Die Schlacht bei Krefeld

Die Schlacht von Krefeld gehört zu den schönen Augenblicken des, sonst eher betrüblichen Siebenjährigen Krieges. In dieser hat nämlich 1758 ein englisch-deutsches Heer eine gallische Übermacht am Rhein geschlagen. Ganz so wie zuvor im Spanischen Erbfolgekrieg oder später in den Befreiungskriegen. Möglich wurde dieser Sieg durch die Entsendung unseres Prinzen Ferdinand von Braunschweig, den Friedrich der Große mit der Übernahme des Oberbefehls über das Bundesheer beauftragte. Der gallische Monty Clermont erwartete mit 47,000 Kriegsknechten den Angriff unseres Prinzen von Braunschweig, der über 32,000 Recken verfügte. Die Gallier büßten in der Schlacht 4000 Mann ein, die englischen und unsere deutschen Verluste beliefen sich auf 1700 Verwundete und Gefallene. Seine Bedeutung gewinnt der Sieg bei Krefeld durch die nachdrückliche Stabilisierung der Westfront. Im Jahre 1757 war nämlich ein gallisches Heer bis Roßbach vorgestoßen. Dort schlug es zwar Friedrich der Große vernichtend, aber unser König und Held hatte mit den Österreichern und Russen mehr als genug zu tun. Den ein oder anderen Schädel Met darf man heute also schon schlürfen. Dazu gibt es schöne Bilder, alte Kriegslieder und allerlei Schlachtberichte. Ein Sieg über die Gallier am Rhein muß natürlich mit „Die Wacht am Rhein“ gefeiert werden: https://www.bitchute.com/video/nUPGaujr68dT/

„Es braust ein Ruf wie Donnerhall,

wie Schwertgeklirr und Wogenprall:

Zum Rhein, zum Rhein, zum deutschen Rhein!

Wer will des Stromes Hüter sein?

Lieb Vaterland, magst ruhig sein,

lieb Vaterland, magst ruhig sein:

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Durch Hunderttausend zuckt es schnell,

und aller Augen blitzen hell:

der deutsche Jüngling, fromm und stark,

beschirmt die heilige Landesmark.

Lieb Vaterland, magst ruhig sein,

lieb Vaterland, magst ruhig sein:

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Er blickt hinauf in Himmelsauen,

wo Heldengeister niederschaun,

und schwört mit stolzer Kampfeslust:

„Du, Rhein, bleibst deutsch wie meine Brust!“

Lieb Vaterland, magst ruhig sein,

lieb Vaterland, magst ruhig sein:

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Und ob mein Herz im Tode bricht,

wirst du doch drum ein Welscher nicht.

Reich wie an Wasser deine Flut

ist Deutschland ja an Heldenblut.

Lieb Vaterland, magst ruhig sein,

lieb Vaterland, magst ruhig sein:

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

So lang ein Tropfen Blut noch glüht,

noch eine Faust den Degen zieht,

und noch ein Arm die Büchse spannt,

betritt kein Feind hier deinen Strand.

Lieb Vaterland, magst ruhig sein,

lieb Vaterland, magst ruhig sein:

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Der Schwur erschallt, die Woge rinnt,

die Fahnen flattern hoch im Wind:

Zum Rhein, zum Rhein, am deutschen Rhein!

Wir alle wollen Hüter sein!

Lieb Vaterland, magst ruhig sein,

lieb Vaterland, magst ruhig sein:

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

So führe uns, du bist bewährt;

In Gottvertrauen greif’ zu dem Schwert,

Hoch Wilhelm! Nieder mit der Brut!

Und tilg‘ die Schmach mit Feindesblut!

Lieb Vaterland, magst ruhig sein,

lieb Vaterland, magst ruhig sein:

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!“

Nach der Feldschlacht ist bei Friedrich dem Großen in seiner „Geschichte des Siebenjährigen Krieges“ mal wieder vor der Feldschlacht und so rücken die Gallier nun mit Verstärkungen heran: http://friedrich.uni-trier.de/de/volz/3/1

„Seit dem 11. Juli war Soubise im Anmarsch. In Hanau stießen 15,000 Württemberger zu ihm. In Hessen hatte Prinz Ferdinand den Prinzen Isenburg mit etwa 7000 Mann gelassen. Beim Anrücken der französischen Vorhut unter Broglie zog sich Isenburg jedoch von Marburg zurück, ging über die Fulda und bezog eine Stellung bei Sandershausen. Die Franzosen griffen ihn an, und er mußte nach sechsstündigem Kampfe der Überzahl weichen. Nun zog er sich nach Einbeck zurück, setzte sich in den Bergen fest und beschränkte sich auf die Aufrechterhaltung seiner Verbindung mit Hannover. Als Prinz Soubise nirgend mehr Widerstand fand, besetzte er Northeim, Münden und Göttingen. In der Meinung, die Diversion Soubises nach Hessen werde die Verbündeten alsbald zum Rückzug nötigen, marschierte Contades ihnen entgegen und besetzte sogar die Stellung bei Brüggen auf ihrer linken Flanke. Indes ließ Prinz Ferdinand, der eine so gefährliche Nachbarschaft nicht dulden konnte, die Franzosen durch den Erbprinzen von dort vertreiben (30. Juli). Zugleich beschloß er, sich gegen die Niers zurückzuziehen, um den Hilfstruppen, die aus England unterwegs waren, näher zu sein. Auch die Franzosen marschierten dorthin, aber die Verbündeten kamen ihnen zuvor. Prinz Ferdinand sah ein, daß das einzige Mittel, sich am linken Rheinufer zu halten, ein Sieg über Contades sei, und traf alle Anstalten zum Angriff. Aber Contades fand es nicht geraten, eine Schlacht anzunehmen, und zog sich nach Rhein-Dahlen zurück, worauf Prinz Ferdinand nach Wachtendonk rückte. Von dort vertrieb der Erbprinz mit der Vorhut die Franzosen, und die ganze Armee ging über die Niers zurück. Als nun Prinz Ferdinand keine Möglichkeit mehr sah, sich mit seiner Armee jenseits des Rheines zu halten, zog er die Besatzung von Rörmond heran, die sich vor dem Feinde zu retten verstand, während er die Festung schon zur Übergabe auffBefehlte. So ging die ganze Armee denn zwischen dem 8. und 10. August auf ihrer Brücke bei Griethausen wieder über den Rhein. Zugleich mußte Düsseldorf geräumt werden. Der Kommandant der Besatzung, Hardenberg, rückte in Eilmärschen nach Lippstadt, um den wichtigen Posten in Verteidigungszustand zu setzen. Wenige Tage später kamen die Franzosen über den Rhein (19. August) und breiteten sich bis Dorsten aus, indem sie die Lippe als Deckung benutzten. Am 14. August stieß Fürst Marlborough mit 12,000 Engländern bei Bocholt zum Prinzen Ferdinand. Aber zugleich wurde Contades in seinem Lager bei Haltern durch 5000 bis 6000 Sachsen verstärkt, die die Österreicher in Ungarn zusammengebracht hatten. Sie wurden von Prinz Xaver, dem zweiten Sohne des Königs von Polen, geführt. Prinz Ferdinand schickte nun Imhoff nach Kösfeld und Post nach Dülmen. Auf eine Bewegung des Feindes nach Lünen hin wurde auch der Erbprinz zur Verstärkung des Korps bei Dülmen detachiert. Prinz Ferdinand rückte mit der Armee schleunigst nach, und der Erbprinz warf die Franzosen bis Haltern zurück. Unter diesen Umständen fand man es ratsam, ein Korps von 9000 Mann unter Oberg über die Lippe zu werfen und ins Bistum Paderborn vordringen zu lassen, teils um die Verbindung der beiden französischen Armeen zu unterbrechen, teils um dem Prinzen von Isenburg im Notfalle die Hand reichen zu können. Prinz Isenburg stand noch immer bei Einbeck. Mittlerweile hatte Soubise Kassel, Göttingen und einige Orte an der Werra besetzt und wollte sich auch Hamelns bemächtigen, mußte aber davon absehen, als er erfuhr, daß Prinz Ferdinand über den Rhein zurückgegangen sei. Hierauf räumte er Münden, Göttingen und alles, was er in Hannover besetzt hatte, um sich an der Diemel zu verstärken. In dieser Stellung blieb er bis zum 5. September, ließ dann aber an der Diemel, gegenüber von Oberg, nur Du Mesnil stehen und marschierte selbst nach und nach über Münden und Göttingen auf Northeim. Beim Anrücken der Franzosen sah sich Prinz Isenburg zur Räumung von Einbeck gezwungen. Er zog sich auf Coppenbrügge zurück, wo er sich mit einigen Regimentern der Verbündeten vereinigte. Dann ging er gemeinschaftlich mit Oberg gegen Holzminden vor…“

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