König Ludwig der Deutsche

Unser alter deutscher König Ludwig der Deutsche ist im Jahre 876 heimgegangen und so wollen wir Panzertiere heute seiner gedenken. In unserer deutschen Geschichte ist er von großer Wichtigkeit. Denn er regierte unser altes deutsches Reich von 840 bis 876 und sicherte so den staatlichen Zusammenhalt unserer deutschen Stämme. Die Franken hielten nämlich an der Unsitte der Reichsteilung fest. Ihre Könige teilten das Reich regelmäßig unter ihre Söhne auf und so mußte es immer wieder zusammengefügt werden und viele Bürgerkriege entsprangen daraus. Im Privatleben ist eine Erbteilung ja schön und gut, aber im Staat sollte man diese wirklich sein lassen. So kam es 841 zur Schlacht bei Fontenay, in welcher das Frankenreich dreigeteilt wurde und im Gegensatz zu früher war diese Teilung von Dauer, wenn unser altes deutsches Reich sich später Italien auch wieder geholt und die deutschen Gebiete des Mittelreiches erhalten hat. Mit dem Tod Kaiser Lothars I. zerbrach dieses nämlich. Bei dem Beinamen Ludwigs des Deutschen kann ich natürlich nicht widerstehen und suche mir das Lied der Deutschen für unsere kleine Gedenkfeier aus: https://www.youtube.com/watch?v=U-ZJGU1Xek8

„Deutschland, Deutschland über alles,

Über alles in der Welt,

Wenn es stets zu Schutz und Trutze

Brüderlich zusammenhält,

Von der Maas bis an die Memel,

Von der Etsch bis an den Belt –

Deutschland, Deutschland über alles,

Über alles in der Welt!

Deutsche Frauen, deutsche Treue,

Deutscher Wein und deutscher Sang

Sollen in der Welt behalten

Ihren alten schönen Klang,

Uns zu edler Tat begeistern

Unser ganzes Leben lang –

Deutsche Frauen, deutsche Treue,

Deutscher Wein und deutscher Sang!

Einigkeit und Recht und Freiheit

Für das deutsche Vaterland!

Danach lasst uns alle streben

Brüderlich mit Herz und Hand!

Einigkeit und Recht und Freiheit

Sind des Glückes Unterpfand –

Blüh im Glanze dieses Glückes,

Blühe, deutsches Vaterland!“

Da unser deutsches Wahlkönigtum zu Zeiten Ludwigs des Deutschen noch nicht erfunden beziehungsweise wiederentdeckt war, kam es nach dem Tod Kaiser Ludwigs des Frommen zum Bürgerkrieg zwischen seinen Söhnen, der das Reich Karls des Großen zerschmetterte. Nachzulesen bei unserem Geschichtsforscher Ernst Dümmler in „Geschichte des ostfränkischen Reiches“ – darin kehrt Kaiser Lothar aus Italien zurück und scharte seine Anhänger um sich: https://archive.org/details/geschichtedesost01dmuoft

„Während Ludwig entschlossen von dem herrenlosen Lande Besitz ergriff, setzte sich Lothar von Italien aus langsam und zögernd in Bewegung, weil er sich vorher möglichst vergewissern wollte, welchen Erfolg seine Aufforderungen jenseits der Alpen gehabt hätten. Das Versprechen, einem jeden, der ihm huldige, sein Lehen zu bestätigen, neue hinzuzufügen, sowie die Drohung, daß es denen, die die Huldigung versagten, an Leib und Leben gehen solle, blieben keineswegs wirkungslos. Als er im Juni seinen Weg durch das Elsaß nahm, stieß er nirgends auf Widerstand, sondern sah sich allenthalben bereitwillig anerkannt. In den altfränkischen Landen zumal scheint die Volksstimmung durchaus dem günstig gewesen zu sein, der schon so lange mit der kaiserlichen Krone geschmückt als der würdigste Nachfolger Karls des Großen erschien. An seiner Person hing zu diesem Augenblicke die Herrschaft des Frankenvolkes über die übrigen unterworfenen Stämme, die sich derselben zu entziehen suchten, die Ehre des fränkischen Namens. Dort im Mittelpunkte des Kaiserreiches mußte dessen Erhaltung im vollen Machtumfange die begeistertsten Anhänger zählen. Zu Straßburg, wo Lothar zu Ende Juli sich aufhielt, eilten der neu gewählte Bischof Ratold, die Äbte Sylvan von Pfävers, Sigimar von Murbach sich unter seinen Schutz zu stellen und sich frühere Verleihungen bestätigen zu lassen. In der alten Kaiserpfalz Ingelheim scharte sich bereits eine ansehnliche Versammlung kirchlicher Würdenträger um Lothar zusammen. Der vertriebene Dulder Ebo von Reims, den ihm nach langer Gefangenschaft der Abt Boso von Fleury zuführte, wurde auf das Gesuch der Reimser Geistlichkeit nach seinem Willen in sein Erzbistum feierlich wieder eingesetzt. Der Umschwung der politischen Lage ließ hier, wie einst nach der Absetzung Ludwigs des Frommen, die Geistlichkeit bereit finden, ihr eigenes Werk zu vernichten und zwar diesmal mit freierem Entschluß, da zur Bestrafung Ebos die meisten nur ungern und gezwungen mitgewirkt. Unter denen, welche den Beschluß der Synode über Ebo unterschrieben und zugleich Lothar, der einen neuen Anfang seiner Regierung zählte, als Kaiser im Frankenreiche anerkannten, erblickten wir neben den langobardischen Kirchenhirten, die dem Kaiser über die Alpen gefolgt waren, und dem schon genannten Ratold auch den Erzbischof Hetti von Trier mit seinen Suffraganen Drogo von Metz und Frothar von Toul (denen sich bald Abt Hadegaud von Sankt Mihiel in dem Verduner Sprengel anschloß), den eben erwählten Bischof Hartgar von Lüttich, ferner Erzbischof Amalwin von Bisanz und seinen Suffragan David von Lausanne. Aber nicht bloß in dem Mittelstande, auch weiter hinein in das Gebiet der deutschredenden Stämme zählte Lothar unter der Geistlichkeit ergebene Anhänger; so vornehmlich den Erzbischof Otgar von Mainz, zugleich Abt von Weißenburg, der von leidenschaftlichen Hasse gegen Ludwig beseelt war, den Bischof Samuel von Worms, zugleich Abt von Lorsch, den trefflichen Raban von Fulda, sodann den Bischof Badurad von Paderborn, der unter dem alten Kaiser als dessen treuer Diener eine nicht unwichtige Rolle gespielt. In Alamannien, nach dessen Besitze Ludwig von jeher am eifrigsten trachtete, neigte auch außer dem Elsaß die Mehrzahl der Bewohner zu Lothar; so namentlich die Äbte Bernwik von Chur und der Abt von Pfävers. Neben diesen hohen Geistlichen muß aber nicht minder ein bedeutender Teil der weltlichen Großen dem Kaiser gehuldigt haben. Sicherlich war dies im Elsaß, in der Provence, in Burgund und Ripuarien der Fall, wo wir jedoch immer nur einzelne von seiner Partei namhaft machen können, wie Erchanger, Alpkar, Esich, Richard, Adalbert und andere; aber auch in Schwaben, Ostfranken, Sachsen konnte er auf starken Anhang rechnen…“

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