Die Erstürmung der Düppeler Schanzen

„Düppler Schanzen schwer errungen

unserer Waffen Ehrenplatz

euch sei jubelnd heut gesungen

unsrer Lieder schönster Schatz

Düppel ist in unsrer Hand

freue dich, mein Vaterland

Wenn auch vieles Blut geflossen

in der wackren Heldenschar

Manches Auge sich geschlossen

eines stehet fest und klar

Düppel ist in unsrer Hand

freue dich, mein Vaterland

Deutsche Brüder hoch im Norden

stimmt in unsern Jubel ein

euer Land ist frei geworden

Freie Deutsche sollt ihr sein

Düppel ist in unsrer Hand

halt es fest, mein Vaterland“

Die Düppeler Schanzen wurden am heutigen Tag (1864) von unserem Prinzen Friedrich Karl von Preußen erstürmt und damit die Befreiung unserer deutschen Herzogtümer Schleswig und Holstein eingeläutet, die natürlich auf ewig ungeteilt bleiben müssen. Zwar standen unseren 37,000 preußischen Recken nur 11,000 Dänen gegenüber, aber diese hatten sich in einer stark befestigten Feldstellung verschanzt und überhaupt zählen die Dänen ohnehin zu den streitbaren Völkerschaften, weshalb man über diese auch schon mal in der Überzahl siegen darf. Zwar haben unsere – zum Glück sehr seltenen – Kriege gegen die Skandinavier immer den Hauch des Bruderkampfes, aber man kann ja der lieben Verwandtschaft deswegen nicht alles durchgehen lassen… Der liebe Krieg ist ja bekanntlich die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln. In diesem Fall der Bismarckschen Politik und daher erläutert uns unser Eiserner Kanzler Otto von Bismarck in seinen Gedanken und Erinnerungen, was es mit dem Dänischen Krieg von 1864 genau auf sich hat: http://www.zeno.org/Geschichte/M/Bismarck,+Otto+von/Gedanken+und+Erinnerungen

„Zu meinem Nachfolger in Paris war Graf Robert von der Goltz ernannt worden, der seit 1855 Gesandter in Athen, Konstantinopel und Petersburg gewesen war. Meine Erwartung, daß das Amt ihn diszipliniert, der Übergang von der schriftstellerischen zu einer geschäftlichen Tätigkeit ihn praktischer, nüchterner gemacht und die Berufung auf den derzeit wichtigsten Posten der preußischen Diplomatie seinen Ehrgeiz befriedigt haben würde, sollte sich nicht sogleich und nicht völlig erfüllen. Am Ende des Jahres 1863 sah ich mich zu einer schriftlichen Erörterung mit ihm genötigt, die leider nicht vollständig in meinem Besitz ist; von seinem Briefe vom 22. Dezember, welcher den unmittelbaren Anlaß dazu gab, ist nur ein Bruchstück vorhanden, und in der Abschrift meiner Antwort fehlt der Eingang. Aber auch so hat dieselbe ihren Wert als Schilderung der damaligen Situation und als Beleuchtung der daraus hervorgegangenen Entwicklung. „Berlin, den 24. Dezember 1863 Was die dänische Sache betrifft, so ist es möglich, daß der König zwei auswärtige Minister habe, das heißt daß der wichtigste Posten in der entscheidenden Tagesfrage eine der ministeriellen Politik entgegengesetzte Immediat bei dem Könige vertrete. Die schon übermäßige Friktion unsrer Staatsmaschine kann nicht noch gesteigert werden. Ich vertrage jeden mir gegenüber geübten Widerspruch, sobald er aus so kompetenter Quelle wie die Ihrige hervorgeht; die Beratung des Königs aber in dieser Sache kann ich amtlich mit Niemandem teilen, und ich müßte, wenn Seine Majestät mir dies zumuten sollte, aus meiner Stellung scheiden. Ich habe dies dem Könige bei Vorlesung eines Ihrer jüngsten Berichte gesagt; Seine Majestät fand meine Auffassung natürlich, und ich kann nicht anders als an ihr festhalten. Berichte, welche nur die ministeriellen Anschauungen widerspiegeln, erwartet Niemand; die Ihrigen sind aber nicht mehr Berichte im üblichen Sinne, sondern nehmen die Natur ministerieller Vorträge an, die dem König die entgegengesetzte Politik von der empfehlen, welche er mit dem gesamten Ministerium im Konzil selbst beschlossen und seit vier Wochen befolgt hat. Eine, ich darf wohl sagen scharfe, wenn nicht feindselige Kritik dieses Entschlusses ist aber ein anderes Ministerprogramm und nicht mehr ein gesandtschaftlicher Bericht. Schaden kann solche kreuzende Auffassung allerdings, ohne zu nützen; denn sie kann Zögerungen und Unentschiedenheiten hervorrufen, und jede Politik halte ich für eine bessere als eine schwankende. Ich gebe Ihnen die Betrachtung vollständig zurück, daß eine „an sich höchst einfache Frage preußischer Politik“ durch den Staub, den die dänische Sache aufrührt, durch die Nebelbilder, welche sich an dieselbe knüpfen, verdunkelt wird. Die Frage ist, ob wir eine Großmacht sind oder ein deutscher Bundesstaat, und ob wir, der ersteren Eigenschaft entsprechend, monarchisch oder, wie es in der zweiten Eigenschaft allerdings zulässig ist, durch Professoren, Kreisrichter und kleinstädtische Schwätzer zu regieren sind. Die Jagd hinter dem Phantom der Popularität „in Deutschland“, die wir seit den vierziger Jahren betrieben, hat uns unsre Stellung in Deutschland und in Europa gekostet, und wir werden sie dadurch nicht wiedergewinnen, daß wir uns vom Strome treiben lassen in der Meinung, ihn zu lenken, sondern nur dadurch, daß wir fest auf eignen Füßen stehen und zuerst Großmacht, dann Bundesstaat sind. Das hat Österreich zu unserm Schaden stets als richtig für sich anerkannt, und es wird sich von der Komödie, die es mit deutschen Sympathien spielt, nicht aus seinen europäischen Allianzen, wenn es überhaupt solche hat, herausreißen lassen. Gehen wir ihm zu weit, so wird es scheinbar noch eine Weile mitgehen, namentlich mitschreiben, aber die 20 Prozent Deutsche, die es in seiner Bevölkerung hat, sind kein in letzter Instanz zwingendes Element, sich von uns wider eignes Interesse fortreißen zu lassen. Es wird im geeigneten Momente hinter uns zurückbleiben und seine Richtung in die europäische Stellung zu finden wissen, sobald wir dieselbe aufgeben. Die Schmerling’sche Politik, deren Seitenstück Ihnen als Ideal für Preußen vorschwebt, hat ihr Fiasko gemacht. Unsre von Ihnen im Frühjahr sehr lebhaft bekämpfte Politik hat sich in der polnischen Sache bewährt, die Schmerling’sche bittere Früchte für Österreich getragen. Ist es denn nicht der vollständigste Sieg, den wir erringen konnten, daß Österreich zwei Monate nach dem Reformversuch froh ist, wenn von demselben nicht mehr gesprochen wird und mit uns identische Noten an seine früheren Freunde schreibt, mit uns seinem Schoßkinde, der Bundestags-Majorität, drohend erklärt, es werde sich nicht majorisieren lassen? Wir haben diesen Sommer erreicht, wonach wir 12 Jahre lang vergebens strebten, die Sprengung der Bregenzer Koalition, Österreich hat unser Programm adoptiert, was es im Oktober v. J. öffentlich verhöhnte; es hat die preußische Allianz statt der Würzburger gesucht, empfängt seine Beihilfe von uns, und wenn wir ihm heut den Rücken kehren, so stürzen wir das Ministerium. Es ist noch nicht dagewesen, daß die Wiener Politik in diesem Maß en gros et en détail von Berlin aus geleitet wurde. Dabei sind wir von Frankreich gesucht, Fleury bietet mehr, als der König mag; unsre Stimme hat in London und Petersburg das Gewicht, was ihr seit 20 Jahren verloren war; und das acht Monate, nachdem Sie mir die gefährlichste Isolierung wegen unsrer polnischen Politik prophezeiten. Wenn wir jetzt den Großmächten den Rücken drehen, um uns der in dem Netze der Vereinsdemokratie gefangenen Politik der Kleinstaaten in die Arme zu werfen, so wäre das die elendste Lage, in die man die Monarchie nach Innen und Außen bringen könnte. Wir würden geschoben statt zu schieben; wir würden uns auf Elemente stützen, die wir nicht beherrschen und die uns notwendig feindlich sind, denen wir uns aber auf Gnade oder Ungnade zu ergeben hätten. Sie glauben, daß in der „deutschen öffentlichen Meinung“, Kammern, Zeitungen und so weiter irgend etwas steckt, was uns in einer Unions- oder Hegemonie-Politik stützen und helfen könnte. Ich halte das für einen radikalen Irrtum, für ein Phantasiegebilde. Unsre Stärkung kann nicht aus Kammern- und Preßpolitik, sondern nur aus waffenmäßiger Großmachtspolitik hervorgehen, und wir haben nicht nachhaltiger Kraft genug, um sie in falscher Front und für Phrasen und Augustenburg zu verpuffen. Sie überschätzen die ganze dänische Frage und lassen sich da durch blenden, daß dieselbe das allgemeine Feldgeschrei der Demokratie geworden ist, die über das Sprachrohr von Presse und Vereinen disponiert und diese an sich mittelmäßige Frage zum Moussieren bringt. Vor zwölf Monaten hieß es zweijährige Dienstzeit, vor acht Monaten Polen, jetzt Schleswig-Holstein. Wie sahen Sie selbst die europäische Lage im Sommer an? Sie fürchteten Gefahren jeder Art für uns und haben in Kissingen kein Hehl gemacht über die Unfähigkeit unsrer Politik; sind denn nun diese Gefahren durch den Tod des Königs von Dänemark plötzlich geschwunden, und sollen wir jetzt an der Seite von Pfordten, Coburg und Augustenburg, gestützt auf alle Schwätzer und Schwindler der Bewegungspartei, plötzlich stark genug sein, alle vier Großmächte zu brüskieren, und sind letztere plötzlich so gutmütig oder so machtlos geworden, daß wir uns dreist in jede Verlegenheit stürzen können, ohne etwas von ihnen zu besorgen zu haben?“

Da mit der Erstürmung der Düppeler Schanzen unser deutscher Belt vom Dänenjoch befreit worden ist, darf das Deutschlandlied niemals nicht bei unserer heutigen Siegesfeier fehlen! https://www.youtube.com/watch?v=1_AQjNBVYFk

„Deutschland, Deutschland über alles,

Über alles in der Welt,

Wenn es stets zu Schutz und Trutze

Brüderlich zusammenhält,

Von der Maas bis an die Memel,

Von der Etsch bis an den Belt –

Deutschland, Deutschland über alles,

Über alles in der Welt!

Deutsche Frauen, deutsche Treue,

Deutscher Wein und deutscher Sang

Sollen in der Welt behalten

Ihren alten schönen Klang,

Uns zu edler Tat begeistern

Unser ganzes Leben lang –

Deutsche Frauen, deutsche Treue,

Deutscher Wein und deutscher Sang!

Einigkeit und Recht und Freiheit

Für das deutsche Vaterland!

Danach lasst uns alle streben

Brüderlich mit Herz und Hand!

Einigkeit und Recht und Freiheit

Sind des Glückes Unterpfand –

Blüh im Glanze dieses Glückes,

Blühe, deutsches Vaterland!“

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