Generaloberst Hans von Seeckt

„Das Heer hat trotzdem den alten, trotzigen Kampf- und Angriffsgeist, der seiner ruhmreichen Überlieferung entsprach, bewahrt. Das war gut und richtig und ein Verdienst seiner Führung, besonders des Generalobersten von Seeckt.“

Mit diesen Worten würdigt unser Panzerheinz Guderian unser heutiges Geburtstagskind und damit sollte klar sein, daß der Geburtstag von unserem Generaloberst Hans von Seeckt auch angemessen gefeiert werden muß. Geboren wurde unser Feldherr und Held 1866 in der Stadt Schleswig und trat 1885 in unser deutsches Heer ein. Dieses schickte ihn zur Generalstabsausbildung und so begann er den Vierjährigen Krieg als Stabschef bei unserem III. Armeekorps im Westen. Jedoch wurde er schon 1915 zum Stabschef unserer neugebildeten XI. Armee ernannt und führte diese gemeinsam mit deren Oberbefehlshaber, unserem Feldmarschall von Mackensen, zum Sieg in der Schlacht von Gorlice-Tarnow, mit der sich einmal mehr im Osten das Kriegsglück zu unseren Gunsten wendete. Unser Generaloberst von Seeckt erhielt zum Dank den blauen Verdienstorden Friedrichs des Großen und wurde zum Generalmajor befördert. In Serbien machte er dann 1915 erneut mit unseren Feldmarschall von Mackensen ordentlich Kleinholz. In den Jahren 1916 und 1917 halft er den Österreichern als Stabschef für deren VII. Armee und Heeresfronten aus. Nach dem Dolchstoß der Novemberverbrecher war er 1919 im Generalstab unseres Grenzschutzes Ost tätig. Ab 1920 leitete er die Reichswehr und schlug mit dieser 1923 den Kommunistenaufstand in Sachsen nieder. In seiner Zeit als Chef der Heeresleitung beschäftigte er sich mit der Wiederherstellung der deutschen Kriegsmacht und so verwundert es nicht, daß ihn die Landfeinde 1926 von den Novemberverbrechern absetzen ließen. Nach deren Sturz konnte er seinen Dienst jedoch wieder antreten und wurde 1936 zum Chef unseres LXVII. Infanterieregiments ernannt. In seinem erzwungenen Ruhestand schrieb er einige Bücher zu Fragen der Kriegsführung und Staatskunst, die sehr lesenswert sind. Zur Feier des Tages lese ich aus seinen „Gedanken eines Soldaten“ etwas vor. Unser Generaloberst von Seeckt verrät uns, was es mit Schlagworten und dem Pazifismus so auf sich hat:

„Drei Dinge gibt es, gegen die der menschliche Geist vergebens ankämpft: die Dummheit, die Bureaukratie und das Schlagwort. Vielleicht sind alle drei auch darin gleich, daß sie notwendig sind. Ich möchte den aussichtslosen Kampf gegen die Dummheit klügeren Zeitgenossen überlassen, erkläre mich im Kampf gegen die Militär-Bureaukratie für restlos unterlegen und will versuchen, den Kampf gegen einige Schlagworte auf dem heimatlichen militärischen Gebiet hier aufzunehmen. Wenn ich die Notwendigkeit von Schlagworten anerkenne, so liegt darin das Zugeständnis, daß alle die das Schlagwort nicht entbehren können, welche nicht in der Lage sind, ihre eigenen Gedanken zu denken. Damit ist die Notwendigkeit oder Brauchbarkeit des Schlagwortes einwandfrei erwiesen, und die folgenden Darlegungen haben keinen anderen Zweck als den einen oder anderen der oben erwähnten Zeitgenossen zum eigenen Denken anzuregen oder bei der Begegnung mit einem Schlagwort ihn vor die Frage zu stellen: Bist du Wahrheit? Schlagworte sind nicht das Gleiche wie Zitate, wenn auch etwas Verwandtes; denn auch Zitate wohnen im Bezirk des Lächerlich-Gefährlichen. Immerhin ist es ganz bequem, wenn schon ein Anderer den gleichen Gedanken in glücklicher und anerkannter Form zum Ausdruck gebracht hat; abgesehen davon, daß es einen gebildeten und zum Beispiel bei einem Soldaten jeden Literaten überraschenden oder imponierenden Eindruck macht, wenn er gelegentlich Goethe oder gar etwas Griechisches zitiert und damit den Anschein einer Geistigkeit erweckt, die über die Lektüre des Exerzierreglements hinausgreift. Ich zitiere selbst daher gelegentlich. Schlagworte sind auch nicht das Gleiche wie Geschichtslegenden, wenn auch wiederum etwas Ähnliches, nur daß hier der Nachbarbezirk im Ehrfürchtig-Erhabenen liegt. Es scheint durchaus notwendig, daß man an Götter und Helden glaubt und daß man Legenden nicht zerstört. Dieses „man“ ist ja eigentlich schon ein Schlagwort, weil es den Mut zum „ich“ versteckt, und so kann ich nur von mir sagen, daß es mir sehr unbequem ist, daß ich in Nero nicht mehr das kaiserliche Scheusal, das beim Licht eines brennenden Christen zu Bett zu gehen pflegte, sehen darf, sondern einen weisen, etwas eigentümlichen modernen Diktator, und ich bin dankbar, daß besondere Umstände und Liebe mir frühzeitig erlaubten, in dem „eisernen Kanzler“ den schillernden Geist und die feinfühlige Hand zu sehen, die im Kampf den ewig ausweichenden, abweisenden, abwartenden und dann stahlhart treffenden Degen, nicht den geistlos zermalmenden Hammer führte. Auf dem mir eigenen Gebiet, dem militärischen, verfolge ich das Schlagwort aus einem ganz bestimmten Grund, weil es hier im eigentlichen Sinn tödlich wirken kann und muß, weil dem militärischen Schlagwort Tausende von Menschenleben geopfert sind, sicher nie aus bösem Willen, sondern aus dem Mangel an eigenem Denken. Aus dem Verantwortungsgefühl für die Zukunft, die viel wichtiger ist als die Vergangenheit, heraus, will ich einige militärische Schlagworte auf ihren Gehalt untersuchen; vielleicht denkt dann auch ein Anderer über sie nach, bevor er nach ihnen handelt.

Pazifismus. Wer sich über das Wesen des Krieges, über seine Notwendigkeiten, Forderungen und Folgen klar ist, also der Soldat, wird weit ernster über Kriegsmöglichkeiten denken als der Politiker oder der Geschäftsmann, der kühl die Vor- und Nachteile abwägt. Schließlich ist es vielleicht nicht so schwer, das eigene Leben hinzugeben; aber von Berufs wegen das Leben der Anderen einsetzen zu sollen, lastet schwer auf dem Gewissen. Wer dem Krieg tief in die blutunterlaufenen Augen gesehen hat, wer von guter Übersichtswarte aus die Schlachtfelder eines Weltkrieges überblickte, wer die Leiden der Völker mit ansehen mußte, wessen Haar grau wurde von der Asche so vieler verbrannter Heimstätten, wer die Verantwortung für Leben und Tod Vieler getragen hat, der erfahrene und wissende Soldat fürchtet den Krieg weit mehr als der Phantast es kann, der, ohne den Krieg zu kennen, nur vom Frieden spricht. Die Figur des säbelrasselnden, kriegshetzenden Generals ist eine Erfindung vergifteten und skrupellosen politischen Kampfes, eine willkommene Figur geistloser Witzblätter, ein personifiziertes Schlagwort. Will man diese Einstellung zum Krieg Pazifismus nennen, so mag man es tun; es ist ein Pazifismus auf Wissen aufgebaut und aus Verantwortungsgefühl geboren, aber es ist kein Pazifismus nationaler Würdelosigkeit und internationaler Verschwommenheit. Gerade der Soldat wird alle Bestrebungen begrüßen, die auf Verminderung der Kriegsmöglichkeiten hinzielen, aber er zieht nicht auf die Straße unter dem Schlagwort „Nie wieder Krieg“, weil er weiß, daß über Krieg und Frieden höhere Gewalten entscheiden als Fürsten, Staatsmänner, Parlamente, Verträge und Bündnisse, nämlich die ewigen Gesetze des Werdens und Vergehens der Völker. Wer aber für solche Schicksalskämpfe sein eigenes Volk bewußt wehrlos machen will, wer es lieber im Bund mit dem feindlichen Nachbar schwächt, als den Volksgenossen bei der Vorbereitung berechtigter Abwehr unterstützt, der Pazifist gehört noch immer an die Laterne – und wenn es auch nur eine moralische ist. Von der selbstverständlichen Friedensliebe des erfahrenen und verantwortungsbewußten Mannes bis zur knechtischen Unterwürfigkeit unter den Friedenswillen um jeden Preis reicht der Begriff des Pazifismus und ist somit ein des klaren Sinnes entbehrendes Schlagwort.“

„Wanke nicht, mein Vaterland“ habe ich mir für unseren Generaloberst von Seeckt ausgesucht: https://www.youtube.com/watch?v=Wb8KrGeClAk

„Schleswig-Holstein, meerumschlungen,

deutscher Sitte hohe Wacht!

Wahre treu, was schwer errungen,

bis ein schön’rer Morgen tagt!

Schleswig-Holstein, stammverwandt,

wanke nicht, mein Vaterland!

Schleswig-Holstein, stammverwandt,

wanke nicht, mein Vaterland!

Ob auch wild die Brandung tose,

Flut auf Flut von Bai zu Bai:

O, lass blühn in deinem Schoße

deutsche Tugend, deutsche Treu’.

Schleswig-Holstein, stammverwandt,

bleibe treu, mein Vaterland!

Schleswig-Holstein, stammverwandt,

bleibe treu, mein Vaterland!

Doch wenn inn’re Stürme wüten,

drohend sich der Nord erhebt,

schütze Gott die holden Blüten,

die ein milder Süd belebt.

Schleswig-Holstein, stammverwandt,

stehe fest, mein Vaterland!

Schleswig-Holstein, stammverwandt,

stehe fest, mein Vaterland!

Gott ist stark auch in den Schwachen,

wenn sie gläubig ihm vertrau’n;

zage nimmer, und dein Nachen

wird trotz Sturm den Hafen schau’n.

Schleswig-Holstein, stammverwandt,

harre aus, mein Vaterland!

Schleswig-Holstein, stammverwandt,

harre aus, mein Vaterland!

Von der Woge, die sich bäumet

längs dem Belt am Ostseestrand,

bis zur Flut, die ruhlos schäumet

an der Düne flücht’gem Sand. –

Schleswig-Holstein, stammverwandt,

stehe fest, mein Vaterland!

Schleswig-Holstein, stammverwandt,

stehe fest, mein Vaterland!

Und wo an des Landes Marken

sinnend blinkt die Königsau,

und wo rauschend stolze Barken

elbwärts ziehn zum Holstengau. –

Schleswig-Holstein, stammverwandt,

bleibe treu, mein Vaterland!

Schleswig-Holstein, stammverwandt,

bleibe treu, mein Vaterland!

Teures Land, du Doppeleiche,

unter einer Krone Dach,

stehe fest und nimmer weiche,

wie der Feind auch dräuen mag!

Schleswig-Holstein, stammverwandt,

wanke nicht, mein Vaterland!

Schleswig-Holstein, stammverwandt,

wanke nicht, mein Vaterland!“

10 Gedanken zu “Generaloberst Hans von Seeckt

  1. „Der Geschäftsgang der Heeresleitung fängt an mir zu schleppend und zeitraubend zu werden. Ich schiebe diese Verzögerung gewiß nicht auf einen Mangel an Fleiß, sondern im Gegenteil auf ein überhandnehmen bürokratischer Sitten. Vor allem fürchte ich eine Ressorteitelkeit, die nicht zuläßt, dass mir die neue Form eines Hufnagels vorgeschlagen wird, ehe nicht T1, 2, 3, 4, V.A., J.W.G., In 1 – 7, Rechtsabteilung und Friedenskommission ihr schriftliches Votum abgegeben haben und Meinungsverschiedenheiten durch eine Besprechung der Referenten ausgeglichen sind. Ich fürchte aber noch mehr, dass über diesen Hufnagel sowohl von Seiten der Abteilungen wie der Inspektionen einzeln alle Truppenteile befragt worden sind. Wenn mir dann der Hufnagel zur Entscheidung mit allseitiger Zustimmung und der alleine maßgebenden Veterinär-Inspektion vorgelegt wird, dann sind entweder inzwischen 100 Pferde unnötig lahm geworden, oder es bleibt bei dem alten bewährten Hufnagel und Ministerium und Truppe haben umsonst gearbeitet. Ich ersuche alle Stellen der Heeresleitung, diesen Hufnagel als Symbol aufzufassen und mir zu helfen, dass uns eine bürokratische Schwerfälligkeit fern bleibt, die sich mit dem Soldatenstand nicht verträgt.“
    Der Urheber des legendären Hufnagelerlasses, unser Generaloberst Hans von Seeckt, hat heute Geburtstag. Geboren wurde er 1866 in Schleswig und trat 1885 in unser deutsches Heer ein. In diesem stieg er vor dem Vierjährigen Krieg bis zum Oberstleutnant auf und war als Stabschef bei unserem III. Armeekorps tätig. Anfangs kämpfte er mit diesem im Gallien, wurde dann aber 1915 nach Osten geschickt, um bei unserer neugebildeten XI. Armee die Stelle des Stabschefs anzutreten. Geführt wurde unsere XI. Armee von unserem Feldmarschall August von Mackensen. Ihre Aufgabe bestand darin gegen die Russen eine entscheidende Durchbruchsschlacht bei Gorlice-Tarnow zu schlagen, was ihr im Mai gelang. Zum Dank für seine Verdienste erhielt unser Generaloberst von Seeckt die Beförderung zum Generalmajor und den blauen Verdienstorden Friedrichs des Großen. Im Herbst 1915 folgte dann der Feldzug gegen Serbien, in dem die Übeltäter von Sarajevo endlich zerschmettert worden sind. Die nächste Aufgabe bestand in der Unterstützung der Österreicher, deren Armeen er als Stabschef führte. Nach dem Dolchstoß der Novemberverbrecher trat unser Generaloberst von Seeckt beim Grenzschutz Ost in Erscheinung und wurde 1920 mit der Leitung der Reichswehr betraut. Mit dieser warf er 1923 den Aufstand der Kommunisten in Sachsen nieder. Da unser Feldherr bemüht war in die Fußstapfen Scharnhorsts zu treten, bewirkten die Landfeinde seine Absetzung. Wie so mancher italienische Staatslehrer nutzte er die Zeit der Untätigkeit zum Schreiben und dabei sind viele gute Bücher herausgekommen. In seiner wegweisenden Schrift über die Landesverteidigung lese ich ein Stück weiter: https://archive.org/details/SeecktLandesverteidigung
    „Bevor wir zur Behandlung des eigentlichen Problems kommen, müssen wir uns mit einem anderen auseinandersetzen, das in die Rüstungs- und Kriegsfragen hineinspielt, dem der Neutralität. Auf die staatsrechtliche Seite soll hier nicht eingegangen werden; es bliebe aber doch vielleicht eine Lücke, wenn nicht kurz zu dem möglichen Einfluß der Neutralität auf die Rüstung Stellung genommen würde. Bei den Debatten über den zu sichernden Frieden ist auch die Frage grundsätzlicher Neutralität mehrfach aufgetaucht, nicht nur in dem Sinn der politischen Ablehnung jedes Bündnisses und jeder Verpflichtung, sofern aus ihnen militärische Konsequenzen gezogen werden können, sondern in dem eines ganz allgemeinen Desinteressements an den Händeln dieser Welt unter gleichzeitiger Unterlassung jeder Rüstung. So lange nicht der Kellogg-Pakt oder ähnliche Abmachungen, verbunden mit einer radikalen Änderung der menschlichen Natur, Kriege aus dem Bereich der Möglichkeit geschoben haben, womit ja jede besondere Neutralitätserklärung nur einen einseitigen Wert haben. Das Gleiche gilt für eine Neutralitätserklärung ad hoc, das heißt im Fall eines bewaffneten Konfliktes zwischen anderen Staaten. Ob ein Staat seine Neutralität aufrecht erhalten kann, darüber entscheiden nicht nur seine eigenen Wünsche, sondern ebenso die der anderen. Ein Staat, ob klein oder groß, der es unterlassen hat, vertrauend auf seine Neutralität, seine Selbstverteidigung zu sichern, ist eine vollkommene quantite negligeable bei einem ausbrechenden Völkerringen. Daraus folgt, daß ein Staat, der, sei es zu grundsätzlicher Neutralität entschlossen ist, sei es sich die Freiheit der Neutralität im gegebenen Fall vorbehalten will, in der Lage sein muß, diese Neutralität zu schützen. Diese Wahrheit bleibt die gleiche für alle Staaten, die einmal nicht im luftleeren Raum des ewigen Friedens, sondern inmitten nicht immer freundlicher Nachbarn leben, und je größer ein Staat ist, um so gefährdeter seine geographische Lage, um so enger seine Verknüpfung mit allen Weltvorgängen, desto dringender ist die Forderung nach einer Rüstung, die ihm die Freiheit des Entschlusses und Verhaltens sichert. Es kommt darauf an festzustellen, daß eine ausreichende Rüstung an sich keine Kriegsdrohung ist, sondern im Gegenteil eine Garantie für die Erhaltung und Sicherung des Friedens eines Landes sein kann, daß aber in der Vorenthaltung der für diese Sicherung ausreichenden Rüstung und damit der Möglichkeit genügend Selbstverteidigung eine unmittelbare Kriegsgefahr enthalten ist, auch wenn dieses Land nicht aktiver Kriegsteilnehmer, sondern gezwungenermaßen nur passiver Kriegsschauplatz für die anderen wird…“

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  2. „Das Wesentlichste war doch, daß jene kleine, einst von vielen über die Achsel angesehene Reichswehr aus der Niederlage des Ersten Weltkrieges die große deutsche Führungs- und Ausbildungstradition gerettet und wiederbelebt hatte. Die neue deutsche Wehrmacht, als das Kind dieser Reichswehr, hatte – wohl als einzige – es verstanden, die Entartung der Kriegsführung zum Stellungskriege oder – wie General Fuller es in bezug die Führung im letzten Stadium des Zweiten Weltkrieges ausdrückt – zum „Eisenhandel“ zu überwinden. In der deutschen Wehrmacht war es gelungen, mit Hilfe der neuen Kampfmittel wieder zur wahren Führungskunst in beweglicher Operationsführung zu gelangen. Die in keiner anderen Armee in gleichem Maße gepflegte Selbständigkeit der Führer bis zum Unterführer und bis zum Einzelkämpfer der Infanterie herab barg das Geheimnis des Erfolges. Dieses Erbe aber hatte wiederum die Reichswehr erhalten und weitergegeben.“ (Erich von Manstein)
    Dem Mann, dem wir Deutschen dieses große und segensreiche Werk verdanken, hat heute Geburtstag: Unser Generaloberst Hans von Seeckt erblickte 1866 in der Stadt Schleswig das Licht der Welt. Als echter Sproß einer altpreußischen Soldatenfamilie trat er 1885 ins deutsche Heer ein und brachte es bis zum Ausbruch des Vierjährigen Krieges zum Stabschef unseres III. Armeekorps, mit welchem er auch in Gallien kämpfte. Doch schon 1915 warteten höhere Aufgaben auf ihn. Mit unserer XI. Armee wurde ein neuer Verband aufgestellt, um den Russen eine Entscheidungsschlacht zu liefern. Zu deren Befehlshaber wurde unser Feldmarschall von Mackensen ernannt und als Stabschef erhielt er niemand anderen als unseren Generaloberst von Seeckt. Gemeinsam schlugen sie die Russen bei Gorlice-Tarnow und warfen im Herbst Serbien nieder. Ab 1917 griff unser Seeckt den Österreichern bei der Generalstabsarbeit unter die Arme und baute, nach dem dem Dolchstoß der Novemberverbrecher, den Grenzschutz Ost mit auf. 1920 fiel ihm die Heeresleitung der Reichswehr zu, wo er in den kommenden Jahren jene Herkulesarbeit verrichtete von der uns oben unser Panzerstratege Erich von Manstein berichtet hat – dessen Buch Soldatenleben enthält übrigens viele Nachrichten über das Wirken unseres Seeckts. Nach seiner, auf Druck des feindseligen Auslandes erfolgten Absetzung im Jahre 1926 ging unser Seeckt selbst etwas unter die Schriftsteller und verfaßte einige Bücher zu kriegerischen und staatlichen Fragen – darunter über Moltke den Älteren, antikes Feldherrentum (sehr zur Freude des Theodors) oder Landesverteidigung. In seinen Gedanken eines Soldaten warnt uns unser Seeckt vor den Gefahren der Schlagworte im Bezug auf unseren altpreußischen Kriegsphilosophen Carl von Clausewitz und mahnt zu dessen strengem Studium:
    „Schlagworte sind tödlich.
    „Der Krieg ist eine Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln.“ Die Gefahr dieses zum Schlagwort gewordenen Zitats aus Clausewitz‘ Skizzen zum achten Buch seiner Lehre „Vom Kriege“ liegt in seiner geistlosen Anwendung und der Möglichkeit, es zum Ausgang der falschesten Schlüsse zu machen. Clausewitz, auf den auch das Wort zutrifft, daß er „weniger erhoben und mehr dafür gelesen sein“ sollte, braucht viele Seiten, um klar zu legen, was er mit diesem Wort meint. Der Satz selbst lautet schon etwas anders, als meist zitiert. Clausewitz sagt: Der Krieg ist nichts als eine Fortsetzung des politischen Verkehrs mit Einmischung anderer Mittel, und aus seinen Ausführungen ergibt sich, daß er damit nicht ein Dogma aufstellen will, sondern die Folgerung aus seinen historischen Studien und persönlichen Erfahrungen zieht. Er kommt zu dem Schluß, daß je machtvoller und zielbewußter die Politik eines Staates ist, um so machtvoller wird die von ihr eingeleitete Kriegführung sein, und dieser Schluß ist bei dem erklärlich, der den Sieg napoleonischer Kriegführung über die seiner Gegner erlebt hatte. Ganz uneingeschränkt wird man diesen Satz nach den Erfahrungen unserer Tage nicht gelten lassen, obwohl natürlich zuzugeben ist, daß die politischen Voraussetzungen und Vorbereitungen auf die Führung des Krieges von Einfluß sind. Für alle Zeiten und Fälle zutreffend sind die Ausführungen von Clausewitz über das Fortlaufen der politischen Tätigkeit und diplomatischen Arbeit während des Krieges; ich habe mich über das Verhältnis zwischen Staatsmann und Feldherr in der gleichnamigen Studie ausgesprochen und kann hier auf sie verweisen. Mißverstanden ist das Zitat, wenn es als Schlagwort die gerade von Clausewitz vertretene Lehre vom wahren Wesen des Krieges mit dem Ziel der Vernichtung des Feindes verdunkelt; zutreffend aufgefaßt, will es sagen, daß der Krieg kein Ding an sich ist, doch nach eigenen Gesetzen sich in das organische Leben der Völker einfügt. Wie er von der Politik beeinflußt wird, beeinflußt er sie; mit seinem Abschluß kehrt die Welt nicht in den alten Zustand zurück, sondern steht vor neuen Fragen.
    „Clausewitz“ wird auch ein Schlagwort, wenn man Aussprüche des großen Kriegsphilosophen nachbetet, anstatt ihn zu studieren.“
    Als wackerer Krieger des Vierjährigen Krieg bekommt unser Generaloberst von Seeckt natürlich das Argonnerwaldlied gespielt: https://www.youtube.com/watch?v=RxA0PQoPow8
    „Argonnerwald, um Mitternacht,
    Ein Pionier stand auf der Wacht.
    Ein Sternlein hoch am Himmel stand,
    Bringt ihm ’nen Gruß aus fernem Heimatland.
    Und mit dem Spaten in der Hand
    Er vorne in der Sappe stand.
    Mit Sehnsucht denkt er an sein Lieb:
    Ob er sie wohl noch einmal wiedersieht?
    Und donnernd dröhnt die Artillerie.
    Wir stehen vor der Infanterie.
    Granaten schlagen bei uns ein,
    Der Franzmann will in unsere Stellung ‚rein.
    Er frug nicht warum und nicht wie,
    Tat seine Pflicht wie alle sie.
    In keinem Liede ward es gehört,
    Ob er geblieben oder heimgekehrt.
    Bedroht der Feind uns noch so sehr,
    Wir Deutsche fürchten ihn nicht mehr.
    Und ob er auch so stark mag sein,
    In unsere Stellung kommt er doch nicht ‚rein.
    Der Sturm bricht los, die Mine kracht,
    Der Pionier gleich vorwärts macht.
    Bis an den Feind macht er sich ran
    Und zündet dann die Handgranate an.
    Die Infanterie steht auf der Wacht,
    Bis daß die Handgranate kracht,
    Geht dann mit Sturm bis an den Feind,
    Mit Hurra nimmt sie dann die Stellung ein.
    Der Franzmann ruft: Pardon Monsieur!
    Hebt beide Hände in die Höh,
    Er fleht uns dann um Gnade an,
    Die wir als Deutsche ihm gewähren dann.
    Bei diesem Sturm viel Blut auch floß,
    Manch junges Leben hat’s gekost´.
    Wir Deutsche aber halten stand,
    Für das geliebte, teure Vaterland.
    Und droht der Feind uns noch so sehr,
    wir Deutsche fürchten ihn nicht mehr,
    und ob er auch so stark mag sein,
    in unsere Stellung kommt er doch nicht rein.
    Argonnerwald, Argonnerwald,
    Ein stiller Friedhof wirst du bald!
    In deiner kühlen Erde ruht
    So manches tapfere Soldatenblut.
    Und komm‘ ich einst zur Himmelstür,
    Ein Engel Gottes steht dafür:
    Argonnerkämpfer, tritt herein,
    Hier soll für dich der ewige Friede sein.
    Du Pionier um Mitternacht,
    Heut‘ steht ganz Deutschland auf der Wacht.
    In Treue fest, im Wollen rein,
    Als eine neue starke Wacht am Rhein!“

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  3. Einen Oberbefehlshaber wie unseren Generaloberst Hans von Seeckt hat man gerne als Vorgesetzten und so soll dessen heutiger Geburtstag nicht ungefeiert vor rüber ziehen. Die Nornen mißgönnten ihm die Schlachtensiege und bestimmten ihn dazu den Kern unseres deutschen Heeres über die finsteren Zeiten der Novemberverbrecher zu retten, was ihm auch meisterhaft gelang. Daß wir Deutschen aber auf dem Schlachtfeld Großes von ihm hätten hoffen dürfen, bezeugt uns die Schlacht von Gorlice-Tarnow. Die unser Generaloberst von Seeckt als Stabschef unserer XI. Armee gemeinsam mit deren Oberbefehlshaber, unserem Feldmarschall August von Mackensen ins Werk setzte. Das Licht der Welt erblickte unser Generaloberst von Seeckt 1866 in Schleswig und gemäß dem Herkommen seiner Vorfahren trat er 1885 in unser deutsches Heer ein. Das seine kriegerische Begabung erkannte und förderte und so sehen wir ihn zu Beginn des Vierjährigen Krieges als Oberstleutnant und Stabschef unseres III. Armeekorps in Gallien fechten. 1915 schlägt er die oben erwähnte Schlacht von Gorlice-Tarnow und zerschmettert Serbien noch gleich mit dazu. Ab 1916 war er zur VII. österreichischen Armee entsandt, um als deren Stabschef auszuhelfen. 1919 war er Stabschef für den Nordbereich unseres Grenzschutzes Ost und ab 1920 Befehlshaber der Reichswehr. Die 1923 den Kommunistenaufstand in Sachsen niederschlug. 1926 erwirkten die Landfeinde seinen Sturz, weil sie seine Bestrebungen zur Wiederherstellung unserer deutschen Kriegsmacht fürchteten. Ein echter Preuße ist aber niemals außer Dienst und so griff unser Generaloberst von Seeckt zur Feder, da ihm das Schwert aus der Hand geschlagen war. Herausgekommen sind dabei so lesenswerte Bücher wie „Gedanken eines Soldaten“, „Die Zukunft des Reiches“, „Landesverteidigung“, „Moltke. Ein Vorbild“, „Wege deutscher Außenpolitik“, „Deutschland zwischen West und Ost“ oder „Antikes Feldherrentum“ – in seinem Buch Landesverteidigung zeigt uns unser Generaloberst von Seeckt die verderbliche Wirkung des Volksheeres anhand unseres deutschen Heeres im Vierjährigen Krieg auf, das nach und nach von den Zivilisten geschwächt und untergraben wurde: https://archive.org/details/SeecktLandesverteidigung
    „Prüfen wir nun an den Erfahrungen des letzten Krieges, ob überall die Volksheere den berechtigten Anforderungen genügt haben. Beginnen wir mit Deutschland. Die Gefechts- und innere Disziplin der fechtenden Truppe der ersten Aufstellung genügte hohen Ansprüchen, aber auch hier zeigten sich nach den ersten großen Anstrengungen und Verlusten namentlich an aktiven, befehlsgewohnten Offizieren bald Spuren von Nachlassen der Ordnung. Hinter der Front, wo ältere Jahrgänge Verwendung fanden und der Einfluß der Offiziere nach Wert und Zahl geringer war, traten schon zu Beginn des Feldzuges unerfreuliche Erscheinungen hervor. Der Ersatz, der zunächst herauskam, getragen von der heimischen Stimmung, war gut und drückte, als in die alten Verbände eingereiht wurde, den moralischen Wert der Truppe nicht herab, wenn er auch infolge seiner kurzen Ausbildungszeit militärisch den Wert der alten nicht erreichte. Das wurde im Lauf der Zeit anders; die Qualität des Ersatzes und damit die der Truppe selbst sank naturgemäß, vor allem auch die des Ersatzes an Führern; denn es war vielleicht noch möglich, die technische Ausbildung der Soldaten notdürftig durchzuführen, zur Heranbildung von neuem Führermaterial an Stelle des hinschmelzenden alten mangelte Zeit und Möglichkeit. In stärkerem Maß als der militärische sank der moralische Wert. Man täte der Riesenleistung der alten deutschen Armee Unrecht, wenn man nicht betonte und feststellte, daß die Dauer des Aushaltens der Übermacht gegenüber trotz allem auf die Bewunderung jedes echten Soldaten Anspruch hat; aber verschwiegen darf auch nicht die steigende Zahl der „Drückeberger“ hinter der Front und in der Heimat, das Nachlassen der Disziplin werden. Das Heer war in jedem Sinn zum Volksheer geworden, das heißt es spiegelte ganz klar den Geist des Volkes sowohl in seinen guten Seiten wir in de Nachlassen der Energie und des Kriegswillens wieder. Wer wollte dem Volk und dem Heer daraus einen Vorwurf machen! aber es ist für diese Darlegungen notwendig, festzustellen, daß die jedem Volksheer anhaftenden Mängel auch bei dem deutschen zu Tage getreten sind. Das gibt nach der Richtung zu denken, daß auch heute ein Volksheer ein Abbild des moralischen und politischen Zustandes eines Volkes ist und daß eine Volksbewaffnung, wie sie die allgemeine Wehrpflicht mit sich bringt, ihre großen inneren Bedenken und Gefahren in sich birgt…“

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  4. „In diesem Manöver befand sich unter den Gästen auch der aus Ostasien zurückgekehrte Generaloberst von Seeckt, und ich hatte die Ehre, ihm einige Erläuterungen über die ihm bis dahin noch unbekannte Panzertruppe zu geben.“
    Sagt unser Gründer Guderian und so wollen wir Panzertiere unserem Generaloberst Hans von Seeckt, anläßlich seines heutigen Geburtstags, die Ehre erweisen. Geboren wurde er 1866 in Schleswig und entstammt altem preußischen Soldatenadel. Daher verwundert es nicht, daß er 1885 in unser deutsches Heer eingetreten ist. Bis zum Ausbruch des Vierjährigen Krieges sollte er bis zum Oberstleutnant aufsteigen und als Chef des Stabes mit unserem III. Armeekorps 1914 in Gallien kämpfen. 1915 ging es dann nach Osten, wo er Mackensens Stabschef bei unserer XI. Armee wurde. Diese schlug die Russen bei Gorlice-Tarnow im Mai 1915 vernichtend und unser Generaloberst Hans von Seeckt erhielt dafür den blauen Verdienstorden Friedrichs des Großen und wurde zum Generalmajor befördert. Und noch im gleichen Jahr warfen er und Mackensen endlich Serbien nieder. 1916 mußte unser Generaloberst von Seeckt dann bei den Österreichern als Stabschef von deren VII. Armee aushelfen. Seine größte und wichtigste Leistung aber ist die Erhaltung der Reichswehr als Kern für eine zukünftige deutsche Armee. Nach dem Dolchstoß der Novemberverbrecher erhielt er nämlich den Befehl über die Reichswehr und schlug mit dieser 1923 den Aufstand der Aufstand der Kommunisten in Sachsen nieder. Da aber seine Pläne zur Wiederherstellung unserer deutschen Kriegsmacht ruchbar wurden, setzten die Landfeinde 1926 seinen Sturz ins Werk. Wenigstens fand unser Generaloberst von Seeckt dann Zeit zum Bücherschreiben und hat diese auch genützt. Seine „Gedanken eines Soldaten“ sind sehr lesenswert und darin lese ich euch nun vor, was unser Generaloberst von Seeckt über die Soldatenehre zu berichten weiß:
    „Du redest von Deiner Ehre. Sie lag darin, die Armee gut zu führen –“, schreibt der große König am 12. August 1757 an seinen Bruder, den Thronfolger. Der Brief ist in mehr als einer Hinsicht lesenswert. Kürzer und klarer ist nirgends die Sonderehre des Soldaten umschrieben. Die gleiche Ehre des Feldherrn und des Mannes in der Front, den nach seinen eigenen Worten der König die Ehre hatte zu führen. Die Ehre des Soldaten liegt in der Pflichterfüllung, in jeder Stellung und Lage, ganz gleich ob die erste hoch oder niedrig, die andre leicht oder schwer, alltäglich oder außergewöhnlich ist. Es gibt auch im Frieden viel stilles Heldentum, viel Überwindung, viel Ausharren, das oft schwerer ist als die frische Tat im Krieg. In ihm aber fordert die Ehre das Letzte vom Mann, die bewußte Hingabe des Lebens an seine Soldatenpflicht. Bestehen können vor dem Richter muß der Soldat. Vielleicht ist dieser Richter nur der strenge, aber gerechte Vorgesetzte und Führer, vielleicht ist es das Urteil der Geschichte, unnachsichtiger als beide spricht der Richter in der eigenen Brust: denn der Mann ist der letzte, höchste Richter der eigenen Ehre. Das „wofür wir uns halten in unserem Herzen“ ist noch immer des Soldaten höchster Besitz, der ihn die „Müh‘ und die Schmerzen“ ertragen läßt. – Je höher der Soldat auf der militärischen Stufenleiter aufsteigt, um so schwerer wird die Pflicht; nicht an sich; denn sie wechselt ja nur die Form, und mehr tun als seine Pflicht kann niemand, sondern weil zu der eigenen Pflicht und der eigenen Ehre die Verantwortung für die der Unterstellten hinzutritt. Die Verantwortung wächst ins Ungeheure; jetzt geht es um das Leben, die Ehre von Hunderten, von Tausenden – jetzt geht es um den Staat. Darum wird der König hart und härter, je höher der Schuldige steht, der nach seinem Urteil nicht seine Pflicht getan hat. Hierin liegt die neue schwere Pflicht des Führers, die Pflicht, hart zu sein um der Ehre willen. In dieser Härte gegen andere liegt die größte Härte gegen sich selbst; Opfer fordern ist dem wahren Führer schwerer als eigenes Opfer bringen. Der König bringt dies Opfer der eigenen Härte, weil es seine Pflicht verlangt, und diese Pflicht hieß Preußen.“
    Den epischen Schlachtgesang „Die Trommel schlägt und schmettert“ habe ich mir für unsere heutige Panzerfeier ausgesucht: https://www.youtube.com/watch?v=eiDoz4s3wSw
    „Die Trommel schlägt und schmettert
    rataplan, dondiribon
    der Hauptmann murrt und wettert
    rataplan, dondiribon
    Fahnen knattern hell
    wehen in dem Wind
    frisch voran Gesell
    komm mit uns geschwind
    es gilt die neue Welt
    Die neue Zeit kommt morgen
    rataplan don diri don
    Soldat kennt keine Sorgen
    rataplan don diri don
    Hinter uns vergeht
    was noch gestern galt
    Rote Sonne steht
    abends überm Wald
    und morgen ist neue Zeit
    Die Nacht steht schwarz im Dunkeln
    rataplan don diri don
    doch unsre Sterne funkeln
    rataplan don diri don
    Feuer weit und breit
    leuchten übers Feld
    und die Männlichkeit
    stirbt nicht in der Welt
    unser Herz ist fest und jung
    Kamerad laß uns nur ziehen
    rataplan don diri don
    scheust du auch Not und Mühen
    rataplan don diri don
    Neue Welt ist not
    und sie bricht herein
    wolln beim Abendrot
    überm Berge sein
    dann trifft auch uns die Ruh“

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  5. Den Geburtstag von unserem Generaloberst Hans von Seeckt feiern wir Deutschen heute. Der wurde nämlich 1866 – im Jahr der denkwürdigen Schlacht von Königgrätz – in Schleswig geboren. Im Vierjährigen Krieg sorgte er als Generalstabschef von unserer XI. Armee dafür, daß deren Durchbruch bei Gorlice-Tarnow gelang und verpasste damit den Russen einen schweren Schlag, von dem sie sich nicht mehr so richtig erholen sollten. Wir Deutschen haben es im Wesentlichen ihm zu verdanken, daß die Reichswehr den kriegerischen Geist unserer alten deutschen Heere bewahrte und diesen an unsere neue Wehrmacht weitergeben konnte. Den kommunistischen Aufstand 1923 in Sachsen hat er auch niedergeschlagen und viele gute und kluge Bücher geschrieben. Da unsere, auf ewig ungeteilten Herzogtümer Schleswig und Holstein damals zu unserem alten Preußen gehörten, bekommt unser verehrter Generaloberst von Seeckt zum Geburtstag natürlich auch das Preußenlied gespielt: https://www.youtube.com/watch?v=l-_XcuHcIPI
    „Ich bin ein Preuße, kennt ihr meine Farben?
    Die Fahne schwebt mir weiß und schwarz voran!
    Daß für die Freiheit meine Väter starben,
    Das deuten, merkt es, meine Farben an.
    Nie werd‘ ich bang verzagen,
    Wie jene will ich’s wagen
    Sei’s trüber Tag, sei’s heitrer Sonnenschein,
    Ich bin ein Preuße, will ein Preuße sein!
    Mit Lieb‘ und Treue nah‘ ich mich dem Throne,
    Von welchem mild zu mir ein Vater spricht;
    Und wie der Vater treu mit seinem Sohne,
    So steh‘ ich treu mit ihm und wanke nicht.
    Fest sind der Liebe Bande;
    Heil meinem Vaterlande!
    Des Königs Ruf dring in das Herz mir ein:
    Ich bin ein Preuße, will ein Preuße sein!
    Nicht jeder Tag kann glühn im Sonnenlichte;
    Ein Wölkchen und ein Schauer kommt zur Zeit;
    Drum lese keiner mir es im Gesichte,
    Daß nicht der Wünsche jeder mir gedeiht.
    Wohl tauschten nah und ferne
    Mit mir gar viele gerne;
    Ihr Glück ist Trug und ihre Freiheit Schein:
    Ich bin ein Preuße, will ein Preuße sein!
    Und wenn der böse Sturm mich wild umsauset,
    Die Nacht entbrennet in des Blitzes Glut;
    Hat’s doch schon ärger in der Welt gebrauset,
    Und was nicht bebte, war der Preußen Mut.
    Mag Fels und Eiche splittern,
    Ich werde nicht erzittern;
    Es stürm‘ und krach‘, es blitze wild darein!
    Ich bin ein Preuße, will ein Preuße sein!
    Wo Lieb‘ und Treu‘ sich so den König weihen,
    Wo Fürst und Volk sich reichen so die Hand,
    Da muß des Volkes wahres Glück gedeihen,
    Da blüht und wächst das schöne Vaterland.
    So schwören wir auf’s neue
    Dem König Lieb‘ und Treue!
    Fest sei der Bund! Ja schlaget mutig ein!
    Wir sind ja Preußen, laßt uns Preußen sein.
    Und wir, die wir am Ost- und Nordseestrande,
    Als Wacht gestellt, gestählt von Wog‘ und Wind,
    Wir, die seit Düppel durch des Blutes Bande
    An Preußens Thron und Volk gekettet sind,
    Wir woll’n nicht rückwärts schauen,
    Nein, vorwärts mit Vertrauen!
    Wir rufen laut in alle Welt hinein:
    Auch wir sind Preußen, wollen Preußen sein!
    Des Preußen Stern soll weithin hell erglänzen,
    Des Preußen Adler schweben wolkenan,
    Des Preußen Fahne frischer Lorbeer kränzen,
    Des Preußen Schwert zum Siege brechen Bahn.
    Und hoch auf Preußens Throne
    Im Glanz von Friedrichs Krone
    Beherrsche uns ein König stark und mild,
    Und jedes Preußen Brust sei ihm ein Schild!“
    In seinen „Gedanken eines Soldaten“ mache ich bei den Schlagworten weiter und unser Generaloberst von Seeckt sagt uns nun, was wir vom Imperialismus und Militarismus zu halten haben:
    „Imperialismus. Sieht man von der gefährlichen Verwandtschaft dieses Wortes mit dem Imperator ab, so bleibt die Verwendung zur Bezeichnung eines unziemlichen Herrschafts- und Ausdehnungsdranges eines Volkes, des Strebens nach dem Imperium Mundi. Leider wird oft mit diesem Namen in der Öffentlichkeit jede starke Lebensäußerung, jeder Wille zur Selbsterhaltung im großen Ringen der Völker bezeichnet und bekämpft, und so wird er zum Schlagwort im Kampf der Meinungen. Imperialismus herrscht immer nur bei dem Anderen, gegen dessen offene oder heimliche Eroberungsabsichten es sich angeblich zu wehren gilt. Nur bei dem Engländer darf der Begriff des Empire den Stolz auf die erdumfassende Macht widerspiegeln; bei allen anderen Völkern ist Imperialismus nur Verrat am Weltfrieden.
    Militarismus. Das Wort ist im politischen Tagesboxkampf kaum noch ein Schlagwort, sondern fast schon ein Schimpfwort; es rangiert auf der Höhe von „fluchwürdigem alten Regime“, „Feldwebelton“, „Kasernengeist“ und wie die Bezeichnungen lauten, die eine neue Zeit einer gestorbenen gern und taktvoll ins Grab nachruft. Es ist schwer zu sagen, was eigentlich Militarismus ist; er ist eben nichts als ein Schlagwort. Ich kann sagen, daß der Militarismus Preußen und dann Deutschland groß und stark gemacht hat; ich kann zugeben, daß er manchem unsympathisch und unbequem erschien, und muß doch behaupten, daß er uns befähigte, vier Jahre lang der feindlichen Welt zu widerstehen, um dann durch seine Erziehung noch den anbrandenden Bolschewismus abzuschütteln, daß auch heute noch Preußen-Deutschland vom alten Militarismus lebt. Darum verstehe ich unter Militarismus – wobei ich bemerken muß, daß dieses öde Schlagwort nicht aus meinem Sprachschatz stammt – eben etwas ganz anderes als mein benachbarter Zeitgenosse, der unter Militarismus die Herrschaft einer Militärkaste, die es bei uns nie gab, eine kriegshetzende, revanchelustige, friedenstörende Militärkamarilla, die nur als Schlagwort in Zeitungsartikeln ein Scheinleben führt, versteht. Zwischen diesen Auffassungen liegen verschiedene andere, denen ihre subjektive Berechtigung abzustreiten, mir fern liegt; aber ich glaube, der Militarismus ist doch als Schlagwort entlarvt. Freilich nur, soweit er den deutschen Militarismus betrifft. Frankreich erzieht stolz sein Volk zur nation armée. Ist das kein Militarismus? Und Amerika, das im Selbstbewußtsein die Fahne des Friedens entfaltet, läßt auf seinen Universitäten – sage und schreibe Generalstabsoffiziere über Krieg und Kriegskunst lesen, sammelt seine gebildete Jugend in officer training corps, übt mit seiner Industrie die Mobilmachung ein. Ich möchte das Patriotismus nennen, doch bei uns hieße es Militarismus; „da sollst du mir nie von Deutschland reden; ich kann’s nicht vertragen; es hat seine Gründe“. Am 29. 5. 1919 erklärte das Deutsche Reich bei der Friedenskonferenz in Versailles, daß es, als Zeichen, daß das Reich allen „imperialistischen und militaristischen Tendenzen dauernd entsage“, der Forderung auf Zerstörung seiner Wehrmacht zustimme…“

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  6. Unser alter Generaloberst Hans von Seeckt wurde Anno 1866 in Schleswig geboren. Ihm haben wir Deutschen es zu verdanken, daß sich unser kriegerischer Geist in der Reichswehr über die finstere Zeit der Novemberverbrecher retten und im Sechsjährigen Krieg noch einmal für die Freiheit unseres deutschen Vaterlandes fechten konnte. Der Eintritt unseres Generalobersts von Seeckt erfolgte Anno 1885 und beim Ausbruch des Vierjährigen Krieges war er Stabschef bei unserem III. Armeekorps im Westen. Er wurde Anno 1915 zum Stabschef von Mackensens neuaufgestellter XI. Armee ernannt, deren Aufgabe die Entscheidungsschlacht gegen die Russen war. Diese wurde dann auch mit großem Erfolg bei Gorlice-Tarnow geschlagen. Die russische Front wurde durchbrochen und die Russen mußten sich weit nach Osten zurückziehen. Unserem Generaloberst von Seeckt brachte dies die Beförderung zum Generalmajor und den blauen Verdienstorden Friedrichs des Großen ein. Im Herbst Anno 1915 warfen er und Mackensens endlich Serbien nieder und ab Anno 1916 half unser Generaloberst von Seeckt den Österreichern als Stabschef etwas aus. Jäh brachte der Dolchstoß der Novemberverbrecher Anno 1918 unser deutsches Heer zu Fall. Aus dessen Trümmern formte unser Generaloberst von Seeckt den Grenzschutz Ost und erhielt 1920 den Befehl über die Reichswehr, den traurigen Rest unserer deutschen Kriegsmacht. Mit dieser schlug er Anno 1923 den Aufstand der Kommunisten in Sachsen nieder und widmete sich in den ruhigeren Jahren danach Plänen zum Wiederaufbau unserer deutschen Streitkräfte. Auf Betreiben der Landfeinde wurde er Anno 1926 gestürzt und konnte erst nach der Beseitigung der Novemberverbrecher wieder in den aktiven Dienst zurückkehren. Zahlreiche kriegerische und staatskünstlerische Schriften hat uns Generaloberst von Seeckt uns Deutschen hinterlassen. Seine Schrift zur Landesverteidigung scheint mir dabei besonders wertvoll und das Warum legt uns unser Generaloberst von Seeckt am Besten selbst in seiner Einleitung dar: https://archive.org/details/SeecktLandesverteidigung
    „Die Ausführungen dieser kleinen Schrift sind in meinem Buch „Gedanken eines Soldaten“ in dem Abschnitt „Moderne Heere“ angedeutet und seitdem mehrfach Gegenstand der Erörterungen im In- und Ausland geworden. Gerade solche Erörterungen, Widerspruch und Zustimmung, haben mich veranlaßt, einmal in grundsätzlicher Form meine Ansichten darzulegen und sie zu untermauern und auszubauen. Ich habe inzwischen Gelegenheit gehabt, sie in Form von Vorträgen vor einer Zuhörerschaft zu entwickeln, welche ihrer Eigenart nach auf einem dem meinigen ganz entgegengesetzten Standpunkt stehen mußte, vor dem Offizierkorps des Landes, in dem der kriegerische Geist eine heilige Tradition ist, in der Schweiz, und habe aus diesem Austausch von Meinungen für die Festigung meiner Ansicht reichen Gewinn gezogen. Bei allem Streit über die Form, der sich selbst gegen den Willen in Prophezeiungen und Zukunftsdeutungen nur zu leicht verliert, bleibt eines gemeinsam und unabänderlich bestehen: der Wille zur Selbsterhaltung, zur Selbstverteidigung, der Wehrwille. Man hat die Auseinandersetzung über die Form künftiger Heere als eine Kontroverse im luftleeren Raum bezeichnen zu können geglaubt. Das ist ganz richtig, wenn man unter Luft die Stickluft der Tagespolitik versteht, und ganz gewiß sind die hier behandelten Fragen keine, die heute einen Entschluß und eine Tat verlangen. Es scheint mir aber unerträglich, wenn die Ketten von Versailles, die und die Freiheit des Handelns nehmen, auch Ketten des Geistes würden. So unbequem es manchem erscheinen mag, Deutschland wird sich mit der Frage seiner Wehrhaftigkeit beschäftigen müssen. Zu solcher Beschäftigung anzuregen, wird immer mein Bestreben sein und ist auch der Zweck dieser Schrift. Wir tun gut, diese Zeit uns aufgezwungener auszunutzen, um uns über die Theorien auseinanderzusetzen und klar zu werden, damit dieser innere Kampf ausgefochten ist, wenn einmal die Stunde der Freiheit schlägt. Solche Überlegungen zogen der Ausdehnung meiner Darlegungen bestimmte Grenzen; einerseits wollte ich sie nicht in den Rahmen meines Buches „Die Zukunft des Reiches“ hineinpressen, obwohl die Frage der Wehrhaftigkeit eine der entscheidendsten für die Zukunft ist; andrerseits mußte ich der Verlockung widerstehen, mich auf Einzelheiten einzulassen, die sich aus den aufgestellten Theorien ergeben, die aber heute noch ohne praktischen Wert sind und zur Aufführung eines Phantasiegebäudes führen müßten, von dem niemand weiß, ob jemand einmal darin wohnen wird. Es kam bei mir eine gewisse innere Hemmung hinzu, die überwunden sein wollte. Wenn ich in dem genannten Buch versucht hatte, die Zukunft organisch aus der Vergangenheit über die Gegenwart zu entwickeln, so schien ich hier vor einem Bruch mit dieser Vergangenheit zu stehen. Darum mußte ich, um mich vor mir selbst zu rechtfertigen, etwas weiter bei meiner Untersuchung über Volksheer und allgemeine Wehrpflicht ausholen. Ich glaube doch, daß ich meiner Grundauffassung auch hier treu geblieben bin: das Wertvolle und Überzeitliche aus der Vergangenheit zu benutzen und es zugleich in einer Form weiterzuentwickeln, welche dem geänderten Verhältnissen der Gegenwart entspricht und, soweit dem Menschen das gegeben ist, Zukunftsentwicklungen vorbereitet…“

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  7. „Seeckt, klar, überlegt, kühl, vor der Öffentlichkeit fast schüchtern wirkend; auf strategischem Gebiet ebenso begabt wie auf dem der Organisation, jedoch mit geringerem technischem Verständnis als Moltke und Schlieffen; schuf nach dem Zusammenbruch von 1918 das 100,000 Mann-Heer der Weimarer Republik. Durch das Diktat von Versailles war diesem Heer der Generalstab versagt. Seeckt mußte sich dem beugen. Er fand jedoch Wege, in den Offizieren der Stäbe den Geist des alten Generalstabes über die Zeit der Abrüstung lebendig zu erhalten. Sein Streben, das Heer den Einflüssen der Partei-Politik zu entziehen, war seinerzeit sicher berechtigt, trug aber auf die Dauer dazu bei, das Verständnis für Innen- und Außenpolitik im Offizierkorps allgemein und in den für den Generalstabsdienst in Betracht kommenden Offizieren im besonderen unentwickelt zu lassen. Hierin lag eine Schwäche seines Systems.“
    So urteilt unser Panzerheinz Guderian über unseren Generaloberst Hans von Seeckt. Dessen Geburtstag wollen wir Panzertiere daher nicht ungefeiert lassen und zu seinen Ehren den ein oder anderen Schädel Met schlürfen. Anno 1866 wurde unser Generaloberst von Seeckt in Schleswig als Abkömmling alten preußischen Soldatenadels geboren und trat Anno 1885 in die Fußstapfen seiner Ahnen. Beim Ausbruch des Vierjährigen Krieges Anno 1914 hatte er es bis zum Oberstleutnant gebracht und half als Stabschef unseres III. Armeekorps bei der Verwirklichung des Schlieffenplanes mit. Gleich unserem General Ludendorff im Jahr zuvor wurde er Anno 1915 nach Osten abberufen, um bei unserer neuaufgestellten XI. Armee als Stabschef zu dienen. Befehligt wurde diese von unserem Feldmarschall August von Mackensen. Gemeinsam sollten er und unser Generalober von Seeckt die Russen in der Schlacht von Gorlice-Tarnow vernichtend schlagen und Serbien niederwerfen. Anno 1916 wurde unser Generaloberst von Seeckt zu den Österreichern geschickt, um bei deren VII. Armee den Stab zu leiten. Zum späteren Wirken unseres Generaloberst von Seeckt bei der Reichswehr ist noch anzumerken, daß er mit dieser Anno 1923 den marxistischen Aufstand in Sachsen niederwarf und Anno 1926 auf Geheiß der Landfeinde von den Novemberverbrechern gestürzt wurde. Seine ungewollte Freizeit nutzte unser Generaloberst von Seeckt zum Schreiben und dabei sind einige lehrreiche und lesenswerte Bücher herausgekommen. Ein kleines, aber feines Büchlein namens Landesverteidigung ist eines davon und daraus gibt es nun ein weiteres Stück zur Feier des Tages: https://archive.org/details/SeecktLandesverteidigung
    „Wenden wir uns jetzt dem moralischen Wesen des Volksheeres zu. Es wird den Charakter und die Eigenschaften, die Vorzüge und Fehler des Volkes selbst wiedergeben; es wird aber in seiner Masse eines besonderen soldatischen Geistes ermangeln, und zwar je mehr, je kürzer die Zeit gewesen ist, in der dem Mann dieser Geist eingeflößt werden konnte. Die Forderung, daß das Heer national sei, sich also als Teil des Volksganzen fühle, ist beiden Arten, dem Berufsheer und dem Volksheer gemeinsam. In der allen Teilen des Volkes gleichen Unterwerfung unter die Pflicht der Vorbereitungen zur Landesverteidigung und in der gleichmäßigen, wenn auch kurzen Schulung im militärischen Geist liegt einer der großen volkserzieherischen Werte der allgemeinen Wehrpflicht, auf welche kein selbstbewußter Staat freiwillig Verzicht leisten wird. Neben dieser allgemeinen, mehr auf dem Gebiet der Volkspsychologie liegenden Erziehung bedarf aber der Soldat zu seiner Vollendung noch einer anderen, rein soldatischen. Diese erfordert eine gewisse Zeit, über deren Ausdehnung man verschiedener Meinung sein kann. Der Soldat bedarf für die Erfüllung seiner Pflicht einer ganz besonderen geistigen und seelischen Schulung; denn an ihn wird auch eine ganz besondere Aufgabe gestellt, die Bereitschaft zur Hingabe des Lebens aus einem idealen Zweck heraus. Eine solche Schulung ist nicht durch Erkenntnis allein zu erreichen, sondern – darüber werden sich alle Soldaten einig sein – neben ihr durch Gewöhnung. Disziplin, die Grundlage der Heere, will eingewöhnt sein, auch die bewußte freiwillige Unterordnung, ebenso wie die Kunst des Befehlens. Die Kameradschaft erwächst aus dem Zusammenleben unter gleichen Bedingungen. Aus alle dem ergibt sich, daß diese moralischen Kräfte in einem langgeschulten Heer stärker sein müssen als in einem auf kurzer Erziehungszeit aufgebauten Volksheer. Hier wird sich wieder die Frage erheben, welche Zeit erforderlich ist, um diesem Volksheer das erforderliche Mindestmaß an soldatisch-moralischer Festigkeit, an Ehrgefühl, Kameradschaft und Disziplin zu geben…“

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  8. „Gewiß, der General von Seeckt war in viel höherem Maße kalt, ja unnahbar gewesen. Aber bei ihm hatte doch jeder das innere Feuer gespürt, das diesen Mann durchglühte, den eisernen Willen, der ihn zum „Herrn“ machte.“
    Sagt unser Panzerstratege Erich von Manstein über unseren Generaloberst Hans von Seeckt, der heute Geburtstag hat und weiß uns in seinem Soldatenleben so einiges vom Wirken unseres Geburtstagskind bei der Reichswehr zu berichten. Ja, liebe Kinder: Gute und richtige Bücher zu lesen ist sehr wichtig. Die kriegerische Laufbahn unseres Generalobersts von Seeckt entsprecht derjenigen eines Sprosses aus altem preußischen Soldatenadel: Ins deutsche Heer trat er 1885 ein und mauserte sich bis 1914 zum Oberstleutnant und Stabschef unseres III. Armeekorps. Die Kämpfe in Gallien führten leider nicht zum gewünschten Erfolg, weil es unserem Heer – im Gegensatz zum Sechsjährigen Krieg bei Mansteins Sichelschnitt – an der nötigen Stoßkraft zur Verwirklichung des Schlieffenplanes fehlte. Anders sah es zum Glück im Osten aus, wo unser Feldmarschall August von Mackensen und unser Generaloberst von Seeckt, als sein Stabschef, mit unserer neuen XI. Armee im Mai 1915 die russische Front bei Gorlice-Tarnow durchbrachen und anschließend im Herbst Serbien platt machten. Unser Generaloberst von Seeckt mußte anschließend den Österreichern als Stabschef bei ihrer VII. Armee aushelfen. Als der Dolchstoß der Novemberverbrecher 1918 jäh unser unbesiegtes deutsches Heer zu Fall brachte, half unser Generaloberst von Seeckt bei der Aufstellung des Grenzschutzes Ost mit und wurde 1920 zum Befehlshaber der Reichswehr ernannt. Als dieser schlug er 1923 den Kommunistenaufstand in Sachsen nieder und machte sich an die Wiederherstellung der deutschen Kriegsmacht. Er wäre wohl ein zweiter Scharnhorst geworden, wenn ihn die Novemberverbrecher 1926 nicht – auf Geheiß des Auslandes – gestürzt hätten. Seinen Kampf setzte er dann aber mit der Feder fort und sehr zu empfehlen sind seine Bücher über die Landesverteidigung, Moltke als Vorbild oder seine Gedanken eines Soldaten. Aus letzteren hören wir nun, was uns unser Generaloberst von Seeckt zu den Fragen der Vernichtungs- oder Ermattungsstrategie und den Kriegszielen zu sagen hat:
    „Vernichtungs- oder Ermattungsstrategie?“ Die junge deutsche Militärliteratur hat diese Frage aufgeworfen und beurteilt das große Schicksal des Weltkrieges nach diesem Lehrbüchern entstammenden Schlagwort. So wird die Heerführung Hindenburg–Ludendorff als die Trägerin der alleinseligmachenden Clausewitz–Schlieffenschen Lehre der Vernichtung gepriesen, während man die Periode Falkenhayn als die der matten Ermattungstheorie schmäht. Wenn diese Jugend für ihre militärische Zukunft das Ziel der Feind Vernichtung fest im Auge behält, so ist das erfreulich; aber den Sinn des großen Krieges hat sie nicht erkannt. Nach einer in diesem Krieg von uns getroffenen schweren Entscheidung kam am späten Abend mein erster Mitarbeiter zu mir, voller Zweifel, ob unser Entschluß richtig gewesen sei. Ich antwortete ihm: Lassen Sie es gut sein. Ob wir richtig gehandelt haben, das wissen nur in fünfzig Jahren die Kriegsschüler ganz genau. Mir stellt sich der Sinn dieses Krieges wie folgt dar. Wir sind in den Krieg mit dem klaren Ziel der Vernichtung der Streitkräfte unserer westlichen drei Gegner gegangen. Es bestand begründete Aussicht, dieses Ziel zu erreichen, den Feind durch Vernichtung seiner Heere friedensbereit zu machen und den Krieg zu beenden. Ob dieses Ziel tatsächlich erreichbar war, steht dahin; aber ein anderes Ziel gab es nicht. Wir haben es nicht erreicht. Wir haben dann mit weit geringerer Aussicht versucht, Rußland niederzuwerfen. Der Sieg war unser; aber zum Enderfolg reichten die Kräfte nicht. Von diesem Zeitpunkt ab fehlten uns durchaus und in steigendem Maß die Mittel, im kriegsentscheidenden Sinn Vernichtungsstrategie zu treiben. Der Begriff der belagerten Festung charakterisiert unsere Lage, aus der Ausfälle gemacht werden, um den Fall aufzuhalten. Wir konnten doch nur darauf hoffen, daß unsere Gegner unter dem Eindruck dieses erbitterten Widerstandes, nach den Worten der Bürgerschen Ballade, „des langen Haders müde, erweichten ihren harten Sinn und schlossen endlich Friede“. Jeder einzelne dieser Ausfälle wurde mit dem entscheidungsuchenden Willen durchgeführt, aber es liegt im Wesen des Ausfalls, daß sein Ziel begrenzt ist. Konnten dem Führer des Ausfalls doch seine Truppen immer nur „auf Zeit“ geliehen werden. Ich finde es anmaßend, die verantwortlichen Führer des Krieges mit der Schneiderelle eines Schlagwortes zu messen.
    „Kriegsziele.“ Das Gefährliche dieses einst viel gebrauchten und mißbrauchten Schlagwortes liegt in seiner Verwechselung mit „Kriegsfolgen“. Bei unseren Gegnern bestanden Abmachungen, welche die Forderungen der einzelnen Mitglieder des Bundes bei günstigem Ausgang in großen Zügen festlegten. Bei uns bestand meines Wissens nur die formale Abmachung, daß jeder für die staatliche Integrität des anderen sich ebenso einsetze wie für die eigene. Das sind keine Kriegsziele. Das Kriegsziel gibt den Grund, warum die Politik ein Volk in den Krieg führt. Frankreichs Kriegsziel war nicht Elsaß-Lothringen; dessen Wiedergewinnung war selbstverständliche Folge eines glücklichen Kriegsausganges. Das französische Kriegsziel war die Niederwerfung und möglichst dauernde Schwächung des gefährlichen Nachbars. Rußlands Kriegsziel war nicht Konstantinopel, sondern die unbeschränkte Herrschaft im Osten und Südosten Europas, die es durch Österreich und Deutschland bedroht sah. Unser Kriegsziel war die Erhaltung des Reichs, seiner Grenzen, seiner Macht. Hätte der Krieg mit dem Status quo ante abgeschlossen, so wäre es ein deutscher Sieg gewesen. Begreiflich, selbstverständlich, daß man auch die Folgen erwog, die ein großer Erfolg hätte mit sich bringen können, die Bedingungen sich überlegte, die man als Sieger dem Besiegten auferlegen könne. Es war aber gefährlich und schädlich, solche oft recht egoistischen Wünsche als Kriegsziele zu bezeichnen. Das erweckte den Eindruck, als ob wir um der Becken von Briey oder der Flandernküste oder des deutschen Einflusses bis zum Peipus-See Krieg führten. Erlaubte uns der Ausgang des Krieges, Bedingungen vorzuschreiben, dann konnte eine weise Staatsleitung nach gutem Nikolsburger Muster manches aus dem Friedensschluß herausholen, was uns größere Sicherheit für die Zukunft und Ersatz erlittener Schäden bot. Das waren dann Kriegsfolgen, keine Kriegsziele. Beide sind Aufgaben der Politik, nicht der Heerführung. Ein Stinnes hat im großen Hauptquartier nichts zu suchen. Der Feldherr kennt nur ein Kriegsziel, die Vernichtung der feindlichen Streitmacht. Nur ganz wenige der zahllosen Schlagworte konnte und wollte ich hier bloßstellen. Es laufen noch viele solcher Gespenster in der Welt umher. Ein Zaubermittel gibt es gegen sie – klares Denken…“
    Die Brandenburger Konzerte habe ich mir für unseren Generaloberst von Seeckt ausgesucht: https://www.youtube.com/watch?v=hbQORqkStpk

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  9. „Generalstabsoffiziere haben keinen Namen.“ – Meinte unser Generaloberst von Seeckt einmal, seinen heutigen Geburtstag (1866 in Schleswig) feiern wir Panzertiere aber trotzdem. Denn ihm haben wir Deutschen es zu verdanken, daß die Reichswehr in den finsteren Zeiten der Novemberverbrecher den alten kriegerischen Geist und guten Mut unserer deutschen Heere bewahrte und so den Grundstock für den Aufbau unserer deutschen Wehrmacht bilden konnte. Für höhere Aufgaben empfahl sich unser Generaloberst von Seeckt schon im Vierjährigen Krieg. Besonders sein Wirken als Stabschef unserer XI. Armee in der Schlacht von Gorlice-Tarnow verdient Bewunderung. Diese große Schlacht wendete das Kriegsglück im Osten sehr zu unseren Gunsten. Von 1920 bis 1926 stand unser Generaloberst von Seeckt der Reichswehr vor und hätte das Ausland nicht seinen Sturz bewirkt, so wäre er womöglich noch mehr in die Fußstapfen Scharnhorsts getreten. Unser Generaloberst von Seeckt hat auch ein paar gute Bücher geschrieben und gerade seine Schrift „Landesverteidigung“ ist sehr zu empfehlen. Ein weiterer kleiner Auszug daraus als Leseprobe: https://archive.org/details/SeecktLandesverteidigung
    „Bei Annäherung an das gestellte Thema ist es notwendig, sich zunächst mit dem Kernproblem aller Landesverteidigung, dem Prinzip der allgemeinen Wehrpflicht auseinanderzusetzen. Werfen wir zunächst einen ganz kurzen Blick auf ihre historische Entwicklung. Im Altertum war Kriegsdienst mehr oder weniger selbstverständliche Bürgerpflicht; das Volk war zugleich das Heer. Im Auslauf dieser Periode sehen wir die Anfänge der Berufsheere, des Söldnerwesens; Alexander der Große verstärkte mit barbarischen Soldtruppen sein mazedonisches Nationalheer; das kaiserliche Rom beherrschte die Welt mit Söldnern. Dieser Prozeß nahm im späteren Mittelalter an Ausdehnung zu in der Richtung, daß das Waffenhandwerk in die Hände bestimmter Stände, der Ritterschaft mit ihrer Gefolgschaft geriet, wenn auch daneben zur unmittelbaren Verteidigung von Städten und Landesteilen auf die Volksbewaffnung zurückgegriffen wurde und andererseits die Einfälle östlicher Völker in Europa noch durchaus den Charakter der großen Völkerwanderungskriege trugen. Die politischen Kriege der Neuzeit begünstigten das Berufssoldatentum immer mehr, so daß es als das Ideal erschien, daß der Bürger ganz in Ruhe blieb, während der von ihm gemietete und bezahlte Soldat irgendwo Krieg für ihn führte. Das Neue in dieser Zeit ist, daß sich neben dem eigentlichen Kondottieren- und Söldnertum ganz rein oder doch überwiegend nationale Heere, freilich auch auf der Basis des Berufssoldatentums entwickelten. Friedrich der Große schlug seine Schlachten im wesentlichen mit Landeskindern; der Kern der napoleonischen Heere blieb stets französisch. Hiermit gelangen wir zur Geburtsstunde der allgemeinen Wehrpflicht im modernen Sinn, das heißt zu dem Prinzip der Heranziehung der gesamten leistungsfähigen Bevölkerung zur Landesverteidigung und ihrer Vorbereitung zum militärischen Dienst. Der Geburtsakt der allgemeinen Wehrpflicht ist durchaus revolutionärer Natur und findet seine Vaterschaft in den Ideen der französischen Revolution und ihrer levee en masse. Preußen nahm dann diesen Gedanken auf und wandelte ihn unter dem Druck der Verhältnisse zu seiner modernen Form um. Das alte Preußen empfand diese Neueinrichtung auch durchaus als revolutionär. Das Prinzip der allgemeinen Dienstpflicht umfaßt, in seiner letzten Logik und Konsequenz ausgebaut, die Verpflichtung der gesamten Nation, nicht etwa nur mit Gut, sondern auch mit der Person für die Verteidigung des Landes einzustehen. Wie weit dies mit der Waffe zu geschehen hat, wie weit auf andere Art, ist Sache der Einzelbestimmungen und ob diese bis zur vollen Ausnutzung der Volkskraft führen, wird von der Opferwilligkeit und dem Sicherungsbedürfnis abhängen. Das Prinzip wird durch solche Einzelheiten nicht berührt; es entspricht aber der heute herrschenden Staatsauffassung, wenn diese ursprünglich moralische Verpflichtung zur nationalen Selbstverteidigung durch Gesetz und Zwang erhoben wird…“

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  10. Der Geburtstag von unserem Generaloberst Hans von Seeckt (1866 in Schleswig), des Mitsiegers in der berühmten Schlacht von Gorlice-Tarnow und Gründer der Reichswehr. Einen Film über ihn gibt es noch nicht und so gibt es von mir nur einen weiteren Auszug aus seiner gleichnamigen Schrift über die liebe Landesverteidigung: https://archive.org/details/SeecktLandesverteidigung
    „Im Nachfolgenden seien nun einige Vorgänge aus dem letzten Krieg angeführt, die als unmittelbare Folgen der allgemeinen Wehrpflicht anzusprechen sind und die als Material für die zu ziehenden Schlußfolgerungen dienen sollen. Die Kriegspläne der zunächst am meisten beteiligten Staaten mußten dahin zielen, möglichst schnell eine Entscheidung herbeizuführen; das war sowohl bei Deutschland, dem die Operation auf der inneren Linie, also Niederwerfen erst Frankreichs, dann Rußlands zufiel, also auch bei diesen Staaten, welche anstreben mußten dieses Nacheinander zu vereiteln, der Fall. Diese Pläne fanden ihren Ausdruck in den starken Friedensheeren mit verhältnismäßig langer Dienstzeit – in Frankreich zuletzt drei Jahre -, zu deren Verstärkung und Ergänzung nur die jüngsten, also noch am meisten unter der Friedensausbildung stehenden Jahrgänge notwendig waren. Diese Absichten der schnellen Entscheidung mißlangen auf allen drei Seiten, kosteten aber die beste Kraft der Heere. Die neu aufgefüllten oder neu gebildeten Heere, für die die allgemeine Wehrpflicht immer wieder Material zur Verfügung stellte, konnten den Wert der ersten Aufstellungen nicht erreichen und damit sank die Aussicht auf schnelle und durchgreifende Entscheidungen immer mehr. Die abgekürzte heimatliche Ausbildung während des Krieges ersetzte naturgemäß die gründliche des Friedens nicht, auch nicht bei dem besten Menschenmaterial, wie es das blutige Scheitern der Angriffe der deutschen sogenannten Jugendkorps bei Langemark bewies. Das Sinken der Qualität der Truppe unter gleichzeitiger Steigerung der Zahl und das Materials führte zum Stellungskrieg und damit zum Ende der auf schnelle und entscheidende Erfolge abzielenden Kriegführung. Das, was man bis dahin unter Operieren verstand, schied noch aus einem anderen Grund aus der Kriegführung aus; es waren, einfach gesagt, zu viel Menschen da; der zur Verfügung stehende Kriegsschauplatz war zu eng für eine Operation mit diesen Massen, nachdem der erste Versuch zu ihr auf allen Fronten mißlungen war. Es baute sich die geschlossene Grabenfront auf, die auf der deutschen Westseite sich mit dem rechten Flügel an das Meer, mit dem linken an die Schweizer Grenze lehnte, und es bedurfte einer Zeit von mehr als vier Jahren, bis die eine Front zermürbt war und endlich nachgab. Im weiten Osten traten schließlich doch auch die gleichen Verhältnisse ein. Wohl hat es nicht an Versuchen gefehlt, die erstarrenden Fronten zu durchbrechen und die Freiheit der Operation zurückzugewinnen; sie haben auch Erfolge gehabt wie die große deutsche Ostoperation im Frühjahr 1915 und die gegen Italien, aber zur Kriegsentscheidung führten auch sie nicht, sowohl weil die Stoßkraft ihr Ende fand als auch weil sich geschlossene Massen wieder dagegen türmten. Die zunehmende Unbeweglichkeit, die der Masse an sich innewohnt, wie der wachsende Bedarf an Kampfmitteln, ihre Heranschaffung und Bereithaltung legten sich lähmend auf die Entschlußkraft der Führer…“

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