Die Schlacht bei Gorlice und Tarnow

Die Schlacht von Gorlice und Tarnow nahm zwar schon am 2. Mai ihren Anfang, gefeiert wird sie aber erst heute. Als Ostschlacht des Vierjährigen Krieges zog sie sich nämlich ganz schön hin und außerdem mußte man abwarten, ob man nur ein paar Anfangserfolge errungen und die russische Front etwas eingedrückt hatte oder ob deren Durchbrechung gelungen war. Dies war zum Glück der Fall und so mußten die Russen im Verlauf der weiteren Kämpfe Polen gänzlich räumen und vorerst alle ihre Angriffe auf die etwas angeschlagenen Österreicher einstellen. Erfochten haben diesen großen deutschen Sieg im Osten unser Feldmarschall August von Mackensen und unser Generaloberst Hans von Seeckt, sein Stabschef, mit unserer XI. Armee und der IV. österreichischen Armee. Eine wahrhaft gewaltige Schlacht: 19 deutsche und österreichische Divisionen mit 880 Geschützen gegen 24 russische Divisionen mit 680 Geschützen. Die Verluste der Russen beliefen sich an Toten, Verwundeten und Gefangenen auf 350,000 Mann, wogegen wir Deutschen nur 40,000 Verluste zu beklagen hatten. Es ist also mal wieder Zeit für die Wacht am Rhein, da unsere deutschen Grenzen einmal mehr mit diesem kühnen Streich erfolgreich verteidigt worden sind: https://www.youtube.com/watch?v=oKkRS4rL6Pw

„Es braust ein Ruf wie Donnerhall,

wie Schwertgeklirr und Wogenprall:

Zum Rhein, zum Rhein, zum deutschen Rhein!

Wer will des Stromes Hüter sein?

Lieb Vaterland, magst ruhig sein,

lieb Vaterland, magst ruhig sein:

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Durch Hunderttausend zuckt es schnell,

und aller Augen blitzen hell:

der deutsche Jüngling, fromm und stark,

beschirmt die heilige Landesmark.

Lieb Vaterland, magst ruhig sein,

lieb Vaterland, magst ruhig sein:

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Er blickt hinauf in Himmelsauen,

wo Heldengeister niederschaun,

und schwört mit stolzer Kampfeslust:

„Du, Rhein, bleibst deutsch wie meine Brust!“

Lieb Vaterland, magst ruhig sein,

lieb Vaterland, magst ruhig sein:

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

„Und ob mein Herz im Tode bricht,

wirst du doch drum ein Welscher nicht.

Reich wie an Wasser deine Flut

ist Deutschland ja an Heldenblut.“

Lieb Vaterland, magst ruhig sein,

lieb Vaterland, magst ruhig sein:

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

„So lang ein Tropfen Blut noch glüht,

noch eine Faust den Degen zieht,

und noch ein Arm die Büchse spannt,

betritt kein Feind hier deinen Strand.“

Lieb Vaterland, magst ruhig sein,

lieb Vaterland, magst ruhig sein:

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Der Schwur erschallt, die Woge rinnt,

die Fahnen flattern hoch im Wind:

Zum Rhein, zum Rhein, am deutschen Rhein!

Wir alle wollen Hüter sein!

Lieb Vaterland, magst ruhig sein,

lieb Vaterland, magst ruhig sein:

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

So führe uns, du bist bewährt;

In Gottvertrauen greif’ zu dem Schwert,

Hoch Wilhelm! Nieder mit der Brut!

Und tilg‘ die Schmach mit Feindesblut!

Lieb Vaterland, magst ruhig sein,

lieb Vaterland, magst ruhig sein:

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!“

Unser Feldmarschall Paul von Hindenburg erzählt uns in seinen Denkwürdigkeiten ein wenig von der Schlacht bei Gorlice-Tarnow: https://archive.org/details/ausmeinemleben30695gut

„Der Winterschlacht folgt als russische Antwort ein umfassender Angriff auf unsere Stellungen vorwärts der altpreußischen Grenzgebiete. Gewaltige Blöcke wälzt der feindliche Heerführer gegen uns heran, Blöcke von übermächtiger Größe, jeder einzelne schwerer, als alle unsere Kräfte zusammen. Aber der deutsche Wille überwindet auch diese Belastung. Ströme russischen Blutes fließen in den mörderischen Kämpfen bis Frühjahrsbeginn nördlich des Narew und westlich des Njemen; dem Himmel sei Dank, auf russischem Boden! Der Zar mag viele Soldaten haben, auch ihre Zahl schwindet bei solchen Massenopfern merklich dahin. Die russische Kraft, die vor unseren Linien zugrunde geht, wird nachher fehlen, wenn der große deutsch-österreichisch-ungarische Stoß weit im Süden die ganze russische Heeresfront erbeben macht. Nicht nur in den preußischen Grenzgebieten, sondern auch in den Karpaten wird in dieser Zeit mit äußerster Erbitterung gefochten. Dort versucht der Russe auch über den Winter hinaus den Grenzwall Ungarns um jeden Preis zu bezwingen. Er fühlt wohl mit Recht, daß ein Einbruch der russischen Flut in die magyarischen Länder den Krieg entscheiden könnte, daß das Donaureich einen solchen Schlag nimmermehr überwinden würde. War es zu bezweifeln, daß der erste russische Kanonenschuß in der ungarischen Tiefebene seinen Widerhall in den oberitalienischen Gebirgen und in den transsilvanischen Alpen finden würde? Der russische Großfürst wußte wohl, für welch hohes Ziel er von dem Zarenheere die furchtbaren Opfer auf den schwierigen Kampffeldern des Waldgebirges forderte. Die andauernd große Spannung der Kampflage in den Karpaten und ihre Rückwirkung auf die politischen Verhältnisse forderten gebieterisch eine Lösung. Die deutsche Oberste Heeresleitung fand eine solche. Sie durchbrach in den ersten Tagen des Mai die russische Heeresfront in Nordgalizien und faßte die gegnerische Schlachtfront an der ungarischen Grenze in Flanke und Rücken. Mein Oberkommando war zunächst an der großen Operation, die bei Gorlice ihren Anfang nahm, nur mittelbar beteiligt. Unsere Aufgabe im Rahmen dieser großzügigen Unternehmung war es vorerst, starke feindliche Kräfte zu binden. Das geschah zunächst durch Angriffe im großen Weichselbogen westlich Warschau und an der ostpreußischen Grenze, in Richtung Kowno, dann aber im größeren Stile durch ein am 27. April begonnenes Reiterunternehmen nach Litauen und Kurland. Der Vorstoß von drei Kavalleriedivisionen, unterstützt von der gleichen Zahl Infanteriedivisionen, berührte eine empfindliche Stelle russischen Kriegsgebietes. Der Russe fühlte wohl zum ersten Male, daß die wichtigsten Eisenbahnen, die russisches Heer und russisches Kernland verbanden, durch ein solches Vorgehen ernstlich gefährdet werden konnten. Er warf unserem Einbruch starke Kräfte entgegen. Die Kämpfe auf litauischem Boden zogen sich bis zum Sommer hin. Wir sahen uns veranlaßt, weitere Kräfte dorthin zu werfen, um die besetzten Landesteile zu behaupten und unseren Druck auf den Gegner auch in jenen vom Krieg bisher unberührten Gebieten dauernd zu erhalten. So entstand dort allmählich eine neue deutsche Armee. Sie erhielt nach dem Hauptstrom des Gebietes die Bezeichnung „Njemenarmee“. Es fehlt mir an Raum, um auf den Heereszug einzugehen, der am 2. Mai in Nordgalizien begann, um dann, auf unsere Linien übergreifend, in den Herbstmonaten östlich Wilna zu enden. Wie eine Lawine aus scheinbar kleinen Anfängen entsteht, immer neue und neue Teile auf ihrem verheerenden Weg mit sich reißt, so beginnt und verläuft dieser Zug in nie gesehener und nicht mehr wiederholter Ausdehnung. Wir werden zu unmittelbarem Eingreifen in seinen Gang veranlaßt, als der Durchstoß über Lemberg hinaus gelang. Jetzt schwenken nämlich die deutsch-österreichisch-ungarischen Armeen zum Vorgehen in nördlicher Richtung zwischen oberen Bug und Weichsel ein. Man halte sich das Bild der Lage vor Augen: Die russische Heeresfront ist in der südlichen Hälfte fast bis zur Zersprengung eingedrückt. Ihr Nordteil, nach Westen und Nordwesten festgehalten, hat eine neue mächtige Flanke zwischen der Weichsel und den Pripetsümpfen nach Süden gebildet. Eine Katastrophe droht der Masse des russischen Heeres, wenn ein neuer Durchbruch von Norden her gegen den Rücken der russischen Heeresmacht gelingt…“

Johannes Brahms

Wir Deutschen sind nicht nur das Volk der Dichter und Denker, sondern auch das Volk der Tondichter. Diese müssen also auch gefeiert werden und heute wird unser großer Tondichter Johannes Brahms gefeiert. Der wurde nämlich 1833 in Hamburg geboren, landete am Ende aber trotzdem in Wien – dem Magneten für klassische Tondichter. Musik muß ebenso gehört wie Malerei angeschaut werden muß. Daher gibt es nun das „Schicksalslied“ von unserem Johannes Brahms zu hören, eine Vertonung des gleichnamigen Werkes von unserem Dichter Friedrich Hölderlin: https://www.youtube.com/watch?v=wYMYkKBg26U

„Ihr wandelt droben im Licht

Auf weichem Boden, selige Genien!

Glänzende Götterlüfte

Rühren euch leicht,

Wie die Finger der Künstlerin

Heilige Saiten.

Schicksallos, wie der schlafende

Säugling, atmen die Himmlischen;

Keusch bewahrt

In bescheidener Knospe,

Blühet ewig

Ihnen der Geist,

Und die seligen Augen

Blicken in stiller

Ewiger Klarheit.

Doch uns ist gegeben,

Auf keiner Stätte zu ruhn,

Es schwinden, es fallen

Die leidenden Menschen

Blindlings von einer

Stunde zur andern,

Wie Wasser von Klippe

Zu Klippe geworfen,

Jahr lang ins Ungewisse hinab.“

Mit der Jugend unseres Tondichters geht es bei unserem Musikgelehrten Max Kalbeck („Johannes Brahms“) nun noch ein Stückchen weiter: http://www.zeno.org/Musik/M/Kalbeck,+Max/Johannes+Brahms

„In seinem sechsten Jahre wurde Johannes in die Schule geschickt, zuerst zu einem Herrn Heinrich Friedrich Voß, dessen Anstalt am Dammtorwalle in der Nähe der Brahmsschen Wohnung lag, da die 1835 um einen zweiten Sohn (Fritz Friederich, geb. 26. März) vermehrte Familie wieder bei Detmerings in der Ulrikusstraße ihr Quartier aufgeschlagen hatte. Das Hamburger Unterrichtswesen lag noch sehr im argen. Städtische Schulen gab es vor 1870 überhaupt nicht, wohl aber Privat-Volks- und mittlere Bürgerschulen im Jahre 1838 über hundertfünfzig. Wer nicht in der Lage war, seine Kinder in eine der drei Abteilungen der teueren, auf den Gelehrtenberuf vorbereitenden Johannisschule zu schicken, hatte mit der Wahl zwischen den in marktschreierischen Anpreisungen einander überbietenden Privatschulen die Qual der Ungewißheit, ob er nicht sein Liebstes der Willkür irgend eines Schwindlers überantwortet habe. Das Schulhalten war in Hamburg oft die letzte Zuflucht für eine zweifelhafte oder verkrachte Existenz. Zwar hatten die Pastoren die Konzessionen zu verleihen und sollten auch die Oberaufsicht über das gesamte Schulwesen führen; da ihnen aber keinerlei Gesetz und Regulativ die Richtschnur für ihre Entscheidung gab, und diese selbst unkontrolierbar blieb, so konnte es vorkommen, daß Personen, die weder Kenntnisse noch Beruf zum Lehren besaßen, eine Schule gründeten, oder daß abschlägig Beschiedene dennoch ihre Tafeln aushingen, weil sie wußten, daß sie sich nötigenfalls durch Mittelspersonen noch immer konnten legalisieren lassen. Den Unterricht besorgten gelernte Eleven, die bei dem Schulhalter in die Lehre traten und von diesem ganz zunftgemäß traktiert, das heißt zu allen möglichen Boten- und Handlangerdiensten mißbraucht wurden. Der junge Lehrer lebte vom Buch in den Mund, gab heute weiter, was er gestern gelernt hatte, und war manchmal nicht älter als der Schüler. Wenn der mit Brahms befreundete Theodor Ave Lallement (in einem Brief an Hofkapellmeister Hermann Levi vom 11. Oktober 1873) aussagt, Johannes habe bis zu seinem elften Lebensjahr eine „gute Bürgerschule“ und nachher, bis 1848, „eine bessere, die damals wohl beste Bürgerschule des Herrn Hoffmann“ besucht, so beruht diese Mitteilung nur insofern auf Richtigkeit, als Johannes den Übergang von der einen Schulbank zur anderen allerdings als eine Wohltat empfand. Wahrscheinlich verwechselte Levis Gewährsmann den Joh. Friedrich mit dem berühmten Pädagogen Theodor Hoffmann, der allerdings die renommierteste Knabenschule bei den Kohlhöfen unterhielt und einer der Vorkämpfer der Hamburger Schulreform war, während Joh. Friedrich in der ABC- Straße – nomen et omen! – einer gewöhnlichen Elementar- und Realschulanstalt vorstand. Weder seine noch die Voßische Mittelschule wird von Rüdiger unter den besseren Privatschulen jener Zeit genannt. In welchem Geiste Voß seine Anstalt leitete, verrät sein Benehmen gerade dem achtjährigen Johannes gegenüber. Der Vater hatte mit dem Lehrer Rücksprache genommen und ihn gebeten, er möge nicht allzu streng mit dem zarten Kinde verfahren, das außer den Schularbeiten noch seine Musikstudien zu absolvieren habe. Der grausame Schultyrann oder einer seiner Helfershelfer aber erfüllte nicht nur die Bitte des Vaters nicht, sondern weidete sich noch an der Angst und Verlegenheit des schüchternen Knaben, den er als „das unbrauchbare Musikinstrument, aus dem nichts herauszubringen sei“, dem Gespött der Mitschüler preisgab. Mehr als einmal kam der fleißige und achtsame Johannes, dem all sein eifriges Bemühen so übel gelohnt wurde, weinend nach Hause. Jener „wüschteste Tag seines Lebens“, an dem er, wie er später einmal erwähnt, die Schule schwänzte und dafür Haue kriegte, fällt wohl in jene Zeit und mag den Wechsel der Unterrichtsanstalt veranlaßt haben. Die Kinder lernten in jenen Instituten, wo gewöhnlich alle Klassen in einem Zimmer gleichzeitig abgehalten wurden, wenig und das Wenige sehr langsam. Wenn sie nur ordentlich lesen, schreiben und rechnen konnten, zur Not in der Geographie und Geschichte ihres Landes Bescheid wußten, den Lutherschen Katechismus und die gebräuchlichsten Kirchenlieder inne hatten, so schienen sie hinlänglich für das praktische Leben ausgerüstet. Nicht übel war es, daß der Religionsunterricht möglichst konfessionslos gegeben wurde, so daß auch die Juden gern daran teilnahmen und die Choräle mitsangen. Der Grund zu seiner humanen Toleranz ist bei Brahms in der Schule gelegt worden. Ebenda mag ihm aber auch seine unüberwindliche Abneigung gegen alles Ausländische, namentlich gegen das Französische, beigebracht worden sein, wenn er sie nicht an der Brust der Mutter einsog, welche die Gräuel der französischen Okkupation schaudernd mit erlebt hatte. Das Andenken an die grausamsten Bußen, die schmachvollsten Demütigungen, mit welchen die fremden Gewalthaber das stolze Hamburg gestraft hatten, lebte in Wort und Bild lange fort und grub sich tief in die Seele des Knaben ein. Von dem französischen Sprachunterricht, den Johannes im zwölften oder dreizehnten Jahre erhielt, gibt ein Glückwunsch „dédié à mes chers parens Noël 1846 par leur fils Johannes Brahms“ sicheres Zeugnis. Herr Fritz Schnack, der Stiefbruder unseres Johannes, hat den sauberen, mit eingepreßten Goldarabesken verzierten Bogen aufbewahrt. Der in Briefform abgefaßte »Wunsch« aber klingt zu deutlich an die Vorlagen einer Mustersammlung an, um über Befähigung oder Kenntnisse des Schreibers ein Urteil zuzulassen. Brahms war auch im spätern Leben keiner fremden Sprache vollkommen mächtig. Und darin liegt zum Teil seine Scheu vor dem Auslande begründet, die ihn, trotz glänzender Anerbietungen, abhielt, nach Paris, London oder Petersburg zu gehen. Zu Anfang der Achtzigerjahre übte er sich mit Ignaz Brüll in französischer Konversation. Aber diese auf gemeinsamen Ischler Spaziergängen vorgenommene Übung kam über die Anfänge nicht weit hinaus, sondern bestärkte Brahms noch in seiner Abneigung vor dem nichtsnutzigen Parlieren…“

Die Schlacht bei Prag

„Einst lebten die Brukterer in der Nähe der Tenkterer; nun wird erzählt, dass die Chamaver und Angrivarier dort eingewandert seien; die Brukterer wurden vertrieben und von allen benachbarten Stämmen gemeinsam völlig ausgerottet, entweder aus Abscheu über den Hochmut, aus Lust an der Beute oder wegen der uns wohl gesonnenen Götter; denn sie gewährten uns sogar das Schauspiel einer Schlacht. Über 60,000 sind gefallen, nicht durch römische Waffen, sondern, was noch wunderbarer ist, ganz zur Freude unserer Augen. Es mögen bitte bei den Völkern, wenn es schon keine Liebe für uns gibt, so doch der Hass unter den Germanen selbst bleiben und andauern, denn wenn uns das Schicksal des Reiches treibt, kann uns nichts mehr Glück gewähren als die Zwietracht der Feinde untereinander.“ (Publius Cornelius Tacitus)

Man merkt es: Ich liebe unsere deutschen Selbstzerfleischungen nicht und blieb die Fehde zwischen unserer Kaiserin Maria Theresia und unserem Preußenkönig Friedrich dem Großen um Schlesien weitgehend folgenlos, so ist sie doch ärgerlich. Besonders da unser Kaiser Karl der Sechste und unser Preußenkönig Friedrich Wilhelm der Erste ihren Kindern die Ehe verordnen hätten können. Dann wäre nämlich schon 1740 vollumfänglich geschehen, was 1871 nur unvollständig getan wurde. Nämlich die Erneuerung unserer Reichsgewalt… Aber lassen wir das. Der Schlacht von Prag wird heute gedacht, die Friedrich der Große 1757 gegen Karl Alexander von Lothringen geschlagen hat. Beide Heere waren in etwa gleichstark – 64,000 Preußen gegen 61,000 Österreicher. Die Preußen verloren 18,000 Mann und die Verluste der Österreicher betrugen 24,000 Mann. Gefallen sind zudem viele große Heerführer wie der Feldmarschall von Schwerin oder der Feldmarschall Browne. Die Preußen erbeuteten 60 Geschütze und elf Feldzeichen und schlossen obendrein 40,000 Österreicher in Prag ein, deren Aufgabe wohl den Siebenjährigen Krieg zugunsten Friedrichs des Großen entschieden hätte… Ein schönes Kriegslied oder einen epischen Schlachtgesang gibt es heute nicht zu hören, wohl aber Brahms Deutsches Requiem: https://www.youtube.com/watch?v=D_dxlS87yrw Im Generalstabswerk „Die Kriege Friedrichs des Großen“ tobt dazu die Reiterschlacht bei Prag und die Preußen marschieren durch den österreichischen Kugelhagel zum Angriff: https://archive.org/details/diekriegefriedrit3b2rus

„Als der König, der bisher den Abmarsch des rechten Flügels geleitet hatte, bei Sterbohol eintraf, äußerte er zu Schwerin seine Bedenken über diesen verfrühten und vereinzelten Angriff. Der Feldmarschall suchte den König zu beruhigen, indem er entgegnete: „Frische Eier, gute Eier!“ und jagte dann zur Kavallerie des linken Flügels, um ihr persönlich den Befehl zum Angriff auf die feindliche Reiterei zu überbringen. Mit Recht hatte der Generalleutnant Prinz von Schönaich gezögert, mit den bis jetzt allein zur Hand befindlichen 20 Kürassierschwadronen in die gewaltige österreichische Reitermasse hineinzustoßen. Auf Befehl des Feldmarschall ritt er jetzt zur Attacke an. Der österreichische Reiterführer, Lucchese, hatte den mehrfach von seinen Untergebenen gemachten Vorschlag, die preußische Kavallerie anzufallen, während sie sich in Marschkolonne auf dem Dammwege nach Sterbohol zu bewegte, abgelehnt. Seine Regimenter warteten haltend das Anreiten der Preußen ab, empfingen sie auf nächster Entfernung mit einer Karabinersalve und ritten ihnen eine kurze Strecke entgegen. Der mit voller Wucht erfolgende Anprall der preußischen Reiter durchstieß das erste österreichische Treffen, dann aber bracht sich ihre Kraft an der ihnen entgegenstehenden überlegenen Masse. Von rechts überflügelt und durch Hadiks Husaren in der linken Flanke und im Rücken gefaßt, mußten sie weichen. Alsbald wieder gesammelt, erneuerten sie den Angriff, nunmehr unterstützt durch die 20 Dragonerschwadronen des zweiten Treffens, und da der König die Reserve gleichfalls nach dem linken Flügel verwiesen hatte, konnten auch deren vorderste Teile, die Puttkamer- und Wartemberg-Husaren, in das Gefecht eingreifen. Sie hatten den zwischen Sterbohol und Mecholup liegenden Teich südlich umgangen und der österreichischen Reiterei dadurch die rechte Flanke abgewonnen. Hadik schwenkte kehrt und warf sich ihnen entgegen, aber Oberstleutnant Warnery gewann ihm mit einem Teil der Puttkamer-Husaren die rechte Flanke ab und trieb die Ungarn auf die Masse der österreichischen Reiterei zurück. Diese aber ist inzwischen mit den preußischen Kürassieren und Dragonern in ein wirres Durcheinander geraten. Ein undurchdringlicher Stand hüllt Freund und Feind ein, jedes Erkennen, jede einheitliche Führung versagt in diesem Knäuel einzeln attackierender Schwadronen und sich tummelnder Reiter. Noch einmal müssen dann die Preußen dem Drucke der Übermacht weichen, allmählich lösen sie sich los und sammeln sich wieder südlich Sterbohol. Auch bei den Österreichern wird „Appell“ geblasen, zum Nachstoßen sind ihre auseinandergekommenen Schwadronen nicht mehr befähigt. Der Angriff der preußischen Infanterie nördlich Sterbohol war gleichfalls gescheitert. Die 14 Bataillone des linken Flügels und der Flanke rücken mit scharf geschultertem Gewehr an den Feind. Trotz der Mühsal des Nachtmarsches und der Anstrengung, die die Überwindung des Sumpfgeländes gekostet hat, eilen die Bataillone mit starken Schritten vorwärts, um den Feind mit dem Bajonett zu erreichen, denn jedes Schießen ist vom Feldmarschall ausdrücklich untersagt. Aber alle Entschlossenheit der Führer, alle Kriegszucht versagt hier vor der Macht des feindlichen Geschützfeuers, dem die brave Truppe wehrlos ausgesetzt ist, denn nur wenige Bataillonsgeschütze haben zu folgen vermocht. Noch wird die Wirkung des schweren Geschützes ertragen, als aber auch die feindliche Regimentsartillerie ihr ihr Kartätschfeuer hinzugesellt, häufen sich die Verluste derartig, daß die Reihen nicht mehr geschlossen werden können. Die Generale von Fouque und von Kurssell, zahlreiche Stabsoffiziere sind bereits außer Gefecht. Die Grenadiere auf dem linken Flügel beginnen zu stutzen, kommen in Unordnung und fluten zurück. Die Regimenter Schwerin, Fouque und Kurssell lassen die Hälfte ihrer Mannschaft auf dem Platze, sie ballen sich um ihre Fahnen zusammen, aber noch reißt sie das Beispiel, der laute Zuruf ihrer Führer eine Streckte fort. Überwältigend ist der Eindruck dieses unausgesetzten entschlossenen Vorgehens auf den Feind. Auch seine Linie hat bei dem eiligen Rechtsziehen nicht völlig ordnungsmäßig geschlossen werden können, und als die Preußen auf 300 Schritt heran sind, beginnt sie an einzelnen Stellen zu wanken. Schon ist Winterfeldt im Begriffe, das Gewehr fällen zu lassen, da trifft ihn ein Schuß in den Hals, und er sinkt vom Pferde. Jetzt weicht auch das hinter ihm befindliche Regiment Schwerin zurück; Fouque, Kurssell. Lestwitz werden mitgerissen…“

Kaiser Heinrich der Zweite

„Von drei Bewerbern Heinrich wird,

Des „Zänkers“ Sohn, jetzo „gekürt“,

Denn dieser auch ein Sachse war,

Des „Finklers“ Enkelsohn sogar.

Auch er zog gen Italien hin,

Schlug dort den kecken Arduin,

Und in Pavia ward ihm jetzt

Die „Eisen-Krone“ aufgesetzt.

Mit Boleslaw von Polen rang

Er lange, bis er ihn bezwang.

Drauf zog er zweimal noch nach Rom:

Zur Krönung in Sankt Peters Dom,

Und um die Griechen abzuwehren,

Die gen den Papst die Waffen kehren.

In Bambergs Stift, das er gegründet,

Er dann die letzte Ruhe findet.“

(Max Barack, „Die deutschen Kaiser“)

Zu Zeiten von unserem alten Kaiser Heinrich dem Zweiten war die Welt (einmal vom Christentum abgesehen) für uns Deutsche noch in Ordnung und daher feiern wir dessen heutigen Geburtstag doch gerne. Zur Welt kam der letzte der Ottonen 973 beziehungsweise 978 in Abbach beziehungsweise Hildesheim (so genau weiß man es nicht) und regierte unser altes deutsches Reich von 1002 bis 1024. Die Kaiserwürde erlangte er 1014 und hatte, außer einigen Grenzkämpfen mit den polnischen Quälgeistern, eine ruhige und glückliche Regierungszeit. Seine Ehe mit Kunigunde von Luxemburg blieb leider kinderlos (was natürlich ein gefundenes Fressen für die mönchische Heiligen-Lebensbeschreibung war). In der Chronik des Thietmar von Merseburg nimmt nun die Kaiserwahl von 1002 ihren Lauf und unser verstorbener Kaiser Otto dem Dritten wird zu Grabe getragen: http://141.84.81.24/thietmar/edition/vorrede.html

„Indes kamen die Großen Sachsens auf die Kunde vom frühzeitigen Tode ihres geliebten Herrn Trauer erfüllt zu Frosa, einem königlichen Hofe, zusammen, welchen damals Graf Guncelin vom Kaiser zu Lehen hatte. Dort verhandelten nämlich Erzbischof Gisiler von Magdeburg nebst seinen Mitbischöfen und Herzog Bernhard (von Sachsen), die Markgrafen Liuthar, Eckhard (von Meißen) und Gero samt den Ersten des Reichs über den Zustand des Gemeinwesens. Sowie aber Markgraf Liuthar merkte, daß Eckhard sich über ihn erheben wollte, rief er den Erzbischof und den angesehensten Teil der Vornehmen zu einer geheimen Unterredung hinaus, indem er allen den Rat gab, sie sollten schwören, weder gemeinschaftlich, noch jeder für sich einen Herrn und König wählen zu wollen, bevor sie nicht zu Werle zusammengekommen wären. Dies bewilligten und gelobten alle, nur Eckhard nicht. Dieser, voll Unwillens darüber, daß er in seiner Erhebung zum Throne eine, wenn auch nur geringe Verzögerung erleiden sollte, brach mit den Worten hervor: „Markgraf Liuthar, warum wirkst du mir entgegen?“ Er aber erwiderte: „Merkst du nicht, daß dir das vierte Rad am Wagen fehlt?“ Darum ward die Wahl unterbrochen, und so ward die Lehre der Alten bewährt, daß das Dazwischentreten einer Nacht einen Unterschied von einem ganzen Jahre machen, und dieses wieder bis zum Ende eines ganzen Menschenlebens sich hinausziehen könne. Zu Zeiten Kaiser Ottos III. zündeten die Slawen das 1002 Kloster Hillersleben an und führten die Nonnen hinweg. An diesem Tage wurden viele der Unseren erschlagen. Obwohl ich nun von meinem eigentlichen Ziele mich häufig entferne, so kehre ich doch jetzt zu demselben zurück; ich will nämlich das kaiserliche Leichenbegängnis mit kurzen Worten schildern. Als Ottos III. Leiche nach Köln kam, ward sie vom Erzbischofe Heribert in Empfang genommen. Am Montage nach Palmsonntag ward sie ins Sankt Severinskloster, am Dienstag darauf nach Sankt Pantaleonis, und am Mittwoch nach Sankt Gereonis gebracht. Am Gedächtnistage des heiligen Nachtmahls trug man sie in die Sankt Petrikirche, wo, nachdem dem Kirchenbrauche gemäß die Bußfertigen eingeführt und mit Vergebung der Sünden begnadigt waren, der Seele des daliegenden Leichnams vom Erzbischof der Ablaß erteilt ward, worauf dann die übrigen Priester die Gemeinde aufforderten, des Verstorbenen Gedächtnis zu begehen, was dieselbe kniend mit vielen Tränen tat. Am Freitage frühmorgens ward dann die Leiche wieder aufgenommen, und kam am heiligen Samstag nach Aachen; am Tage des Herrn aber ward sie mitten im Chor in der Kirche Unserer Lieben Frauen zur Gruft gebracht. Die Liebe, welche Alle dem Verstorbenen geschenkt hatten, äußerte sich jetzt in den eifrigsten Gebeten und einstimmigen lauten Trauerbezeugungen. So konnte denn das Fest der Auferstehung des Herrn, das doch der Engel und der Menschen gemeinsame Freude ist, wegen der menschlichen Schwäche der Zusammenkommenden nicht mit würdiger Jubelfeier begangen werden, weil sie in diesem schweren Verluste zugleich eine verdiente Strafe Gottes um ihrer Sünden willen erkannten. – Möge aber jeder, der seinem Gotte treu ist, weinend für Ottos III. Seele beten; denn derselbe war mit der höchsten Anstrengung seines Geistes darauf bedacht, unsere Kirche zu erneuern. Möge er, der stets der Elenden sich erbarmte, im Lande der Lebendigen in Ewigkeit der Gemeinschaft der Gläubigen und der unvergänglichen Güter des Herrn genießen!“

Das Niedersachsenlied bekommt der letzte der Sachsenkaiser von mir zum Wiegenfest: https://www.youtube.com/watch?v=WZYsZekgiG8

„Von der Weser bis zur Elbe, von dem Harz bis an das Meer,

stehen Niedersachsens Söhne, eine feste Burg und Wehr.

Fest wie unsere Eichen halten alle Zeit wir stand,

wenn Stürme brausen übers Deutsche Vaterland.

Wir sind die Niedersachsen, sturmfest und erdverwachsen,

Heil Herzog Widukind Stamm.

Wo fielen die römischen Schergen? Wo versank die welsche Brut?

In Niedersachsens Bergen, an Niedersachsens Wut.

Wer warf den röm’schen Adler nieder in den Sand?

Wer hielt die Freiheit hoch im Deutschen Vaterland?

Das war’n die Niedersachsen, sturmfest und erdverwachsen,

Heil Herzog Widukind Stamm.

Auf blühend roter Heide starben einst vieltausend Mann,

für Niedersachsens Treue traf sie der Franken Bann.

Vieltausend Brüder fielen von des Henkers Hand,

vieltausend Brüder für ihr Niedersachsenland.

Das war’n die Niedersachsen, sturmfest und erdverwachsen,

Heil Herzog Widukind Stamm.

Aus der Väter Blut und Wunden wächst der Söhne Heldenmut.

Niedersachsen soll’s bekunden: Für Freiheit, Gut und Blut!

Fest wie unsere Eichen halten alle Zeit wir stand,

wenn Stürme brausen übers Deutsche Vaterland.

Wir sind die Niedersachsen, sturmfest und erdverwachsen,

Heil Herzog Widukind Stamm.“

Die Schlacht bei Herbsthausen

Die Schlacht von Herbsthausen gehört zu den wenigen Lichtblicken im 30jährigen Krieg. Dort zerschmetterte nämlich 1645 ein kaiserlich-bayrisches Heer, unter unserem Feldmarschall Franz von Mercy und unserem General Johann von Werth, ein welches Heer, welches niemand geringeres als Turenne anführte. Dieser war mit 10,000 Kriegsknechten aufmarschiert, traf jedoch auf 12,000 Recken. Die Gallier hatten ihre Truppen in der Gegend verteilt und wurden daher regelrecht überfallen. Entsprechend groß war auch ihr Verlust: Zwischen 5000 und 7600 Mann wird dieser angegeben. Wir Deutschen hatten zwischen 800 und 1000 Gefallene zu beklagen. Es versteht sich, daß die Welschen umgehend über den Rhein flüchteten. Ein so schöner Schlachtensieg muß natürlich mit der Wacht am Rhein, unserem altdeutschen Kampflied gegen die Gallier, gefeiert und reichlich Met werden: https://www.youtube.com/watch?v=oKkRS4rL6Pw

„Es braust ein Ruf wie Donnerhall,

wie Schwertgeklirr und Wogenprall:

Zum Rhein, zum Rhein, zum deutschen Rhein!

Wer will des Stromes Hüter sein?

Lieb Vaterland, magst ruhig sein,

lieb Vaterland, magst ruhig sein:

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Durch Hunderttausend zuckt es schnell,

und aller Augen blitzen hell:

der deutsche Jüngling, fromm und stark,

beschirmt die heilige Landesmark.

Lieb Vaterland, magst ruhig sein,

lieb Vaterland, magst ruhig sein:

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Er blickt hinauf in Himmelsauen,

wo Heldengeister niederschaun,

und schwört mit stolzer Kampfeslust:

„Du, Rhein, bleibst deutsch wie meine Brust!“

Lieb Vaterland, magst ruhig sein,

lieb Vaterland, magst ruhig sein:

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Und ob mein Herz im Tode bricht,

wirst du doch drum ein Welscher nicht.

Reich wie an Wasser deine Flut

ist Deutschland ja an Heldenblut.

Lieb Vaterland, magst ruhig sein,

lieb Vaterland, magst ruhig sein:

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

So lang ein Tropfen Blut noch glüht,

noch eine Faust den Degen zieht,

und noch ein Arm die Büchse spannt,

betritt kein Feind hier deinen Strand.

Lieb Vaterland, magst ruhig sein,

lieb Vaterland, magst ruhig sein:

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Der Schwur erschallt, die Woge rinnt,

die Fahnen flattern hoch im Wind:

Zum Rhein, zum Rhein, am deutschen Rhein!

Wir alle wollen Hüter sein!

Lieb Vaterland, magst ruhig sein,

lieb Vaterland, magst ruhig sein:

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

So führe uns, du bist bewährt;

In Gottvertrauen greif’ zu dem Schwert,

Hoch Wilhelm! Nieder mit der Brut!

Und tilg‘ die Schmach mit Feindesblut!

Lieb Vaterland, magst ruhig sein,

lieb Vaterland, magst ruhig sein:

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!“

In der „Beschreibung des Oberamts Mergentheim“ ist die Schlacht von Herbsthausen nun gewonnen und unsere siegreichen Truppen können sich daran machen die Trophäen aufzusammeln und natürlich den fliehenden Feind zu verfolgen: http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ihd/content/titleinfo/1895815

„Mercy nahm zunächst sein Hauptquartier in Mergentheim und ergänzte die seinen Truppen geschlagenen Lücken durch Einstellung der meisten Gefangenen unter die bayrischen Fahnen. Turenne zog sich mit den Resten seiner Kavallerie nach Bischofsheim und weiter über den Main zurück, um in Hessen Schutz und Verstärkung zu suchen. Am 7. Mai folgten ihm Mercy und Werth über Bischofsheim nach. Der Verlust der Bayern in der Schlacht wird auf 800–1000 Tote angegeben; den Franzosen wurden 2600 Gefangene abgenommen; eine gleiche Anzahl von ihnen blieb tot auf dem Schlachtfelde; doch wird die Zahl der Gebliebenen auch bis zu 5000 angegeben. Nach der Schlacht waren die meisten Bürgerhäuser und sämtliche öffentliche Gebäude in Mergentheim und Neunkirchen mit Verwundeten angefüllt; auch begruben nur allein die deutschordischen Untertanen gegen 200 Tote. Als im Jahre 1777 die Chaussee von Mergentheim nach Herbsthausen angelegt wurde, mußte zwischen dem Untertal und dem Katzenberg ein Hügel abgetragen werden, unter welchem man viele Tausend Knochen von Menschen und Pferden nebst Resten von Leder und so weiter fand. Heutzutage werden auf dem Felde von Herbsthausen zwar keine Waffenstücke mehr aufgefunden, wohl aber nicht selten Hufeisen, welche möglicherweise vom Tage von Herbsthausen zurückgeblieben sein können. Die Feste Neuhaus hatte Turenne mit 200 Mann besetzt; sie ergab sich noch am Abend des 5. Mai. In ihren Mauern fand man Turennes Silbergeschirr, zwei mit Geld beladene Maulesel und eine von dem Fürstbischof zu Würzburg dem Turenne geschenkte Kutsche mit sechs schönen Pferden. Im Schlosse zu Mergentheim, das 250 Mann Besatzung hatte, wurden eine Menge Pferde erbeutet, samt der Kriegskasse und viel Munition. Wenige Tage nach der Schlacht sandte Feldmarschall Mercy einen ausführlichen Gefechtsbericht an den Kurfürsten Maximilian nach München: „Summarische Relation des zwischen der Chur Bayerischen Reichs Armada, und der Königlich französischen, dem General Visconte di Tourraine untergebenen Armada (in welcher zugleich das von Herzog Bernharden von Sachsen Weimar herrührende Korps begriffen) bei dem nächst Mergentheim gelegenen Dorf Herbsthausen, den 5. Mai dieses 1645 Jahrs fürgegangenen Haupttreffens, darinnen ermeldte Tourrainische Armada geschlagen worden.“ (Abgedruckt bei Heilmann, Feldzüge der Baiern 1643-45. Seite 203 fort folgende). Der Sommer des Jahres 1645 war gefüllt durch eine Reihe von Kreuz- und Querzügen der beiderseitigen Armeen. Vom Schlachtfeld bei Herbsthausen aus zog Mercy zunächst nach Hessen, dann zurück an den Main, vorwärts an den Neckar und dann wieder ostwärts gegen die Donau. Durch neuen Zuzug unter Condés (Enghiens) Führung und durch hessische Hilfstruppen wurde die Armee Turennes derart verstärkt, daß sie gegen den Herbst die Offensive aufnehmen konnte, um die Schmach von Mariendal zu rächen. Die Entscheidung fiel am 3. August bei Nördlingen…“

König Ruprecht

Während man bei den alten Römern schon froh sein mußte, wenn der Herrscher nicht sein Pferd zum Konsul ernennt oder die Hauptstadt niederbrennen läßt, können wir Deutschen uns wahrlich nicht über die Könige und Kaiser unseres alten Reiches beklagen. Waren diese auch nicht immer glücklich oder scheiterten bisweilen an ihren äußeren und inneren Widersachern, so taten sie doch meist das Rechte. Es gab daher selten Grund, um diese zu stürzen. Neben Kaiser Karl dem Dicken stellt König Wenzel der Faule eine der Ausnahmen dar, welche die Regel zu bestätigen pflegen. Daher setzten ihn im Jahre 1400 unsere Kurfürsten ab und wählten an seiner Stelle Ruprecht von der Pfalz zum deutschen König. Geboren wurde unser Wittelsbacher 1352 in Amberg und zehn Jahre lang sollte er unser altes deutsches Reich regieren. Seine ungenügende Hausmacht schwächte er leider 1401 durch einen Zug nach Italien, der sich als Fehlschlag erwies. Seine Gegner um den Erzbischof von Mainz bildeten den Marbacher Bund. Entschieden wurde der Machtkampf nicht mehr, da die Nornen den Lebensfaden unseres König Ruprechts allzu zerschnitten. Ihm folgte Sigismund aus dem Hause der Luxemburger nach. Geheiratet hat unser König Ruprecht 1374 die Hohenzollerin Elisabeth von Nürnberg, mit der er neun Kinder hatte. Das Pfälzerlied habe ich mir für unseren Wittelsbacher zum Wiegenfest ausgesucht: https://www.youtube.com/watch?v=foiiJJvs4yU

„Am deutschen Strom, am grünen Rheine ziehst du dich hin, o Pfälzerland!

Wie lächelst du im Frühlingsschmucke, wie winkt des Stromes Silberband!

Da steh’ ich auf des Berges Gipfel und schau auf dich in süßer Ruh’,

und jubelnd ruft’s in meinem Herzen:

O Pfälzerland, wie schön bist du! O Pfälzerland, wie schön bist du!

Es nickt von deinen sanften Hügeln die Rebe mir im Sonnenstrahl,

es lockt das Grün mich deiner Wälder, der Fluren Pracht in jedem Tal.

Von deinen Kirchen und Kapellen tönt mir die Sonntagsglocke zu,

und Andacht und Begeist’rung flüstern:

O Pfälzerland, wie schön bist du! O Pfälzerland, wie schön bist du!

Und deiner Burgen graue Trümmer und deines Domes stolzer Bau,

wie grüßen sie im Sonnengolde vom Berge mich und aus der Au!

Es zieht mich hin zu ihren Räumen, es treibt mich ihren Hallen zu,

und wie ich wandre, tönt es freudig:

O Pfälzerland, wie schön bist du! O Pfälzerland, wie schön bist du!

Ja, schön bist du, o Fleckchen Erde am deutschen Strom, am grünen Rhein,

du Land voll Biederkeit und Treue, du Land im Frühlingssonnenschein!

Und find’ ich einst in deinem Schoße, o Pfälzerland, die sel’ge Ruh‘,

dann ruf’ ich mit dem letzten Hauche:

O Pfälzerland, wie schön bist du! O Pfälzerland, wie schön bist du!“

Bei unserem Geschichtsschreiber Heinrich Kohlrausch in „Bildnisse der deutschen Könige und Kaiser“ kommen wir nun zum unzeitigen Heimgang unseres König Ruprechts: https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10016311_00005.html

„Der König Ruprecht hatte durch seine Gesandten protestieren und die Rechte des von ihm an erkannten Papstes Gregor geltend machen lassen; allein sie wurden nicht gehört; das Konzilium erkannte vielmehr den König Wenzel als rechtmäßigen deutschen König an und ließ dessen Gesandte an seinen Sitzungen Teil nehmen. Am 9. August hob der neue Papst die Kirchenversammlung aus, ohne daß ein Hauptzweck derselben, die allgemein verlangte Reformation der vielen Gebrechen der Kirche, erreicht war; sie lag gar nicht in der Absicht der Kardinäle, die in den bisherigen Mißbräuchen ihren eigenen Vorteil sahen. Alexander vertröstete die Völker auf ein neues Konzilium, welches nach drei Jahren versammelt werden solle. So hatte die Christenheit, wie es Ruprecht vorausgesagt hatte, statt zweier drei Päpste, und Deutschland wurde dadurch besonders mit einer neuen Spaltung bedroht; denn Ruprecht hielt an Gregor XII. fest, und der Primas des Reiches, Erzbischof Johann, erkannte den Papst des Konziliums an; ja, er suchte bei dem Könige von Frankreich Beistand, als Ruprecht Anstalt machte, ihn mit Waffengewalt zum Gehorsam gegen sein königliches Ansehen zu zwingen. Allein Ruprecht starb unerwartet am 18. Mai 1410 zu Oppenheim und wurde in der von ihm gestifteten Kirche zum heiligen Geiste in Heidelberg begraben. Sein kurzes und unfruchtbares Königtum nahm vielleicht zur rechten Zeit für seine Ruhe ein Ende. Seinem Nachfolger hinterließ er die Aufgabe, die Christenheit aus der Spaltung in drei päpstliche Herrschaften zu retten, in Deutschland aber das königliche Ansehen aus tiefem Verfalle wieder emporzuheben…“

Roswitha von Gandersheim

„Sie feiern in alten Liedern, was bei ihnen eine Art der geschichtlichen Überlieferung und der Annalen ist, den aus der Erde geborenen Gott Tuisto. Diesem schreiben sie den Sohn Mannus, den Ursprung und Schöpfer der Völker, dem Mannus wiederum schreiben sie drei Söhne zu, aus deren Namen sich die Stämme am nächsten zum Weltmeer Ingävonen nennen, die mittleren Hermionen und die übrigen Istävonen.“

Das schreib der altrömische Geschichtsschreiber Tacitus nicht einfach so in seiner Germania, sondern mit dem Nibelungen- und dem Amelungenlied treten uns solche deutschen Heldenlieder recht bald vor Augen. An diesen schönen Brauch knüpfte auch unsere Dichterin Roswitha von Gandersheim an und verfaßte ein Heldenlied auf die Taten Kaiser Ottos des Großen. Sie hätte wohl noch erheblich mehr getan, wenn es nicht das Christentum gäbe. So aber schuf sie acht christliche Legenden und sechs Tugendstücke. Dazu gibt es noch einen Gesang auf die Gründung des Klosters Gandersheim. Vom Leben unserer Roswitha von Gandersheim wissen wir nur, was sie uns selbst in ihren Werken mitteilt. Gelebt haben dürfte sie zwischen 935 und 973 und einer adligen Familie Sachsens entstammen. Im Laufe des Mittelalters gerieten ihre Werke in Vergessenheit und wurden um 1500 von unserm Gelehrten Conrad Celtes wiederentdeckt und sofort gedruckt. Damit uns Deutschen ein solches Mißgeschick nicht noch einmal widerfährt, richten wir Panzertiere unserer Roswitha von Gandersheim einen kleinen Gedenktag aus und füllen damit einen der freien Plätze in unserem Panzerschlacht- und Geburtstagskalender. Richard Wagners „Tannhäuser“ habe ich mir zu Ehren unserer Roswitha von Gandersheim ausgesucht: https://www.youtube.com/watch?v=36g3-teFoSM Dazu lese ich euch die Widmung unserer Dichterin an unseren Kaiser Otto den Großen in ihrem Heldenlied vor: https://archive.org/details/heldenliederder00gundgoog

„Otto, gewaltiger Beherrscher des kaiserlichen Reiches,

Der Du unter dem Schutze der Gnade des ewigen Königs,

Herrlich prangend im Szepter der kaiserlichen Ehren,

Alle die früheren Augustus durch frommen Glauben besiegst,

Vor dem mancherlei Völker in weiten Gebieten sich fürchten,

Welchen das römische Reich mit Fülle der Gaben beschenkt,

Nicht das geringe Geschenk von diesem Liede verachte,

Dir gefalle vielmehr das Bringen von Zinsen des Preises,

Welche die Letzte Dir zahlt in der Gandersheimer Herde,

Welche mit liebender Sorge von Deinen Vätern versammelt,

Dir ist schuldig zu dienen mit unablässigem Eifer.

Viele beschrieben vielleicht von Deinen Taten den Ruhmesglanz,

Und ihn wird noch später so mancher in Schriften verkünden;

Aber mir hat von diesen nicht einer ein Muster geboten,

Und kein früheres Buch mich über die Schreibart belehrt,

Sondern der Grund für das Werk ist bloß Ergebung des Herzens.

Sie nur riet, mich zu wagen ans Werk, vor dem es mich bangte,

Denn nicht klein war die Furcht, wenn Deine Taten ich priese,

Daß irrtümlich ich Falsches ergriffe, Unwahres erzählend.

Doch nicht riet mir dazu das böse Trachten des Herzens,

Noch auch täuscht ich mit Absicht, verschmähend die lautere Wahrheit.

Daß vielmehr es völlig sich so, wie beschrieben, verhalte

Sagten sie selber mir an, die mir zu beschreiben es brachten.

Nicht mißachte darum des Kaisers Gnade der Ehren,

Die einfältigen Sinns erwiesen ergebene Demut.

Und ob auch viel Bücher, die Dich gar würdig loben,

Später werden geschrieben, mit Recht nach Prüfung gefallend,

Möge darum dies Buch nicht sein im Range das letzte,

Das, wie jedermann weiß, nach keinem Vorbild geschrieben.

Und wenngleich Du besitzest das glänzende Reich des Augustus,

Möge Dir nicht mißfallen, wenn Du noch König genannt wirst,

Bis, nachdem ich den Preis vom Leben des Königs beendet,

In der richtigen Folge, vereint mit edlem Vortrag,

Ich vom anderen Szepter des Kaisers Zierde besinge…“

Niccolo Machiavelli

In Florenz wurde 1469 der große Staatslehrer, Dichter und Geschichtsschreiber Niccolo Machiavelli geboren und da dieser viele unserer großen deutschen Denker wie Johann Gottlieb Fichte, Friedrich Nietzsche oder Carl Schmitt beeinflußt hat, wollen wir seinen Geburtstag ein wenig mitfeiern (obwohl wir ihn ja auch den Italienern ganz und gar rauben könnten, Stichwort: Reichsitalien). Namentlich unser Fichte hat in seinen berühmten Reden an unsere deutsche Nation ausdrücklich auf Machiavelli bezogen und sogar eine kleine Abhandlung über diesen als Schriftsteller verfaßt. Besonders der Aufruf Machiavellis, Italien von den fremden Mächten zu befreien, hat es ihm angetan. Einen Denker feiert man wie die Dichter am Besten mit ihren Werken und so wollen wir es auch mit dem Machiavelli halten. Von den Vorteilen des Heidentums lasse ich den Machiavelli in seinen „Erörterungen über die erste Dekade des Titus Livius“ – kurz Discorsi genannt – erzählen (wobei er versucht dem Christentum eine goldene Brücke zum staatlichen und wehrhaften Dasein zu bauen): https://archive.org/details/errterungenberd00machgoog

„Beim Nachdenken über die Ursache der stärkeren Freiheitsliebe bei den Völkern jener alten als der neuen Zeiten, glaub ich, daß es eben die sei, die die geringere Tapferkeit der jetzigen Menschen veranlaßt, nämlich die Verschiedenheit unsrer Erziehung und der Erziehung der Alten, welche wiederum in der Verschiedenheit unserer und der alten Religion liegt; denn da unsre Religion uns die Wahrheit und den rechten Weg gezeigt hat, so hat sie uns gegen die Ehre der Welt gleichgültiger gemacht, wogegen die Heiden, die diese Ehre sehr hoch schätzten, und das höchste Gut in selbige setzten, in ihren Handlungen viel kühner waren. Man kann dieses auch aus vielen ihrer Einrichtungen sehen, und darf nur die Pracht ihrer Opfer mit der Demut der unsrigen vergleichen, bei denen eine mehr feine als glänzende Pracht herrscht, und keine Handlung vorgeht, die eine gewisse Wildheit oder Kühnheit erfordert. Außer der Pracht und Herrlichkeit der Gebräuche, kam noch die blutige und grausame Begehung der Opfer durch das Schlachten so vieler Tiere hinzu. Da nun dieser Anblick schrecklich war, so machte er die Leute auch kühn und furchtbar. Die alte Religion vergötterte nur solche Menschen, die in der Welt großen Ruhm erhalten, wie Befehlshaber der Armeen und Vorsteher von Republiken; unsre Religion dagegen hat mehr demütige und ein bloß betrachtendes Leben führende Menschen, als tätige Leute selig gesprochen. Ferner hat sie das höchste Gut in Demut, Unterwürfigkeit und Verachtung menschlicher Dinge gesetzt: Das höchste Gut der andern war großer Mut, Leibeskräfte und alles, was Menschen recht herzhaft zu machen fähig ist. Und erfordert gleich unsre Religion eine gewisse Stärke, so verlangt sie doch, daß man diese Stärke mehr durch größere Fähigkeit zum Leiden, als durch eine kühne Tat äußern soll. Diese Art zu leben scheint also die Welt schwach gemacht und bösartigen Menschen zur Heute hingegeben zu haben, die forthin in aller Sicherheit über sie herrschen, nachdem sie eingesehen, wie der große Haufen der Menschen, um in das Paradies zu kommen, mehr darauf bedacht ist, Beleidigungen zu ertragen, als Beleidigungen zu rächen. Scheint indessen gleich die Welt weibisch geworden, und der Himmel entwaffnet zu sein, so kommt doch dieses unfehlbar mehr von der Feigheit der Menschen her, die unsre Religion zum Vorteil des Müßiggangs, und nicht zum Vorteil der Tapferkeit ausgelegt haben. Denn wenn sie nur erwägen wollten, daß sie die Erhebung und Verteidigung des Vaterlandes zuläßt, so würden sie zugleich einsehen, daß sie von uns fordert, es zu lieben, es zu ehren, und uns in den Stand zu setzen, es verteidigen zu können. Dergleichen Erziehung und falsche Auslegungen sind also Schuld, daß man in der Welt nicht mehr so viel Republiken, wie zu alten Zeiten, sieht, und mithin auch unter den Völkern nicht mehr so viel Liebe zur Freiheit als damals antrifft…“

Manfred von Richthofen, unser roter Baron

„Er fuhr als ein grauses Verhängnis

Aus Ätherbläue und Wolkenritz,

Um seines Volkes Bedrängnis

Warf er den zürnenden Blitz.

Zum Kampf mit Feinden und Böen

Hat kein eitler Ruhm den Helden beschwingt,

Er war wie der Adler der Höhen

Der des Gottes Befehle vollbringt.

Mit ungebrochnem Gefieder

Das in Strömen sein Herzblut sein rotes

Trug er die Botschaft nieder. Gekränkt,

Hat im Tode den Flug noch gelenkt.

Wer diente, wer starb getreuer?

Sie fanden ihn starr, mit entseeltem Gesicht,

Aufrecht, die Hand noch ums Steuer,

Wie ein ehernes Denkmal der Pflicht.“

(Isolde Kurz)

Mit Fliegerhelden wie unserem Manfred von Richthofen bleibt unser deutscher Luftraum sauber von der feindlichen Luftwaffe. Daher muß dessen Geburtstag auch gebührend gefeiert werden und zwar mit reichlich Met. So wie immer. Mindestens 80 Feindflieger hat unser Manfred von Richthofen im Vierjährigen Krieg abgeschossen und dafür unter anderem den blauen Vierdienstorden Friedrichs des Großen eingeheimst. Zur Welt kam unser Roter Baron 1892 in Breslau und diente seit 1911 in unserem deutschen Heer. Von Hause aus war er Reiter und 1915 tauschte er sein Schlachtroß gegen ein Flugzeug ein. Schon 1917 erhielt er seine eigene Staffel, unsere legendäre Jagdstaffel XI und später sogar unser Jagdgeschwader I. Im Juni 1917 wurde er schwer verwundet und war für eine Weile außer Gefecht gesetzt. Rechtzeitig zum Unternehmen Michael kehrte er aber an Westfront zurück und fand dort den Heldentod. Als Schlesier darf das schlesische Landeslied „Mein Schlesierland“ bei der Geburtstagsfeier für unseren Manfred von Richthofen auf gar keinen Fall fehlen: https://www.youtube.com/watch?v=BFP01g095CQ

„Kehr ich einst zur Heimat wieder,

Früh am Morgen, wenn die Sonn‘ aufgeht.

Schau ich dann ins Tal hernieder,

Wo vor einer Tür ein Mädchen steht.

Da seufzt sie still, ja still und flüstert leise:

Mein Schlesierland, mein Heimatland,

So von Natur, Natur in alter Weise,

Wir sehn uns wieder, mein Schlesierland,

Wir sehn uns wieder am Oderstrand.

In dem Schatten einer Eiche,

Ja, da gab ich ihr den Abschiedskuß.

Schatz, ich kann nicht bei dir bleiben,

Weil, ja weil ich von dir scheiden muß.

Da seufzt sie still, ja still und flüstert leise:

Mein Schlesierland, mein Heimatland,

So von Natur, Natur in alter Weise,

Wir sehn uns wieder, mein Schlesierland,

Wir sehn uns wieder am Oderstrand.

Liebes Mädchen, laß das Weinen,

Liebes Mädchen, laß das Weinen sein.

Wenn die Rosen wieder blühen,

Ja dann kehr ich wieder bei dir ein.

Da seufzt sie still, ja still und flüstert leise:

Mein Schlesierland, mein Heimatland,

So von Natur, Natur in alter Weise,

Wir sehn uns wieder, mein Schlesierland,

Wir sehn uns wieder am Oderstrand.“

In seinem Panzerfliegerbuch „Der Rote Kampfflieger“ berichtet uns unser Manfred von Richthofen wie er unseren Oswald Boelcke getroffen hat und von diesen für die Jagdfliegerei begeister worden ist: https://archive.org/details/DerRoteKampfflieger

„Zeumer verpaßte sich in dieser Zeit einen Fokker-Eindecker, und ich konnte zusehen, wie er allein durch die Welt segelte. Die Champagne-Schlacht tobte. Die französischen Flieger machten sich bemerkbar. Wir sollten zu einem Kampfgeschwader zusammengestellt werden und fuhren am 1. Oktober 1915 nach. Im Speisewagen saß am Nebentisch ein junger unscheinbarer Leutnant. Es lag auch kein Grund für ihn vor, besonders aufzufallen, nur eine Tatsache stand fest: er war von uns allen der einzige, der bereits mal einen feindlichen Flieger abgeschossen hatte, und zwar nicht nur einen, sondern schon vier. Er war sogar mit Namen im Heeresbericht genannt. Er imponierte mir auf Grund seiner Erfahrungen ganz rasend. Ich konnte mir noch so große Mühe geben, ich hatte bis dahin noch immer keinen zur Strecke, jedenfalls war mir noch keiner anerkannt worden. Zu gerne hätte ich erfahren, wie dieser Leutnant Boelcke das nun eigentlich machte. So stellte ich an ihn die Frage: „Sagen Sie mal bloß, wie machen Sie’s denn eigentlich?“ Er lachte sehr belustigt, dabei hatte ich aber wirklich ernst gefragt. Dann antwortete er mir: „Ja, Herrgott, ganz einfach. Ich fliege eben ran und ziele gut, dann fällt er halt herunter.“ Ich schüttelte bloß den Kopf und meinte, das täte ich doch auch, bloß daß er eben bei mir nicht ’runterfiele. Der Unterschied war allerdings der, er flog Fokker und ich mein Großkampfflugzeug. Ich gab mir Mühe, diesen netten bescheidenen Menschen, der mir wahnsinnig imponierte, näher kennenzulernen. Wir spielten oft Karten zusammen, gingen spazieren, und ich fragte ihn aus. So reifte in mir der Entschluß: „Du mußt selber einen Fokker fliegen lernen, dann wird es vielleicht besser gehen.“ Mein Sinnen und Trachten ging nun dahin, zu lernen, selbst „den Knüppel zu führen“. Denn ich war bisher immer nur Beobachter gewesen. Es bot sich bald Gelegenheit, auf einer alten Klamotte in der Champagne zu schulen. Ich betrieb das mit großem Eifer und war nach fünfundzwanzig Schulflügen vor dem Alleinflug…“

Friedrich von Hardenberg, genannt Novalis

Mit unserem Novalis hat heute einer unserer großen deutschen Dichter und Denker der Romantik Geburtstag. Zur Welt kam er 1772 auf dem Schloß Oberwiederstedt. Im adligen Leben heißt unser Novalis nämlich Georg Philipp Friedrich von Hardenberg. Er bewegte sich im Umfeld unserer klassischer Dichter und Denker wie Schiller, Goethe, Herder, Schelling, Fichte und wird von unserer Karoline von Günderrode heimlich angehimmelt. Jung ging er von uns, unser Dichter wurde keine 30 Jahre alt. Ein paar schöne Dichtungen und Denkschriften hat er uns trotzdem hinterlassen. Die zweite Hymne des Dichters an die Nacht gibt dieser uns nun zum Besten: http://www.zeno.org/Literatur/M/Novalis/Gedichte/Hymnen+an+die+Nacht

„Muß immer der Morgen wiederkommen? Endet nie des Irdischen Gewalt? unselige Geschäftigkeit verzehrt den himmlischen Anflug der Nacht. Wird nie der Liebe geheimes Opfer ewig brennen? Zugemessen ward dem Lichte seine Zeit; aber zeitlos und raumlos ist der Nacht Herrschaft. – Ewig ist die Dauer des Schlafs. Heiliger Schlaf – beglücke zu selten nicht der Nacht Geweihte in diesem irdischen Tagewerk. Nur die Toren verkennen dich und wissen von keinem Schlafe, als den Schatten, den du in jener Dämmerung der wahrhaften Nacht mitleidig auf uns wirfst. Sie fühlen dich nicht in der goldnen Flut der Trauben – in des Mandelbaums Wunderöl, und dem braunen Safte des Mohns. Sie wissen nicht, daß du es bist der des zarten Mädchens Busen umschwebt und zum Himmel den Schoß macht – ahnden nicht, daß aus alten Geschichten du himmelöffnend entgegentrittst und den Schlüssel trägst zu den Wohnungen der Seligen, unendlicher Geheimnisse schweigender Bote.“

Ludwig van Beethovens Dritte Symphonie habe ich mir für unsere heutige Panzergeburtstagsfeier ausgesucht… https://www.youtube.com/watch?v=sbHD189DAp0