Manfred von Richthofen, unser roter Baron

„Er fuhr als ein grauses Verhängnis

Aus Ätherbläue und Wolkenritz,

Um seines Volkes Bedrängnis

Warf er den zürnenden Blitz.

Zum Kampf mit Feinden und Böen

Hat kein eitler Ruhm den Helden beschwingt,

Er war wie der Adler der Höhen

Der des Gottes Befehle vollbringt.

Mit ungebrochnem Gefieder

Das in Strömen sein Herzblut sein rotes

Trug er die Botschaft nieder. Gekränkt,

Hat im Tode den Flug noch gelenkt.

Wer diente, wer starb getreuer?

Sie fanden ihn starr, mit entseeltem Gesicht,

Aufrecht, die Hand noch ums Steuer,

Wie ein ehernes Denkmal der Pflicht.“

(Isolde Kurz)

Mit Fliegerhelden wie unserem Manfred von Richthofen bleibt unser deutscher Luftraum sauber von der feindlichen Luftwaffe. Daher muß dessen Geburtstag auch gebührend gefeiert werden und zwar mit reichlich Met. So wie immer. Mindestens 80 Feindflieger hat unser Manfred von Richthofen im Vierjährigen Krieg abgeschossen und dafür unter anderem den blauen Vierdienstorden Friedrichs des Großen eingeheimst. Zur Welt kam unser Roter Baron 1892 in Breslau und diente seit 1911 in unserem deutschen Heer. Von Hause aus war er Reiter und 1915 tauschte er sein Schlachtroß gegen ein Flugzeug ein. Schon 1917 erhielt er seine eigene Staffel, unsere legendäre Jagdstaffel XI und später sogar unser Jagdgeschwader I. Im Juni 1917 wurde er schwer verwundet und war für eine Weile außer Gefecht gesetzt. Rechtzeitig zum Unternehmen Michael kehrte er aber an Westfront zurück und fand dort den Heldentod. Als Schlesier darf das schlesische Landeslied „Mein Schlesierland“ bei der Geburtstagsfeier für unseren Manfred von Richthofen auf gar keinen Fall fehlen: https://www.youtube.com/watch?v=BFP01g095CQ

„Kehr ich einst zur Heimat wieder,

Früh am Morgen, wenn die Sonn‘ aufgeht.

Schau ich dann ins Tal hernieder,

Wo vor einer Tür ein Mädchen steht.

Da seufzt sie still, ja still und flüstert leise:

Mein Schlesierland, mein Heimatland,

So von Natur, Natur in alter Weise,

Wir sehn uns wieder, mein Schlesierland,

Wir sehn uns wieder am Oderstrand.

In dem Schatten einer Eiche,

Ja, da gab ich ihr den Abschiedskuß.

Schatz, ich kann nicht bei dir bleiben,

Weil, ja weil ich von dir scheiden muß.

Da seufzt sie still, ja still und flüstert leise:

Mein Schlesierland, mein Heimatland,

So von Natur, Natur in alter Weise,

Wir sehn uns wieder, mein Schlesierland,

Wir sehn uns wieder am Oderstrand.

Liebes Mädchen, laß das Weinen,

Liebes Mädchen, laß das Weinen sein.

Wenn die Rosen wieder blühen,

Ja dann kehr ich wieder bei dir ein.

Da seufzt sie still, ja still und flüstert leise:

Mein Schlesierland, mein Heimatland,

So von Natur, Natur in alter Weise,

Wir sehn uns wieder, mein Schlesierland,

Wir sehn uns wieder am Oderstrand.“

In seinem Panzerfliegerbuch „Der Rote Kampfflieger“ berichtet uns unser Manfred von Richthofen wie er unseren Oswald Boelcke getroffen hat und von diesen für die Jagdfliegerei begeister worden ist: https://archive.org/details/DerRoteKampfflieger

„Zeumer verpaßte sich in dieser Zeit einen Fokker-Eindecker, und ich konnte zusehen, wie er allein durch die Welt segelte. Die Champagne-Schlacht tobte. Die französischen Flieger machten sich bemerkbar. Wir sollten zu einem Kampfgeschwader zusammengestellt werden und fuhren am 1. Oktober 1915 nach. Im Speisewagen saß am Nebentisch ein junger unscheinbarer Leutnant. Es lag auch kein Grund für ihn vor, besonders aufzufallen, nur eine Tatsache stand fest: er war von uns allen der einzige, der bereits mal einen feindlichen Flieger abgeschossen hatte, und zwar nicht nur einen, sondern schon vier. Er war sogar mit Namen im Heeresbericht genannt. Er imponierte mir auf Grund seiner Erfahrungen ganz rasend. Ich konnte mir noch so große Mühe geben, ich hatte bis dahin noch immer keinen zur Strecke, jedenfalls war mir noch keiner anerkannt worden. Zu gerne hätte ich erfahren, wie dieser Leutnant Boelcke das nun eigentlich machte. So stellte ich an ihn die Frage: „Sagen Sie mal bloß, wie machen Sie’s denn eigentlich?“ Er lachte sehr belustigt, dabei hatte ich aber wirklich ernst gefragt. Dann antwortete er mir: „Ja, Herrgott, ganz einfach. Ich fliege eben ran und ziele gut, dann fällt er halt herunter.“ Ich schüttelte bloß den Kopf und meinte, das täte ich doch auch, bloß daß er eben bei mir nicht ’runterfiele. Der Unterschied war allerdings der, er flog Fokker und ich mein Großkampfflugzeug. Ich gab mir Mühe, diesen netten bescheidenen Menschen, der mir wahnsinnig imponierte, näher kennenzulernen. Wir spielten oft Karten zusammen, gingen spazieren, und ich fragte ihn aus. So reifte in mir der Entschluß: „Du mußt selber einen Fokker fliegen lernen, dann wird es vielleicht besser gehen.“ Mein Sinnen und Trachten ging nun dahin, zu lernen, selbst „den Knüppel zu führen“. Denn ich war bisher immer nur Beobachter gewesen. Es bot sich bald Gelegenheit, auf einer alten Klamotte in der Champagne zu schulen. Ich betrieb das mit großem Eifer und war nach fünfundzwanzig Schulflügen vor dem Alleinflug…“

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