Die Schlacht bei Dettingen

Ermutigt vom Handstreich Friedrichs des Großen versuchte der bayrische Herzog Karl sich zum deutschen Kaiser aufzuwerfen und fand in den Galliern einen Verbündeten den gegen die habsburgische Erbtochter Maria Theresia. Diese gedachte aber keinesfalls ihr väterliches Erbe aufzugeben oder gar auf den deutschen Thron zugunsten der Wittelsbacher zu verzichten. Schnell erlag Bayern ihren Truppen. Doch die tückischen Gallier wollten sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, eine Handpuppe zum deutschen Kaiser zu machen. Ihr Heer marschierte mit 50,000 Mann am Main auf. Ihm entgegen trat ein kaiserliches Heer unter dem Kurfürsten Georg von Hannover. Vernichtend war die Niederlage der Gallier zwar nicht – 4000 Mann Verlust gegen 3000 auf unserer Seite – aber dennoch reichte es den Welschen um sich über den Rhein zurückzuziehen. „Die Wacht am Rhein“ habe ich mir für unsere heutige Panzersiegesfeier ausgesucht, fand die Schlacht auch am Main statt: https://www.bitchute.com/video/hlaDJ1VtBNsV

„Es braust ein Ruf wie Donnerhall,

wie Schwertgeklirr und Wogenprall:

Zum Rhein, zum Rhein, zum deutschen Rhein!

Wer will des Stromes Hüter sein?

Lieb Vaterland, magst ruhig sein,

lieb Vaterland, magst ruhig sein:

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Durch Hunderttausend zuckt es schnell,

und aller Augen blitzen hell:

der deutsche Jüngling, fromm und stark,

beschirmt die heilige Landesmark.

Lieb Vaterland, magst ruhig sein,

lieb Vaterland, magst ruhig sein:

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Er blickt hinauf in Himmelsauen,

wo Heldengeister niederschaun,

und schwört mit stolzer Kampfeslust:

„Du, Rhein, bleibst deutsch wie meine Brust!“

Lieb Vaterland, magst ruhig sein,

lieb Vaterland, magst ruhig sein:

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Und ob mein Herz im Tode bricht,

wirst du doch drum ein Welscher nicht.

Reich wie an Wasser deine Flut

ist Deutschland ja an Heldenblut.

Lieb Vaterland, magst ruhig sein,

lieb Vaterland, magst ruhig sein:

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

So lang ein Tropfen Blut noch glüht,

noch eine Faust den Degen zieht,

und noch ein Arm die Büchse spannt,

betritt kein Feind hier deinen Strand.

Lieb Vaterland, magst ruhig sein,

lieb Vaterland, magst ruhig sein:

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Der Schwur erschallt, die Woge rinnt,

die Fahnen flattern hoch im Wind:

Zum Rhein, zum Rhein, am deutschen Rhein!

Wir alle wollen Hüter sein!

Lieb Vaterland, magst ruhig sein,

lieb Vaterland, magst ruhig sein:

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

So führe uns, du bist bewährt;

In Gottvertrauen greif’ zu dem Schwert,

Hoch Wilhelm! Nieder mit der Brut!

Und tilg‘ die Schmach mit Feindesblut!

Lieb Vaterland, magst ruhig sein,

lieb Vaterland, magst ruhig sein:

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!“

In epischer Breite nachzulesen gibt es die Geschichte der Schlacht von Dettingen bei unserem Gelehrten Wilhelm Steiner („Beschreibung der Schlacht bei Dettingen am 27ten Juni 1743“) – ich beginne mit der Vorgeschichte: https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb10408703

„Die am 27. Juni 1743, unweit dem, zwischen Aschaffenburg und Seligenstadt, nahe am rechten Mainufer gelegenen, königlich bayerischen Postorte Dettingen, zwischen den alliierten Österreichern, Engländern und Hannoveranern einerseits, und andernseits den Franzosen vorgefallene Schlacht, verdient hier als ein Beitrag zur Geschichte der untern Maingegend, eine ausführliche Erzählung. Für die Bewohner von Seligenstadt, des ehemaligen Freigerichts und der ganzen Umgegend, hat sie, von der in Volkssagen noch vieles erzählt wird, ein besonderes Interesse, abgesehen davon, dass diese entscheidende Begebenheit in der europäischen Geschichte einen nicht unbedeutenden Platz einnimmt. Es dürfte daher keine überflüssige Arbeit sein, ich manches, was kürzlich verstorbene Zeugen von dieser, vor 91 Jahren vorgefallenen Schlacht wussten, oder was aus nahen Traditionen zu uns, nicht unglaublich gekommen ist, mit vorhandenen Zeitungs- und andern gedruckten Nachrichten vereinige, und mit möglichster Vollständigkeit dem Gedächtnisse aufbewahre. Dazu füge ich einen, bis jetzt noch unbekannten, Plan, welchen der Abt und Pfarrer Hyakinth Buchner zu Seligenstadt, als Augenzeuge entwarf, und in das dortige Pfarrbach einzeichnete. Wie sich diese Begebenheit an die Geschichte damaliger Zeit knüpft, will ich hier zur besseren Verständigung nur kurz berühren. Kaiser Karl VI. hatte bei Ermangelung männlicher Deszendenz, seiner einzigen Tochter Maria Theresia, durch einen feierlichen von den meisten europäischen Höfen bewilligten Vertrag – pragmatische Sanktion – die Erbfolge in seinen Ländern zugesichert. Nach seinem Tode den 20. Oktober 1740 – traten Karl Albrecht Kurfürst von Bayern und König Friedrich der Grosse, jener mit Ansprüchen auf die österreichischen Erbländer, dieser mit solchen auf verschiedene schlesische Fürstentümer gegen die Erbin auf‘; auch Spanien, Frankreich und Sachsen machten Forderungen. Schon rückte Friedrich der Grosse am 17. Dezember 1740 in Schlesien ein, und bewirkte durch glückliche Fortschritte den für ihn vorteilhaften Frieden zu Breslau, am 28. Juli 1742. Mittlerweile hatte Karl Albrecht, mit Hilfe der. Franzosen, Oberösterreich und Böhmen erobert, und hier sich als König huldigen lassen. Bayerns Glück schien einen großen Aufschwung zu nehmen; Karl Albrecht ließ sich am 12. Februar 1742 zu Frankfurt als Kaiser krönen. Damals war aber nur noch allein Frankreich mit ihm im Bunde, denn Sachsen war abgetreten, und Spanien zu entfernt und untätig. Mit Hilfe der Ungarn hatte inzwischen Maria Theresia Oberösterreich wieder erobert, und die in Böhmen stehenden Franzosen mussten sich mit großem Verluste zurückziehen, ja seit dem Jahre 1743 war sogar Bayern in österreichischen Händen, und England sagte der Kaiserin Hilfe zu. Mit dem Frühjahr 1743 stand daher zur Hilfe des bedrängten Kaisers, unter Marschall Herzogs von Noailles Anführung, ein neues, wohlgerüstetes französisches Heer von 50,000 Mann am Rheine, und zu gleicher Zeit kam König Georg II. von England, in Begleitung seines Sohnes, des Herzogs von Cumberland mit einer Armee auf deutschem Boden an; in seinem Solde und Zuge befanden sich hessen-kasselische, braunschweig-lünneburgische Trappen, zusammen gegen 45,000 Mann. Seit dem Monat April geschahen beider Armeen Bewegungen gegen den Main bin; etwas früher lagerten schon die Franzosen bei Großgerau, Rüsselsheim, bei Frankfurt und Seligenstadt herauf. Am 16. Juni sah man die Engländer, Hannoveraner etc. bei Höchst, unweit Frankfurt, ankommen, und Lager beziehen, welche sie aber bald wieder verließen, um mehr aufwärts bei Dörnigheim in ein anderes zu rücken. Dort brachen sie am 17. wieder auf, und gingen mit Zurücklassung einiger Brigaden lünneburgischer, hessischer und hannöverischer Truppen nach Aschaffenburg aufwärts, immer am rechten Mainufer marschierend. Bei dieser Stadt schlugen sie dies- und jenseits ihre Lager auf, vermutlich um den Franzosen in Besetzung der dortigen Brücke zuvorzukommen, nach andern Nachrichten, um, den Feind am linken Mainufer zurückdrängend, nach Bayern gegen ein anderes, von dem Herzog von Broglio befehligtes, französisches Heer zu ziehen, damit des Kaisers und der Franzosen Absicht, Österreich wieder zu erobern, vereitelt werde. Ihren Zweck erreichten die Alliierten schon bei Dettingen, daher ist auch diese Schlacht entscheidend, und der Sieg über die Franzosen höchst einflussreich gewesen…“

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