Die Schlacht von Mollwitz

Der Jahrestag der Schlacht von Mollwitz (1741). Ich mag die Bürgerkriege nicht und daher gibt es bei der Siegesfeiern auch keinen Schlachtgesang oder Kriegslied von mir. Stattdessen gibt es dan deutsche Requiem von unserem Tondichter Brahms zu hören: https://www.youtube.com/watch?v=D_dxlS87yrw Gefochten haben bei Mollwitz 22,000 Preußen unter Friedrich dem Großen gegen 19,000 Österreicher unter dem Grafen von Neipperg. Gekostet hat das Ganze unsere Preußen 4600 Verwundete und Gefallene und unsere Österreicher 4300 Mann. In der Folge konnte Friedrich der Große den Großteil von unserem deutschen Herzogtum Schlesien erobern und Preußen einverleiben… Der ganze Schlamassel hätte so leicht vermieden werden können: Kaiser Karl der Sechste und der preußische Soldatenkönig Friedrich-Wilhelm I. hätten ihren Kindern Friedrich und Maria Theresia einfach nur die Ehe verordnen müssen. Gemeinsam hätten unsere Preußen und Österreicher unser altes deutsches Reich erneuern und die Gallier und anderen auswärtigen Mächte in ihre Schranken weisen können – in Spanien hat das mit Isabella von Kastilien und Ferdinand von Aragon auch geklappt. So aber hätte der unselige Streit der Häuser Hohenzollern und Habsburg beziehungsweise Lothringen unser deutsches Volk beinahe zerstört. Anstatt ihre Kräfte gegen Napoleon zu vereinigen, sahen die beiden Streithähne der Vernichtung des jeweils anderen untätig zu… Die Vorgeschichte der Schlacht lese ich bei Friedrich dem Großen vor: http://friedrich.uni-trier.de/de/volz/2/9

„Am folgenden Tage (6. April) langte das Häuflein von dreizehn Bataillonen und fünfzehn Schwadronen nach recht beschwerlichem Marsche in Falkenberg an. Dort traf vom Obersten Stechow, der die Brücke bei Sorge mit vier Bataillonen deckte, die Meldung ein, daß der Feind sich am andern Flußufer verschanzte und schon ziemlich lebhaft auf die Preußen feuerte. Markgraf Karl marschierte sogleich mit vier Bataillonen auf Sorge und berichtete dem König, daß Lentulus auf dem andern Neißeufer mit 50 Schwadronen stände und den Übergang völlig unmöglich machte, weil das Gelände zu schmal sei, um sich zu entwickeln. Die Marschrichtung mußte also verändert werden. Man schlug den Weg nach Michelau ein, wo eine andre Brücke über die Neiße führte und wo General Marwitz schon mit den Truppen stand, die aus den Schweidnitzer Quartieren und von der Einschließung von Brieg herbeigezogen waren. Die Brücke bei Sorge wurde ungesäumt abgebrochen, und am Abend vereinigten sich alle diese verschiedenen Korps mit dem König. Am nächsten Tage (8. April) ging das Heer bei Michelau über die Neiße, in der Absicht, auf Grottkau zu marschieren. Ein Kurier, der durch diese Stadt gekommen war, traf bei dem König ein, sodaß dieser nichts besorgte. Ein dichtes Schneegestöber verfinsterte die Luft und trübte die Aussicht. Man marschierte immer weiter. Die Husaren der Vorhut kamen in das Dorf Leipe, das auf dem Wege liegt, und stießen unerwartet auf ein feindliches Husarenregiment, das dort kantonnierte. Die Preußen machten vierzig Gefangene, teils zu Fuß, teils zu Pferde. Von ihnen erfuhr man, daß Neipperg vor etwa einer halben Stunde Grottkau eingenommen hätte. Ein Leutnant Mützschefahl hatte sich dort mit 60 Mann drei Stunden lang gegen die ganze österreichische Armee verteidigt. Ferner sagten die Überläufer aus, daß der Feind am nächsten Tage nach Ohlau marschieren würde, um das schwere Geschütz fortzunehmen, das der König dort untergebracht hatte. Auf diese Nachricht wurden die verschiedenen, sämtlich in Marsch befindlichen Kolonnen der Armee zusammengezogen. Der König teilte sein Heer in vier Divisionen, die in vier nahe liegenden Dörfern kantonnierten, sodaß sie sich binnen einer Stunde vereinigen konnten. Er legte sein Hauptquartier in die Dörfer Pogarell und Alzenau und schickte von dort mehrere Offiziere an die Besatzung von Ohlau, um sein Anrücken zu melden und zwei Kürassierregimenter, die in der Nähe angekommen waren, an sich zu ziehen. Aber wegen der feindlichen Streifkorps, die die Gegend unsicher machten, konnte keiner dieser Offiziere nach Ohlau gelangen. Am anderen Tage (9. April) fiel der Schnee so dicht, daß man kaum zwanzig Schritte weit sehen konnte. Jedoch erfuhr man, daß der Feind sich Brieg genähert hätte. Dauerte das schlechte Wetter fort, so wurde die Lage der Preußen immer schlimmer. Die Lebensmittel fingen an knapp zu werden. Man mußte Ohlau zu Hilfe kommen, und im Fall eines Mißerfolges stand kein Rückzug offen. Aber das Glück ersetzte den Mangel an Vorsicht…“

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