Friedrich Karl von Preußen, unser Eiserner Prinz

Unser Haus Hohenzollern hat immer mal wieder große Feldherren hervorgebracht (und wird dies hoffentlich auch in Zukunft noch tun): Den Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm, der 1656 die Polen bei Warschau und 1675 die Schweden bei Fehrbellin geschlagen hat, Frieden den Großen, der Schlesien erobert und im Siebenjährigen Krieg dem Angriff dreier Großmächte getrotzt hat (die Feldschlachten Friedrichs des Großen sind hoffentlich noch halbwegs bekannt) und zuletzt unseren Kaiser Friedrich IV. und unseren Prinzen Friedrich Karl, die in unseren deutschen Einigungskriegen gefochten haben. Letzterer hat nun heute Geburtstag und erblickte 1828 in Berlin das Licht der Welt. Als Sproß des Hauses Hohenzollern sog er das Kriegswesen mit der Muttermilch auf. Als junger Offizier kämpfte er 1848 im Schleswig-Holsteinischen Krieg gegen die Dänen und half 1849 bei der Niederschlagung des liberalen Zwergenaufstandes in Baden. Im Krieg gegen die Dänen von 1864 erhielt er den Oberbefehl über unsere preußischen Truppen und erstürmte mit diesen die Düppeler Schanzen. Mit seiner I. Armee nahm er an der Schlacht von Königgrätz teil und hatte großen Anteil am Sieg. Nach dem Gottesurteil von Königgrätz erklärten die Gallier unserem Preußen den Krieg, weil sie sich in ihrer Eitelkeit gekränkt sahen. Dabei sind sie allerdings bei unserem Feldmarschall Helmuth von Moltke an den falschen geraten und bald darauf waren die Armeen der Gallier zerschmettert und deren Hauptstadt Paris belagert. Dabei führte unser Prinz Friedrich Karl unsere II. Armee und erfocht mit dieser die Siege in den Schlachten von Mars-la-Tour, Gravelotte, Orleans und Le Mans. Für seine Waffentaten erhielt er den Schwarzen Adlerorden, das Eiserne Kreuz samt Großkreuz, den Hausorden der Hohenzollern und den Blauen Verdienstorden Friedrichs des Großen mit Eichenlaub und Großkreuz. Im Jahre 1854 heiratete unser Prinz Friedrich Karl die Prinzessin Maria Anna von Dessau. Der ehe entstammen drei Töchter und ein Sohn. Für seine Schlachtensiege gegen die Gallier bekommt unser Feldherr und Held von mir die Wacht am Rhein am Rhein zum Wiegenfest gespielt: https://www.youtube.com/watch?v=oKkRS4rL6Pw

„Es braust ein Ruf wie Donnerhall,

wie Schwertgeklirr und Wogenprall:

Zum Rhein, zum Rhein, zum deutschen Rhein!

Wer will des Stromes Hüter sein?

Lieb Vaterland, magst ruhig sein,

lieb Vaterland, magst ruhig sein:

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Durch Hunderttausend zuckt es schnell,

und aller Augen blitzen hell:

der deutsche Jüngling, fromm und stark,

beschirmt die heilige Landesmark.

Lieb Vaterland, magst ruhig sein,

lieb Vaterland, magst ruhig sein:

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Er blickt hinauf in Himmelsauen,

wo Heldengeister niederschaun,

und schwört mit stolzer Kampfeslust:

„Du, Rhein, bleibst deutsch wie meine Brust!“

Lieb Vaterland, magst ruhig sein,

lieb Vaterland, magst ruhig sein:

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Und ob mein Herz im Tode bricht,

wirst du doch drum ein Welscher nicht.

Reich wie an Wasser deine Flut

ist Deutschland ja an Heldenblut.

Lieb Vaterland, magst ruhig sein,

lieb Vaterland, magst ruhig sein:

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

So lang ein Tropfen Blut noch glüht,

noch eine Faust den Degen zieht,

und noch ein Arm die Büchse spannt,

betritt kein Feind hier deinen Strand.

Lieb Vaterland, magst ruhig sein,

lieb Vaterland, magst ruhig sein:

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Der Schwur erschallt, die Woge rinnt,

die Fahnen flattern hoch im Wind:

Zum Rhein, zum Rhein, am deutschen Rhein!

Wir alle wollen Hüter sein!

Lieb Vaterland, magst ruhig sein,

lieb Vaterland, magst ruhig sein:

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

So führe uns, du bist bewährt;

In Gottvertrauen greif’ zu dem Schwert,

Hoch Wilhelm! Nieder mit der Brut!

Und tilg‘ die Schmach mit Feindesblut!

Lieb Vaterland, magst ruhig sein,

lieb Vaterland, magst ruhig sein:

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!

Fest steht und treu die Wacht,

die Wacht am Rhein!“

Dazu lasse ich unseren Feldmarschall Helmuth von Moltke ein wenig von der Schlacht bei Gravelotte berichten: https://archive.org/details/geschichtedesdeu00moltuoft

„Die Artillerie hatte inzwischen das Übergewicht über die des Gegners erkämpft. Von den französischen Batterien wurden mehrere zum Schweigen gebracht, andere am Auffahren verhindert. Ein Teil des feindlichen Feuers richtete sich gegen den Pachthof von Sankt Hubert, nahe vor welchem sich die Abteilungen der XXX. Brigade herangeschossen hatten. Um drei Uhr wurde das sehr haltbare Gehöft dicht vor der feindlichen Hauptstellung und trotz des heftigsten Feuers dicht vor der feindlichen Hauptstellung und trotz des heftigsten Feuers aus derselben erstürmt. Obgleich nun auch die XXXI. Brigade das Tal überschritt, gelang ein weiteres Vordringen gegen Moscou und Leipzig über das vom Gegner im Bogen umschlossene freie Feld nicht, sondern führte nur zu großen Verlusten. Auf dem äußersten rechten Flügel hatte die XXVI. Brigade Jussy in Besitz genommen und sicherte so die Verbindungen der Armee gegen Metz, aber das tiefe Tal von Rozerieulles vermochte sie nicht zu überschreiten. Überall waren die Vorpostierungen der Franzosen zurückgedrängt, die Gehöfte vor ihrer Front standen in Flammen, ihre Artillerie schien niedergekämpft zu sein, und bei Gravelotte hatte man den Eindruck, daß es nur noch auf eine Verfolgung ankomme. General von Steinmetz befahl daher um vier Uhr einen erneuten Vorstoß mit frischen Kräften. Während das VII. Korps den Saum der Waldungen besetzte, trabten vier Batterien und hinter ihnen die I. Kavalleriedivision durch den 1500 Schritt langen Engpaß östlich Gravelotte vor. Sobald aber die Spitzen der tiefen Kolonnen dem Gegner sichtbar wurden, verdoppelte er das bis dahin zurückgehaltene Gewehr- und Geschützfeuer. Eine der Batterien verlor in kürzester Frist die Bedienungsmannschaften von vier Geschützen und konnte nur mit äußerster Anstrengung zum Waldrand zurückgebracht werden, eine zweite gelangte überhaupt nicht zum Aufmarsch. Dagegen harrten die Batterie Hasse trotz Verlust von 75 Pferden und die Batterie Gnügge bei Sankt Hubert, ohne das Rückenfeuer aus den Steinbrüchen zu beobachten, standhaft aus. Von der Kavallerie war das vorderste Regiment aus dem Hohlweg im Galopp rechts ausgebogen und gegen Point-du-Jour aufmarschiert, aber der völlig gedeckt stehende Feind bot kein Ziel für eine Attacke. Man mußte sich überzeugen, daß hier für Verwendung von Kavallerie kein Feld war, und die Regimenter kehrten unter den von allen Seiten einschlagenden Geschossen wieder über das Mance-Tal zurück. Infolge dieses mißlungenen Versuchs brachen nun die Franzosen von Point-du-Jour mit Tirailleurschwärmen vor und drängten die im freien Felde liegenden preußischen Abteilungen bis an den Waldsaum zurück. Die Geschosse des Chassepotgewehrs erreichten selbst den Standpunkt des Oberkommandierenden, wo dem Prinzen Adalbert das Pferd erschossen wurde. Frische Kräfte rückten jedoch heran und trieben den Feind in seine Hauptstellung zurück. Auch Sankt Hubert war standhaft behauptet worden, obwohl die Mannschaft der dort stehenden Batterie nur noch zur Bedienung eines Geschützes ausreichte. Alle partiellen Versuche aber, über die schutzlose Hochfläche vorzudringen, scheiterten, und auch hier entstand in der fünften Nachmittagsstunde eine Unterbrechung des Kampfes, während welcher auf beiden Seiten die ermatteten Truppen sich wieder ordneten und Atem zu schöpften. Um diese Zeit war König Wilhelm mit seinem Stabe nach der Höhe südlich Malmaison vorgeritten. Aber auch dort war nicht zu übersehen, wie auf Entfernung von über einer Meile die Verhältnisse sich bei dem linken Flügel des Heeres gestalteten. Das Feuer der französischen Artillerie hatte auf der ganzen Front von La Folie bis Point-du-Jour fast gänzlich nachgelassen, während von Norden her ein verstärkter Kanonendonner erschallte. Es war sechs Uhr geworden, der Tag neigte sich zu Ende, und eine Entscheidung mußte herbeigeführt werden. Der König befahl daher ein erneutes Vorgehen der I. Armee und stellte dafür das nach langem Marsch eben eintreffende II. Korps dem General von Steinmetz zur Verfügung. Demzufolge wurden die noch verfügbaren Bataillone des VIII. Korps, bis auf eine Reserve von fünf, nochmals über das Mance-Tal vorgezogen. Ihnen schlossen sich die am Bois-de-Vaux aufgestellten Bataillone in der Richtung auf Point-du-Jour und die Steinbrüche an. Bei dem so angegriffenen 2. französischen Korps war zur Verstärkung die Garde-Voltigeur-Division eingetroffen. Sämtliche Reserven rückten in die vorderste Linie ein. Die Artillerie trat in verdoppelte Tätigkeit, und ein vernichtendes Infanteriefeuer ergoß sich über den anrückenden Gegner. Dann schritten die Franzosen mit mächtigen Tirailleurschwärmen selbst zum Angriff und drängten die führerlos im freien Felde liegenden kleineren Abteilungen gegen den Waldschaum zurück…“

Hinterlasse einen Kommentar