Die Konvention von Tauroggen

Die Tauroggenmeute hat heute etwas zu feiern. Denn heute im Jahr 1812 wurde die Konvention von Tauroggen abgeschlossen. Diese stellte das preußische Korps neutral und ermöglichte so den Bündniswechsel Preußens, dem die Befreiungskriege folgten. Ein großer Wendepunkt in unserer deutschen Geschichte. Denn ohne die Schilderhebung Preußens hätte Napoleon seine Herrschaft über Deutschland wohl behauptet und Österreich nicht den Mut zu finden, noch einmal sein Glück gegen Napoleon zu versuchen. Nachdem es fünf Kriege und zahlreiche Schlachten gegen diesen zuvor verloren hatte. Ausgeheckt hat die Konvention von Tauroggen übrigens unser Kriegsphilosoph Carl von Clausewitz, der uns nun auch von deren Abschluß berichten wird: https://archive.org/details/derfeldzuginrus00unkngoog

„Die Konvention selbst findet sich bereits überall gedruckt, wir wollen uns daher begnügen zu sagen, daß durch dieselbe das preußische Korps neutral erklärt, ihm in Preußisch Litauen an der russischen Grenze ein gleichfalls neutraler Landstrich angewiesen wurde. Sollte die Konvention von einem der beiden Monarchen nicht genehmigt werden, so erhielten die preußischen Truppen den freien Abmarsch auf dem kürzesten Wege, verpflichteten sich aber, im Fall die Verweigerung von Seiten des Königs von Preußen stattfand, innerhalb zweier Monate nicht gegen die Russen zu dienen. General York hatte bereits den 26. von Schileli aus den bei der Armee befindlichen Flügeladjutanten des Königs, Major Grafen von Henkel, nach Berlin abgefertigt, um den König vorläufig von den Verhältnissen in Kenntnis zu setzen. Jetzt schickte er den Major von Thile vom Generalstabe mit der Konvention ab. General York sagt am Schluß seines Begleitungsschreibens: „Eure Majestät lege ich willig meinen Kopf zu Füßen, wenn ich gefehlt haben sollte; ich würde mit der freudigen Beruhigung sterben, wenigstens nicht als treuer Untertan und wahrer Preuße gefehlt zu haben. Jetzt oder nie ist der Zeitpunkt, wo Eure Majestät sich von den übermütigen Forderungen eines Alliierten losreißen können, dessen Pläne mit Preußen in ein mit Recht Besorgnis erregendes Dunkel gehüllt waren, wenn das Glück ihm treu geblieben wäre. Diese Ansicht hat mich geleitet, gebe der Himmel, daß sie zum Heil des Vaterlandes führt!“ General von Massenbach befand sich mit sechs Bataillonen und eine Schwadron in Tilsit, zwei andere Schwadronen kantonierten auf der Straße nach Insterburg und sieben befanden sich bei der Brigade Bachelu in der Gegend von Ragnit. General York schickte am 30. einen Offizier nach Tilsit und benachrichtigte den General Massenbach von dem Schritt, welchen er getan hatte, indem er ihm zugleich, um ihn selbst der Verantwortung zu überheben, den bestimmten Befehl erteilte, von Tilsit zum Korps zurückzukehren. Er übersendete ihm das Schreiben, in welchem er dem Marschall Macdonald seinen Schritt anzeigte. General Massenbach stand nicht einen Augenblick an, dem Befehle des Generals York nachzukommen. Die Umstände schienen Anfangs dazu ungemein günstig, da in Tilsit nur seine sechs Bataillone standen und die Truppen der Division Grandjean in entfernten Quartieren lagen. Aber in der Nacht vom 30. zum 31., als er den Befehl ausführen wollte, trafen zufällig mehrere Regimenter der Division Heudelet von Königsberg her ein, andere so wie die Division Grandjean wurden erwartet. General Massenbach glaubte, diese Maßregel könne gegen ihn gerichtet sein, und hielt es unter diesen Umständen für besser, nicht in der Nacht aufzubrechen, sondern den Tag abzuwarten, in der Vermutung, daß sich alsdann das Mißtrauen wieder gelegt haben werde. Dies Räsonnement scheint nicht ganz richtig; wären die Franzosen schon argwöhnisch gegen ihn gewesen, so würden sie es wohl auch bei Tage geblieben sein. Wahr aber ist es allerdings, daß sich bei Tage eher passende Maßregeln nehmen ließen, und das Einzige, was man fürchten mußte, war, daß bis dahin der Argwohn zur Gewißheit geworden sein könnte. So war es indessen nicht; die Truppen waren nicht in der Absicht versammelt worden, sich ihrer gegen Massenbach zu bedienen, und dieser konnte am 31. früh um acht Uhr ruhig über die Memel gehen und den Russen entgegenmarschieren. General Macdonald, durch die Schreiben, welche der General York und der General Massenbach an ihn gerichtet und nach geschehener Tat hatten abgeben lassen, endlich von dem Vorfall in Kenntnis gesetzt, benahm sich sehr edel; er entließ den mit 30 Pferden ins Hauptquartier kommandierten Leutnant von Korff, welcher nicht hatte mitgenommen werden können, mit den freundschaftlichsten Äußerungen und indem er Offizier und Mannschaft beschenkte. Bei den preußischen Truppen wurde die Konvention mit dem höchsten Enthusiasmus aufgenommen…“

Da mit der Konvention von Tauroggen unsere deutschen Befreiungskriege eingeläutet wurden, darf „Die Wacht am Rhein“, unser altes Kampflied gegen die Gallier bei unserer heutigen Panzergedenkfeier niemals nicht fehlen: https://www.bitchute.com/video/hlaDJ1VtBNsV

„Es braust ein Ruf wie Donnerhall,

wie Schwertgeklirr und Wogenprall:

Zum Rhein, zum Rhein, zum deutschen Rhein!

Wer will des Stromes Hüter sein?

Lieb Vaterland, magst ruhig sein,

lieb Vaterland, magst ruhig sein:

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Durch Hunderttausend zuckt es schnell,

und aller Augen blitzen hell:

der deutsche Jüngling, fromm und stark,

beschirmt die heilige Landesmark.

Lieb Vaterland, magst ruhig sein,

lieb Vaterland, magst ruhig sein:

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Er blickt hinauf in Himmelsauen,

wo Heldengeister niederschaun,

und schwört mit stolzer Kampfeslust:

„Du, Rhein, bleibst deutsch wie meine Brust!“

Lieb Vaterland, magst ruhig sein,

lieb Vaterland, magst ruhig sein:

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Und ob mein Herz im Tode bricht,

wirst du doch drum ein Welscher nicht.

Reich wie an Wasser deine Flut

ist Deutschland ja an Heldenblut.

Lieb Vaterland, magst ruhig sein,

lieb Vaterland, magst ruhig sein:

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

So lang ein Tropfen Blut noch glüht,

noch eine Faust den Degen zieht,

und noch ein Arm die Büchse spannt,

betritt kein Feind hier deinen Strand.

Lieb Vaterland, magst ruhig sein,

lieb Vaterland, magst ruhig sein:

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Der Schwur erschallt, die Woge rinnt,

die Fahnen flattern hoch im Wind:

Zum Rhein, zum Rhein, am deutschen Rhein!

Wir alle wollen Hüter sein!

Lieb Vaterland, magst ruhig sein,

lieb Vaterland, magst ruhig sein:

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

So führe uns, du bist bewährt;

In Gottvertrauen greif’ zu dem Schwert,

Hoch Wilhelm! Nieder mit der Brut!

Und tilg‘ die Schmach mit Feindesblut!

Lieb Vaterland, magst ruhig sein,

lieb Vaterland, magst ruhig sein:

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!“

Thea von Harbou

Unserer großen deutschen Filmemacherin Thea von Harbou gedenken wir heute. Diese hat nämlich Geburtstag – im fränkischen Tauperlitz erblickte sie 1888 das Licht der Welt. Neben unserer Leni Riefenstahl gehört sie zu den größten Gestalten unseres deutschen Films und zeigt eindrucksvoll zu welcher Höhe sich dieser wohl entwickelt hätte, wenn er von den Landfeinden in Ost und West nicht gemeuchelt worden wäre. Da die Filmkunst auf die Volksmassen in ungekannten Ausmaß zu wirken im Stande ist, überläßt der Feind hier nichts dem Zufall und so flimmern nicht länger Filme über Friedrich den Großen oder die Nibelungen über die Leinwand. Unsere Thea von Harbou trat vor allem als Drehbuchschreiberin in Erscheinung und von ihren zahlreichen Filmen seien „Dr. Mabuse, der Spieler“, „Die Nibelungen“, „Metropolis“, „M“, „Das Testament des Dr. Mabuse“, „Der alte und der junge König“, „Der zerbrochene Krug“ und „Via Mala“ genannt. Von ihren Büchern verweise ich auf „Die nach uns kommen“, „Der Krieg und die Frauen“, „Der unsterbliche Acker“, „Deutsche Frauen. Bilder stillen Heldentums“, „Die deutsche Frau im Weltkrieg. Einblicke und Ausblicke“, „Der belagerte Tempel“, „Die unheilige Dreifaltigkeit“, „Gold im Feuer“, „Die Insel der Unsterblichen“ und „Aufblühender Lotos“ – etliche Bücher und Filme unseres Thea sind im Netz zu finden. Holt sie euch also, bevor es das alte Scheißhaus Heiko und sein Lustknabe Anette tun. Einige davon stellen wir Panzertiere euch heute vor. Ich gebe den zweiten Teil ihrer Nibelungen zum Besten: https://archive.org/details/1924NIbelungos02 Wir stürzen uns dazu im Nibelungenlied mitten in das Gemetzel am Hof vom Hunnenkönig Etzel: https://archive.org/details/dasnibelungenl00simr

„Da sah ein Heunenrecken König Etzeln gehn

Neben Dietrichen: des wollt er Frommen sehn.

Dem gab der Fiedelspieler einen solchen Schlag,

Daß ihm gleich am Boden das Haupt vor Etzels Füßen lag.

Als der Wirth des Landes kam vor des Hauses Tor,

Da wandt er sich und blickte zu Volkern empor:

„O weh mir dieser Gäste: wie ist das grimme Not,

Daß alle meine Recken vor ihnen finden den Tod!“

„Ach weh des Hofgelages!“ sprach der König hehr:

„Da drinnen ficht Einer, der heißt Volker,

Wie ein wilder Eber und ist ein Fiedelmann;

Ich dank es meinem Heile, daß ich dem Teufel entrann.

„Seine Weisen lauten übel, sein Bogenstrich ist rot;

Mir schlagen seine Töne manchen Helden tot.

Ich weiß nicht, was uns Schuld gibt derselbe Fiedelmann,

Daß ich in meinem Leben so leiden Gast nicht gewann.“

Zur Herberge gingen die beiden Recken hehr,

Dietrich von Berne und Markgraf Rüdiger.

Sie selber wollten gerne des Streits entledigt sein

Und geboten auch den Degen, daß sie den Kampf sollten scheun.

Und hätten sich die Gäste versehn der Leiden,

Die ihnen werden sollten noch von den Beiden,

Sie wären aus dem Hause so leicht nicht gekommen,

Eh sie eine Strafe von den Kühnen hätten genommen.

Sie hatten, die sie wollten, entlaßen aus dem Saal:

Da hob sich innerhalben ein furchtbarer Schall.

Die Gäste rächten bitter ihr Leid und ihre Schmach.

Volker der kühne, hei, was der Helme zerbrach!

Sich kehrte zu dem Schalle Gunther der König hehr:

„Hört ihr die Töne, Hagen, die dorten Volker

Mit den Heunen fiedelt, wenn wer zur Türe trat?

Es ist ein roter Anstrich, den er am Fiedelbogen hat.“

„Es reut mich ohne Maßen“, sprach Hagen entgegen,

„Daß ich je mich scheiden mußte von dem Degen.

Ich war sein Geselle, er der Geselle mein,

Und kehren wir je wieder heim, wir wollens noch in Treuen sein.

„Nun schau, hehrer König, Volker ist dir hold:

Wie will er verdienen dein Silber und dein Gold!

Sein Fiedelbogen schneidet durch den harten Stahl,

Er wirft von den Helmen die hellen Zierden zu Tal.

„Ich sah nie Fiedelspieler noch so herrlich stehn,

Als diesen Tag von Volker dem Degen ist geschehn.

Seine Weisen hallen durch Helm und Schildesrand:

Gute Rosse soll er reiten und tragen herrlich Gewand.“

So viel der Heunendegen auch waren in dem Saal,

Nicht Einer blieb am Leben von ihnen allzumal.

Da war der Schall beschwichtigt,als Niemand blieb zum Streit.

Die kühnen Recken legten da ihre Schwerter beiseit.“

Ergänzend dazu kann man das Nibelungenbuch unserer Thea von Harbou lesen, in welchem diese unser deutsches Nationalepos etwas ausgeschmückt hat: https://archive.org/details/dasnibelungenbucharb

„Wirb, als würbest du um den Himmel deines sanften Gottes, zu dem du mich bekehren willst. Locke die Frau, die treue Frau aus den Falten ihres Witwentuchs. Erzähle ihr von mir, Freund, der du so reich an guten Worten bist für deine Freunde. Sage ihr; Der Mann und König, der um dich wirbt, hat mehr Kronen als Haare auf dem Kopfe. Sein Gesicht ist so voller Narben, daß kein Lächeln Raum dazwischen hat. Komm und teile mit ihm das Lager aus Pferdehäuten, an denen das Blut noch starrt. Schenke ihm einen Erben für das Unermeßliche, das er auf seinem Ritte quer durch die Welt zusammen geraubt und erplündert hat. Sagt Kriemhild Ja, ist dein Ritt umsonst. Sagt Kriemhild Nein, ist dein Ritt umsonst. Sagt sie Nein, so verwirft sie mich. Sagt sie Ja, so verwerf‘ ich sie.“ „Gib mir Urlaub, Herr Etzel, Gefolge und gute Pferde. Es ist noch Winter im Land.“ „Reite!“ sagte Herr Etzel, und stand auf. „Zweimal wird der Mond schwarz und wieder weiß werden, oder dreimal, bis du wiederkommst. Ich warte und weiß nicht worauf. Eile dich nicht, laß mich warten! Wenn du kommst, noch ehe du gesprochen hast, ist der Sinn deines Rittes vorbei.“ „Warte auf mich, Herr Etzel“, sagte Herrn Etzels Freund. Der Morgen graute noch nicht, als er aus seinem Zelte trat und nach dem Schilde griff, der an der Lanze lehnte. Der Schild trug das Wappen Rüdigers von Bechlarn. Da Rüdiger von Bechlarn, von Osten kommend, gegen die Burg von Worms anritt, leuchtete auf allen ihren Türmen breit der schmelzende Schnee. Rüdiger hob sich im Sattel und schützte die Augen mit der Hand gegen die Sonne, die jenseits des Rheines zu den Hügeln sank. Er spähte und schüttelte den Kopf. Die Fahne Burgunds mit dem schönen Wappen der Könige flog nicht im Winde. Von den schmalen Brücken zwischen den Türmen klang nicht der meldende, herrlich tönende Metallschrei der Hornbläser. Nicht eines Tieres noch eines Menschen Stimme wurde hörbar, als der Bote König Etzels mit seinen stumpf und pfiffig glotzenden Begleitern den Burgberg hinaufritt. In der Tiefe glänzte weit der Rhein, eisig am Ufer, schwarz, wo das Wasser quoll. Nichts war lebendig über Hügel und Ebene, als die Krähen, die vom Bachland her, Schatten, zu Horste flogen. Rüdiger ritt über die Zugbrücke; sie zeigte keine Spuren im Schnee. Unter ihr trotzte grämlich der Abgrund. Schneetropfen tickten hinunter. Rüdiger klopfte ans Tor. Er klopfte zweimal und dreimal. Er wartete; schnaubend warf sein Pferd den Kopf auf. Die Hunnen, auf ihren Gäulen klebend, flüsterten miteinander. Ihre Arme, dürr und braun wie Feuerholz. darüber der blaue Schein der Kälte, ragten knochig aus Fellen und Leder; sie bohrten die Knie zwischen die Rippen der Gäule, die vor dem Dröhnen der Bohlen unter ihren Hufen zitterten. Mit offenen Mäulern staunten sie das wichtige Aufragen der Mauern an, die in so viel Einsamkeit und Hochmut höher in den Himmel zu wachsen schienen, je tiefer jenseits die Sonne sank. „Nun.“ sagte Rüdiger in einem geduldigen Murren. Einer der Reiter, dicht hinter ihm, stieß ein gurgelndes Lachen aus. Sein Pferd tat einen Satz, schoß an Rüdiger vorbei, wurde herumgerissen, sprang auf allen Vieren in die Luft, stand plötzlich auf den Vorderbeinen; die Hinterhufe krachten im Wirbel gegen das aufdonnernde Tor. Das Gelächter der anderen Hunnen deckte das gutmütige Schelten des Bechlarners zu. Schmal öffnete sich das Tor zum Spalt. Darin stand ein Mann, schwarz gegen die Öde des leeren, verschneiten Hofes. Sein Haar war grau, und grau wirkte sein Gesicht, von bitterer Feindschaft verschattet. Er und der Bechlarner sahen sich an. Der Reiter beugte sich vor. „Mann, bist du Dankwart, der Bruder Hagens?“ fragte er. Er sprach wie einer, der seinen eigenen Augen mißtraut. Die Lippen des Mannes zogen sich schwer auseinander, senkten sich tief in den Winkeln. „Ich bin es“, sagte er. Verrostet klang seine Stimme. „Und du bist Rüdiger, der Markgraf von Bechlarn, mit dem ich Bruderkuß und Handschlag tauschte. Sei willkommen, Markgraf Rüdiger! …“

Johannes Kepler

Bei den Naturwissenschaften können uns Deutschen allenfalls die alten Griechen das Wasser reichen und so steht so mancher großer deutscher Forscher in unserem Panzerschlacht- und Geburtstagskalender. Unser Johannes Kepler ist einer davon und namentlich durch seine Berechnung der Planetenlaufbahnen berühmt. Die von ihm dazu aufgestellten Gesetzmäßigkeiten haben noch immer Gültigkeit und auch auf den Gebieten der Rechenkunst und der Fernrohre war er fleißig am Werk. Als Sternenkundler mußte man damals übrigens noch den hohen Tieren wahrsagen und so stand unser Kepler in den Diensten unserer Kaiser Rudolf II., Matthias I. und Ferdinand II. sowie des Feldherren Wallenstein. Zur Welt kam unser Kepler 1571 im schwäbischen Städtchen Weil und ging beim dänischen Sternenkundler Tycho Brahe in die Lehre. Er verfocht die Lehren unseres Kopernikus und handelte sich so manchen Ärger in den Wirren des 30jährigen Deutschen Bürgerkrieges ein. Sein häusliches Glück fand unser Kepler 1597 mit Barbara Müller. Die beiden hatten fünf Kinder. Das Schwabenlied suche ich mir für unseren Kepler zum Wiegenfest aus: https://www.youtube.com/watch?v=cgZorParr2Y

„Kennt ihr das Land in deutschen Gauen,

das schönste dort am Neckarstrand.

Die grünen Rebenhügel schauen

ins Tal von hoher Felsenwand.

Es ist das Land, das mich gebar,

wo meiner Väter Wiege stand;

drum sing‘ ich heut und immerdar:

das schöne Schwaben ist mein Heimatland!

Kennt ihr das Land in deutschen Gauen,

mit Wald und Flur so reich bekränzt,

wo auf den weiten, reichen Auen

im Sonnenschein die Ähre glänzt?

Es ist das Land, das mich gebar,

wo meiner Väter Wiege stand;

drum sing‘ ich heut und immerdar:

das schöne Schwaben ist mein Heimatland!

Kennt ihr das Land in deutschen Gauen,

wo Tann‘ und Efeu immer grün,

wo starke Männer, edle Frauen

in deutscher Kraft und Sitte blühn?

Es ist das Land, das mich gebar,

wo meiner Väter Wiege stand;

drum sing‘ ich heut und immerdar:

das schöne Schwaben ist mein Heimatland!

Kennt ihr das Volk im deutschen Süden,

so oft bewährt in Kampf und Streit,

dem zwischen seiner Wälder Frieden

so frisch die deutsche Kraft gedeiht?

Ja, wackre Deutsche laßt uns sein,

drauf reichet euch die deutsche Hand;

denn Schwabenland ist’s nicht allein,

das ganze Deutschland ist mein Heimatland!“

Warum der liebe Schnee so geformt ist wie er ist, verrät uns unser Kepler in seiner Schrift „Neujahrsgeschenk, oder über die Sechseckform des Schnees“: https://archive.org/details/neujahrsgeschen00keplgoog

„Die Ursache der Form liegt zwar bei den Kernen des Granatapfels in dem Leben oder der Seele (anima) der Pflanze, welche das Wachstum der Frucht hervorbringt. Dieses Leben ist jedoch nicht die ausreichende Ursache der Form und diese Form kommt der Frucht auch nicht infolge einer Eigenschaft des Stoffes zu, wohl aber wird sie unterstützt durch die materielle Notwendigkeit (necessitas materialis). Weil nämlich die Kerne, solange sie klein sind, rundliche Form haben, genügt ihnen der Raum zwischen den Fasern, dann aber, wenn die Schale hart wird, werden die Kerne bei ihrem beständigen Weiterwachsen aneinandergepreßt wie die Erbsen zwischen ihren länglichen Schoten. Die Erbsen finden aber keinen Raum, nach dem hin sie ausweichen könnten, weil sie in den Schoten in einer Reihe angeordnet sind, und sie werden daher von beiden Seiten her gleich stark gepreßt. Den Kernen des Granatapfels steht dagegen von vornherein ein freierer Raum zur Verfügung, sie drängen sich leicht zwischen je drei Kerne der anderen Reihe, wobei sie durch ihre runde Form unterstützt werden, und sie treiben die Flüssigkeit von der Stelle, wohin sie sich drängen, weg in den freien Raum. Wenn man eine Menge gleicher, aus einem weichen Material bestehender Kügelchen in ein rundes Gefäß einschließt und dieses durch eiserne Reifen von allen Seiten zusammenzupressen beginnt, so werden die meisten Kugeln zu rhombischen Körpern zusammengedrückt, namentlich dann, wenn man ihnen durch vorheriges kräftiges Schütteln in freier Drehung einen engeren Raum einzunehmen ermöglicht hat. Bei einer direkten Anordnung der Kugeln, welche nicht gestört werden kann, würden nämlich durch den Druck Würfel erzeugt werden. Im allgemeinen werden Kugeln von gleicher Größe in einem beliebigen Gefäß sich in doppelter Weise anordnen lassen, entsprechend der doppelten Anordnung in einer Ebene. Wenn man freibewegliche gleich große Kugeln in einer horizontalen Ebene auf einem engen Raum zusammenzwängt, so daß sie sich gegenseitig berühren, so werden sie sich entweder in Dreiecks- oder in Vierecksform anordnen; hier werden sechs, dort vier Kugeln jede einzelne umgeben, in beiden Fällen findet eine gegenseitige Berührung statt, mit Ausnahme der äußersten. In Fünfecksform kann eine gleichmäßige Bedeckung nicht bestehen, die Sechseckform ist auf die Dreiecksform zurückzuführen; es gibt also wie gesagt nur zwei Arten der Anordnung. Wenn man nun durch Übereinanderlegung solcher zuvor in der Ebene angeordneter Kugelreihen zu möglichst fest gebauten Körpern fortschreitet, so werden diese entweder von Quadrat- oder von Dreiecksform sein. (A und B.) Bei der Quadratform stehen entweder die einzelnen Kugeln der oberen Reihe auf den einzelnen Kugeln der unteren Reihe oder aber es sitzen die Kugeln der oberen Reihe zwischen je vier der unteren. Im ersten Falle wird jede Kugel von vier umstehenden derselben Reihe und von je einer der oberen und unteren Reihe berührt, im ganzen also von sechs; dies ist also eine kubische Anordnung und durch Zusammendrücken entstehen Würfel, es ist aber nicht die engste Anordnung. Bei der zweiten Art der Anordnung wird jede Kugel von den vier umstehenden derselben Reihe, außerdem aber auch von je vier der oberen und unteren Reihe berührt, im ganzen also von zwölf, und durch Zusammendrücken werden aus den Kugeln rhombische Körper. Diese Anordnung schließt sich mehr dem Oktaeder und der Pyramide an. Die Anhäufung ist die möglichst engste, so daß in keiner anderen Weise eine größere Zahl von Kugeln in demselben Gefäße Platz findet. Wenn die Kugeln in einer ebenen Reihe nach der Dreiecksform angeordnet sind, dann stehen wieder in der weiteren Anordnung die einzelnen Kugeln der oberen Reihe über denen der unteren Reihe, in der engeren Form sitzt jede Kugel der oberen Reihe auf je drei der unteren. Im ersten Fall wird jede Kugel berührt von den sechs umstehenden derselben Reihe und je einer oben und unten, insgesamt also von acht. Diese Anordnung schließt sich dem Prisma an, durch Kompression werden aus den Kugeln Säulen mit sechs rechteckigen Seiten und zwei sechseckigen Grundflächen. Im zweiten Fall ergibt sich dasselbe wie früher beim zweiten Fall der quadratischen Anordnung…“

Kaiser Friedrich der Zweite

Unser alter deutscher Kaiser Friedrich der Zweite aus dem Hause der Staufer wurde 1194 in Ancona geboren. Als König und Kaiser hat er über unser altes deutsches Reich von 1212 bis 1250 geherrscht. Der Sohn von Kaiser Heinrich des Sechsten und der Konstanze von Sizilien wurde schon mit vier Jahren zum Vollwaisen und unterstand als Mündel dem Papst, obwohl die Staufer keinesfalls immer grün mit den Päpsten waren. Sein Onkel Philipp trat die Nachfolge seines Vaters an, konnte sich aber gegen den Welfen Otto dem Vierten nicht durchsetzen und wurde von diesem 1208 hinterrücks ermordet. Als der Welfe dann auch versuchte Sizilien zu erobern, ging Friedrich der Zweite zum Gegenangriff über und ließ sich 1212 zum deutschen König krönen. Die Niederlage Ottos des Vierten bei Bouvines im Jahre 1214 entschied den Kampf zugunsten des Staufers. Der fortan recht unangefochten über unseres altes deutsches Reich herrschte, sich die üblichen Fehden mit dem Papsttum lieferte und als Gebannter 1229 Jerusalem für die Christenheit zurückerobert hat. Gegen Ende wurde dann seiner Herrschaft in Deutschland und Italien schwer erschüttert. Für die taktisch-strategisch unkluge Verlagerung der staufischen Hausmacht von Schwaben nach Sizilien konnte er freilich nichts, da das sein Vater und Großvater ausgeheckt hatten. Sehr zum Schaden gereicht hat es ihm aber trotzdem, denn Kaiser Friedrich der Zweite verbrachte zwei Drittel seiner Regierungszeit in Italien und vernachlässigte so sein Kernland. Seit Karl dem Großen hatten es alle deutschen Herrscher anders gemacht: Zuerst bestellten sie ihr Haus und dann erst zogen sie nach Italien. Der Untergang des staufischen Kaiserhauses ist viel diesem mißlichen Umstand geschuldet. Unser Kaiser Friedrich der Zweite versuchte zwar diesen verhängnisvollen Entwicklung entgegenzuwirken und machte seinen Sohn Heinrich zum Herzog von Schwaben und zum Mitkönig, jedoch ließ er diesen 1235 absetzen und dann im Kerker verschmachten. Ohne diesen unseligen Streit zwischen Vater und Sohn hätten sich die Dinge im Hause der Staufer vielleicht wieder eingerenkt, so aber folgte das verhängnisvolle Zwischenkönigtum von 1250 bis 1273. Das viel zur Schwächung unserer deutschen Reichsgewalt beigetragen und unsere Könige und Kaiser ein Stück weit zu Ersten unter Gleichen. Feiern wollen wir den Geburtstag von unserem alten Kaiser Friedrich II. aber trotzdem und daher lasse ich unseren Walter von der Vogelweide, einen Zeitgenossen Friedrichs, nun vermelden wie man damals in deutschen Landen gelebt hat:

„Heißen sollt ihr mich willkommen,

Der euch Neues meldet, das bin ich!

Was ihr alles sonst vernommen,

War nur Wind – drum fraget jetzo mich!

Aber Lohn will ich;

Wenn ihr den nicht scheut,

Will ich manches melden,

Was das Herz erfreut!

Seid bedacht und ehret mich!

Deutschen Frauen will ich sagen

Solche Märe, daß sie aller Welt

Wohl von Herzen soll behagen:

Und ich tu es ohne Gut und Geld.

Denn wer nahm als Sold

Wohl von Frauen Lohn?

Drum sag ich bescheiden:

Es erfreut mich schon,

Grüßen sie mich lieb und hold!

Länder hab ich viel gesehen,

Und die besten prüft ich allerwärts.

Übles möge mir geschehen,

Würde je abtrünnig mir das Herz,

Daß mir wohlgefalle

Fremder Sitte Brauch;

Wenn ich unwahr spräche,

Sagt, was hilf mirs auch?

Deutsche Zucht geht über alle!

Von der Elbe bis zum Rheine

Und zurück bis in das Ungarland

Sind die besten Fraun alleine,

Die ich auf der weiten Erde fand.

Weiß ich recht zu schauen

Wackern Sinn und Leib,

Helf mir Gott – ich schwöre,

Daß das deutsche Weib

Besser ist als andre Frauen!

Deutscher Mann ist wohlerzogen,

Deutsche Fraun sind engelschön und rein,

Wer sie tadelt, hat gelogen,

Anders kann es wahrlich nimmer sein.

Zucht und reine Minne,

Wer die finden will,

Such in deutschen Landen,

Da gibts wunderviel –

Lebt ich doch noch lang darinne!“

Dazu lese ich bei unserem Geschichtsschreiber Franz Kampers in seinem Meisterwerk „Kaiser Friedrich II. – Der Wegbereiter der Renaissance“ noch ein Stückchen weiter vor:

„Wer Friedrichs Lehrer war, wissen wir nicht. Diese so erdnahe Natur, diesen freien und unbändigen Geist, diesen Mann der fessellosen Forschung und des umfassenden Wissens hat abseits der mönchischen Schule des weltflüchtigen Zwanges das unruhige, gärende Leben der Mischkultur rings um ihn herum gebildet. Gern schweifte er, gierig nach Erkenntnissen, durch Palermos Gassen. Im bunten Völkergemisch bewegte er sich, lernte die Religionen, die Sitten, die Sprachen des arabischen Orients kennen, lernte diese kritisch vergleichen mit denen der Byzantiner, der Italiener, der Normannen, der Deutschen, der Juden. Und da wuchs vor seinem geistigen Auge die Kultur der Söhne des Propheten mit ihrer von allen Bindungen sich lösenden Philosophie und Naturforschung ins Riesengroße, und damit zugleich steigerte sich sein faustisches Begehren nach neuen Erkenntnissen. Der künftige Herrscher erwarb sich so seine Hellsicht und zugleich eine Lebensweisheit, die eine andere Voraussetzung und eine andere Richtung hatte, wie die seiner Vorgänger. Dieses geistige Nehmen ohne Rast – die Zeitgenossen bewunderten ihn, der „nimmer in Ruhe, den Tag in beständiger Tätigkeit verbringe“ – hinderte ihn nicht, seinen Körper zu stählen, sich im ritterlichen Waffenspiele zu üben, auf wildem Roß sich zu tummeln, so daß man von ihm sagte: „So sehr hat der König durch Wissen und Kraft die Zeitstufe seines Alters ausgefüllt, daß man an ihm nur finden kann, was einen vollkommenen Mann ziert.“ Als er das vierzehnte Lebensjahr vollendet hatte, wurde König Friedrich mündig. Damals verheiratete ihn der Papst mit der viel älteren Konstanze von Aragon. Kaum selbständig geworden sucht Friedrich die Nord- und Ostküste seiner Insel ganz unter seine Hoheit zu zwingen. Schon will er auch nach dem zu seinem sizilischen Königreiche gehörenden italienischen Festland hinüber, da geht ein dräuendes Unwetter über sein junges Herrschertum. Der welfische römisch-deutsche Kaiser Otto IV. nimmt die universale Politik Heinrichs VI. wieder auf und dringt in Sizilien ein. Die italienische Machtstellung des Papstes war damit bedroht. Innocenz organisierte sofort den Widerstand. Frankreich, das eine Stärkung des britischen Übergewichtes durch den dem Inselreiche nahestehenden Welfen befürchten mußte, war sofort auf des Papstes Seite. Fürsten des südlichen und mittleren Deutschlands ließen sich dafür gewinnen, den jungen Friedrich II. als Gegenkönig aufzustellen. Seiner Macht gewiß schob der herrschgewaltigste aller Päpste seine ihm unliebe Schachfigur, die einzige, welche den Welfen damals matt setzen konnte, vor, – nicht ohne das drückende Gefühl, durch diese Begünstigung des Staufers nicht mehr ganz Herr des Spieles zu sein. Um sein sizilisches Königreich zu retten, kettete Friedrich im Vertrauen auf seinen Stern seine und seines Erblandes Fortuna an das hoffnungslos sich erfüllende Schicksal des deutschen Reiches. Deutschland war damals mehr denn je zerrissen. Die daraus entspringende Unfreiheit, selbständig über seine Lebensfragen zu entscheiden, wurde der Welt durch die Tatsache offenbar, daß erst der französische Sieg bei Bouvines über die Bundesgenossen des welfischen Kaisers, über die Engländer, dem jungen Friedrich das Übergewicht verlieh. Die Zeit der deutschen Führerstellung im Abendlande war endgültig vorüber. Mit Bitterkeit trägt der Mönch vom Lauterberg in seine Chronik ein: „Seit dieser Zeit sank der Ruf der Deutschen bei den Franzosen.“ Der Welfe hatte nunmehr seine Rolle ausgespielt; der landfremde „Zaunkönig“, „das Kind aus Apulien“ dagegen, das da über die Alpen nach Deutschland gezogen kam, konnte ohne Hilfsmittel, ohne Heer, seinen Aufstieg vollenden. Nach seiner Krönung in Aachen 1215 und vollends nach dem Ableben Ottos IV. war der Staufer der allgemein anerkannte deutsche König…“

Einen Abriß der Regierung unseres Kaisers Friedrichs des Zweiten finden wir bei unserem Geschichtsforscher Friedrich Kohlrausch in den „Bildnissen der deutschen Könige und Kaiser“; und darin bereitet unser Staufer nun seine Kreuzfahrt nach Palästina vor, an der auch unser Minnesänger Walther von der Vogelweide teilgenommen haben soll: https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10016311_00005.html

„Friedrich ist 15 Jahre lang nach seiner Kaiserkrönung in Italien und dazwischen eine kurze Zeit im Morgenlande beschäftigt gewesen und hat Deutschland nicht gesehen. Seine angestrengte Tätigkeit war daraus gerichtet, in seinem geliebten Erdreiche Sizilien die königliche Gewalt über die der Großen zu erheben, – so verschieden war sein Verfahren dort gegen das in Deutschland, – ferner die Rechte, welche sich der päpstliche Stuhl unter der Vormundschaft von Innozenz III. dort angeeignet hatte, wieder zu erkämpfen, dabei die Einkünfte der Krone in diesen reichen Ländern möglichst zu vermehren und die Länder selbst durch Beförderung der Gewerbe, des Handels und auch der wissenschaftlichen Bildung aus die Höhe des Zeitalters zu erheben. Diese seine Tätigkeit war bewundernswert und er erscheint als einer der Geister, die zu Gesetzgebern und Leitern für ihre Zeit geboren, wenigstens mit den Fähigkeiten des Verstandes und der Kraft des Willens begabt sind, die zu solcher Wirksamkeit gehören. Wir werden später Gelegenheit haben, über diesen Gegenstand noch Einiges zu bemerken; hier verfolgen wir zunächst die äußeren Verhältnisse, in welche Kaiser Friedrich bald verwickelt wurde. Als eine wichtige lind wahrhafte Herzensaufgabe lag dem Papste Honorius immer die Befreiung des heiligen Landes aus den Händen der Ungläubigen im Sinne; und diese Ausgabe war auch dringend genug; denn nicht nur, daß die noch übrigen christlichen Besitzungen im Morgenlande in steter Gefahr schwebten, selbst das Abendland war von den Sarazenen bedroht. Schon Sultan Saladin hatte den kühnen Gedanken gehegt, den Krieg nach Europa zu versetzen; jetzt wurde der Fanatismus der Moslems noch höher entflammt, als im Jahre 1218 ein Kreuzheer vor der Mündung des Niles erschien und Damiette belagerte. Dieses Heer war aus Pilgern vieler Länder zusammengesetzt und bei demselben befand sich der Titular-König von Jerusalem, Johann von Brienne, ein französischer Edelmann, der sich diesen Titel durch die Heirat mit einer Enkelin des Königs Almerich von Jerusalem erworben hatte. Damiette wurde nach einer verzweifelten Gegenwehr, in welcher die 70,000 Einwohner der Stadt bis aus 3000 zusammengeschmolzen waren, erobert, jedoch schon im Jahre 122 l von dem Sultan Kamel, einem Neffen des berühmten Saladin, den Christen wieder entrissen. Bei der Gefahr Ägyptens hatte der Kalif von Bagdad alle Gläubigen zu den Waffen gerufen, weil die Religion Allahs und seines Propheten in Gefahr sei, und es war eine große Aufregung im Morgenlande entstanden. Nur die unter ihrem Kaiser vereinte Macht der Christenheit schien derselben einen Damm entgegensetzen zu können, und darum drang Honorius so anhaltend und ernstlich in Friedrich, sich der heiligen Sache anzunehmen. Als einen neuen Sporn dazu für denselben beförderte er den Plan des Großmeisters des deutschen Ordens, Hermann von Salza, der nach Europa, um Hilfe zu suchen, zurückgekehrt war, daß nämlich der Kaiser die einzige Tochter des Königs Johann von Jerusalem, Jolantha, heiraten und mit ihr die Ansprüche aus die Krone von Jerusalem erwerben möge. Friedrich, der seine erste Gemahlin, Constantia von Aragonien, verloren hatte, zeigte sich nicht abgeneigt, und erlangte bei den Unterhandlungen über diesen Gegenstand im Jahre 1223 vom Papste einen neuen zweijährigen Aufschub des Kreuzzuges. Im Jahre 1225 heiratete er die Jolantha und nahm bald daraus den Titel eines Königs von Jerusalem an, obgleich sein Schwiegervater Johann diesen Titel auch noch führte. Darüber geriet er mit diesem unruhigen Manne, der fast wie ein Abenteurer von einem europäischen Lande in das andere zog, in Zwiespalt, und Johann schloß sich an den päpstlichen Stuhl an, um bei diesem Schutz zu suchen. Honorius war schon über die immer neuen Zögerungen des Kaisers höchst unzufrieden, denn weder im Jahre 1225 noch 1226 hatte Friedrich den Kreuzzug angetreten; er nahm daher eine ernstere Sprache an und setzte als äußersten und letzten Termin den August 1227 für den Kreuzzug fest. Ehe diese Frist heran gekommen war, im Mai 1227, starb Honorius III. und es wurde der strenge Kardinal Ugolino von Ostia, ein Verwandter und Schüler von Innozenz III., zum Papste gewählt; er nahm den Namen Gregor IX. an. Dieser entschlossene Mann, der im Geiste Innozenz III. die päpstliche Herrschaft gehandhabt hat, wartete den Zeitpunkt ab, da Friedrich den Kreuzzug anzutreten versprochen hatte, und wirklich strömten im Sommer 1227 große Scharen von Kreuzfahrern aus Deutschland, Frankreich, England nach den Küsten von Unteritalien herbei, wo mehrere hundert Schiffe zu ihrer Überfahrt bereit lagen. Diese jedoch verzögerte sich und die ungewohnte Hitze jener Landstriche erzeugte böse Seuchen unter dem Volke. Am 8. September endlich schiffte Friedrich sich mit dem Landgrafen Ludwig von Thüringen, dem Gemahle der heiligen Elisabeth, ein; allein aus dem Meere erkrankten beide und kehrten schon nach drei Tagen nach Otranto zurück, wo Ludwig bald daraus starb, Friedrich entschuldigte seine Umkehr mit seiner Krankheit, und wir haben um so weniger Grund, seine Aussage für unwahr zu halten, als er fortgefahren hat, die ernstlichsten Anstalten zu einem neuen Kreuzzuge zu treffen. In Rom jedoch war der Papst sehr ungehalten über ihn, denn aus die Nachricht von der Umkehr des Kaisers kehrte auch die voraus gegangene Flotte zurück, die Pilger zerstreuten sich, und der Kreuzzug war vereitelt, Gregor, ohne Zweifel schon vorher gegen Friedrich ausgebracht, ergriff diese Veranlassung, sofort gegen ihn zu verfahren; schon am Michaelis-Tage 1227 verurteilte er den Kaiser in einer heftigen Predigt zu Anagni als aller Kirchenstrafen würdig, und am Gründonnerstage 1228 sprach er feierlich den Kirchenbann über ihn aus und drohte zugleich, alle Untertanen von ihrem Eide gegen ihn zu entbinden, wenn er sich nicht baldigst mit der Kirche versöhnen würde…“

Ernst Moritz Arndt

Unser großer deutscher Dichter, Gelehrter und Schriftsteller Ernst Moritz Arndt wurde im Jahre 1769 auf Rügen geboren. Dieses freudige Ereignis wollen wir mit unserem altdeutschen Panzergetränk Met auch gebührend feiern. Neben seinen sehr erbaulichen und lehrreichen vaterländischen Gedichten hat unser Arndt auch zahlreiche politische Streitschriften geschrieben. Eine davon ist „Der Rhein Deutschlands Strom aber nicht Deutschlands Grenze“ und aus dieser lasse ich nun unseren Arndt die deutsche Treue die Wichtigkeit des Rheinlandes kundtun, damit niemand jemals mehr daran denke dieses aufzugeben und irgendwelchen Fremdlingen zu überlassen: https://archive.org/details/derrheindeutsch00wildgoog

„Wie, ihr deutschen Fürsten und Völker? das könnet ihr? das wollet ihr? eure Brüder wollt ihr so leichtsinnig und herzlos verlassen als den Raub eines fremden Volkes und fremder Sprache, Sitten, und Gesetze, die ihnen sonst die verhaßtesten waren? ihr wollt diese kräftigen, tapfern, freiheitsliebenden Männer zu Franzosen werden lassen? ihre Kinder und Enkel – denn auch das Heiligste vergißt und verlöscht sich endlich – sollen von euch, vom deutschen Namen, von deutscher Freiheit und Ohre nicht mehr wissen? ihre starken Arme sollen für diejenigen kämpfen, die ihren Vorfahren ein Haß waren? ihre starken Arme, endlich französische Arme, ihre starken Herzen, endlich französische Herzen, sollen für die Franzosen gegen euch streiten, und euch unterdrücken und unterjochen helfen? – denn wenn den Franzosen die Macht bleibt, werden sie die Versuche eurer Unterjochung nie aufgeben, und sie wird ihnen durch die Tat zuletzt gelingen – die unter römischer Tyrannei germanisch blieben, weil ihre Herzen das Fremde verabscheuten, die sollen endlich beinahe 2000 Jahre nach Julius Cäsar doch eine Art Römlinge, sie sollen Franzosen werden? die Enkel der Treverer, Nervier, Aduatiker, Eburonen, Sigambern, und Franken sollen Knechte der Fremden werden, sollen die Freiheit als einen fernen Klang der Vorzeit nur mit den Ohren kennen, nicht mehr mit den Herzen? – denn wo Franzosen gebieten, mag keine Freiheit wohnen. – Das wollet ihr dulden, daß diesen widerfahre? diesem Lande? diesem Volke? und welchen Männern? und wie nahe verwandten Männern? oder kennet ihr diese nicht? wisset ihr nicht, wie sehr sie eure Brüder sind? O fragt euch, die um Rostock und Stettin, die um Danzig und Königsberg, die um Hamburg und Hannover wohnen, fragt euch, Pommern, Preußen, Märker, Holsteiner, Braunschweiger, ja, ihr fernen Siebenbürger, fragt euch, ob eure Vorfahren nicht weiland von hier und von Westfalen auszogen, und die verödeten Sitze der Wenden bevölkerten, und Städte und Dörfer bauten, und die Freiheit bauten? fragt euch, ob was ihr von deutschen Tugenden habt und daß ihr die Freiheit liebt und für sie sterben könnet, ob das euch nicht alles von hier kam? und dieses Land und dieses Volk, diese eure Blutsfreunde wollet ihr so leichtsinnig ins Verderben fallen lassen? – Und die Enkel der Bataver und Friesen, dieses edle und große Volk, das unter dem Panier der Freiheit und der Nassaue ein Jahrhundert für die Selbstständigkeit Europas gestritten hat, das Helden und Gesetzgeber und Erfinder und Künstler gehabt hat, deren Völker mangelten, die zwanzigmal mehr Umfang haben, als sie, auch die Holländer wollet ihr in der Knechtschaft lassen, auch diese sollen endlich französischen Sand lieben und den stolzen Ernst ihrer Vater vergessen lernen? das soll der Dank sein, daß sie euren Rhein und eure Scheide, ja eure Donau so oft mit ihrem Blute für euch gefärbt haben, daß die Wellen der atlantischen See, ja die Wellen des sizilischen Meeres für euch von ihnen gerötet sind? – Und wenn diese euch fremd dünken, so blicket auf die Nächsten – aber ich sage euch, auch die Nächsten mögen nicht frei sein, wenn diese nicht befreiet werden – blicket auf die, welche zwischen dem Rhein und der Mosel und Saar wohnen, welche die Ufer der Roer und Maas beweiben, und errötet, wenn ihr nicht hoffet, daß sie wieder Deutschlands Kinder werden sollen; ja wenn ihr nicht vor Gott und der Welt gelobet, daß ihr sie wiedergewinnen wollet. Werfet eure Augen auf diese Ströme und Länder, o wendet auch eure Herzen dahin! was sehet ihr? was fühlet ihr? ihr sehet das Land, das euch an die herrlichsten Arbeiten und Kämpfe eurer Väter mahnet ihr sehet die Ursprünge und Anfange eures Volkes, die ältesten und heiligsten Erinnerungen des Reichs der Deutschen, die Wiege eurer Bildung, die Städte, wo eure Kaiser gewählt, gekrönt, und gesalbt wurden, die Grüfte, wo eure Kaiser, eure Erzkanzler, eure Erzbischöfe schlafen, die Denkmäler eures Ruhms und eurer Große, wohin ihr blicket, wohin ihr tretet, und ihr könntet den Gedanken ertragen, daß dieses Älteste, dieses Ehrwürdigste, dieses Deutscheste französisch werden sollte? wahrlich mit dem Gedanken ertragt ihr auch die französische Sklaverei. Aachen, Straßburg, Mainz, Köln, Trier, Lüttich, Speyer, Worms, den deutschen Königsstuhl bei Rense, die Schlachtfelder, wo ihr so oft gegen die Franzosen für die Freiheit siegreich wart, das tapfere, lebendige, und geistreiche deutsche Geschlecht, das diese gesegneten Lande bewohnt, dieses echteste älteste Kleinod eures Namens – alles dieses könntet ihr den Fremden lassen? Jene Denkmäler, welche eure ehrwürdigen und frommen Väter in Köln und Antwerpen, in Straßburg und Amsterdam dem Ewigen erbaut haben, das Gedächtnis eurer grauen Heldenzeit, und so viele andere Heiligtümer eurer Art und Kunst wolltet ihr denen lassen, deren Blicke nie nach oben gehen und welchen diese Herrlichkeiten nichts Ewiges verkündigen? – O nein! nein! das wollet ihr nicht, das könnet ihr nicht wollen. Wahrlich die Gebeine eurer Väter würden sich in ihren Gräbern umkehren, und wehe! wehe! rufen über euch und übet das Vaterland, das ihr verlassen die Gebeine aller der Erschlagenen würden sich umkehren, die in früheren Schlachten an diesen Gestaden, auf diesen Gefilden gefallen sind, damit der Rhein und seine schönen Lande deutsch blieben und deutsch sprächen; alle die Millionen Deutscher, die lange zu ihren Vätern gegangen sind, würden Gespenster werden für euch; alle, die durch französisches Eisen hier fielen oder durch französische Gräuel und Mißhandlungen umkamen, als Ludwig der Vierzehnte und Louvois ihre Mordbrenner ausschickten, und die rheinischen Lande verwüsteten, Städte und Dörfer in Schutthaufen verwandelten, in Speyer die Gräber eurer herrlichsten Kaiser aufwühlten und in Heidelberg die Aschen der alten Pfalzgrafen in die Winde streuten, als die französischen Wilden der Jahre 1790 und 1800 hier stürmten und unter den süßen und schmeichlerischen Klängen von Freiheit, Gleichheit, und Glückseligkeit der Welt Trug und Verrat, Raub und Mord in die deutschen Lande brachten – alle diese, alle die Geister der besten Deutschen würden Gespenster werden, und euch ängstigen und verfluchen, und alles Glück plötzlich wieder von euch nehmen, was Gott euch so wunderbar gegeben hat. So würde die deutsche Treue sprechen, so ungefähr würde sie sprechen, aber in weit kräftigeren, herzigeren, und einfältigeren Weisen und Worten; sie würde euch die deutsche Liebe und Ehre und gegenwärtiges und künftiges Glück oder Unglück so ans Herz legen, daß ihr eure Brüder, die Kinder eures Vaterlandes, nimmermehr in der Gewalt der Fremden lassen, sondern auf Tod und Leben um sie streiten müßtet, bis ihr sie euch und der Freiheit wiedergewönnet. Sie würde euch viel mehr und viel besser lehren und vermahnen, und euch Gott und die Pflicht und die Ehre eures Namens und das Beispiel euerer Geschichte so hinstellen, daß ihr das Rechte und Notwendige tun müßtet.“

Seine Dichtkunst darf unser Ernst Moritz Arndt auch unter Beweis stellen und zwar mit dem Gedicht „Der Waffenschmied der deutschen Freiheit“, in welchem er unseren preußischen Heeresreformer und Feldherren Gerhard von Scharnhorst besingt:

„Wem gebührt der höchste Preis?

Nur dem Mann, der still erschafft,

Der in Mühen schwer und heiß

Nie verzagt und nie erschlafft,

Der im Drange von Gefahren

Fühlt, was seine Väter waren;

Der selbst mit dem Schelm und Knecht,

Mit dem Buben glatt und blank

Immer wahr und grad‘ und recht

Geht der Ehre festen Gang,

Der demütig und bescheiden

Alles kann um Tugend leiden;

Den der Ehre Gaukelspiel

Und das Gold nicht lockt noch hält,

Der auf ein Gefühl, ein Ziel

Alle Kräfte mächtig stellt,

Schandeketten zu zerbrechen

Und den welschen Trug zu rächen;

Der, wenn Memmen matt und feig

Dingen um der Knechtschaft Lohn,

Nimmer müd und nimmer bleich

Trotzt der Spötter schnödem Hohn,

Der, wenn alle Welt auch teufelt,

Nie am Vaterland verzweifelt.

Nenne ihn! Wie heißt der Mann?

Deutscher Freiheit Waffenschmied?

Der nie wankend ab und an

Ging den festen Heldenschritt?

Der im stillen hat geschaffen

Ross‘ und Männer, Krieg und Waffen?

Scharnhorst heißt der edle Mann,

Deutscher Freiheit Waffenschmied,

Der auf Rettung rastlos sann,

Vieles tat und vieles litt,

Daß er könnte deutsche Ehren

Für den heil’gen Krieg bewehren.

Schon hat er den großen Streit,

Der uns steht um höchstes Gut,

Herrlich hat er ihn geweiht

Mit dem teuren Heldenblut:

Allen Tapfern rann’s zum Pfande,

Daß erliegen wird die Schande.

Darum, Klang, der Freiheit klingt,

Kling ihn hell wie Orgelton,

Darum, Lied, das Freiheit singt,

Singe Deutschlands tapfern Sohn,

Zeig‘ ihn allen Biederleuten

Als ein Zeichen beßrer Zeiten.

Treuer, biedrer deutscher Held,

Gott mit uns und Gott mit dir!

Der die Ehre oben hält,

Stehe bei dir für und für!

Nimm mit Vaterlandesrettern

Nimm den Kranz von Eichenblättern.“

Karl der Große, der Gründer unseres alten deutschen Reiches

„Karl gründete das deutsche Reich

Bestieg als Kaiser auch zugleich

– Der erste deutscher Nation –

Des Römerreichs’ erneuten Thron.

All’ deutsches Volk: die Franken, Schwaben,

Thüringer, Bayern, Sachsen, Friesen,

Und wie die Stämme alle hießen,

Als „König“ anerkannt ihn haben.

Auch in der Gallier Land war er

Wie dem der Langobarden Herr,

Und einem Teil von Spanien gar,

Das er den Mauren abgerungen,

Nachdem er sie im Kampf bezwungen.

Dies große Reich sein eigen war,

Und wenn ihm je ein Feind erstand,

So schlug er ihn mit starker Hand:

Die Sachsen haben dies erfahren,

Die Langobarden und Awaren,

Die Dänen und der Wilzen Schwarm,

Sie alle fühlten seinen Arm.

Im Reiche selber voller Kraft

Er Ordnung, Ruh’ und Frieden schafft;

Viel schöne Städte bauet er

Und Klöster auch zu Gottes Ehr’

Und läßt, der Unkenntnis zu wehren,

Die Jugend in der Schul’ belehren.

Er fördert Kunst, Kultur und Handel,

Und hält auf Übung in den Waffen

Bei Frau’n auf häuslich reges Schaffen

Und sittenstrengen Lebenswandel. –

Hochangesehn starb er zuletzt

Und ward zu Aachen beigesetzt.“

(Max Barack, „Die deutschen Kaiser“)

Am heutigen Tag im Jahre 800 wurde Karl der Große zum deutschen Kaiser gekrönt und so wollen wir Panzertiere heute seiner ein wenig gedenken. Geboren wurde er 742 in Ingelheim als Sohn des Frankenkönigs Pippins des Jüngeren. Staatlich und kriegerisch betrachtet ist es wohl der größte aller deutschen Herrscher. Denn er einte alle unsere deutschen Stämme zu einem Reich – selbst die Trümmer der Goten in Spanien, denen er die spanische Mark einrichtete. Zum ersten Mal in unserer deutschen Geschichte waren Friesen, Sachsen, Thüringer, Bayern, Franken, Langobarden, Schwaben und Sachsen vereinigt. Mir wäre zwar eine freiwillige Einigung nach Art von Schillers Rütlischwur lieber gewesen, aber da Italien, Griechenland, Indien, China und Japan ebenfalls mit Eisen und Blut geeint worden sind, will ich hier nicht überstreng sein. Man könnte den Kampf der Franken und der Sachsen also durchaus ebenso betrachten wie den Kampf der Österreicher und Preußen und deshalb sehen wir uns nun auch den Choral von Leuthen an, in welchem sich Friedrich der Große und Maria Theresia um Schlesien und die Vormacht in Deutschland zanken: https://archive.org/details/DerChoralVonLeuthen1933 Und so war es wohl auch mit unserem Sachsenherzog Widukind und unserem Kaiser Karl dem Großen. Doch religiös-kulturell sieht es leider anders aus: Dank dem römischen Kaiser Konstantin und dem Frankenkönig Chlodwig waren die Franken nämlich Christen und ihr Sieg über die Sachsen bedeutete auch den Sieg des Christentums über das Heidentum. Freilich, dadurch, daß das Christentum auch die Angelsachsen in Britannien bekehrt hat, trage ich das dem Karl nicht sonderlich nach. Ein puritanischer Eiferer scheint dieser ohnehin nicht gewesen zu sein, da der die altdeutschen Sagen und Heldenlieder niederschreiben ließ. Beim Einhard geht es nun mit dem Niedergang der Merowinger weiter, die nur noch ein Schatten ihrer einstigen selbst waren: https://archive.org/details/kaiserkarlsleben00einh

„Das Geschlecht der Merowinger, aus dem die Franken früher ihre Könige zu wählen pflegten, endete nach der gewöhnlichen Annahme mit König Hilderich, der auf Befehl des römischen Papstes Stephan abgesetzt, geschoren und ins Kloster geschickt wurde. Aber obwohl es erst mit ihm ausstarb, so war es doch schon längst ohne alle Lebenskraft und machte sich nur noch durch den eiteln Königstitel bemerklich; denn die Macht und die Reichsgewalt war in den Händen der höchsten Beamten des Palastes, die Hausmeier hießen, und denen die ganze Regierung oblag. Dem König war nichts übrig geblieben, als daß er, zufrieden mit dem bloßen Königsnamen, mit langem Haupthaar und ungeschorenem Bart auf dem Throne saß, um die Herrscherfigur zu spielen, die von überall her kommenden Gesandten anzuhören und ihnen bei ihrem Abgange die ihm eingelernten oder anbefohlenen Antworten wie aus eigener Machtvollkommenheit zu erteilen. Außer dem nutzlosen Königstitel und einem spärlichen Lebensunterhalt, den ihm der Hausmeier nach Gutdünken zumaß, besaß er nur noch ein einziges, noch dazu sehr wenig einträgliches Hofgut zu eigen und hatte darauf eine Wohnung und die für die notdürftigsten Dienstleistungen ausreichende, gar nicht zahlreiche Dienerschaft. Überall, wohin er sich begeben mußte, fuhr er auf einem Wagen, den ein Joch Ochsen zog und ein Rinderhirte nach Bauernweise lenkte. So fuhr er nach dem Palast, so nach der öffentlichen Volksgemeinde, die jährlich zu des Reiches Wohlfahrt zusammen tagte, und so kehrte er dann wieder nach Haust zurück. Die ganze Staatsverwaltung aber und alles, was im innern oder nach außen hin anzuordnen oder auszuführen war, besorgte der Hausmeier.“

Der Einiger unserer deutschen Stämme bekommt von mir „Was ist des Deutschen Vaterland?“ (von unserem Dichter Ernst Moritz Arndt) zum Wiegenfest gespielt: https://www.youtube.com/watch?v=-9OUJcbgnXg

„Was ist des Deutschen Vaterland?

Ist’s Preußenland? Ist’s Schwabenland?

Ist’s wo am Rhein die Rebe blüht?

Ist’s wo am Belt die Möwe zieht?

O nein, nein, nein!

Sein Vaterland muß größer sein!

Was ist des Deutschen Vaterland?

Ist’s Bayerland? Ist’s Steierland?

Ist’s, wo des Marsen Rind sich streckt?

Ist’s, wo der Märker Eisen reckt?

O nein, nein, nein!

Sein Vaterland muß größer sein!

Was ist des Deutschen Vaterland?

Ist’s Pommerland? Westfalenland?

Ist’s, wo der Sand der Dünen weht?

Ist’s, wo die Donau brausend geht?

O nein, nein, nein!

Sein Vaterland muß größer sein!

Was ist des Deutschen Vaterland?

So nenne mir das große Land!

Ist’s Land der Schweizer? Ist’s Tirol?

Das Land und Volk gefiel mir wohl.

Doch nein, nein, nein!

Sein Vaterland muß größer sein!

Was ist des Deutschen Vaterland?

So nenne mir das große Land!

Gewiß, es ist das Österreich,

An Ehren und an Siegen reich?

O nein, nein, nein!

Sein Vaterland muß größer sein!

Was ist des Deutschen Vaterland?

So nenne endlich mir das Land!

So weit die deutsche Zunge klingt

und Gott im Himmel Lieder singt:

Das soll es sein! Das soll es sein!

Das wackrer Deutscher, nenne dein!

Das ist des Deutschen Vaterland,

wo Eide schwört der Druck der Hand,

wo Treue hell vom Auge blitzt

und Liebe warm im Herzen sitzt.

Das soll es sein! Das soll es sein!

Das wackrer Deutscher, nenne dein!

Das ist des Deutschen Vaterland,

wo Zorn vertilgt den welschen Tand,

wo jeder Franzmann heißet Feind,

wo jeder Deutsche heißet Freund.

Das soll es sein! das soll es sein!

Das ganze Deutschland soll es sein!

Das ganze Deutschland soll es sein!

O Gott vom Himmel, sieh darein

und gib uns rechten deutschen Mut,

daß wir es lieben treu und gut!

Das soll es sein! Das soll es sein!

Das ganze Deutschland soll es sein!“

Einige der Gegner Karls des Großen stellt uns unser Geschichtsforscher Friedrich Kohlrausch nun in seinen „Bildnissen der deutschen Könige und Kaiser“ vor: https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10016311_00005.html

„Das Reich bedurfte auch in der Tat eines kräftigen Herrschers , der sowohl den Gehorsam im Innern zu erhalten vermochte, – denn manche der unterworfenen Völker gehorchten noch unwillig, – als auch die Völker umher in Schrecken setzen, viel leicht die feindlichsten derselben dem Reiche untertan machen könnte. Denn im Osten vom Rheine bis nahe an dessen Ufer wohnten, wie schon erwähnt ist, die noch heidnischen Sachsen, von Alters her feindlich mit den Franken, und machten häufige Raubeinfälle in das Frankenland, was um so leichter geschehen konnte, da die beiden Völker fast überall in der Ebene an einander grenzten, und nicht durch Bergrücken, größere Flüsse oder Waldungen von einander geschieden waren. Die Sachsen waren ein kräftiges, freiheitsliebendes Volk, mit welchem nicht leicht Krieg zu führen war. Sie wohnten nicht in Städten und größeren Dörfern vereinigt, sondern meistens auf einzelnen Höfen über das ganze jetzige Westphalen, die Wesergegenden, das Hannoversche und Braunschweigsche, bis an die Elbe und das Meer hin ausgebreitet, bebauten ihre Äcker und weideten ihre Herden. Es war nicht genug, daß man in ihr Land einfiel, sie vielleicht in Schlachten besiegte und zur augenblicklichen Unterwerfung brachte; denn es gab nun keine Städte und feste Plätze in ihrem Lande, die man besetzt halten konnte, um ihren Gehorsam zu sichern. Auch war wenig Beute und Unterhalt im Lande zu finden; denn die Sachsen brachten ihre Vorräte und ihr bestes Eigentum, mit Frauen und Kindern, in ihre Wälder und hinter unzugängliche Moore und Sümpfe, durch welche nur sie die Wege kannten; und wenn nun der Feind im Herbste aus diesen verlassenen, nahrungslosen Gegenden wieder abziehen mußte, so holten die Sachsen die Ihrigen aus den Schlupfwinkeln hervor und zogen in ihre Höfe wieder ein; und waren diese etwa zerstört, so errichteten sie schnell hölzerne Hütten, in welchen das genügsame, abgehärtete Geschlecht sich eine Zeitlang behalf. Zur Rache aber machten sie, sobald sich eine günstige Gelegenheit zeigte, Raubeinfälle in das Land des Feindes, verwüsteten Alles mit Feuer und Schwert, und führten Beute und Gefangene in ihr Land zurück, ehe das Heer der Feinde herankam. Ein solcher Feind war den Franken gefährlich, wenigstens höchst beunruhigend, und seine Besiegung für längere Dauer war sehr schwierig, wenn man nicht mit Grausamkeit Alles verwüsten und alle wehrhaften Männer töten wollte. Hinter den Sachsen nach Norden zu saßen die Dänen in Holstein und Schleswig, und die Nordmannen aus den dänischen Inseln und weiter in Schweden und Norwegen; und wenn diese Völker auch nicht unmittelbar mit den Franken grenzten, so kamen sie doch schon damals mit ihren Raubgeschwadern an die Küsten von Deutschland und Frankreich, verwüsteten die Gegenden umher, und führten schwere Beute an Menschen und Habe mit sich hinweg. Wenn der König Karl sich ihrer erwehren wollte, so mußte er an den zugänglichsten Stellen der Küste feste Schlösser bauen und mit Besatzungen versehen, auch Kriegsflotten unterhalten, um sie zur See verfolgen zu können. Wahrend seines Lebens wagten sie es auch nicht recht, seinen mächtigen Zorn zu reizen. Im Osten der Sachsen und der Thüringer wohnten wendische und slawische Völker: die Vageier und Obotriten in Mecklenburg, die Wilzen in Brandenburg und Pommern, die Lusitzer in der jetzigen Lausitz, die Sorben hinter der Saale, die Boemanen in Böhmen. Auch sie waren Heiden, roh und räuberisch, ihre Nachbarschaft war gefährlich. Im jetzigen Österreich und weit nach Ungarn hinein wohnten die Aware n, ein Volk aus Asien herein gewandert, fast noch roher und ungefügiger, als die Slawen, aber auch feiger. Die Schatze, welche sie durch hundertjährige Räubereien von allen umherwohnenden Völkern zusammengebracht hatten, gebrauchten sie nicht etwa, um sich Lebensgenuß dadurch zu verschaffen, ihre Häuser schön einzurichten, Künste zu üben, und durch Handel und Verkehr sich das Beste von andern Völkern herbeizuholen, was das Leben angenehm machen kann ; sondern sie hatten dieselben, dem Geizigen gleich, in festen Plätzen aufgehäuft, welche sie Ringe nannten und ängstlich bewachten. Wenn der König Karl einmal mit diesen Nachbarn, welche an die zu seinem Reiche gehörigen Bayern grenzten, in Krieg kam, etwa ihrer Räubereien wegen, so nahm er ihnen sicher die aufgehäuften Schätze ab und drängte sie so weit als möglich von seinen Grenzen zurück; denn als Untertanen würden sie gar nicht zu seinem Reiche gepaßt haben. Sie waren zu roh und zu fremdartig, den deutschen Einrichtungen nicht zugänglich. Karl wollte ein großes christliches Reich deutscher Nation stiften. In Oberitalien stand das Reich der Langobarden zwischen ihm und dem römischen Gebiete, welches vom Papste beherrscht und durch die Schenkungen seines Vaters Pippin von Mittelitalien bis in den nördlichen Teil des Landes ausgedehnt war. Denn schon sein Vater hatte mit den Päpsten Freundschaft gehalten, und ihnen gegen die Langobarden Beistand geleistet. Der König der Franken war der natürliche Schutzherr des römischen Stuhles, und wenn der letztere etwa von den Langobarden bedroht wurde, so war dadurch unmittelbar der Grund zu einem neuen Zuge der Franken über die Scheidewand der Alpen gegeben. Dann fiel ohne Zweifel das Langobardenreich; denn schon an sich war es viel kleiner an Umfang und Macht, und dazu hatte es keine feste Wurzel in der Neigung der unterworfenen oder benachbarten Einwohner Italiens; vielmehr bestand ein wahrer Haß zwischen ihnen. Die Römer betrachteten die Langobarden als ein verworfenes, unreines Geschlecht…“

Generaloberst Gotthard Heinrici

Mit unserem Gotthard Heinrici hat heute einer unserer großen Verteidigungsmeister Geburtstag. In Gumbinnen wurde er 1886 geboren und kämpfte schon in den Schlachten des Vierjährigen Krieges mit. In Gallien führte er zuerst unsere XVI. Infanteriedivision und dann unser XII. Armeekorps und in Rußland zuerst unser XLIII. Armeekorps und dann unsere IV. Armee. In Polen und der Slowakei befehligte er unsere I. Panzerarmee und stellte sich dann mit unserem letzten Aufgebot, Heeresgruppe Weichsel genannt, dem Angriff der Russen auf unsere Hauptstadt Berlin entgegen. Es ist überaus bedauerlich, daß unsrer Feldherr und Held uns kein Panzerbuch hinterlassen hat, sondern wir seine Aufzeichnungen aus den vergifteten Händen eines umerzogenen Sophistens der Amerikaner empfangen müssen. Zeigen seine Aufzeichnungen doch, daß unser Heinrici ein sehr klarsehender Beobachter und Denker war, dessen Betrachtungen es mit Sicherheit mit denen von Manstein, Hoth, Guderian, Rommel oder Kesselring hätten aufnehmen können (und selbst das Jesusrind sagt, daß man sein Licht nicht unter den Schemel stellen sollte):

„Die allgemeine Lage ist für jemand, der nicht in der obersten Leitung sitzt, kaum zu übersehn. Klar sind zwei Dinge: Die Engländer haben die Italiener geschlagen, und sind ziemlich unbeschränkte Herren im Mittelmeer, erst seit 14 Tagen gestört durch unsere Flieger. Amerika ist ziemlich offen auf die Seite unserer Feinde getreten, ohne aber den Krieg zu erklären. Die Niederlage zu I. beeinflußt die Balkanlage zu unseren Ungunsten. Sie gibt allen Unterworfenen beziehungsweise Bedrohten neuen Auftrieb. Die Stellungnahme zu II. unterstreicht diesen seelischen Aufschwung unserer Feinde gegen uns. Unklar ist ein Faktor: Wie ist die Stimmung auf der englischen Insel? Wie sieht es mit der Ernährung und den Luftzerstörungen aus? Die erstere ist sicher Einschränkungen unterworfen. Die zweiten sind in den betroffenen Städten sicher grauenhaft. Englands Ziel ist ohne Zweifel, Italien in diesem Winter zusammenzuschlagen und im Mittelmeer eine Situation zu schaffen, daß die dort gebundene Flotte weitgehend frei zur Verteidigung der Insel wird. Was soll nun von unserer Seite geschehen? Die Masse unserer Leute steht im Osten. Sind sie gegen Rußland dort bereitgestellt? Man kann sich das nicht vorstellen. Alle Lieferungen von dort würden für lange Zeit aufhören. Viele Divisionen wären lange gebunden. Oder ist es doch nötig, um uns Handlungsfreiheit auf dem Balkan zu schaffen, die uns Rußland etwa nicht geben will? Die einzige praktische Unterstützung der Italiener ist durch unseren Eintritt in den Kampf gegen Griechenland möglich. Um es zu treffen, muß man durch Bulgarien, mit ihm oder gegen es. Sicher würde ein Erfolg gegen Griechenland für die Engländer eine unbequeme Einengung im Mittelmeer bedeuten. Auch wäre es für sie ein Prestigeverlust. Der Dodekanes wäre zu retten. Aber kriegsentscheidend wäre solche Angriffshandlung wohl nicht. So wird doch wohl der Übergang nach England das letzte, entscheidende Mittel bleiben, um den Kriegswillen unserer Feinde zu brechen. Doch erst dann, wenn die sich vergrößernde Zahl der U-Boote und noch schlimmere Luftzerstörungen als bisher die englische Bevölkerung moralisch zermürbt haben. Eins tritt aber sowohl im Mittelmeer wie um die englische Insel hervor: Wir kämpfen um die Weltgeltung und haben keine Flotte. Wieviel Artikel wurden darüber geschrieben, daß Weltherrschaft – Seeherrschaft. Das merken wir gegenüber England und im Mittelmeer, wo niemand nach Afrika hinüber gebracht werden kann…“

Die Stammwaffe unseres Generalobersts Heinrici war das Fußvolk und so bekommt er von mir den Schlachtgesang über die Königin der Waffen zum Wiegenfest: https://www.youtube.com/watch?v=xS5U-nyIFdU

„Kameraden laßt uns singen

eine Melodie,

denn es soll ein Lied erklingen

auf die Infantrie.

Denn sie ist allerzeit

immer kampfbereit,

ob es donnert, blitzt oder kracht

– oder kracht.

Ihrem steten Kampfgelingen

ist dieses Lied erdacht.

Panzer und Flieger

schaffens nie allein,

können nie allein die Sieger

auf dem Schlachtfeld sein.

Können es nicht schaffen

ohne deinen Einsatz nie

– Einsatz nie!

Königin der Waffen –

Deutsche Infantrie!

Ohne Halt durch Sturm und Regen

mitten in der Nacht.

Ohne Halt dem Feind entgegen

was auch kommen mag.

Ob auch heiß der Tag,

ob auch kalt die Nacht,

ob auch fern die Heimat ist

– Heimat ist.

Stets kämpft auf allen Wegen

stolz der Infantrist.

Panzer und Flieger

schaffens nie allein,

können nie allein die Sieger

auf dem Schlachtfeld sein.

Können es nicht schaffen

ohne deinen Einsatz nie

– Einsatz nie!

Königin der Waffen –

Deutsche Infantrie!“

Die Feder am Sturmhut

Dieses schöne Landsknechtslied hat unser deutscher Barde Detlev von Liliencron nachträglich gedichtet und dessen Vertonung gibt es nun zu hören und zum mitsingen: https://www.youtube.com/watch?v=fuHeX5j2dyc

„Die Feder am Sturmhut in Spiel und Gefahren, Halli.

Nie lernt‘ ich im Leben zu fasten noch sparen, Hallo.

Der Dirne lass‘ ich die Wege nicht frei;

wo Männer sich raufen, da bin ich dabei,

und wo sie saufen, da sauf‘ ich für drei.

Halli und Hallo.

Verdammt, es blieb mir ein Mädchen hängen, Halli.

Ich kann sie nicht aus dem Herzen zwängen, Hallo.

Ich glaube, sie war erst siebzehn Jahr‘

trug rote Bänder am wallenden Haar

und plauderte wie der lustigste Star.

Halli und Hallo.

Was hatte das Mädel zwei frische Backen, Halli.

Krach, konnten die Zähne die Haselnuss knacken, Hallo.

Sie hat mir das Zimmer mit Blumen geschmückt,

die wir auf heimlichen Wegen gepflückt;

wie hab‘ ich dafür ans Herz sie gedrückt.

Halli und Hallo.

Ich schenkt‘ ihr ein Kleidchen von gelber Seiden, Halli.

Sie sagte, sie möcht‘ mich unsäglich gern leiden, Hallo.

Und als ich die Taschen ihr vollgesteckt

mit Pralinés, Feigen und frischem Konfekt,

da hat sie von morgens bis abends geschleckt.

Halli und Hallo.

Wir haben superb uns die Zeit vertrieben, Halli.

Ich wollte, wir wären zusammen geblieben, Hallo.

Doch wurde die Sache mir stark ennuyant;

ich sagt‘ ihr, dass mich der Kaiser ernannt,

Kamele zu kaufen in Samarkand.

Halli und Hallo.

Und als ich zum Abschied die Hand gab der Kleinen, Halli.

Da fing sie bitterlich an zu weinen, Hallo.

Was denk‘ ich just ohn‘ Unterlass,

dass ich ihr so schnell gab den Reisepass.

Wein her, zum Henker, und da liegt Trumpf Ass.

Halli und Hallo.“

Die Schlacht an der Hallue

An der Hallue hat unser Feldmarschall Edwin von Manteuffel 1870 die Gallier geschlagen. Diese hatten bis zu 50,000 Kriegsknechte und 82 Geschütze zum Sturm auf Amiens zusammengezogen. Ihnen rückte unser Feldmarschall von Manteuffel mit nur 22,600 Recken zu Leibe und zwang sie nach zwei Tagen Kampf zum Rückzug. Gekostet hat die Schlacht an der Hallue die Gallier 3000 Mann, während wir Deutschen nur einen Verlust von 900 Mann erlitten. Gefeiert wird dieser deutsche Schlachtensieg natürlich mit unseren Kriegsliedern, den alten Schlachtberichten, allerlei bunten Bildern und unserem deutschen Panzergetränk Met. Die Wacht am Rhein suche ich mir einmal mehr aus (bevor es jemand anders tut): https://www.youtube.com/watch?v=oKkRS4rL6Pw

„Es braust ein Ruf wie Donnerhall,

wie Schwertgeklirr und Wogenprall:

Zum Rhein, zum Rhein, zum deutschen Rhein!

Wer will des Stromes Hüter sein?

Lieb Vaterland, magst ruhig sein,

lieb Vaterland, magst ruhig sein:

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Durch Hunderttausend zuckt es schnell,

und aller Augen blitzen hell:

der deutsche Jüngling, fromm und stark,

beschirmt die heilige Landesmark.

Lieb Vaterland, magst ruhig sein,

lieb Vaterland, magst ruhig sein:

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Er blickt hinauf in Himmelsauen,

wo Heldengeister niederschaun,

und schwört mit stolzer Kampfeslust:

„Du, Rhein, bleibst deutsch wie meine Brust!“

Lieb Vaterland, magst ruhig sein,

lieb Vaterland, magst ruhig sein:

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Und ob mein Herz im Tode bricht,

wirst du doch drum ein Welscher nicht.

Reich wie an Wasser deine Flut

ist Deutschland ja an Heldenblut.

Lieb Vaterland, magst ruhig sein,

lieb Vaterland, magst ruhig sein:

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

So lang ein Tropfen Blut noch glüht,

noch eine Faust den Degen zieht,

und noch ein Arm die Büchse spannt,

betritt kein Feind hier deinen Strand.

Lieb Vaterland, magst ruhig sein,

lieb Vaterland, magst ruhig sein:

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Der Schwur erschallt, die Woge rinnt,

die Fahnen flattern hoch im Wind:

Zum Rhein, zum Rhein, am deutschen Rhein!

Wir alle wollen Hüter sein!

Lieb Vaterland, magst ruhig sein,

lieb Vaterland, magst ruhig sein:

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

So führe uns, du bist bewährt;

In Gottvertrauen greif’ zu dem Schwert,

Hoch Wilhelm! Nieder mit der Brut!

Und tilg‘ die Schmach mit Feindesblut!

Lieb Vaterland, magst ruhig sein,

lieb Vaterland, magst ruhig sein:

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!“

Vom ersten Schlachttag berichtet uns dazu unser Feldmarschall Helmuth von Moltke in seiner Geschichte des Gallischen Krieges von 1870-71: https://archive.org/details/geschichtedesdeu00moltuoft

„Dorthin hatten die Franzosen ihre Vorpostierungen zurückgezogen, als um elf Uhr die XV. Division mit ihrer Spitze das Wäldchen von Querrieux erreichte und eine Batterie auffuhr. Zwei Bataillone der XXIX. Brigade nahmen und Mittag den Ort im ersten Anlauf, überschritten den Bach und vertrieben am jenseitigen Ufer die Franzosen aus Noyelles, sahen sich nun aber von allen Seiten von Artillerie- und Infanteriegeschossen überschüttet. Die Ostpreußen stürmten zwar um vier Uhr den Abhang hinauf, nahmen zwei Geschütze im Feuer, mußten sich aber vor den gegen sie andringenden Massen wieder nach dem Dorfe zurückziehen. Ebenfalls schon bald nach Mittag war zur Linken Frechencourt, zur Rechten Bussy genommen und der Feind nach schwachen Widerstande über den Bach zurückgeworfen. Dagegen vermochte hier die Artillerie gegen die zahlreiche und günstig stehende feindliche anfangs nicht aufzukommen. Dennoch wurde auch Vecquemont erstürmt. Dort aber setzten die Verteidiger sich lebhaft zur Wehr, und ein mächtiger Häuserkampf dauerte bis nachmittags. Die XV. Division war gegen die Absicht des Kommandierenden früher in den Kampf verwickelt worden, als die weiter links ausholende XVI. ihr Hilfe bringen konnte. Erst gegen vier Uhr langte die XXXI. Brigade vor Behencourt an und warf, den Bach auf Laufbrücken überschreitend, den Feind in das Dorf zurück, wo derselbe hartnäckigen Widerstand leistete, endlich aber weichen mußte. Auf dem äußersten linken Flügel drang die XXXII. Brigade über die Hallue in Bavelincourt an. So waren sämtliche Dörfer am Flusse in Besitz der Deutschen gelangt, aber der kurze Dezembertag neigte sich zum Ende, und weitere Fortschritte mußten auf den folgenden Tag verschoben werden. Noch in der Dunkelheit machten die Franzosen mehrfache Versuche, die verlorenen Postierungen wiederzugewinnen, besonders von Contay aus, wo sie die Stellung des Gegners überflügelten. Ihre Angriffe wurden jedoch dort wie, bei Noyelles zurückgewiesen. In Vecquemont drangen sie zwar ein, wurden dann aber wieder vertrieben und verloren an die über den Bach folgenden Preußen nun auch noch Daours, so daß die Deutschen schließlich sämtliche Übergänge in ihre Gewalt bekamen. Um sechs Uhr endete das Gefecht. Die Truppen bezogen Alarmquartiere in den eroberten Dörfern, ihre Vorposten standen dicht vor den Ausgängen. Der Angriff hatte den Deutschen 900 Mann gekostet, die Verteidigung den Franzosen etwa 1000, außerdem aber über 1000 Unverwundete, die gefangen nach Amiens abgeführt wurden…“

König Konrad der Erste

Heute ist der Todestag unseres deutschen Königs Konrads des Ersten – mir sind die Geburtstage bei den Gedenkfeiern zwar lieber, aber den Todestag König Konrads kennen wir, seinen Geburtstag aber leider nicht. Konrad der Erste gehört – nach Meinung einiger Geschichtsschreiber – zu jenen Herrschern, die Großes hätten leisten können, wenn sie nicht ein früher Tod jäh aus dem Leben gerissen hätte. Als Konrad der erste im Jahr 918 – nachdem er 911 zum deutschen König gewählt worden war – abgetreten ist, soll er nämlich Sachsen zum Gehorsam gebracht und den bayrischen Herzog Arnulf in die Verbannung getrieben haben. Die Durchsetzung der Königsherrschaft im Inneren beschäftigte auch unsere großen deutschen Könige in ihren ersten Jahren, namentlich Heinrich I. und Otto der Große hatten einen ähnlichen Widerstand zu überwinden. Die greifbaren Quellen haben schon die anderen zum Besten gegeben und würde mein Text hier enden. Da jedoch unser König Konrad der Erste seinen Nachfolger Heinrich den Ersten selbst bestimmt hat, so kann man auf dessen Taten bei der Würdigung Konrads durchaus verweisen. Sich einen fähigen Nachfolger ausgesucht zu haben, ist nämlich ein Verdienst, das nur wenige Herrscher vermögen – selbst Karl der Große und Friedrich der Große vermochten es nicht, gar nicht zu reden von Alexander dem Großen. Zu diesem Zweck suche ich mir beim Liutprand von Cremona die Stelle aus, in der unser Heinrich der Erste den Herzog Arnulf von Bayern zum Gehorsam zurückbringt und damit die Einheit unseres alten deutschen Reiches wiederhergestellt hat:

„Um diese Zeit kehrte Arnold mit seiner Gemahlin und seinen Kindern aus Ungern zurück, und ward von den Bayern und Ostfranken ehrenvoll empfangen. Denn sie nahmen ihn nicht nur bei sich auf, sondern redeten ihm auch ernstlich zu, daß er ihr König würde. Da aber König Heinrich sah, daß alle seinen Geboten Folge leisteten, und nur Arnulf allein sich wider ihn auflehnte, bot er ein mächtiges Heer auf, und zog gen Bayern. Sobald Arnulf dieses erfuhr, ließ er sich nicht genügen, in Bayern des Königs Ankunft abzuwarten, sondern er sammelte alles, was er an Streitkräften aufzubringen vermochte, und eilte ihm entgegen. Denn allerdings trachtete auch er nach der Krone. Als sie nun im Begriff standen den Kampf zu beginnen, bedachte König Heinrich, als ein weiser und gottesfürchtiger Mann, daß beide Teile unersetzlichen Schaden erleiden könnten, und ließ den Arnulf zu einer Unterredung unter vier Augen einladen. Dieser glaubte nicht anders, als daß er zu einem Zweikampf gefordert sei, und stellte sich demgemäß ohne Begleitung zur verabredeten Stunde, an dem bestimmten Orte. König Heinrich aber redete ihn, da er rasch ihm entgegen eilte, mit folgenden Worten an: „Was doch, törichten Sinns, widerstehst du dem Willen des Herren? Wisse, zum König beruft mich die Entscheidung des Volks. Nur nach Christi Gebot, des Kraft die Welten bewahrt: Tartarus betet vor ihm, Flegeton zittert in Angst, Glänzender Könige Macht, die alles mit Schrecken erfüllet. Sinkt so er gebeut; Niedere richtet er auf, Daß sie gebührendes Lob dem Höchsten in Ewigkeit zollen. Du, meineidig und stolz, böse, verstockt und wild, Aufgestachelt von Neid, und von Herrschsucht gierig erfüllet Dürstest, des christlichen Volks Leiber zu morden im Kampf? Wenn zum König, das Volk dich wollte, dich selber begehrte. Würde kein anderer dies eifriger wünschen als ich.“ Nachdem also König Heinrich seiner Weisheit gemäß durch diese Rede, welche das vierfache Verdienst hatte, reich im Ausdruck, kurz, kräftig und nicht ohne Schmuck zu sein, den Arnulf zu friedlichen Gesinnungen gestimmt hatte, kehrte er zu den Seinen zurück. Arnulf aber, als er alles dieses den Seinen berichtet hatte, erhielt von ihnen folgende das heißt Antwort: „Wer bezweifelt Wohl die Worte jenes Weisen, ja der wahren Weisheit selber, die da spricht: Durch mich regieren die Könige, durch mich herrschen die Fürsten und setzen die Verständigen das Recht; oder den Ausspruch des Apostels, daß alle Obrigkeit von Gott verordnet ist, und wer sich wider die Obrigkeit setzt, Gottes Ordnung widerstrebe? Nimmermehr hätte bei der Wahl dieses Königs der Wille des ganzen Volkes sich so einhellig aussprechen können, wenn Heinrich nicht schon vor Erschaffung der Welt von der höchsten Dreieinigkeit, welche ein einiger Gott ist, dazu erkoren wäre. Ist er ein guter Herrscher, so muß man ihn lieben und seinetwegen Gott preisen; ist er aber ein böser Fürst, so muß man ihn mit Geduld ertragen, denn daß die Untertanen zu Zeiten von ihren Obrigkeiten nicht regiert, sondern gedrückt werden, geschieht meistens um ihrer Sünden willen. Uns aber erscheint es als billig und recht, daß du dich nicht von den Übrigen scheidest, sondern diesen dir zum Könige wählst; daß aber er dagegen dich, als einen so vom Glück begünstigten und viel vermögenden Mann, in solcher Weise auszeichne und dadurch deiner Seele Grimm beschwichtige, daß er dir zugestehe, was deine Vorgänger nicht gehabt haben, nämlich die Herrschaft über die Bischöfe in ganz Bayern und das Recht, wenn einer von ihnen stirbt, den Nachfolger einzusetzen.“ Diesem trefflichen und weisen Rate der Seinen pflichtete Arnulf bei und wurde König Heinrichs Dienstmann, wofür ihm denn aber dieser, wie gesagt, die Bischöfe von ganz Bayern überließ, und ihm auf solche Weise hohe Ehre erwies…“

Ein deutscher König braucht zu seinem Heimgang auch eine deutsche Totenklage und so soll für unseren König Konrad den Ersten nun das deutsche Requiem von Brahms erklingen: https://www.youtube.com/watch?v=D_dxlS87yrw