Feldmarschall Karl Philipp zu Schwarzenberg

Wie im Falle Albrechts von Wallensteins müßten wir Panzertiere uns beim Feldmarschall Karl Philipp zu Schwarzenberg fragen, ob er nun ein Tscheche oder Deutscher sei. Doch haben uns die Altvorderen diese Entscheidung abgenommen, indem sie unseren Feldmarschall zu Schwarzenberg in die Regensburger Walhalla aufnahmen. In alter Zeit wurden dort nämlich nur Männer und Frauen deutschen Blutes aufgenommen, weshalb der Nichtdichter H. Schweine draußen bleiben mußte… Das Licht der Welt erblickte unser Feldmarschall zu Schwarzenberg 1771 in unserer alten deutschen Reichshauptstadt Wien. Seine kriegerische Laufbahn begann er 1788 bei den lothringischen Haustruppen und erlebte seine Feuertaufe im Türkenkrieg. Im Jahre 1792 brach der lange Gallierkrieg aus, in welchem Napoleon zu unserem Alptraum wurde. Bis 1800 waren die Kämpfe allerdings wechselhaft und noch so manchen Sieg errangen wir Deutschen über die Gallier. In diesen Kämpfen zeichnete sich unser Feldmarschall zu Schwarzenberg – namentlich bei Würzburg und Hohenlinden – aus. Er stieg daher schnell im österreichischen Heer auf, wobei ihm seine hohe Geburt sicherlich auch nicht gerade geschadet hat. Bei Ulm führte unser Feldmarschall zu Schwarzenberg unseren rechten Flügel und konnte sich mit einem Teil seiner Truppen aus Macks Unglück retten. Im Jahre 1809 focht er in der Schlacht von Wagram und mußte 1812 die österreichischen Hilfstruppen gegen die Russen führen. Im Jahre 1813 erhielt er den Oberbefehl aller verbündeten Heere gegen Napoleon, wurde aber bei Dresden von diesem geschlagen. Allerdings nicht vernichtend und so konnte er dessen Monty Vandamme bei Kulm besiegen und daher den gallischen Wüterich bei Leipzig zum Entscheidungskampf stellen. Drei Tage dauerte die Schlacht, welche unser Feldmarschall von Blücher mit seiner Schlesischen Armee für uns entschied. Im Jahr 1814 darauf begann unser Gegenangriff auf Gallien. Bei Bar, Arcis und Paris siegte unser Feldmarschall zu Schwarzenberg selbst, bei Rothiere und Laon unser Feldmarschall von Blücher. Nach dem Verlust seiner Hauptstadt mußte Napoleon abdanken und nach Elba in die Verbannung gehen. Doch wollte es der gallische Wüterich 1815 noch einmal wissen und hatte es dabei so eilig, daß unser Feldmarschall zu Schwarzenberg mit seinen österreichischen Truppen vor der Schlacht bei Belle-Alliance gar nicht mehr auf dem gallischen Kriegsschauplatz angekommen ist… An Orden heimste unser Feldmarschall zu Schwarzenberg das Goldene Vlies, den Theresienorden und den Schwarzen Adlerorden. Sein häusliches Glück fand er 1799 mit der Gräfin Anna von hohenfeld. Drei Söhne vergönnten die Nornen dem Paar. Die Wacht am Rhein hat sich unser Feldmarschall zu Schwarzenberg für seine langen Kämpfe gegen die Gallier wahrlich zum Wiegenfest verdient: https://www.bitchute.com/video/hlaDJ1VtBNsV

„Es braust ein Ruf wie Donnerhall,

wie Schwertgeklirr und Wogenprall:

Zum Rhein, zum Rhein, zum deutschen Rhein!

Wer will des Stromes Hüter sein?

Lieb Vaterland, magst ruhig sein,

lieb Vaterland, magst ruhig sein:

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Durch Hunderttausend zuckt es schnell,

und aller Augen blitzen hell:

der deutsche Jüngling, fromm und stark,

beschirmt die heilige Landesmark.

Lieb Vaterland, magst ruhig sein,

lieb Vaterland, magst ruhig sein:

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Er blickt hinauf in Himmelsauen,

wo Heldengeister niederschaun,

und schwört mit stolzer Kampfeslust:

„Du, Rhein, bleibst deutsch wie meine Brust!“

Lieb Vaterland, magst ruhig sein,

lieb Vaterland, magst ruhig sein:

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Und ob mein Herz im Tode bricht,

wirst du doch drum ein Welscher nicht.

Reich wie an Wasser deine Flut

ist Deutschland ja an Heldenblut.

Lieb Vaterland, magst ruhig sein,

lieb Vaterland, magst ruhig sein:

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

So lang ein Tropfen Blut noch glüht,

noch eine Faust den Degen zieht,

und noch ein Arm die Büchse spannt,

betritt kein Feind hier deinen Strand.

Lieb Vaterland, magst ruhig sein,

lieb Vaterland, magst ruhig sein:

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Der Schwur erschallt, die Woge rinnt,

die Fahnen flattern hoch im Wind:

Zum Rhein, zum Rhein, am deutschen Rhein!

Wir alle wollen Hüter sein!

Lieb Vaterland, magst ruhig sein,

lieb Vaterland, magst ruhig sein:

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

So führe uns, du bist bewährt;

In Gottvertrauen greif’ zu dem Schwert,

Hoch Wilhelm! Nieder mit der Brut!

Und tilg‘ die Schmach mit Feindesblut!

Lieb Vaterland, magst ruhig sein,

lieb Vaterland, magst ruhig sein:

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!“

In epischer Breite nachzulesen gibt es die Geschichte von unseren Feldmarschall zu Schwarzenberg bei unserem Anton Prokesch von Osten. „Denkwürdigkeiten aus dem Leben des Feldmarschalls Fürsten Karl zu Schwarzenberg“ nannte er sein Werk und daraus lese ich euch von der Schlacht bei Arcis vor: https://reader.digitale-sammlungen.de//de/fs1/object/display/bsb11236312_00001.html

„Das Treffen von Arcis entschied anders. Auf die erste Nachricht am 19. von dem Anmarsche des Feindes, vermutete der Fürst, dass dieser nicht erst den Übergang der Aube zu erzwingen die Absicht habe; sondern durch das Vordringen auf dem rechten Ufer über Brienne, ihn zum Rückzuge nötigen wolle. Alle Teile des Hauptheeres erhielten daher die Bestimmung, auf dem schon einmal durch Blut und Sieg geweihten Felde von Brienne sich zu sammeln, und dort zum Schlagen bereit zu sein. Aber noch an diesem Tage brach Napoleon gegen den andern Flügel der Verbündeten los, erzwang den Übergang, und in der Nacht rückte er mit seinen gesamten Streitkräften auf das linke Ufer. – Schwarzenberg fasste in diesem am wenigsten erwarteten Falle augenblicklich den Entschluss, seine Truppen nicht rückwärts der Aube zu vereinigen, sondern diese Vereinigung vorwärts zu bewirken. Und dieser Entschluss ist die Ursache, warum Napoleon nicht vereinzelte Heeresteile, wie er hoffte, vor sich fand, sondern, während er angreifen wollte, sich selbst von dem Fürsten mit vereinigten Kräften an gegriffen sah. Eingeengt um Arcis, die Aube im Rücken, war der französische Kaiser bald gezwungen, seinen Angriffsplan aufzugeben, und nach Verlust an Zeit und Kraft wieder über den Fluss zurückzugehen. Abermals überzeugt, und zwar durch eine bedeutende Niederlage, dass er den Fürsten nicht überraschen, nicht zu einem übereilten Schlage verlocken könne, kam er jetzt wieder auf einen seiner früheren Entschlüsse zurück: auf einen Entschluss, den er bis jetzt stets wieder verlassen hatte, – vermutlich weil er die Entscheidung zu lange hinaussetzte, – obwohl an sich nicht ohne vielversprechende Seiten, dennoch seiner Gegenwehr endlich das Ziel setzte. Er beschloss nämlich sich auf die Verbindungslinie des Hauptheeres zu werfen, die Verbündeten an ihren innern Seiten aufzurollen, und durch Überflügelung zum Rückzug zu zwingen: eine Bewegung eben so kühn als klug, aber gegen einen gewöhnlichen General, oder auf den lähmenden Einfluss vieler Köpfe berechnet. Das durch Not und Elend zum Äußersten gebrachte und aufgereizte Volk in den Ardennen, in Lothringen und im Elsass, in der Franche-Comté so wie in der Champagne, versprach seinem Plane Unterstützung. Er hoffte auf den schreckhaften Eindruck eines Volkes, das sich in. Aufruhr auf hundert Stunden Wegs hinter dem tief ins Land eingedrungenen Gegner erhebt. Er hoffte auf die zahlreichen Festungen am Rhein, an der Saone und an der Mosel. Er hoffte auf die Taten Augereaus im Süden, und des General Maison im Norden des Kriegsschauplatzes. Dieses Planes voll, verweigerte er, wie der Fürst es bei Troyes getan hatte, jetzt bei Arcis die Schlacht, und brach am 21. März von der Aube nach der Marne auf. Am frühen Morgen des 22. März befand sich Schwarzenberg auf den Höhen, an deren Fuße die Stadt Arcis liegt, um die Meldungen über die Richtung einzusammeln, welche die Hauptstärke des Feindes nahm. Der Generalmajor von Diebitsch, der dem russischen Generalstabe vorgesetzt war, überbrachte ihm dort einen Bericht, woraus hervorging, dass Napoleon nach Vitry gezogen, und in der Umgegend über die Marne gegangen sei. Augenblicklich erriet der Feldmarschall den Zweck dieser Bewegung. Er erklärte, dass man sich vor Allem Vitry nähern müsse, um Blüchern die Hand zu geben, und die Bestätigung über die Absicht des Feindes zu holen, die nun Gelegenheit geben werde, schnell, und ehe Napoleon zurückkommen könne, vereinigt nach Paris zu marschieren. Der Fürst kehrte nach seinem Hauptquartier Pougy zurück, wo sieh auch das Hoflager des Kaisers von Russland vor, und des Königs von Preußen befand. Er trug Beiden den Bericht, und seine Ansicht über das zu Unternehmende und Beide traten alsogleich und entschieden seiner Meinung bei. Noch an diesem Tage eilte ein Adjutant des Fürsten, der Oberste Graf Paar – derselbe, der später die Übergabe von Paris mit unterhandelte. – zu dem Kaiser von Österreich nach Bar-sur-Aube, um ihm das Beschlossene zu melden. Man ging nach Vitry. Es wäre möglich gewesen, dass Napoleon bei dem Marsche dahin keine andere Absicht gehabt hätte, als die Marne zu gewinnen, die er tiefer‘ unten von den Preußen gesperrt erwarten musste. Hier aber vernahm man, dass er die Marne aufwärts nach Sankt Dizier marschiert sei, und diese Richtung ließ keinen Zweifel über seine Absicht mehr zu. Hätte sie es, so würde der von Tettenborn aufgefangene Brief des französischen Kaisers an seine Gemahlin das Rätsel jenes Marsches hinlänglich gelöset haben. Darin gab der Kaiser sowohl seine Bewegung, als die Gründe derselben, in klaren Worten an. Diese Ereignisse beschleunigten den entscheidenden Entschluss. Offenbar war das Hauptheer auf seiner Verbindung mit der Schweiz von dem Feinde, der 50,000 bis 60,000 Mann stark nach Chaumont eilte, schon umgangen. Nicht ohne die größten Opfer, vielleicht nicht ohne einen Rückmarsch bis an den Rhein, würde es gelungen sein, sie wie der frei zu machen. Die oberste Regel des Krieges verlangt die Sicherstellung der Rückzugslinie; aber einem so kühnen Feinde, wie Napoleon, gegenüber, würde man mit einer halb durchdachten Befolgung dieses Gesetzes nicht ausgereicht haben. Durfte Napoleon versuchen, sich eine neue Grundlinie zu schaffen, so stand dasselbe auch an dem Fürsten; durfte jener ihn zu umgehen wagen , so konnte der Fürst mit gleicher Bewegung entgelten. Wohl waren die Verbindungen zu sichern, wenn man den Entschluss zu fassen die Kraft, und auszuführen den Mut hatte, die Grundlage der nächsten Unternehmungen von der bedrohten Rheinlinie und Schweiz, nach den durch das Nordheer gesicherten Niederlanden zu verlegen. Diese Schwenkung mitten im Lande des Feindes, hatte dem Fürsten schon seit einigen Wochen vorgeschwebt, und darum, weil er sie für den Fall, den er voraussah, und der jetzt eingetreten war, für das einzige Zweckmäßige hielt, bestand er schon im Kriegsrate, der am 28. Februar gehalten worden war, so fest darauf, dass Holland und die Niederlande durch den Herzog von Weimar vor den zahlreichen Besatzungen der feindlichen Festungen gesichert, und stark besetzt gelassen.werden sollen. Damals schon wurde dem schlesischen Heere aufgetragen, seine Grundlinie einzig und allein nach dieser Richtung zu suchen. Was bereits in Ausführung war, wurde am 23. März im versammelten Kriegsrate und in Gegenwart der beiden Monarchen förmlich entschieden…“

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