Ulrich von Hutten

Im Jahre 1488 wurde auf der Burg Steckelberg im Hessenland unser großer deutscher Ritter, Gelehrter und Dichter Ulrich von Hutten geboren. Von seiner Familie eigentlich zu einer geistlichen Laufbahn bestimmt, wandte er sich der Gelehrsamkeit und der Dichtkunst zu und führte ein ziemlich unstetes Leben als fahrender Ritter. Von unserem alten Kaiser Maximilian I. wurde er mit der Dichterkrone ausgezeichnet und erblickte in der Lutherschen Reformation eine Möglichkeit unser deutsches Vaterland vom schädlichen Einfluß des Papsttums zu befreien. In seinem Arminius verherrlichte er unseren Hermann den Cherusker und gerne hätte ich aus diesem ein Stück zu Ehren unseres Dichters vorgetragen, aber leider habe ich gerade keine deutsche Textfassung zur Hand. Daher suche ich mir Huttens Gedicht „Die Wahrheit ist von neuem gborn“ zur Feier seines Geburtstages aus:

„Die Wahrheit ist von neuem gborn,

Und hat der Btrug sein Schein verlorn,

Des sag Gott jeder Lob und Ehr,

Und acht nit fürter Lugen mehr.

Ja, sag ich, Wahrheit was verdruckt,

Ist wieder nun herfür geruckt.

Des sollt man billich genießen Lohn,

Die darzu haben Arbeit gton.

Dann vielen es zu Nutz erscheußt,

Wiewohl es manchen auch verdreußt.

Die faulen Pfaffen lobents nit.

Darumb ich jeden Frommen bitt,

dass er gemeinen Nutz bedenk

Und kehr sich nit an lose Schwänk.

Es ist doch je ein Papst nit Gott,

Dann auch ihm ist gewiss der Tod.

Ach, fromme Teutschen, halt ein Rat,

Das nun so weit gegangen hat,

dass nit geh wieder hinter sich.

Mit Treuen habs gefordert ich,

Und bgehr des anders keinen Genieß,

Dann, wo mir geschäh deshalb Verdrieß,

dass man mit Hilf mich nit verlass.

So will auch ich geloben, dass

Von Wahrheit ich will niemer lan,

Das soll mir bitten ab kein Mann.

Auch schafft zu stillen mich kein Wehr,

Kein Bann, kein Acht, wie fast und sehr

Man mich darmit zu schrecken meint,

Wiewohl mein fromme Mutter weint,

Do ich die Sach hätt gfangen an.

Gott wöll sie trösten, es muss gahn,

Und sollt es brechen auch vorm End.

Wills Gott, so mags nit werden gwend,

Darumb will brauchen Füß und Händ.“

Zu Ehren unseres Ulrich von Hutten lasse ich Richard Wagners „Lohengrin“ erklingen… https://www.youtube.com/watch?v=LngdfBW7rPw

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