungen aufkommen. Von diesem Tage ein kurzes Streif1icht, das Hitlers Mentalität beleuchtet: Hitler hatte für diesen Tag auf dem Flugplatz ein gemeinsames Feldküchenessen angeordnet. Blaskowitz hatte in den Hallen lange Bänke und Tische behelfsmäßig aufstellen lassen, letztere mit weißem Papier gedeckt und mit Blumen geschmückt. Blaskowitz dachte, daß nachdem siegreichen Feldzug eine derartige Aufmachung für das Feldküchenessen berechtigt wäre. Hitler war ganz anderer Auffassung, 1ieß sich auch nicht durch Generaloberst von Brauchitsch umstimmen, verließ, ohne am Essen teilgenommen zu haben, Warschau, und flog mit seinen Mitarbeitern nach Berlin. Ich glaube, daß die Verbundenheit der Soldaten mit dem „Obersten Befehlshaber“ durch die weißen Tische und Blumen nicht beeinträchtigt worden wäre. Aber – Blaskowitz wurde, was später sehr deutlich zutage trat, mit Argwohn betrachtet…“

Theodor Mommsen

Unser Geschichtsforscher Theodor Mommsen wurde heute im schleswigschen Garding geboten und zwar im Jahre 1817. Da er sich die Mühe gemacht hat, die ganzen Geschichtsbücher über alten Römer zusammenzuschreiben und zu bewerten, so wollen wir von seinem Werk auch Gebrauch machen und damit der Nachwelt auf die Pelle rücken. Ich suche mir natürlich seine Abhandlung der Schlacht im Teutoburger Wald aus: http://www.zeno.org/Geschichte/M/Mommsen,+Theodor/R%C3%B6mische+Geschichte/F%C3%BCnfter+Band/Achtes+Buch.+L%C3%A4nder+und+Leute+von+Caesar+bis+Diocletian

„Der Gegenschlag, der auf jede Fremdherrschaft mit der Unvermeidlichkeit eines Naturereignisses folgt und der so eben in dem illyrischen Lande eingetreten war, bereitete auch dort in den mittelrheinischen Gauen sich vor. Die Reste der unmittelbar am Rhein sitzenden Stämme waren freilich völlig entmutigt, aber die weiter zurück wohnenden, vornehmlich die Cherusker, Chatten, Bructerer, Marser kaum minder geschädigt und keineswegs ohnmächtig. Wie immer in solchen Lagen bildete sich in jedem Gau eine Partei der fügsamen Römerfreunde und eine nationale die Wiedererhebung im Verborgenen vorbereitende. Die Seele von dieser war ein junger sechsundzwanzigjähriger Mann aus dem Fürstengeschlecht der Cherusker, Arminius des Segimer Sohn; er und sein Bruder Flavus waren vom Kaiser Augustus mit dem römischen Bürgerrecht und mit Ritterrang beschenkt worden und beide hatten als Offiziere in den letzten römischen Feldzügen unter Tiberius mit Auszeichnung gefochten; der Bruder diente noch im römischen Heer und hatte sich in Italien eine Heimstatt begründet. Begreiflicher Weise galt auch Arminius den Römern als ein Mann besonderen Vertrauens; die Anschuldigungen, die sein besser unterrichteter Landsmann Segestes gegen ihn vorbrachte, vermochten dies Zutrauen bei der wohlbekannten zwischen beiden bestehenden Verfeindung nicht zu erschüttern. Von den weiteren Vorbereitungen haben wir keine Kunde; daß der Adel und vor allem die adlige Jugend auf der Seite der Patrioten stand, versteht sich von selbst und findet darin deutlichen Ausdruck, daß Segestes eigene Tochter Thusnelda wider das Verbot ihres Vaters sich dem Arminius vermählte, auch ihr Bruder Segimund und Segestes Bruder Segimer sowie sein Neffe Sesithacus bei der Insurrektion eine hervorragende Rolle spielten. Weiten Umfang hat sie nicht gehabt, bei weitem nicht den der illyrischen Erhebung; kaum darf sie streng genommen eine germanische genannt werden. Die Bataver, die Friesen, die Chauker an der Küste waren nicht daran beteiligt, ebenso wenig was von suebischen Stämmen unter römischer Herrschaft stand, noch weniger König Marobod; es erhoben sich in der Tat nur diejenigen Germanen, die einige Jahre zuvor sich gegen Rom konföderiert hatten und gegen die Drusus Offensive zunächst gerichtet gewesen war. Der illyrische Aufstand hat die Gärung in Germanien ohne Zweifel gefördert, aber von verbindenden Fäden zwischen den beiden gleichartigen und fast gleichzeitigen Insurrektionen fehlt jede Spur; auch würden, hätten sie bestanden, die Germanen schwerlich mit dem Losschlagen gewartet haben, bis der pannonische Aufstand überwältigt war und in Dalmatien eben die letzten Burgen kapitulierten. Arminius war der tapfere und verschlagene und vor allen Dingen glückliche Führer in dem Verzweiflungskampf um die verlorene nationale Unabhängigkeit; nicht weniger, aber auch nicht mehr. Es war mehr die Schuld der Römer als das Verdienst der Insurgenten, wenn deren Plan gelang. Insofern hat der illyrische Krieg hier allerdings eingegriffen. Die tüchtigen Führer und allem Anschein nach auch die erprobten Truppen waren vom Rhein an die Donau gezogen worden. Vermindert war das germanische Heer wie es scheint nicht, aber der größte Teil desselben bestand aus neuen während des Krieges gebildeten Legionen. Schlimmer noch war es um die Führerschaft bestellt. Der Stattalter Publius Quinctilius Varus war wohl der Gemahl einer Nichte des Kaisers und ein Mann von übel erworbenem, aber fürstlichem Reichtum und von fürstlicher Hoffart, aber von trägem Körper und stumpfem Geist und ohne jede militärische Begabung und Erfahrung, einer jener vielen hochgestellten Römer, welche in Folge des Festhaltens an der alten Zusammenwerfung der Administrativ- und der Oberoffizierstellungen die Feldherrnschärpe nach dem Muster Ciceros trugen. Er wußte die neuen Untertanen weder zu schonen noch zu durchschauen; Bedrückung und Erpressung wurden geübt, wie er es von seiner früheren Statthalterschaft über das geduldige Syrien her gewohnt war; das Hauptquartier wimmelte von Advokaten und Klienten, und in dankbarer Demut nahmen insbesondere die Verschworenen bei ihm Urteil und Recht, während sich das Netz um den hoffärtigen Prätor dichter und dichter zusammenzog. Die Lage der Armee war die damals normale. Es standen mindestens fünf Legionen in der Provinz, von denen zwei ihr Winterlager in Mogontiacum, drei in Vetera oder auch in Aliso hatten. Das Sommerlager hatten die letzteren im Jahre 9 an der Weser genommen. Die natürliche Verbindungsstraße von der oberen Lippe zur Weser führt über den niederen Höhenzug des Osning und des Lippischen Waldes, welcher das Tal der Ems von dem der Weser scheidet, durch die Dörenschlucht in das Tal der Werre, die bei Rehme unweit Minden in die Weser fällt. Hier also ungefähr lagerten damals die Legionen des Varus. Selbstverständlich war dieses Sommerlager mit Aliso, dem Stützpunkt der römischen Stellungen am rechten Rheinufer, durch eine Etappenstraße verbunden. Die gute Jahreszeit ging zu Ende und man schickte sich zum Rückmarsch an. Da kam die Meldung, daß ein benachbarter Gau im Aufstand sei, und Varus entschloß sich, statt auf jener Etappenstraße das Heer zurückzuführen, einen Umweg zu nehmen und unterwegs die Abgefallenen zum Gehorsam zurückzubringen. So brach man auf; das Heer bestand nach zahlreichen Detachierungen aus drei Legionen und neun Abteilungen der Truppen zweiter Klasse, zusammen etwa 20,000 Mann. Als nun die Armee sich von ihrer Kommunikationslinie hinreichend entfernt hatte und tief genug in das unwegsame Land eingedrungen war, standen in den benachbarten Gauen die Konföderierten auf, machten die bei ihnen stationierten kleinen Truppenabteilungen nieder und brachen von allen Seiten aus den Schluchten und Wäldern gegen das marschierende Heer des Statthalters vor. Arminius und die namhaftesten Führer der Patrioten waren bis zum letzten Augenblick im römischen Hauptquartier geblieben, um Varus sicher zu machen; noch am Abend vor dem Tage, an dem die Insurrektion losbrach, hatten sie im Feldherrnzelt bei Varus gespeist und Segestes, indem er den bevorstehenden Ausbruch des Aufstandes ankündigte, den Feldherrn beschworen, ihn selbst so wie die Angeschuldigten sofort verhaften zu lassen und die Rechtfertigung seiner Anklage von den Tatsachen zu erwarten. Varus Vertrauen war nicht zu erschüttern. Von der Tafel weg ritt Arminius zu den Insurgenten und stand den anderen Tag vor den Wällen des römischen Lagers. Die militärische Situation war weder besser noch schlimmer als die der Armee des Drusus vor der Schlacht bei Arbalo und als sie unter ähnlichen Verhältnissen oftmals für römische Armeen eingetreten ist; die Kommunikationen waren für den Augenblick verloren, die mit schwerem Troß beschwerte Armee in dem pfadlosen Lande und in schlimmer, regnerischer Herbstzeit durch mehrere Tagemärsche von Aliso getrennt, die Angreifer der Zahl nach ohne Zweifel den Römern weit überlegen. In solchen Lagen entscheidet die Tüchtigkeit der Truppe; und wenn die Entscheidung hier einmal zu Ungunsten der Römer fiel, so wird die Unerfahrenheit der jungen Soldaten und vor allen Dingen die Kopf- und Mutlosigkeit des Feldherrn dabei wohl das Meiste getan haben. Nach erfolgtem Angriff setzte das römische Heer seinen Marsch, jetzt ohne Zweifel in der Richtung auf Aliso, noch drei Tage fort, unter stetig steigender Bedrängnis und steigender Demoralisation. Auch die höheren Offiziere taten Teilweise ihre Schuldigkeit nicht; einer von ihnen ritt mit der gesamten Reiterei vom Schlachtfeld weg und ließ das Fußvolk allein den Kampf bestehen. Der erste, der völlig verzagte, war der Feldherr selbst; verwundet im Kampfe gab er sich den Tod, ehe die letzte Entscheidung gefallen war, so früh, daß die Seinigen noch den Versuch machten die Leiche zu verbrennen und der Verunehrung durch den Feind zu entziehen. Seinem Beispiel folgte eine Anzahl der Oberoffiziere. Als dann alles verloren war, kapitulierte der übrig gebliebene Führer und gab auch das aus der Hand, was diesen letzten noch blieb, den ehrlichen Soldatentod. So ging in einem der Täler der das Münsterland begrenzenden Höhenzüge, im Herbst des Jahres 9 nach Chr. das germanische Heer zu Grunde. Die Adler fielen alle drei in Feindeshand. Keine Abteilung schlug sich durch, auch jene Reiter nicht, die ihre Kameraden im Stich gelassen hatten; nur wenige Vereinzelte und Versprengte vermochten sich zu retten. Die Gefangenen, vor allem die Offiziere und die Advokaten, wurden ans Kreuz geschlagen oder lebendig begraben oder bluteten unter dem Opfermesser der germanischen Priester. Die abgeschnittenen Köpfe wurden als Siegeszeichen an die Bäume der heiligen Haine genagelt. Weit und breit stand das Land auf gegen die Fremdherrschaft; man hoffte auf den Anschluß Marbods; die römischen Posten und Straßen fielen auf dem ganzen rechten Rheinufer ohne weiteres in die Gewalt der Sieger…“

Frauenlob

„Sie feiern in alten Liedern, was bei ihnen eine Art der geschichtlichen Überlieferung und der Annalen ist, den aus der Erde geborenen Gott Tuisto. Diesem schreiben sie den Sohn Mannus, den Ursprung und Schöpfer der Völker, dem Mannus wiederum schreiben sie drei Söhne zu, aus deren Namen sich die Stämme am nächsten zum Weltmeer Ingävonen nennen, die mittleren Hermionen und die übrigen Istävonen.“

Lesen wir in der Germania des römischen Geschichtsschreibers Tacitus und daraus lernen wir, daß wir Deutschen fürwahr ein Volk der Dichter sind und so finden wir in jedem Zeitalter große Dichter. So auch im hohen Mittelalter, wo wir Minnesänger wie unseren Walther von Vogelweide, Wolfram von Eschenbach, den Tannhäuser und viele mehr man Werk sehen, deren Gesänge in mancher alten Handschrift auf uns gekommen sind. Einer der größten war Heinrich von Meißen, den man Frauenlob nennt. Unser Frauenlob ist nun am heutigen Tag im Jahre 1318 heimgegangen und in Ermangelung seines Geburtstages feiern wir Panzertiere ihn heute mit seinen Werken. Seine Geburt schätzt man zwischen 1250 und 1260. Über mangelnden Erfolg zu Lebzeiten konnte er sich nicht beklagen. Frauenlob wird er wegen seinen Ruhmliedern auf die christliche Himmelskönigin, doch da das Christentum sich mit dieser die alten Muttergottheit dienstbar zu machen versucht hat, klauen wir Frauenlobs Gesänge für unsere altdeutschen Göttinnen (Frigg, Idun, Freya, Skadi) einfach zurück. Den Gesang „Auf Maria Himmelfahrt“ suche ich mir zu diesem Zweck aus den Werken unseres Frauenlobs aus: https://archive.org/details/bub_gb_vHNDAQAAIAAJ

„Du wundersame Schau,

Du dringst als himmlisch Leuchten mächtig

Und zaubrisch prächtig

In der Seele Wonnegau.

Die Engel, durchstrahlt von Wonne,

Erheben Dich auf deinem Wolkenbette

Hinauf aus dieser Erde Nebelgrau

Zur Himmelstätte,

Zur göttlichen Gloriesonne,

Und oben sitzt zum Empfang bereit

Die heilige Dreifaltigkeit,

Der Vater, der Sohn und der heilige Geist

Hier harren Dein,

Und Myriaden Engelein.

Es hat Dir gestellt den Thron

Der göttliche Sohn,

Und im Himmelsgarten

Die heiligen Frauen Dich erwarten.

Da blühen im Paradiesfestau

Im Regenbogenfarbenglanz

Der keusche Lilienbaum

Und, halb versteckt im nied’ren Demutraum

Von Gras und Moos,

Das Veilchen, die liebliche Jericho Ros‘.

Hohe Kristallwasser springen

Empor wie Strahlen und bringen

In lieblichem Säuseln Huldigung dar,

Dazu singt harmonisch die Vögelschar.

Aus dem Luft gekräuselten See

Springen in Luft die Fisch‘ in die Höh‘

Golden und silbern, von Purpur und Azur.

Und Engel in Kähnen,

Gezogen von Schwänen,

Durchpflügen laut jubelnd die Wasserflur.

Da badet sich die Taube

Und das Lamm.

Dahin in die hochgewölbte Rebenlaube

Dich ruft

Dein Sohn und Dein Bräutigam

Zu süßer Umarmung, zu Kuß und Tanz

Im Myrtenkranz

Voll Duft

Gar wundersam;

Dort trägst du die Kron‘,

Und der Sohn

Legt Dir die Siegesfahn‘ der Himmelfahrt

In den Arm, die er Dir bewahrt.

Unten die Gräber nicht dunkel verschlossen,

Auch nicht von Tränen begossen,

Verwandelt sind sie in Siegesmale, blumenumflossen,

Blumengefüllt.

Und die Apostel siegreich im Kreise,

Heiter erschau’n die Himmelsreise,

Und sie recken Deinen Segen

Sehnend die Hände entgegen.

Steht offen so lieblich der Weg zum Paradies,

Dann hat der Tod keine Schauerniß.

O Allerseligste hold und süß,

Woll‘ im himmlischen Paradies

Wo Du im eigenen Tempel wohnest,

Wo Du im eigenen Tempel wohnest,

Zur rechten Hand des Sohnes thronest,

All den Frommen Fürsprecherin sein,

Die Dir sich reinen Sinnes weih’n!“

Wo stehen unsere letzten Burgen

„Zuerst nämlich wählte er unter den ländlichen Kriegern jeden neunten Mann aus, und ließ ihn in Burgen wohnen, damit er hier für seine acht Genossen Wohnungen errichte, und von aller Frucht den dritten Teil empfange und bewahre; die übrigen Acht aber sollten säen und ernten und die Frucht sammeln für den Neunten, und dieselbe an ihrem Platze aufbewahren. Auch gebot er, daß die Gerichtstage und alle übrigen Versammlungen und Festgelage in den Burgen abgehalten würden, mit deren Bau man sich Tag und Nacht beschäftigte, damit sie im Frieden lernten, was sie im Fall der Not gegen die Feinde zu tun hätten. Außerhalb der Festen standen keine oder doch nur schlechte und wertlose Gebäude.“

Lesen wir in der Sachsengeschichte des Widukind von Corvey über den Burgenbau unseres Königs Heinrichs des Ersten. Der Burgenbau tut nun heute nicht minder Not als zur Zeit der Ungarneinfälle und so wollen wir dazu das schöne alte Lied anstimmen: https://www.youtube.com/watch?v=UY4JsqnUsnA

„Wo stehen unsere letzten Burgen, die noch nicht genommen sind?

wo singt der Wind die alten Lieder, die noch nicht verklungen sind?

Wo sind die Menschen, die uns hören, wo sind die Menschen, die uns versteh’n,

Die mit uns altes Glück beschwören, die mit uns neue Wege geh’n?

Wer, wenn nicht wir?

Wo, wenn nicht hier?

Und wann, wenn nicht jetzt?

Wann kommt die Zeit das Korn zu senken in dürre Erde, die noch ruht?

Wann wollen wir die Fackel schwenken und streiten für uns Glück und Gut?

Wann kommt die Zeit zum Neuerwachen, wann ruft uns der Fanfarenton?

Wir wollen alle munter machen, unsere Banner wehen schon!

Wer, wenn nicht wir?

Wo, wenn nicht hier?

Und wann, wenn nicht jetzt?

Wer sind die Leute, die mit Mut und Zuversicht zu Werke geh‘n,

die dann des Reiches Blüte einst als Lohn der langen Arbeit seh‘n?

Wir sind die neue Kraft im Lande! Wir sind des Volkes junger Sproß!

Wir sprengen alle süßen Bande und singen laut mit Stolz und Trotz.

Wer, wenn nicht wir?

Wo, wenn nicht hier?

Und wann, wenn nicht jetzt?

Wie steht es um die deutsche Heimat, die aus deinem Herzen lebt?

Ist wie ein Trommeln, wie ein Gleichschritt, der unsere Idee zum Siege trägt.

Der Dritte Weg ist die Losung, die des Volkes Ketten bricht.

Wir geh‘n zum Sturme, lasst uns werden Flächenbrand aus Zuversicht.

Wer, wenn nicht wir?

Wo, wenn nicht hier?

Und wann, wenn nicht jetzt?“

Die Schlacht bei Beaune-la-Rolande

Mit nur 11,000 Mann hat unser General Konstantin von Voigts-Rhetz am heutigen Tag im Jahre 1870 bei Beaune-la-Rolande den Angriff von 60,000 gallischen Kriegsknechten abgeschlagen und damit einen großen Schlachtensieg erfochten. Eigentlich wollten ja die Gallier auf das belagerte Paris vorstoßen, aber unser Herzog Friedrich Franz von Mecklenburg vereitelte das mit seiner Armeeabteilung und sandte unseren Truppen bei Beaune rechtzeitig Verstärkungen. Die Gallier erlitten dabei einen Verlust von 5000 Mann, während wir Deutschen 900 Verwundete und Gefallene zu beklagen hatten. Mit unserem Panzergetränk Met und unseren altdeutschen Kriegsliedern muß dieser große Schlachtensieg gefeiert werden. „Der Gott, der Eisen wachsen ließ“ von unserem Dichter Ernst Moritz Arndt gibt es daher nun zu hören: https://www.youtube.com/watch?v=AXaukeVNUC8

„Der Gott, der Eisen wachsen ließ,

der wollte keine Knechte,

drum gab er Säbel, Schwert und Spieß

dem Mann in seine Rechte;

drum gab er ihm den kühnen Mut,

den Zorn der freien Rede,

dass er bestände bis aufs Blut,

bis in den Tod die Fehde.

So wollen wir, was Gott gewollt,

mit rechter Treue halten

und nimmer im Tyrannensold

die Menschenschädel spalten.

Doch wer für Tand und Schande ficht,

den hauen wir zu Scherben,

der soll im deutschen Lande nicht

mit deutschen Männern erben.

O Deutschland, heil’ges Vaterland!

O deutsche Lieb’ und Treue!

Du hohes Land, du schönes Land!

Dir schwören wir aufs neue:

Dem Buben und dem Knecht die Acht!

Der fütt’re Krähn und Raben.

So ziehn wir aus zur Herrmansschlacht

und wollen Rache haben.

Lasst brausen, was nur brausen kann,

in hellen, lichten Flammen!

Ihr Deutschen alle, Mann für Mann

fürs Vaterland zusammen!

Und hebt die Herzen himmelan

und himmelan die Hände,

und rufet alle, Mann für Mann:

Die Knechtschaft hat ein Ende!

Lasst klingen, was nur klingen kann,

Trompeten, Trommeln, Flöten!

Wir wollen heute Mann für Mann

mit Blut das Eisen röten,

mit Henker- und mit Knechteblut,

o süßer Tag der Rache!

Das klinget allen Deutschen gut,

das ist die große Sache.

Lasst wehen nur, was wehen kann,

Standarten wehn und Fahnen!

Wir wollen heut uns Mann für Mann

zum Heldentode mahnen:

Auf, fliege, stolzes Siegspanier,

voran dem kühnen Reihen!

Wir siegen oder sterben hier

den süßen Tod der Freien.“

Den Ausgang der Schlacht bei Beaune-la-Rolande berichtet uns unser Feldmarschall von Moltke in seiner Geschichte des Gallischen Krieges von 1870-71: https://archive.org/details/geschichtedesdeu00moltuoft

„Die Stadt mit Resten einer hohen Mauerumfassung und der Kirchhof waren, soweit möglich, zur Verteidigung eingerichtet worden. Nachdem die ersten Anläufe starker Schützenschwärme zurückgewiesen, schritt der Gegner zur Beschießung der Stadt. Seine Granaten durchschlugen die Kirchhofsmauer und entzündeten einige Gebäude, aber auch die dann wiederholten Sturmversuche wurden standhaft abgeschlagen. Inzwischen hatte General von Woyna seine Batterien mit neuer Munition versehen, und indem er zur Rechten Romainville besetzte, auch Stellung gegen die Büsche von Pierre-Percee nahm, gelang es ihm um drei Uhr, sieben Kompanien bis an die Ostseite von Beaune wieder vorzuführen. Um diese Zeit traf nun auch Hilfe durch das III. Armeekorps ein. Während die VI. Division nach Pithiviers noch heranrückte, war die V. schon morgens vorwärts dieses Ortes versammelt. Indes lauteten die ersten Nachrichten aus Beaune so wenig beunruhigend, daß die Korpsartillerie wieder in ihre Quartiere einrückte. Als jedoch der zunehmende Geschützdonner und spätere Meldungen auf einen ernsten Zusammenstoß schließen ließen, befahl General von Alvensleben den Vormarsch des Korps, welchen übrigens General von Stülpnagel aus eigenem Antriebe mit der V. Division bereits angetreten hatte. Die VI. folgte und entsendete ein Bataillon zur Beobachtung gegen Courcelles, von wo indes das Freikorps Cathelineau nichts unternahm. Ein Teil des Regiments Nummer LII, welches an der Spitze der Kolonne marschierte, wandte sich rechts und eröffnete um viereinhalb Uhr, durch Artillerie unterstützt, ein Feuergefecht gegen Arconville und Batilly. Ein anderer Teil drang ins Bois-de-la-Leu und in das Gehölz bei La Pierre-Percee ein, wo das dort zuvor verlorene Geschütz wieder genommen wurde. Vier Batterien richteten an der Straße von Pithiviers, hinter der Fosse-des-Pres, ihr Feuer gegen den noch auf der Westseite von Beaune stehenden Feind, welcher sodann vom Regiment Nummer XII vollends vertrieben und bis Mont Barrois verfolgt wurde. Nach Eintritt der Dunkelheit lagerte das X: Korps bei Long-Coux, Beaune und Batilly, die V. Division hinter demselben, die VI. war bei Boynes verblieben, wo auch die I. Kavalleriedivision untergebracht wurde. In der Schlacht bei Beaune-la-Rolande hatte General von Voigts-Rhetz mit 11,000 Mann gegen 60,000, mit drei Brigaden gegen sechs Divisionen des Gegners Stand halten müssen, bis ihm gegen Abend Hilfe kam. Der Kampf kostete 900, auf französischer Seite 1300 Mann an Toten und Verwundeten, aber 1800 unverwundete Gefangene fielen den Deutschen in die Hände. Das französische 20. Korps war abends bis Bois-Commun und Bellegarde zurückgegangen, das 18. hingegen hatte sich bei Bernouville und Juranville, also dicht vor der Front des X. Korps, auf dem diesem abgerungenen Boden behauptet. Man durfte daher mit Grund die Erneuerung der Schlacht am folgenden Tage erwarten…“

Die Schlacht bei Amiens

Einen weiteren epischen Sieg im großen Gallierkrieg von 1870-71 gibt es heute zu feiern. Bei Amiens wurden die Gallier nämlich 1870 von unserem Feldmarschall Edwin von Manteuffel und unserem General August von Goeben geschlagen. Die Gallier verfügten über 25,000 Kriegsknechte, gegen die wir Deutschen aber 30,000 Recken in die Schlacht werfen. Mit einem Verlust von 2300 Mann mußten die Gallier weichen, während wir Deutschen 1300 Mann verloren hatten. Dazu fiel die Festung von Amiens, in der sich 400 Gallier ergaben und wir 30 Geschütze erbeuteten. Mit der Wacht am Rhein, unserem altdeutschen Kampflied gegen die Gallier, soll dieser Schlachtensieg gefeiert werden: https://www.youtube.com/watch?v=oKkRS4rL6Pw

„Es braust ein Ruf wie Donnerhall,

wie Schwertgeklirr und Wogenprall:

Zum Rhein, zum Rhein, zum deutschen Rhein!

Wer will des Stromes Hüter sein?

Lieb Vaterland, magst ruhig sein,

lieb Vaterland, magst ruhig sein:

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Durch Hunderttausend zuckt es schnell,

und aller Augen blitzen hell:

der deutsche Jüngling, fromm und stark,

beschirmt die heilige Landesmark.

Lieb Vaterland, magst ruhig sein,

lieb Vaterland, magst ruhig sein:

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Er blickt hinauf in Himmelsauen,

wo Heldengeister niederschaun,

und schwört mit stolzer Kampfeslust:

„Du, Rhein, bleibst deutsch wie meine Brust!“

Lieb Vaterland, magst ruhig sein,

lieb Vaterland, magst ruhig sein:

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

„Und ob mein Herz im Tode bricht,

wirst du doch drum ein Welscher nicht.

Reich wie an Wasser deine Flut

ist Deutschland ja an Heldenblut.“

Lieb Vaterland, magst ruhig sein,

lieb Vaterland, magst ruhig sein:

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

„So lang ein Tropfen Blut noch glüht,

noch eine Faust den Degen zieht,

und noch ein Arm die Büchse spannt,

betritt kein Feind hier deinen Strand.“

Lieb Vaterland, magst ruhig sein,

lieb Vaterland, magst ruhig sein:

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Der Schwur erschallt, die Woge rinnt,

die Fahnen flattern hoch im Wind:

Zum Rhein, zum Rhein, am deutschen Rhein!

Wir alle wollen Hüter sein!

Lieb Vaterland, magst ruhig sein,

lieb Vaterland, magst ruhig sein:

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

So führe uns, du bist bewährt;

In Gottvertrauen greif’ zu dem Schwert,

Hoch Wilhelm! Nieder mit der Brut!

Und tilg‘ die Schmach mit Feindesblut!

Lieb Vaterland, magst ruhig sein,

lieb Vaterland, magst ruhig sein:

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!“

Bei unserem Moltke dem Älteren geht die Schlacht von Amiens nun noch siegreich zu Ende: https://archive.org/details/geschichtedesdeu00moltuoft

„Inzwischen war ein Teil der nachrückenden I. Division hinter der III. Brigade eingetroffen. Die Artilleriestellungen derselben wurden erheblich verstärkt, das Geschützfeuer gegen die Erdaufwürfe südlich Bretonneux gerichtet. Zur nächsten Unterstützung ging das Regiment Kronprinz vor, und bald wurden die Franzosen aus dem Bois-de-Hangard wieder verdrängt. Die sie verfolgenden Ostpreußen nisteten sich vor den Erdaufwürfen ein, nach und nach sammelten sich dort aus den nächsten Waldstücken mehrere Abteilungen der Regimenter Nummer IV und XLIV und warfen den Gegner aus dieser Stellung zurück. Dreizehn Batterien brachten nunmehr die französische Artillerie zum Schweigen, und nachdem sie ihr Feuer eine Zeitlang auf Bretonneux gerichtet, wurde der Ort um vier Uhr durch die von allen Seiten unter Trommelschlag anrückenden Preußen besetzt. Nur an einzelnen Stellen im Innern leisteten die Franzosen einigen Widerstand, die meisten eilten im Schutz der Dunkelheit und unter Einbuße von 180 unverwundeten Gefangenen bei Corbie über die Somme. Als später noch General Lecointe mit der Reservebrigade gegen Domart vorrückte, fand er diesen Übergangspunkt durch die I. Division bereits wieder besetzt und kehrte um. Nur in Cachy behaupteten die Franzosen sich bis spät abends. Für die Nacht wurden die Truppen des I. Korps in den Ortschaften südlich der Luce untergebracht, die Vorposten aber auf dem nördlichen Ufer ausgestellt, auch blieb Bretonneux besetzt. Auf dem linken Flügel des Gefechtsfeldes war die XVI. Division noch nach Dury vorgegangen, hatte die Franzosen aus dem nahen Kirchhof vertrieben, aber von einem Angriff auf die ausgedehnte und stark besetzte Verschanzungslinie des Feindes Abstand genommen. Hinter Dury wurden Biwaks bezogen. Erst in der Nacht gingen dem General von Manteuffel Meldungen zu, welche die völlige Niederlage des Feindes bekundeten. Am frühen Morgens des 28. fanden die Patrouillen des I. Armeekorps das Gelände bis zur Somme völlig geräumt, alle Brücken über den Fluß zerstört. Um Mittag rückte General von Goeben in Amiens ein, dessen Zitadelle zwei Tage später mit 400 Mann Besatzung und 30 Geschützen kapitulierte. Eine Eigentümlichkeit der Schlacht am 27. November ist die im Hinblick auf die Zahl der dabei beteiligten Truppen unverhältnismäßige Ausdehnung des Schlachtfeldes. General Farre stand mit rund 25,000 Mann von Pont-de-Metz südlich Amiens bis östlich Villers Bretonneux in einer Front von drei Meilen, noch dazu mit der Somme dicht im Rücken. Die Deutschen ungefähr in derselben Breite angriffen, so war die Folge ein Zerreißen ihrer Linie in der Mitte. Die darin liegende Gefahr blieb vormittags durch die Untätigkeit des Gegners ungenutzt und wurde dann durch die Besetzung von Sankt Nicolas abgewendet. Die Überlegenheit der Zahl war auf Seite der Deutschen, denn obwohl von der nachrückenden I. Division nur das eine Regiment Kronprinz am Gefecht teilnehmen konnte, betrug ihre Stärke 30,000 Mann. Vor Allem hatte die III. Brigade den härtesten Kampf zu bestehen gehabt, auch büßte sie bei einem Gesamtverlust des Tages von 1300 Mann allein 34 Offiziere und 630 Mann ein. Die Franzosen verloren ebenfalls 1300 Mann, außerdem aber 1000 Vermißte. Ein Teil der Nationalgarde hatte die Waffen zerschlagen und war nach der Heimat entflohen. Das Gros des französischen Korps ging nach Arras zurück. Unmittelbar nach der Schlacht wuchs der I. Armee eine Verstärkung zu durch die vor La Fere abkömmlich gewordene IV. Brigade…“

Aristoteles

„Es hat nicht viel gefehlt, daß bereits von Ariovist das durchgeführt ward, was später dem gotischen Theoderich gelang. Wäre dies geschehen, so würde unsere Zivilisation zu der römisch-griechischen schwerlich in einem innerlicheren Verhältnis stehen als zu der indischen und assyrischen Kultur. Daß von Hellas’ und Italiens vergangener Herrlichkeit zu dem stolzeren Bau der neueren Weltgeschichte eine Brücke hinüberführt, daß Westeuropa romanisch, das germanische Europa klassisch ist, daß die Namen Themistokles und Scipio für uns einen anderen Klang haben, als Asoka und Salmanassar, daß Homer und Sophokles nicht wie die Veden und Kalidasa nur den literarischen Botaniker anziehen, sondern in dem eigenen Garten uns blühen, das ist Caesars Werk; und wenn die Schöpfung seines großen Vorgängers im Osten von den Sturmfluten des Mittelalters fast ganz zertrümmert worden ist, so hat Caesars Bau die Jahrtausende überdauert, die dem Menschengeschlecht Religion und Staat verwandelt, den Schwerpunkt der Zivilisation selbst ihm verschoben haben, und für das, was wir Ewigkeit nennen, steht er aufrecht.“ – Theodor Mommsen, Römische Geschichte

Da hat unser möglicher Erschaffer Julius Cäsar mit seinem Gallischen Krieg ja ganz schön was angerichtet. Denn nicht nur die griechischen Dichter, sondern auch die griechischen Denker sind deshalb zu uns Deutschen gekommen. Darunter auch der Aristoteles, dem wir Panzertiere heute gedenken wollen. Sein Einfluß auf unsere deutschen Denker ist nämlich recht groß. Gelebt hat er von 384 bis 322 und zahlreiche Naturwissenschaften führen sich auf ihn zurück. Seine Schriften über die Staatskunst, Logik, Sittenlehre, Redekunst Metaphysik und Dichtkunst haben nichts an ihrer Nützlichkeit verloren. Richtig ins Deutsche übertragen, also nicht als eine Ansammlung griechischer Fremdwörter, bestechen diese nämlich durch ihre Natürlichkeit und Klarheit. Die alten Griechen bemühten sich nämlich die wahre Natur der Dinge zu erkennen und gemäß dieser zu leben. Sie wären also niemals auf den Einfall gekommen, die beiden Geschlechter des Menschen in Frage zu stellen. Dazu suche ich mir eine schöne Stelle aus der Nikomachischen Sittenlehre des Aristoteles aus: http://www.zeno.org/Philosophie/M/Aristoteles/Nikomachische+Ethik

„Die Eltern lieben nun ihre Kinder gleichsam als sich selbst – denn die von ihnen abstammen, sind durch die Trennung so zu sagen ihr anderes Selbst –, und die Kinder ihre Eltern, als von ihnen geboren; die Geschwister lieben sich unter einander, weil sie von denselben Eltern geboren sind. Denn da sie mit ihnen ein und dasselbe sind, sind sie es auch unter sich, daher man sagt: dasselbe Blut, derselbe Stamm und dergleichen. So sind sie denn, wenn auch in getrennten Personen, gewissermaßen dasselbe Wesen. Zu ihrer Freundschaft hilft auch viel, daß sie zusammen aufwachsen und gleichaltrig sind; denn „gleich und gleich“ heißt es, und gleiche Sitten machen treue Gefährten, daher auch die brüderliche Freundschaft der unter Jugendgenossen ähnlich ist. Vettern und sonstige Verwandte sind von den Brüdern her mit einander verbunden. Denn sie sind darum verwandt, weil sie letzthin denselben Ursprung haben. Die einen stehen sich näher, die anderen ferner, je nachdem der gemeinsame Stammvater ihnen näher oder ferner steht. Das Verhältnis der Kinder zu ihren Eltern ist, wie das der Menschen zu den Göttern, eine Freundschaft mit dem Guten und Überlegenen. Denn die Eltern haben ihren Kindern die größten Wohltaten erwiesen: sie haben ihnen das Dasein geschenkt und sie ernährt und später für ihre Erziehung Sorge getragen. Auch die Lust und der Nutzen ist in dieser Freundschaft um so größer als in der unter Fremden oder Nichtverwandten, je enger die Lebensgemeinschaft ist, die hier beide Teile mit einander unterhalten. In der brüderlichen Freundschaft finden sich alle Eigenschaften der hetärischen, besonders wenn die Brüder gleichmäßig brav und sich auch sonst ähnlich sind. Denn Brüder stehen sich besonders nahe und lieben sich von Geburt an; als Kinder derselben Eltern, mit einander aufgewachsen und nach denselben Grundsätzen erzogen, sind sie gleicher Denkungsart und Charakterrichtung, und die Erprobung in der Länge der Zeit ist bei ihnen die stärkste und zuverlässigste. Analog liegt das Freundschaftsverhältnis unter den sonstigen Verwandten. Zwischen Mann und Frau scheint von Natur aus ein Verhältnis der Freundschaft oder der Liebe zu bestehen. Denn der Mensch ist von Natur noch mehr zur ehelichen als zur bürgerlichen Gemeinschaft bestimmt, da die Familie früher und notwendiger ist als der Staat und die Fortpflanzung allen Sinneswesen gemeinsam ist. Bei den übrigen Lebewesen nun beschränkt sich die Gemeinschaft und der Verkehr auf eben dieses letztere, die Menschen aber werden nicht bloß durch die Fortpflanzung, sondern auch durch die Bedürfnisse des Lebens zusammengeführt. Die Aufgaben und Verrichtungen der beiden Geschlechter sind von vornherein geteilt und bei dem Manne andere als bei der Frau. Und so sind sie sich gegenseitig genug, indem jedes seine besonderen Gaben in den Dienst der Gemeinschaft stellt. Darum ist in dem ehelichen Verhältnis auch das Nützliche und das Angenehme gleichermaßen anzutreffen. Diese Annehmlichkeit kann aber auch in der Tugend ihren Grund haben, wenn die Gatten brav sind, da jeder Eheteil seine eigentümliche Tugend besitzt, und das kann für sie eine Quelle der Lust sein. Ein weiteres Band zwischen den Ehegatten scheinen die Kinder zu bilden, daher kinderlose Ehen sich leicht lösen. Denn die Kinder sind ein beiden gemeinsames Gut, und das Gemeinsame hält zusammen…“

Heinrich von Veldeke

„Es gab einige bei ihnen, die sich an Herkules erinnern, und sie besangen den ersten der tapferen Männer, wenn sie in die Schlacht zogen. Hierfür sind auch diese Lieder, die sie Barditus nennen, durch deren Wiedergabe sie die Seelen in Erregung versetzen und durch den sie Glück in der kommenden Schlacht prophezeien“ (Tacitus, „Germania)

So ist es bei uns Deutschen noch immer und damit das auch so bleibt, rufen wir Panzertiere unsere deutschen Barden in Erinnerung. Am heutigen Tag wollen wir unserem Minnesänger Heinrich von Veldeke gedenken. Seine Lebenszeit vermuten die Gelehrten zwischen 1140 und 1210. Er stammte aus einer adligen Familie und verfaßte nicht nur viele schöne Lieder, sondern auch das Heldenlied „Eneid“, welches von den Abenteuern des trojanischen Helden Aeneas berichtet. Richard Wagners Meisterwerk „Die Götterdämmerung“ https://www.youtube.com/watch?v=nDqEF6b4lv8 paßt sehr gut zum Heldenlied „Eneide“, in dem ich nun ein Stückchen weiterlese – schließlich gibt es darin ähnlich Schlacht und Kampf wie im Nibelungenlied: http://www.hs-augsburg.de/~harsch/germanica/Chronologie/12Jh/HeinrichVeldeke/vel_enet.html

„ir anker si dô nâmen

und zogen si ûʓ dem sande.

der wint quam von dem lande

und treib si verre ûf daʓ mere.

dô was daʓ Ênêases here

sumelîcheʓ vil frô.

dô was diu gotinne Jûnô

Ênêase vil gehaʓ

unde teteʓ umbe daʓ,

daʓ sin minnern wolde

dorch den apphel von golde,

den Pâris froun Vênûse gab.

dâ quam al der nît ab,

daʓ Troie wart zebrochen.

dâ mit wart daʓ gerochen,

daʓ saget uns Virgilîûs,

des gehalf frou Vênûs,

daʓ Pâris Elenam nam:

dâ grôʓ ubel vone quam.

Dô intgalt Ênêas,

daʓ ime frouwe Jûnô was

ungenâdich unde gram.

dô her ûf daʓ mere quam

und dannen varen solde,

swar sô her hin wolde,

sie was im ie widere

mit starkem ungewidere.

diu bûch sagent uns vor wâr,

daʓ sin volle siben jâr

ûf dem mere errete

und von dem lande verrete,

dâ her gerne wâre.

eʓ was ir ummâre,

des leider grôʓe quâle.

si erscheinde im zeinem mâle

unsanfte ire maht

drî tage und drî naht.

si tet im grôʓen tormint,

beide storm unde wint,

mit regene und mit hagele.

eʓ brasten ire nagele

an ir schiffen vaste,

ir segele unde ir maste,

ir rûder und ôch ir rahen:

si wolde se al ze tôde slahen

diu gotinne Jûnô.

dô quam eʓ alsô,

daʓ der schiffe eineʓ versank

unde daʓ volc ertrank

alleʓ daʓ dar inne was.

dô clagete Ênêas,

daʓ her ie dare quam,

daʓ her sîn ende niht ennam

zû Troie mit êren

mit Pârise sîme heren.

her sprach, her woldeʓ iemer clagen,

daʓ er niht enwart erslagen

bî dem kunege Prîamô.

der stormwint zerteilde dô

diu schif vile wîten.

alsô mûstens rîten,

wan sie sich vor den unden

berihten niene kunden.

Dô was dâ en sorgen

den âbent und den morgen

vile manich mûder barn.

alsô mûsten sie varn

unze an den vierden tach,

daʓ der wint dô gelach

und die starken unden

stillen begunden,

und geslihtet wart der sê,

der sô rûch was ê,

unde hûb sich der tach.

dô daʓ Ênêas gesach,

daʓ sich daʓ mere slihte,

sîn houbet her ûf rihte

der wol gelobete wîgant:

her gesach von Libîâ daʓ lant

und die berge vile hô.

des was sîn herze vil vrô,

daʓ in Fortûnâ sus erlôste.

sîne lûte her dô trôste,

daʓ sie sich wol gehielden

und rûrden unde schielden,

daʓ si ze lande quâmen

und die habe dâ nâmen

alsolich sô si wâre.

daʓ was ein nûwe mâre,

daʓ si gerne hôrden.

si sprungen zû den borden,

si stunden unde rûrden,

manlîche sie fûrden

ir arme und ir hande,

unz si quâmen ze lande.

Dô si daʓ lant geviengen

und ûʓ den schiffen giengen

und an die erde quâmen,

daʓ gemach sie dâ nâmen

alsolich sô siʓ funden.

dô si dô begunden

ir schif zellen

die ellenden gesellen,

sô ich die rede hân vernomen,

dô was der schiffe dar komen

sibeniu unde niht mê,

der dâ zwênzich wâren ê,

dô si von Troie fûren

ensament von der mûren.

Dô der hêre Ênêas

in die habe komen was

lutzil gûtes her dâ vant.

dô sander boten in diu lant

zwênzich ritter gûte

mit geinôtem mûte,

daʓ si versûchten mâre

waʓ landes daʓ wâre,

daʓ siʓ gesagen kunden,

obe si iender funden

kouf unde spîse.

Ylîonix der wîse

der meisterde die schare,

diu dâ hin solde varen.

Dô die helide balde

gefûren after walde

alle wîle erre,

dô quâmen si alsô verre,

da si eine strâʓen funden.

zû den selben stunden

wolden si daʓ niht lâʓen

sine volgeten der strâʓen,

unze si ûʓe quâmen.

dâ si doch vernâmen

ein vil liebeʓ mâre.

si gesâgen offenbâre

eine grôʓe borch stân

vast unde wolgetân.

daʓ was Kartâgô,

die diu frouwe Dîdô

bûwete unde stihte;

daʓ lant sie berihte

sô iʓ frouwen wol gezam.

ich sage û wie si dare quam,

alsô von ir is geschriben:

si wart von Tyre vertriben.

Sie was in daʓ lant komen,

als ich eʓ wol habe vernomen

und ich û wol gesagen kan.

Sichêus hieʓ ir man,

den ir brûder irslûch.

her tet ir leides genûch

âne alle ir scholde,

wande er haben wolde

daʓ lant, daʓ ime gar beleib,

dô her die swester vertreib…“

Feldmarschall Erich von Manstein, unser Panzerstratege

Ein großer deutscher Heerführer und Held hat heute Geburtstag: Erich von Manstein, unser Panzerstratege wurde 1887 in Berlin geboren. Seit früher Kindheit Soldat kämpfte er im Vierjährigen Krieg mit Auszeichnung als Offizier, während er im Sechsjährigen Krieg als Heerführer in Erscheinung trat. In Polen und Gallien noch als Generalstabschef von unserem Gerd von Rundstedt, heckte er die Schlachtpläne für unsere Heeresgruppen Süd und A aus und entwarf seinen genialen Sichelschnittplan, der Gallien in sechs Wochen zu Fall brachte und die Engländer auf ihre Insel vertrieb. Als Befehlshaber unseres XXXVIII. Armeekorps in Gallien und unseres LVI. Panzerkorps in Rußland war er ungemein erfolgreich. Mit seiner XI. Armee eroberte er dann die Krim samt der Seefestung Sewastopol und stemmte sich anschließend als Feldmarschall und Befehlshaber unserer Heeresgruppe Süd – leider vergeblich – gegen die russische Übermacht im Osten. Doch blieb er selbst stets ungeschlagen und wurde schließlich von der Regierung – wegen Meinungsverschiedenheiten – im Frühjahr 1944 abberufen und mußte dem Sturz unseres alten Reiches fortan untätig zusehen. Sehr lesenswert und überaus lehrreich sind übrigens seine beiden Bücher – „Verlorene Siege“ und „Aus einem Soldatenleben“ – in ersterem erklärt uns unser Manstein den Grund für die große Kampfkraft unserer deutschen Truppen im Sechsjährigen Krieg am Beispiel unseres Feldzuges gegen Polen:

„So haben – wie Graf Schlieffen es einmal ausgedrückt hat – die Unterlegenen auch in diesem Fall das ihre zum Siege des Gegners beigetragen. Auf der anderen Seite wird man allerdings auch anerkennen müssen, daß der so schnelle und so durchschlagende Erfolg im polnischen Feldzug neben der günstigen operativen Ausgangslage und der – durch Eingehen eines sehr hohen Risikos gegebenen – Überlegenheit auf deutscher Seite doch auch der besseren Führung und dem höheren Wert der deutschen Truppe zuzuschreiben ist. Eine ausschlaggebende Rolle bei der Schnelligkeit des Erfolges hat die neuartige Verwendung großer, selbständig operierender Panzerverbände und die Unterstützung durch eine weit überlegene Luftwaffe gespielt. Das entscheidende dürfte aber nächst der immer bewährten Tapferkeit des deutschen Soldaten und seiner Hingabe doch der Geist gewesen sein, der die deutsche Führung und Truppe beherrschte. So sicher es ist, daß die materielle Aufrüstung weitgehend auf die Energie Hitlers zurückzuführen war, so hätte doch materielle Überlegenheit allein keineswegs einen so schnellen und durchschlagenden Sieg gewährleistet. Das Wesentlichste war doch, daß jene kleine, einst von vielen über die Achsel angesehene Reichswehr aus der Niederlage des Ersten Weltkrieges die große deutsche Führungs- und Ausbildungstradition gerettet und wiederbelebt hatte. Die neue deutsche Wehrmacht, als das Kind dieser Reichswehr, hatte – wohl als einzige – es verstanden, die Entartung der Kriegsführung zum Stellungskriege oder – wie General Fuller es in bezug die Führung im letzten Stadium des Zweiten Weltkrieges ausdrückt – zum „Eisenhandel“ zu überwinden. In der deutschen Wehrmacht war es gelungen, mit Hilfe der neuen Kampfmittel wieder zur wahren Führungskunst in beweglicher Operationsführung zu gelangen. Die in keiner anderen Armee in gleichem Maße gepflegte Selbständigkeit der Führer bis zum Unterführer und bis zum Einzelkämpfer der Infanterie herab barg das Geheimnis des Erfolges. Dieses Erbe aber hatte wiederum die Reichswehr erhalten und weitergegeben. Die neue Wehrmacht hatte ihre erste Probe in Ehren bestanden…“

Als geborener Berliner bekommt unser Panzerstratege von mir das Lied von der märkischen Heide zum Wiegenfest: https://www.youtube.com/watch?v=JdEaHhzpa3w

„Märkische Heide,

Märkischer Sand

Sind des Märkers Freude,

Sind sein Heimatland.

Steige hoch, du roter Adler,

Hoch über Sumpf und Sand,

Hoch über dunkle Kiefernwälder,

Heil dir mein Brandenburger Land.

Uralte Eichen,

Dunkler Buchenhain,

Grünende Birken

Stehen am Wiesenrain.

Steige hoch, du roter Adler,

Hoch über Sumpf und Sand,

Hoch über dunkle Kiefernwälder,

Heil dir mein Brandenburger Land.

Blauende Seen,

Wiesen und Moor,

Liebliche Täler,

Schwankendes Rohr.

Steige hoch, du roter Adler,

Hoch über Sumpf und Sand,

Hoch über dunkle Kiefernwälder,

Heil dir mein Brandenburger Land.

Knorrige Kiefern

Leuchten im Abendrot,

Sah’n wohl frohe Zeiten,

Sah’n auch märk’sche Not.

Steige hoch, du roter Adler,

Hoch über Sumpf und Sand,

Hoch über dunkle Kiefernwälder,

Heil dir mein Brandenburger Land.

Bürger und Bauern

Vom märk’schen Geschlecht,

Hielten stets in Treu

Zur märk’schen Heimat fest!

Steige hoch, du roter Adler,

Hoch über Sumpf und Sand,

Hoch über dunkle Kiefernwälder,

Heil dir mein Brandenburger Land.

Hie Brandenburg allewege –

Sei unser Losungswort!

Dem Vaterland die Treue

In alle Zeiten fort.

Steige hoch, du roter Adler,

Hoch über Sumpf und Sand,

Hoch über dunkle Kiefernwälder,

Heil dir mein Brandenburger Land.“

Otto der Große

Einer der größten deutschen Herrscher wurde heute geboren: Otto der Große erblickte im Jahre 912 das Licht der Welt. Der zweite Gründer unseres alten deutschen Reiches und der erste Sachsenkaiser. Aufbauend auf dem Werk seines Vaters, König Heinrich des Voglers, festigte er unser altes deutsches Reich, dessen Stämme immer mal wieder zum auseinander trieften neigen, gewann Italien hinzu und schlug die Ungarn im Jahre 955 vernichtend auf dem Lechfeld. Die Erneuerung des römischen Kaisertums rundete seine lange und erfolgreiche Regierungszeit ab. Unsere altdeutsche Dichterin Roswitha von Gandersheim hat unserem Kaiser Otto dem Großen ein Epos gewidmet, das sie die Taten Ottos genannt hat und aus diesem hören wir nun die Widmung unserer Dichterin an die ottonischen Könige:

„Otto, gewaltiger Beherrscher des kaiserlichen Reiches,

Der Du unter dem Schutze der Gnade des ewigen Königs,

Herrlich prangend im Szepter der kaiserlichen Ehren,

Alle die früheren Augustus durch frommen Glauben besiegst,

Vor dem mancherlei Völker in weiten Gebieten sich fürchten,

Welchen das römische Reich mit Fülle der Gaben beschenkt,

Nicht das geringe Geschenk von diesem Liede verachte,

Dir gefalle vielmehr das Bringen von Zinsen des Preises,

Welche die Letzte Dir zahlt in der Gandersheimer Herde,

Welche mit liebender Sorge von Deinen Vätern versammelt,

Dir ist schuldig zu dienen mit unablässigem Eifer.

Viele beschrieben vielleicht von Deinen Taten den Ruhmesglanz,

Und ihn wird noch später so mancher in Schriften verkünden;

Aber mir hat von diesen nicht einer ein Muster geboten,

Und kein früheres Buch mich über die Schreibart belehrt,

Sondern der Grund für das Werk ist bloß Ergebung des Herzens.

Sie nur riet, mich zu wagen ans Werk, vor dem es mich bangte,

Denn nicht klein war die Furcht, wenn Deine Taten ich priese,

Daß irrtümlich ich Falsches ergriffe, Unwahres erzählend.

Doch nicht riet mir dazu das böse Trachten des Herzens,

Noch auch täuscht ich mit Absicht, verschmähend die lautere Wahrheit.

Daß vielmehr es völlig sich so, wie beschrieben, verhalte

Sagten sie selber mir an, die mir zu beschreiben es brachten.

Nicht mißachte darum des Kaisers Gnade der Ehren,

Die einfältigen Sinns erwiesen ergebene Demut.

Und ob auch viel Bücher, die Dich gar würdig loben,

Später werden geschrieben, mit Recht nach Prüfung gefallend,

Möge darum dies Buch nicht sein im Range das letzte,

Das, wie jedermann weiß, nach keinem Vorbild geschrieben.

Und wenngleich Du besitzest das glänzende Reich des Augustus,

Möge Dir nicht mißfallen, wenn Du noch König genannt wirst,

Bis, nachdem ich den Preis vom Leben des Königs beendet,

In der richtigen Folge, vereint mit edlem Vortrag,

Ich vom anderen Szepter des Kaisers Zierde besinge.

Otto, Du hell schimmernd Juwel des römischen Reiches

Ottos glänzender Sproß, des hochverehrten Augustus,

Welchem der König auf himmlischem Thron mit dem ewigen Sohne

Von allmächtiger Höhe gewährt hat kaiserlich Walten;

Nicht das arme Gedicht der armen Nonne verachte,

Welches ja selber Du hast, so gnädig Du dessen gedenkst,

Vor Dein strahlendes Auge zu legen mir neulich befohlen.

Und erblickst Du gleich, wie ’s häufige Flecken verunziert,

Zeige Dich um so geneigter sodann zu schneller Verzeihung,

Als ich bewiesen, wie sehr nur Deinen Befehlen ich folgte.

Hätte mich vorwärts nicht Dein ängstigend Machtwort getrieben,

Niemals hätte ich auf mich so großes Vertrauen gesetzt,

Daß zur Prüfung ich Dir ein recht armseliges Büchlein

Darzubringen gewagt voll hier vorliegender Schwächen.

Du durch Gnade des Herrn am Hofe gesetzt zu dem Vater,

Seinen Geboten bereit zu folgen und denen des Vaters,

Hast einträchtig mit ihm im weiten Reiche die gleichen

Ehren, und trägst in der Rechten, so zart noch, ein königlich Szepter,

Aber dieweil ich gedenke, wie sehr Du wunderbar ähnlich

Salomo, Davids Sohne, des allen gepriesenen Königs,

Der auf Geheiß des unsträflichen Vaters, der selber dabeistand,

In erfreulichem Frieden des Vaters Reich übernommen,

Hoffe ich es werde Dein Herz an seinem Muster befriedigt,

Welcher pflegend des Reiches die stolze Hofburg bewohnt,

Reiflich erwägend Beschlüsse der heiligen Gesetze verordnet

Und durchdringend das Rätsel der Dinge mit geistiger Vertiefung,

Wieder auch gerne den Geist, ganz kleines ergründend, herab stimmt,

Selbst nicht achtet für Raub den Streit zu schlichten von jenen

Beiden nach Recht, mit rascher Entscheidung treffenden Urteils

Wieder zu geben ihr Kind der wirklichen Mutter befehlend.

Hiernach ruf ich Dich auf als unsern Salomo, flehend,

Wenngleich wegen des Reiches Verwaltung Sorge Dich einnimmt,

Laß Dich gütig herbei, der Nonne, die gänzlich Dir eigen,

Neu gefertigtes Lied mit schnellem Blicke zu lesen,

Auf daß sinke zu Boden ein jeglicher linkischer Ausdruck

Übel geordneter Rede, des Kaisers Augen verletzend,

Und mit der Aufschrift Weihe von Deinem gepriesenen Namen

Schirme es vor heftigem Hauch nicht unverdienter Verachtung…“

Durch seinen Sieg auf dem Lechfeld trug unser Kaiser Otto der Große viel zur Festigung der Einheit unserer deutschen Stämme bei und so bekommt er von mit das das Deutschlandlied zum Wiegenfest: https://www.bitchute.com/video/RItw7MuHDF52/

„Deutschland, Deutschland über alles,

Über alles in der Welt,

Wenn es stets zu Schutz und Trutze

Brüderlich zusammenhält,

Von der Maas bis an die Memel,

Von der Etsch bis an den Belt –

Deutschland, Deutschland über alles,

Über alles in der Welt!

Deutsche Frauen, deutsche Treue,

Deutscher Wein und deutscher Sang

Sollen in der Welt behalten

Ihren alten schönen Klang,

Uns zu edler Tat begeistern

Unser ganzes Leben lang –

Deutsche Frauen, deutsche Treue,

Deutscher Wein und deutscher Sang!

Einigkeit und Recht und Freiheit

Für das deutsche Vaterland!

Danach lasst uns alle streben

Brüderlich mit Herz und Hand!

Einigkeit und Recht und Freiheit

Sind des Glückes Unterpfand –

Blüh im Glanze dieses Glückes,

Blühe, deutsches Vaterland!“

Bei unserem Geschichtsforscher Friedrich Kohlrausch („Bildnisse der deutschen Könige und Kaiser“) probt nun Ottos Bruder Heinrich abermals den Aufstand und im Osten kommt es zu schweren Kämpfen mit den Slawen: https://reader.digitale-sammlungen.de//de/fs1/object/display/bsb10016311_00005.html

„Entmutigt durch Thankmars Untergang, bat jetzt auch Eberhard den König Otto um Verzeihung wegen seines Aufruhrs und erhielt sie. Zur Wahrung des königlichen Ansehens wurde er in eine leichte Haft nach Hildesheim gewiesen, im nächsten Jahre aber freigelassen und in seine Würden wieder eingesetzt. Wie wenig ihn jedoch diese Großmut des Königs zu bessern Gesinnungen brachte, werden wir bald sehen. Die Unruhen des Jahres 938 benutzten die Ungarn zu einem, (und zwar dem letzten) Raubeinfalle in Sachsen und Thüringen. Sie kamen bis an die Bode und warfen sich auf Stetternburg in der Nähe von Wolfenbüttel. Aber die Besatzung der Burg machte einen Ausfall, schlug die Ungarn und machte eine große Beute an Pferden; die Flüchtigen wurden durch das überall aufstehende Volk vernichtet. Ein anderer Haufen der Ungarn, der nach Norden gezogen war, wurde durch List in eine sumpfige, mit Buschwerk bewachsene Gegend, den sogenannten Drömling, wo die Quellen der Aller und Ohre sind, gelockt und von den Sachsen ebenfalls aufgerieben. Seit dieser Zeit sind die Ungarn nie wieder in Sachsen und Thüringen gesehen worden. Den Herbst des bewegten Jahres 938 benutzte König Otto noch zu einem Zuge nach Bayern, brach den Widerstand der Söhne Arnulfs und ordnete die Angelegenheiten Bayerns so, daß das Königtum von hier aus nicht leicht wieder bedroht werden konnte. Die Herzogswürde erhielt ein Bruder des verstorbenen Herzogs Arnulf Berthold, aber nicht mit der Gewalt Arnulfs über die Bischöfe und Kirchen, und ebenfalls wurde dem Herzoge die Verwaltung der königlichen Güter in Bayern genommen und einem eignen Pfalzgrafen übergeben, der nun dem Herzoge als königlicher Beamter zur Seite stand. Otto hätte nach so glücklicher Beilegung der innern und äußern Stürme eine ruhige Zeit verdient, allein das Jahr 939 war stürmischer und gefährlicher für ihn, als das soeben abgelaufene. Während sein Bruder Heinrich bei Eberhard in der Gefangenschaft gewesen war, hatte dieser einen überwiegenden Einfluß auf des leicht beweglichen 17jährigen Jünglings Seele gewonnen und die alten Gedanken des Ehrgeizes von Neuem in ihm angefacht. Heinrich verband sich mit Ottos Feinden, und als Eberhard eben aus seiner kurzen Gefangenschaft in Hildesheim entlassen war, kam der neue Aufstand zum Ausbruche. Heinrich hatte aus der Erbschaft seines Vaters reiche Besitzungen in Thüringen erhalten; die Vasallen derselben, mit manchen Unzufriedenen vermehrt, sammelte er im Jahre 939, besetzte mit ihnen mehrere feste Plätze, von denen uns Merseburg und Scheidingen im Osten und Dortmund in Westphalen genannt werden, und ging selbst nach Lothringen, um hier mit Herzog Giselbert vereint zu handeln. Otto eilte ihm nach, dem Rheine zu; Dortmund öffnete die Tore; als er aber an den Rhein kam und eine kleine Zahl der Seinigen schon hinübergegangen war, traten diesen Heinrich und Giselbert bei Birthen, unweit Xanten, mit Heeresmacht entgegen. Der König, noch am rechten Ufer, ohne Schiffe, um den Seinigen jenseits zu Hilfe zu kommen, wirft sich neben der heiligen Lanze nieder und betet zu Gott um Rettung der Seinigen drüben, und diese, obgleich nur hundert Schwerbewaffnete stark, greifen den ohne Vergleich stärkeren Feind unerwartet an und schlagen ihn, wie durch ein Wunder, in die Flucht. Die Kriegslist einiger Sachsen, die im Rücken der Feinde in französischer Sprache „Fliehe, wer kann!“ ausrufen und so die Feinde glauben machen, die Ihrigen würden hart bedrängt, soll die Verwirrung hervorgebracht haben. Dieser ungleiche Kampf bei Birthen ist vielfach durch Sage und Lied im Munde des Volkes verherrlicht worden. Eine entscheidende Wirkung jedoch konnte er nicht hervorbringen, denn obgleich Heinrich für den Augenblick geschwächt war und seine festen Plätze in Sachsen verlor, so konnte doch Otto seine Vorteile auf keiner Seite mit Kraft verfolgen, weil fast von allen Seiten Feinde drängten. Das Slawenland war in großem Aufstande gegen den Markgrafen Gero und dieser konnte sich nicht mehr mit eignen Kräften behaupten. „Die Slawen sind ein sehr zähes und ausdauerndes Geschlecht“, sagt Widukind, „an die geringste Kost gewöhnt und daher mit Freuden mit dem vorlieb nehmend, was die Unsrigen verachten, Not und Elend achten sie für gering der Freiheit wegen, und so haben sie viele Zeit hindurch mit wechselndem Kriegsglücke für dieselbe und gegen schmachvolle Knechtschaft gekämpft.“ König Otto mußte seinem Feldherrn zu Hilfe kommen und besiegte die Slawen in verschiedenen Gefechten; allein völlig beendigen konnte er diesen Krieg nicht, denn gerade in dieser Zeit hatten die Empörer in Lothringen auch den französischen König Ludwig zur Feindseligkeit gegen Otto aufgeregt, und von Norden her drangen die Dänen, mit den Nordslawen vereinigt, gegen die deutschen Grenzen vor. Es gehörte Ottos Geistesstärke, unerschütterlicher Mut und unermüdete Tatkraft dazu, seine eigne Herrschaft und damit das Bestehen des deutschen Reiches zu retten…“